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Horizons Low

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Mit dem Vorgänger “Northwind´s Ire“ konnten mich die finnischen Paganini-Wikinger nicht gerade vom Hocker reißen, obwohl das Album – so fair muss man schon sein – durchweg gute bis sehr gute Presse erhielt. Der Nachfolger „Horizons Low“ weiß da schon deutlich mehr zu punkten, ganz besonders durch die für diese Art von majestätischem Düstermetal nötige, deutlich kraftvollere (aber keineswegs steril wummernde) Produktion, die die von „Northwind´s Ire“ locker in die Tasche steckt. Dadurch wirken DRAUGNIM auch längst nicht mehr wie in viel zu enge Klamotten gesteckt, und auch das Songwriting wirkt schlüssiger als auf dem Vorgänger. Stücke wie der Opener „The Last Of Kin“, das getragene „Fear And Key“, das sehr melodische „Shunned Wanderer“ oder das mit einem atmosphärischen Intro beginnende „Cursed The One“ gehören eindeutig zu den stärkeren Vertretern der Hörner tragenden Zunft und stehen dem Material der DRAUGNIM-Kumpels MOONSORROW (deren Bassist und Frontmann Ville Sorvali war auch hier an der Produktion beteiligt) in nicht mehr allzu viel nach. Anspruchsvolle Epic Viking Metaller sollten sich „Horizons Low“ daher unbedingt geben; zwar kein Klassiker, aber ein echt gelungenes Album!

Horizons Low


Cover - Horizons Low Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 50:10 ()
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Rise

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Es gibt doch immer wieder Bands die den an sich abgeernteten Acker des Female Fronted Gothic Metal neu bestellen wollen – neben dem Schwerpunkt Finnland haben ja insbesondere unsere niederländische Nachbarn da einiges zu bieten. Unter dem Banner ANSOTICCA bieten Sängerin Carie van Heden und Co. druckvoll episches; ein solide nach vorne treibendes Schlagzeug (das auch mal den Double Bass auspackt), harte Gitarren, symphonische Arrangements (ohne dabei steril zu wirken) und fette Chöre. Dazu eine kraftvolle weibliche Gesangstimme, welche zwischen WITHIN TEMPTATION und NIGHTWISH sowie mittlerer und hoher Stimmlage pendelt, sowie einen männlichen Gegenpart der weniger auf Growls setzt als auf eine angenehme Rockstimme. Das von starken Gitarrenriffs getragene „Heaven Burns“, das flotte mit Dudelsack und Flöte startende „I’m Alive“ oder auch das bombastische „In Silence“ haben Potential und Schmackes. Auch Ruhiges wie der sich zusehenden gen symphonisch steigernde Titeltrack „Rise“ und die Pianoballade „Willing To Believe“ kommen stark. Das ist zwar musikalisch alles nichts Neues, und auch im Songwriting gibt es zum Teil noch Luft nach oben, aber für Genrefreunde sicher eine willkommene Abwechslung. ANSOTICCA haben mit ihrem Debüt „Rise“ durchaus die Chance im doch stark geschrumpften Segment des Gothic Metal Gehör zu finden.

Rise


Cover - Rise Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 59:43 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

AnsoticcA

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Arcane

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Musikalisch machen ELANE zwar mystisch-atmosphärischen Folk, textlich geht es hier um
Fantasy-Literatur. Nein, BLIND GUARDIAN (welche bereits beispielsweise „Den dunklen Turm“
sowie „Das Rad der Zeit“ behandelt haben) haben sich nicht verlaufen und den Stecker aus der
E-Gitarre gezogen; „Arcane“ basiert mit seinen Texten komplett auf den Romanen des Autors
KAI MEYER. Insgesamt handelt es sich hier um fünf Schriftstücke die auf fünfzehn Titel verteilt
werden, maßgebend und mit acht Nummern führend ist übrigens das Buch „Loreley“.
Und wenn man musikalisch auf Basis von Fantasy-Romanen komponiert wird die Musik auch
dementsprechend: Sehr atmosphärisch, sehr entspannt und getragen und von der
wunderbaren und harmonischen Stimme von Sängerin Joran Elane angeführt präsentiert sich
das Album von einer zwar ruhigen, dafür aber umso eingehenderen Seite.
Die elektronisch verstärkte Abteilung Marke E-Gitarre (und Drums) ist zwar teilweise noch
ganz sachte vorhanden, dennoch dominieren hier Akustik-Klampfen, Streicher, Harfen und,
natürlich, die Stimme. Das Ganze ist oft übrigens etwas komplex was die Instrumente angeht,
alleine schon durch dessen schiere Vielzahl. Das wirkt aber keineswegs schwergängig oder
störend sondern schafft Stimmung. Sicherlich, bei fünfzehn Nummern ist die ein oder andere
(z.B. „Abendruf“) schwächer als die andere, wirklich negativ auffallen tun einem diese kleinen
Ausreißer aber wirklich nicht.
Übrigens: Wer zufällig CARVED IN STONE kennt, eine Solokünstlerin deren Musik ich sehr
schätze, könnte Parallelen erkennen.
Alles in allem ist „Arcane“ ein mächtiges, atmosphärisches und tolles Stück Musik geworden.
Es lädt sehr zum verweilen, lesen und entspannen ein – und ist keineswegs langweilig! Wer
sich dazu noch das Booklet und bzw. oder die behandelten Bücher schnappt hat eine geniale
Kombination gefunden, vorausgesetzt man ist bereit sich ein wenig mit der Musik auseinander
zu setzen.

