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Thomas Giles

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Filty Habits

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FAREWELL TO FREEWAY haben das Metalcore-Rad bisher nicht neu erfunden (werden sie mit „Filthy Habits“ auch nicht), da sind sie bei Victory Records passend aufgehoben. Die Truppe aus Ontario beginnt ihre neue Scheibe sehr stark mit „Liquor? I 'Dont Even Know 'Er", das knackig aus den Boxen kommt und selbst in den clean gesungenen Abschnitten ein hohes Aggressionslevel hält. Und auch das folgende „Afterlife Lottery“ kann überzeugen, diesmal mit dezentem EVERGREEN TERRACE-Touch wird die Nummer runtergerotzt. Und da fällt es auf: das Keyboard ist verschwunden! Geschadet hat es dem FAREWELL TO FREEWAY-Sound nicht, wie die ersten beiden Songs zeigen – und auch im weiteren Verlauf wird die neue, aggressivere Ausrichtung der Musik nicht schwächer. Von Eigenständigkeit sind die Kanadier zwar weit entfernt, aber was sie an Standard-Einflüssen zu einem durchweg aggressiven Album verwursten, ist ok und kann sich hören lassen. Einzig das Fehlen echter Hits verwehrt der guten Scheibe eine bessere Wertung, Metalcorler können mit „Filthy Habits“ trotzdem nicht viel falsch machen.

Filty Habits


Cover - Filty Habits Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 35:26 ()
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Out From The Cold

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Draußen aus der nordischen Kälte machen sich die Schweden COLDSPELL auf, um die Welt, na ja erst ein mal Europa zu erobern. Sie legen 2011 mit "Out from the Cold" nun ihr zweites Eisen nach "Infinite Stargaze" ins Feuer, um die Kälte zu vertreiben. Neben dem altbewährten Bandgefüge um Mastermind & Songwriter Michael Larsson an den Gitarren, Niklas Swedentorp (Lead Vocals) und Matti Eklund an den Keyboards wurde die Band mit neuen Leuten bestückt: Anders "Kebbe" Lindmark am Bass (ex-DALTON, RAW) und Perra Johanson am Schlagzeug (ex-CRAWLEY, LOST SOULS). Der starke Sound lag wieder in den Händen von Tommy Hansen, der schon beim Debüt an den Reglern saß. Die zwölf Songs marschieren schnittig nach vorne, liegen sound- und härtemäßig in einer Schnittmenge von PRETTY MAIDS, TNT und EUROPE.

Nur leider können die zwölf Nummern, trotz enormer Hitzeentwicklung nicht zünden, zumindest bei mir. Die Refrains, auf die sich die Songs meist stampfend mit einer zugegeben tollen Gitarre zu bewegen packen nicht. Zu belanglos und uninspiriert züngeln diese schwach vor sich hin. Die Songstrukturen von "Out from the Cold" eignen sich nicht für breitbeiniges abrocken, auch sind das Keyboard und vor allem die Stimme zu melodiös und klar. Der Gesang von Niklas Swedentorp braucht, meiner Ansicht nach, einen Höhepunkt im Song, um diesen auszuzeichnen, doch leider gelingt das COLDSPELL nicht oder kaum.

Dadurch bleiben die Songs leider nur an der Oberfläche und gelangen nicht tiefer in den Kreislauf des Hörers. Nichts bleibt wirklich hängen oder packt den Hörer. Die Anfänge der Tracks lassen oft aufhören, um sie nach kurzer Laufzeit gleich wieder zu vergessen. Zu belanglos und unspektakulär reiht sich ein Flämmchen ans andere, unfähig ein Feuer zu entfachen. Der Sound und die Gitarre hätten mehr möglich gemacht, nur leider passt das Songwriting nicht. COLDSPELL gelingt es nicht, sich abzuheben oder auszuzeichnen, und bleibt so eine Band unter vielen, ohne Gesicht und Konturen draußen in der Kälte.

