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Sweet Mississippi Deal

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Das bereits letztes Jahr erschienene Album „Sweet Mississippi Deal” des STONEWALL NOISE ORCHESTRA serviert der Retro-süchtigen Gemeinde einen Leckerbissen in Form von 70er Sound als Hauptspeise, reichlich KYUSS Beilage und mit MONSTER MAGNET Würze. Die schwedische Combo zitiert in Songs wie dem bluesigen Quasi-Hit „A Song For The Fool“ (toller Refrain), dem doomig räudigen „One Hundred“, dem mit harten Riffs und an Zakk und Ozzy erinnernden „The Showdown“ oder dem mit Bläser aufgepeppten flotten „Interstate” (Viva Mexico) munter ihre Faves von SABBATH bis SOUNDGARDEN - und bringt doch noch einen Tick STONEWALL NOISE ORCHESTRA auf „Sweet Mississippi Deal” mit ein. Klar, unter den 12 Tracks hat sich zwischendurch auch mal ein Füller eingeschlichen; das Album gerät aber nie in Gefahr belanglos zu wirken, sondern überzeugt auch mit seinem Abwechslungsreichtum. Wer auf Groove und Wüste steht, macht mit dieser deftig rau produzierten Platte nichts falsch.

Sweet Mississippi Deal


Cover - Sweet Mississippi Deal Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 54:34 ()
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Back On Track

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Was SHAKRA vor diesem achten Studioalbum (seit 1997) erleben mußten, wünscht man eigentlich keiner Band und doch mußten die Schweizer bereits zum zweitenmal in ihrer Karriere den Verlust ihres Frontmannes verkraften: Mark Fox stieg im Herbst 2009 angeblich mangels passendem Auskommen als Sänger überraschend aus.

Die beiden verbliebenen Hauptsongschreiber Thomas Muste und Thom Blunier sowie der Rest der Band beeindruckte dies jedoch eher wenig und so fand man relativ schnell einen „Ersatz“. John Prakesh, ein indischstämmiger Schweizer, bekam den Job, wurde vorab live getestet und dieser nur äußerlich kleine Mann kann mit einem wahrlich mächtigen Organ aufwarten. Mit einem etwas raueren Timbre als Fox sowie einer noch etwas stärker shoutermäßige Betonung, läßt er bereits nach dem ersten Song den alten Sänger komplett vergessen. Er paßt mit seinen Vocals bestens zum noch etwas mehr auf Heavy Rock getrimmten SHAKRA-Sound dieser Scheibe.

Den Schweizern gelingt es diesmal den bereits hochwertigen Vorgänger „Everst“, mit dem man endlich auch auf breiterer Ebene nicht nur in den heimischen Charts erfolgreich durchstarten konnte, mehr als nur auf Augenhöhe mit den scheinbar ewig unerreicht scheinenden Landsmännern von GOTTHARD zu treten. Gegenüber deren letzter Scheibe „Need To Believe" sehe ich SHAKRA diesmal qualitätsmäßig sogar leicht vorne. Die Gitarren braten einmal mehr sehr ordentlich, hier gibt’s keinen handzahmen Hardrock wie ich ihn mir leider in 2010 zu Hauf anhören mußte. Es werden kernig-kraftvolle Heavyriffs („B True B You“) in Serie geboten, sogar der ein oder andere Alternative-Schlenker (z.B. bei dem aggressiven „MMTWGR“) bietet ein neues belebendes Element im ansonsten typischen Sound, der diesmal bis hin zu einer granaten-fetten Produktion perfektioniert wurde. Unterhaltsam eingestreute Soli auf hohem Niveau sorgen ebenfalls für die notwendige Breite in den Songs. Auch die Temponummer „Stronger Than Ever“ weicht bis auf den typisch catchy Refrain teilweise etwas vom Gewohnten ab, klingt fast etwas mehr nach Metal denn Rock. Auch das wunderbar hymnisch aufgebaute „Yesterday’s Gone“ zeigt ein etwas anderes Soundgesicht, bei dem der neue Sänger so richtig aufzugehen scheint.

Natürlich gibt es unter den 12 Songs auch wieder die nur scheinbar einfachen Refrainmonster wie „Crazy“, „Brand New Day“ oder auch der stampfende Titeltrack, die Sachen gehen einfach nur gut rein sind aber nie zu cheesy oder trotz aller Eingängigkeit zu soft geraten.
Beim Thema Gefühl, und da sind natürlich die balladesken Ausschläge auf „Back On Track“ gemeint, haben sich SHAKRA enorm gesteigert. Waren mit auf früheren Werken diese Schleicher einfach oft zu aufgesetzt und gräuslich kitschig, sitzt diesmal alles perfekt. Liegt’s am Sänger- schwer zu sagen aber „When I See You“ (klasse Akustiknummer) oder auch „Lonesomeness” tönen dermaßen überzeugend aus den Boxen, so dass auch hier das hohe Niveau von GOTTHARD erstmalig erreicht wurde.