Arcane


Cover - Arcane Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 54:24 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Elane

KEINE BIO! www
Band:

Farewell To Freeway

KEINE BIO! www
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Sever The Wicked Hand

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CROWBAR-Kopf und –Maskottchen Kirk Windstein hat sich für „Sever The Wicked Hand“ schlanke sechs Jahre Zeit gelassen, war ja aber mit KINGDOM OF SORROWS und DOWN gut ausgelastet. Für die neue Scheibe seiner Hauptband hat er mit Matthew Brunson, (KINGDOM OF SORROW), GOATWHORE-Basser Patrick Bruders und
Tommy Buckley (SOILENT GREEN) auf alte Bekannte gesetzt, die zudem einiges an Routine aufzuweisen haben. CROWBAR tat das hörbar gut, denn „Sever The Wicked Hand“ macht von der ersten Sekunde an mächtig Druck und bringt den ureigenen Charme, den Groove und die zwischen Frust und Trotz wechselnde Atmosphäre voll zur Geltung. Ist „Isolation“ noch der erwartet schleppende Album-Auftakt, geht es schon beim zweiten Song, dem Titelgebenden „Sever The Wicked Hand“, aggressiver und brachialer zu,, was sich auch in „Protectors Of The Shrine“ oder dem mächtigen „I Only Deal In Truth“ findet. CROWBAR steht das gut zu Gesicht und verleiht der Slude-Chose mehr Tiefgang. Auf der anderen Seite stehen die erwartet typischen Nummern wie „Let Me Mourn“ oder „Echo An Eternity“, die sich zäh aus den Boxen drücken und sehr schwermütig sind, mithin den perfekten CROWBAR-Soundtrack für New Orleans bilden. Auffällig ist die Gesangsleistung, Kirk liefert hier zweifellos die beste Leistung seiner Karriere ab und hat sich im Vergleich zum Vorgänger noch einmal gesteigert. Die Routine der Herren macht sich ebenfalls bezahlt, alle Songs kommen auf den Punkt und bauen Atmosphäre auf, wie es nur wenige Bands können. Definitiv eine der besten Metal-Scheiben des Jahres, an der man weder als Metalhead noch als Hardcore Kid vorbeikommt.

Sever The Wicked Hand


Cover - Sever The Wicked Hand Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 51:45 ()
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Vertrieb:
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Royal Thunder

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ROYAL THUNDER aus dem schönen Atlanta schwimmen mit ihrer ersten EPauf der von Bands wie THE DEVIL’S BLOOD ausgelösten Occult Rock-Welle mit, wobei die Amis eine starke Doom Metal-Affinität haben. Die Band legt das Hauptaugenmerk auf den Gesang von Sängerin Mlny, die betörend, mit einer leichten Soul-Note, ihre Texte zum Besten gibt und ganz klar die Akzente setzt, während sich ihre Sidekicks zurückhalten und so der Platte eine minimalistisch-ruhige Atmosphäre verschaffen. Bei „Mouth Of Fire“ wird es sehr BLACK SABBATH-lastig (zu Ozzy-Zeiten), was ROYAL THUNDER gut interpretieren, während das abschließende „Deacon“ noch einmal alles bündelt, was im Sound der Band eine Rolle spielt (zum Ende hin wird sogar richtig gerockt) und sich als Highlight der EP entpuppt. Davor sind allerdings einige Songs, die zu unspektakulär sind und in denen sich ROYAL THUNDER zu sehr auf ihre Sängerin verlassen, als dass die EP der ganz große Knaller ist. Solide ist sie allemal, aber mehr auch nicht.

Royal Thunder


Cover - Royal Thunder Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 33:29 ()
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Vertrieb:
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The Human Romance

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DARKEST HOUR haben mit ihren Alben wie "The Mark Of The Judas", "So Sedated, So Secure", "Hidden Hands Of A Sadist Nation" echte Perlen des Metalcore oder Meldic Death Metals geschaffen, die ich mir immer wieder gerne anhöre. Brutale aufgekratzte Songs mit einer Aggression und Kraft, wie man sie kaum woanders hören konnte. Bei DARKEST HOUR bekam man stets "voll auf die Fresse", was die Band auch in ihren fulminanten Liveshows vollbrachte.

Nach dem Weggang von Leadgitarrist Kris Norris im September 2008 erschien im Jahre 2009 "The Eternal Return". Ein Album, das – obwohl es das kommerziell erfolgreichste der Band war – für mich schon ganz deutlich schwächer als der Vorgänger "Deliver Us" war. Nun steht also der Nachfolger "The Human Romance" an, der ab Ende Februar in den Läden zu erwerben sein wird.