Out From The Cold


Cover - Out From The Cold Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 56:58 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Coldspell

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To Hell With God

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An dieser Stelle einmal mehr über den Geisteszustand von DEICIDE-Frontmann und Szenelegende Glen Benton zu referieren, würde – je nach Sichtweise - den Rahmen sprengen oder in einem einzigen Satz abgehakt sein. Ich entscheide mich hiermit für Letzteres und komme gleich zum gar nicht mal so Unwesentlichen: der Musik. Mit ihren Frühwerken wurde die Band zum Kultobjekt, stumpfstem Death Metal sei Dank. Jedoch spätestens seit dem Einstieg von Ex-CANNIBAL CORPSE-Saitenschrubber Jack Owen und dem Hinzustoßen von Ex-OBITUARY/DEATH/ICED EARTH/…-Guitar-Hero Ralph Santolla hat sich die Formation auch technisch ein herbes Stück weiterentwickelt, was auf den letzten drei Werken unverkennbar war. „To Hell With God“ schlägt in die selbe Kerbe und schafft spielend den Brückenschlag zwischen oldschooliger Rohfleischorgie und handwerklichen Kabinettstücken, die besonders im Gitarrenbereich kaum Wünsche offen lassen. Einerseits ist das Album also gewohnt eingängig und kompakt ausgefallen, auf der anderen Seite offenbaren sich bei genauerem Lauschen zahlreiche Details, die DEICIDE endgültig zu einer Erstligaband machen, die nicht nur von altem Kult lebt. Hört Euch als Bleistift nur mal das letzte Drittel von „Witness Of Death“ an, und Ihr wisst, was ich meine. Aber auch mit dem hymnischen Titelsong, dem fiesen Stampfer „Empowered By Blasphemy“ oder dem abschließendem Massaker „How Can You Call Yourself A God“ legen die Jungs der großen Nachwuchsriege einen (wie gewohnt recht kurzen) Brocken hin, an dem sie viel zu kauen hat. Auch wenn „To Hell With God“ nicht unbedingt als Meilenstein durchgeht, ist die Scheibe eine rundum gelungene Veranstaltung, die man auch erwarten durfte!

To Hell With God


Cover - To Hell With God Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 35:52 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Architects

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Interview
Hi Sam, Euer neues Album "The Here And Now" ist im Januar 2011 erschienen. Wie geht ihr eigentlich ans Songschreiben ran?




Tom, unser Gitarrist, schreibt in der Regel die Songs der Band. Er ist wirklich sehr talentiert und schreibt viele Sachen zu Hause. Dann, wenn das Material fertig ist, geht er zum Drummer Dan, um daran noch zu feilen. Wenns passt, nehmen sie ein Demo auf und geben es mir. Ich schreibe danach den Text und wir treffen uns zur Probe, wo wir den Song gemeinsam fertig stellen.



Hast Du beim Schreiben der Lyrics irgend ein Thema im Kopf oder wie gehst Du hier ran?



Die Lyrics handeln weniger von Themen wie Krieg oder Liebe, was man öfter bei anderen Bands hört, sondern sind sehr persönlich. Das ist mir wichtig, denn nur so kann man seine Emotionen auch in den Song packen. Ich schreibe halt über das, was mich bewegt, was mir im Leben widerfahren ist.



Wenn man Euer neues Album mit den älteren vergleicht, gibt es Veränderungen?



Ja, das neue Album ist melodischer, insgesamt positiver.



Wie kam das?



Einen speziellen Grund dafür gibt es nicht. Es war für uns eine natürliche Entwicklung und machte für uns einfach so mehr Sinn.



Eine Menge Bands, die im Death Metal oder in härteren Musikbereichen gestartet sind, wechseln oft einige Jahre später ihren Stil, werden melodischer und softer, gilt das für euch nun auch?



Die Entwicklungen gibt es natürlich. Für uns war es aber keine Entscheidung. Das Album kam so, wie es nun ist. Wir haben uns in die Richtung entwickelt und ich denke, es ist für uns der richtige Weg.



Habt ihr schon Kritiken von Fans der ersten Stunde erhalten, weil das Album nicht mehr so wie die Vorgängerscheiben ist?



Zu jedem Album gibt es positive und negative Reaktionen. Unser Vorgängeralbum "Hollow Crown" war damals genau das, was wir machen wollten und bedeutet uns heute noch sehr viel. Klar gibt es zum neuen Album auch ein paar negative Stimmen, aber die positiven Reaktionen überwiegen.



Ihr seid nun mit BRING ME THE HORIZON unterwegs. Ich erinnere mich da an ein Youtube-Video, auf dem Du Dich mit Oliver Sykes am Prügeln bist. Im Internet wurde heftig diskutiert, ob es ein Fake Video ist oder ihr wirklich sauer aufeinander ward. Wie sieht es denn nun aus?



Es ist natürlich ein Fake Video. Wir kamen aus Spaß einmal auf die Idee und wollten wissen, wieviel Diskussionen so ein Video hervorrufen wird. Nachher wurde es so heftig, dass uns Magazine darauf ansprachen und wir uns für das Video entschuldigt haben. Die ganze Geschichte war letztlich ein riesiger Spaß. Oli und ich sind dicke Freunde und wir haben keinen Stress.



Auf dem Album "Suicide Season" ist der Song "The Sadness Will Never End", bei dem Du einen Teil der Vocals eingesungen hast. Nun seid ihr zusammen auf der Tour, spielt BMTH den Song?



Ja, sie spielen ihn und ich komme auf die Bühne, um ihn mit Oli gemeinsam zu singen. Bei der ersten Band TEK-ONE werde ich auch kurz für einen Spaß am Schlagzeug auftreten.



Wie verläuft Eure Tour mit BMTH?



Ich denke, es ist eine gute Idee, dass wir zusammen auf Tour sind. Die Fans überschneiden sich, wir verstehen uns untereinander sehr gut und haben eine Menge Spaß. Nun sind wir seit ca. 4 Wochen unterwegs. Es stehen noch drei Auftritte an. Insgesamt war es sicherlich einer der besten Europa-Tourneen, die wir bisher hatten. Alles lief perfekt. Wir hatten ein tolles Publikum, ausverkaufte Clubs und jede Menge Spaß. Wir spielen auf der Tour in unterschiedlich großen Hallen. Die Batschkapp ist da ein kleinerer Club, was aber keine Rolle spielt, da wir sowohl in großen als auch kleinen Hallen gute Erfahrungen haben. In Kürze werden wir in England auftreten. Dort haben wir als unser Heimatland eine noch größere Fangemeinschaft, so dass alles noch etwas größer anzusiedeln ist, aber auch heute Abend ist der Gig wieder ausverkauft.



Seid ihr kurz vor den Auftritten noch nervös?



Etwas nervös ist man ja immer, aber wir spielen fast täglich, so dass man sich auch daran gewöhnt.



Wenn ihr von der Tour zurückkommt, geht ihr noch einem anderen Beruf nach oder ist die Band nun ein Fulltime Job geworden?



Wir sind alle Fulltime für die Band aktiv. Es bleibt gar keine Zeit mehr, sich mit anderen Jobs zu beschäftigen. Aber es ist der beste Beruf der Welt, den man als Musiker hat.



Was macht ihr denn, wenn ihr bei der Tour Freizeit habt?



Ok, wir spielen ziemlich viel X-BoX. Wenn mehr Zeit ist, dann schauen wir uns gerne mal die Stadt an, weil man bei der Tour viel rumkommt und nicht immer viel sehen kann, da schon der Soundcheck ansteht, wenn man ankommt.



Ich war auf Eurer Homepage und habe gesehen, dass ihr, wie sich das heutzutage so gehört, auf YouTube, MySpace, Twitter und FaceBook vertreten seid. Ist das nicht ganz schön stressig, überall Content abliefern zu müssen?



Ich liebe diese Möglichkeiten. Als Band kannst Du so direkt Kontakt zu den Fans aufnehmen. Für YouTube haben wir gerade eine neue und bessere Kamera gekauft. Twitter ist inbesondere klasse, da Du direkt eine Frage an ein Bandmitglied stellen kannst, das es dann auch direkt beantworten kann. Ich mache das sehr oft und es ist einfach klasse. Bei uns ist es so, dass wir auch diese Plattformen selbst verwalten und antworten. Wir würden es nicht wollen, wenn das von einem Manager oder dem Label gemacht würde.



Wie steht ihr denn zu dem Wandel in der Musikwelt, dass immer mehr MP3 verkauft werden. Hat die CD bald ausgedient? Beeinträchtigen illegale Downloads die Bands von heute massiv?



Ok, das ist halt die Zeit, in der wir leben. Klar, es gibt eine Menge Leute, die Alben illegal runterladen. Vermeiden wird man das nie können. Für mich selbst zählen mehr die Shows, die wir haben. Solange die Fans zu unseren Konzerten kommen, die Lieder kennen und wir eine gute Zeit haben, bin ich zufrieden. Bands werden auch mehr danach beurteilt, wie gut und groß ihre Shows sind. Auch das Geld verdient der Musiker heutzutage eher mit den Shows, statt mit den CDs.



Ok, Sam, vielen Dank für das Interiew!



Danke auch, war mir ein Vergnügen. Viele Grüße an alle bei metal-inside!