Die CD startet mit dem atmosphärischen Intro "Terra Nocturnus", das man wohl auch als Intro für die anstehenden Live Shows verwenden wird. Es erinnert an die ersten Sekunden der Songs "Doomsayer" und "With A Thousand Words To Say But One" der vorangehenden Alben.

Es folgt "The World Engulfed In Flames", eine eher langsam beginnende Nummer in typischer DARKEST HOUR-Manier. Einige interessante schnellere Riffs wechseln mit epischen Melodien und dem typischen rauh ziehenden Gesang von John Henry. Ok, das ist nicht schlecht, haut mich aber noch lange nicht vom Hocker. "Savor The Kill" ist der dritte Song, den man schon gratis aus dem Internet kennen könnte. Auch dieser Track ist sehr langsam und mit vielen, den Song tragenden, Melodielinien versehen. Sorry, so langsam schlafe ich ein.
Weiter geht es mit der Nummer "Man & Swine", bei der man schneller zur Sache geht. Hektisches Gitarrengeriffe zu Beginn, ein schönes Gitarrensolo in der Mitte. In der zweiten Hälfte wechselt der Song seine Charakteristik, wird langsamer aber mit bedrohlicher Melodieführung und einem Hintergrundchor, was mir grundsätzlich schon mehr zusagt.
"Love As A Weapon" irritiert natürlich direkt vom Titel wie das Cover, das zwei sich liebende Skelette zeigt. Zu Beginn gibt es im Song einige schnelle Gitarrenpassagen auf einem langsamen Drumrhythmus. Insgesamt wieder ein sehr langsamer Song mit einigen cleaneren Gitarrenparts zwischendurch. Für einen Schock zwischendurch sorgt ein cleaner und ins Mikro gefühlvoll gehauchter Gesangspart. Der Refrain ist wieder gesanglich sehr melodisch gehalten und weiß vereinzelt zu gefallen. Trotzdem ist mir der Song viel zu unstrukturiert, als dass er sich in meinen Ohren festbeissen könnte.
Nun kommen wir zu Nummer sechs, "Your Everday Disaster". Die erste richtige schnelle Nummer durch und durch. Der Song hat mächtig Vortrieb, ein schon fast SLAYER-haftes Gitarrensolo im zweiten Teil und das Zeug zur Livenummer. Gesanglich jedoch etwas eintönig geraten.

"Violent By Nature" als Track sieben ist ebenso eine schnellere Nummer. Dem Song muss ich leider vorwerfen, dass er für mich schlichtweg zu langweilig ist. Das ist Allerweltsmetal, den keiner mehr hören mag. Kein Riff weiß so richtig zu begeistern, es rappelt an einem ohne große Wirkung vorbei.

Track acht, "Purgatory", geht da wesentlich frischer ans Werk. Typisches schnelle Metalcore Geriffe münden ab Sekunden 45 in einen epischen Gesangspart, wie man ihn schon öfter von DARKEST HOUR kennt.

Das folgende "Severed Into Separates" ist ein ganz normaler Metalsong, der etwas an CHILDREN OF BODOM erinnert, viele Melodien mitträgt und zu positiv gestimmt an einem vorbeizieht.

"Wound" geht dann zunächst wieder in eine andere Richtung, da er mit schnellen Riffs eingeleitet wird, bevor er jedoch dann in die gleiche Richtung wie der vorangegangene Track verfällt: Melodisch ohne große Dramatik. In der Mitte des Albums gibt es eine schöne Gesangsmelodie, die mich kurz aufhorchen ließ.

Mit 8:41 Minuten ist das folgende, durch ein Klavierintro eingeleitete, Instrumental "Terra Solaris" meiner Einschätzung nach der musikalische Höhepunkt des Albums. Viele Melodien, Akkustikgitarren und auch noch Violinen sind zu hören. Irgendwann kommt es einem aber auch zu lang vor.

Der letzte Song, "Beyond The Live You Know", ist wieder eine schnellere Nummer, die sich jedoch ebenso wenig in meinem Kopf festzusetzen mag, wie die vielen anderen Lieder zuvor. Einfallslose Riffs und Melodien, von denen man nach Track zwölf einfach schon die Nase voll hat.

Die Boxen verstummen nach dem letzten Track und ich muss tief durchatmen. Eine Romanze wird das hier leider nicht mehr, eher eine "darkest hour". Die Band hat leider musikalisch eine ganz andere Ebene betreten, die mit dem brutalen Metalcore und Melodic Death Metal vergangener Zeiten recht wenig zu tun hat. Fast alle Songs des neuen Albums hat man schnell vergessen, keinen will man unbedingt nochmal anspielen. Traurig. Mit dem Weggang von Kris Norris hat die Band ihre musikalischen Wurzel verloren. Als ehemals großer Fan von DARKEST HOUR muss ich eingestehen, dass die Band wohl ihren Zenit überschritten hat. Im August 2010 gab die Band in einem Interview bekannt, dass die neuen Songs auf "The Human Romance" die Band "beyond the unknown" pushen werden wird. Hätte man das mal besser gelassen, hätte ich vielleicht eine bessere Kritik schreiben können. Daumen runter.

The Human Romance


Cover - The Human Romance Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 45:44 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Royal Thunder

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