Review:

Black River Flow

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Ich wollte diesen Vergleich unterlassen, schaffe es irgendwie aber doch nicht: „Black Rivers
Flow“ klingt verdammt nach PANTERA. Und das ganze einundvierzig Minuten lang – die ganze
Scheibe über spielen LAZARUS A.D. hier einen vorwärts preschenden Metal der sich nicht
einmal die Zeit nimmt langsam, getragen oder gar schwächer zu werden als der vorherige
Song – das Intro von „Eternal Vengeance“ mal ausgenommen, hier wird lediglich etwas später
auf die Instrumente gehauen.

Einerseits viele melodische Gitarrenelemente im Hintergrund, anderseits darüber immer
(vermutlich noch herunter gestimmtes) Geballer, ein einsamer Breakdown, ein donnerndes
Schlagzeug und immer sehr an heftigen Thrash Metal der 80ger und 90ger orientierte Vocals.
Das ganze wird dann mit meist ziemlich schnellen und schön geschredderten Soli durchsetzt,
Dimebag Darell wäre da mit Sicherheit erfreut drüber. Ach, jetzt hab ich es schon wieder
getan...

Aber nein, es ist trotzdem keine einfache Kopie sondern definitiv ihre eigene Musik die die
Amerikaner hier abliefern. Ihr Stil ist heftig, die Vocals gehen mir teilweise sogar etwas arg ins
Geschreie über. Aber das wird dann meist wieder von sehr geilen Gitarrenriffs mit viel
Abwechslung und Können, den Soli oder dem unermüdlichen Drumset raus gerissen. Wenn das
nun noch mit diesem gewissen Headbang-Faktor in Verbindung steht hat man eine sehr fette
CD für Freude der härteren Gangart in der Hand!

Black River Flow


Cover - Black River Flow Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 41:43 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Island Noises

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Fast vier Jahre ist es schon her, dass uns die Prog Art Rocker von POOR GENETIC MATERIAL zuletzt mit einem Album „Paradise Out of Time“ beglückt hatten. Aber jetzt fand sich endlich wieder Zeit und Sänger Phil Griffiths (ansonsten ja hauptamtlich bei ALIAS EYE am Mikrofon) hat mit seiner Zweitband diesmal ein recht ambitioniertes neues Album „Island Noises“ aufgenommen. Gegenüber dem für Bandverhältnisse fast schon mainstreamigen Vorgänger ist diesmal eine amtliche Portion Art Prog herausgekommen. Auf dem doppelseitigen Konzeptalbum wurde William Shakespeares Klassiker „The Tempest“ (Der Sturm) musikalisch sehr differenziert, mit vielen tollen Details aber auch in einer gewissen Leichtigkeit umgesetzt.

Wie schon angedeutet sind Poor Genetic Material stilistisch wieder etwas zurück in die eigene Vergangenheit gereist und widmen sich ihrem typisch einfühlsamen sehr melodischen Artrock der Jahreszeitenzyklus-Alben. Die Band hat gute drei Jahre an dem Album gearbeitet, mehrere Gastmusiker dazu eingeladen (u.a. Querflöte, Sängerin) und viel Arbeit in die Produktion gesteckt. Das hat sich absolut gelohnt, der Sound ist echt sehr volumig aber toll ausgewogen d.h. die Instrumente sind absolut gleichwertig gestellt. Egal ob Gitarre, die vielfach sehr detailliert groovenden Basslinien (u.a. bei „Assassins and Sleepers“) oder auch die tolle warmherzige Stimme von Sänger Phil. Ich habe seinen charismatischen etwas theatralischen Gesang mit den mal gefühlvollen, dann wieder recht energischen Ausbrüchen wirklich vermißt, ein toller Vokalist.

Aber auch die anderen Musiker lassen sich nicht lumpen und bieten ihren typischen Melodienbetonten Art Prog Rock mit wie immer einfließenden Neo-Progsprengseln absolut kurzweilig und so ziemlich ohne jede nervigen Frickelparts. Als Erzähler mit schöner Stimme in bester very British English Manier ist Martin Griffiths („Beggars Opera“) im Einsatz. Das Artwork ist zwar diesmal schön bunt (der Innenteil der handgemalten Bilder ist aber viel besser als das eigentliche Cover), kann aber wie bei den vorherigen Alben teilweise auch schon, leider mit der hochwertigen Musik nicht so ganz mithalten.

Über einzelne Stücke von den insgesamt 14 Tracks von „Island Noises“ zu sprechen würde natürlich den Rahmen sprengen, die Band schafft es aber locker bei fast 100 Minuten den Spannungsfaktor hochzuhalten. Im Gegensatz zu dem jüngsten Werk von CENTRAL PARK gelingt es PGM weitläufige Atmosphären aufzubauen, und diese Stimmungen trotz ausladender Arrangements mit schönen Melodien zu versehen, die Kompositionen sind dabei nie reines Mittel zum Zweck. Hier ist tatsächlich absolute Homogenität angesagt, insbesondere die Tastenarbeit Philipp Jaehne gebührt ein Sonderlob egal ob Einflüsse von PENDRAGON, ELOY oder auch CAMEL - er hat alles drauf und kombinierte es mit seinen eigenen Ideen und vielfältigen Sounds. Die Band agiert über beide CD’s (die zweite Seite ist dabei etwa verspielter und beim ersten Durchgang etwas weniger leicht konsumierbar z.B. wie beim etwas arg jazzigen „Ariel“) trotzdem dominieren elegische Klanggebilde, mit großflächigen oftmals auch symphonischen Soundwänden in üppigen Arrangements, die Songs bauen sich vielfach erst nach und nach auf um dann aber sehr packend die jeweiligen Motive zu einem stimmigen Ganzen miteinander zu verbinden („Drowning“).

Gitarrist Stephan Glomb zeigt hier eine klasse Breite im Handling denn neben schöngeistigen Gezupfe läßt er durchaus auch mal stärker den Rocker raus, wie dies früher nicht so sehr der Fall war. Ein gutes Beispiel ist dass riffige „Let them beware“ hier werden durchaus Progmetalgefilde gestreift.

„Island Noises“ bietet natürlich neben vielen hervorragend ausgearbeiteten Instrumentalpassagen mit vielen Breaks, Wechseln auch teilweise recht griffige Hooklines („Dreamstuff“). Einer meiner Highlights ist ganz klar das toll hymnisch-kraftvolle „The Roarer“ mit einem AYREON-artigen Refrain ein echter Pop-Progtitel. 20 satte Minuten dauert dann der opulente Titeltrack mit packendem Progkino irgendwo zwischen PINK FLOYD oder 80er Jahre GENESIS mit schönen Flötenparts, mal flirrend dann wieder flächigen Keyboardwänden und man verliert sich nie zu selbstverliebt in langweiligem Instrumentengeleier. Stets einen gewissen roten Faden verfolgend, auch mit sehr gefühlvollen Zwischenstücken und diesem grandios hochgepeitschten Finale mit melodramatisch wunderbar getragenem Schluss - Hammersong.

Für alle Fans atmosphärischer Progsounds ist die aktuelle „Island Noises“ sicher einer der Höhepunkte des noch jungen Jahres - POOR GENETIC MATERIAL haben wiedereinmal eindrucksvoll gezeigt wie Art Rock klingen muß.

Island Noises


Cover - Island Noises Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 97:48 ()
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These Words Have Undone The World

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MAE’S LOST EMPIRE nennt sich diese junge Band aus dem englischen Sheffield, was ein seltsamer und auch etwas umständlicher Name ist. Genauso ist auch die Musik des Vierers ziemlich ungewöhnlich. Klingt sie zunächst einmal vor allem progressiv, stellt man schnell auch einen (vertretbaren) Schuss Emo fest, genauso auch Einflüsse aus Alternative, Metal und Hardcore. Gesang wechselt sich dabei mit Shouts ab, schräge Riffs und Frickel-Parts mit getragenen Melodien, und immer geht es irgendwie ganz anders weiter, als man erwartet hätte. Dieser stilistische Mix wirkt vielleicht erst einmal etwas anstrengend, und auf jeden Fall muss man sich in ihn hineinhören, dann aber fasziniert er umso mehr und macht großen Spaß. Lediglich der Gesang ist etwas zu sehr in den Vordergrund gemischt und wirkt auf Dauer etwas penetrant. Aber das gleichen die hervorragenden spielerischen Qualitäten der Musiker wieder aus. Man höre sich nur alleine an, was Gitarrist und Bassist (Dieser Irre spielt einen 7-Saiter!) immer wieder weggniedeln. „These Words Have Undone The World“ ist ein ausuferndes Album, rastlos, voll mit Energie und aberwitzigen Ideen. Man bedenke dabei: Es handelt sich hier um ein Debüt, und dafür ist diese Scheibe unglaublich gut. Diese Band sollte man definitiv im Auge behalten.

These Words Have Undone The World


Cover - These Words Have Undone The World Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 59:51 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Mae's Lost Empire

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