Shakra haben sich zum gutklassigen Vorgänger "Everest" nochmal weiter gesteigert, bieten jetzt locker vorderes internationales Niveau, stilistisch zwar nichts wirklich Neues aber sehr frisch und mitreißend dargeboten. Der Sängerwechsel hat die Band dabei scheinbar mehr beflügelt den gehemmt und Prakesh singt als wäre er schon immer dabei gewesen. Die Meßlatte für Heavy Hardrock in 20111 wurde mit "Back To Track" auf jeden Fall schon mal recht hoch gelegt, da werden sich viele vergeblich danach recken.

Back On Track


Cover - Back On Track Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 48:35 ()
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As Pearls Before Swine

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ROT IN HELL sind ein neues Signing von Deathwish Inc., die zur Abwechslung aus Europa kommen, mit ihrem wütenden, metallischen Hardcore aber bestens zum Bostoner Label passen. Eine gute halbe Stunde sind die Engländer genau das: wütend, wütend, wütend, ganz im Cleveland-Stil, angereichert um einen leichten Crust-Einschlag („Behavioral Resistance MMIX“). Ganz gleich, ob sich ROT IN HELL in langsameren Parts bewegen oder sich in schnellen Songs austoben, „As Pearls Before Swine“ bleibt jederzeit voller Wut, ja Misanthropie schimmert immer wieder durch. Durch die punkig-rohe Produktion wird das noch verstärkt, eine glattgezogene God City Studios-Produktion hätte bei dem Album aber auch nicht gepasst. So entfaltet die Musik langsam ihre Wirkung und man lernt die Bösartigkeit, die Gitarrenarbeit und die Tempowechsel zu schätzen, was zusammen mit dem guten Songwriting dafür sorgt, dass die Briten einen erstklassigen Einstand bei ihrem neuen Label gegeben haben. „As Pearls Before Swine“ ist ein fieser Arschtritt von einer Band, die sich einen Dreck um Trends schert.

As Pearls Before Swine


Cover - As Pearls Before Swine Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 31:27 ()
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Cycle Of Pain

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Bereits 2009 in den Staaten erschienen veröffentlicht Metalville das CYCLE OF PAIN Debüt nun auch hierzulande. Hinter der Band steckt BLACK LABEL SOCIETY Bassist John JD DeServio der zusammen mit Zakk Wylde den Wiskey Affinados in aller Welt ein Begriff sein sollte. Zusammen mit seinen Kumpels Joe Taylor (Gitarre), Rich Monica (Schlagzeug) und Sänger Gregg Locascio tönt es auf dem selbstbetitelten Album recht basisch und dumpf – Groove und Bass regieren. Der hervorragende Gesang erinnert an einen Bastard aus SOUNDGARDEN und ALICE IN CHAINS. Startet das Album in der ersten Hälfte noch in einem dem Verdächtigen nahezulegenden Sound – Ozzy, Zakk und SABBATH – tönt die zweite Hälfte deutlich experimenteller auch mal nach Funk, Jazz und Blues. Sicher auch auf Grund der beteiligten Gastmusiker, darunter u. a. Zakk Wylde (ex-OZZY, BLS), Burton C. Bell (FEAR FACTORY) Ray Luzier (KORN), Hugo Fereria (TANTRIC), Brian Tichiy (BILLY IDOL) und Sen Dog (CYPRESS HILL). Dabei bleibt man meist im ordentlichen Mid-Tempo, einige gelungenen Balladen („I See Heaven“) inklusive. Man höre nur die beiden das Album abschließenden treibenden Banger „Cycle Of Pain“ und „Egypt“ (mit seinen exotischen Tempowechsel), aber auch das von einem schweren Riff getragenen und mit einem tolle Gitarrensolo versehene „Reign Down“ oder das ungewöhnliche (da mit dezenten Rap-Part versehen) „Do My Work“ an – CYCLE OF PAIN macht Laune, auch ohne Innovationspreis. Für Fans trocken erdigen Wiskey’s sicher eine gute Anschaffung.

Cycle Of Pain


Cover - Cycle Of Pain Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 51:15 ()
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Rot In Hell

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Harvest Of The Carcass

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NEW LOWS stehen auf ihrem Deathwish Inc.-Debüt „Harvest Of The Carcass“ ganz in der Tradition metallischer Hardcore-Bands wie MERAUDER und RINGWORM. Die Ostküstler zeigen sich stark im Death Metal verwurzelt, so schimmert immer wieder altes NAPALM DEATH-Geschrubbe genauso durch wie ENTOMBED-Verehrung, wozu die Low Tech-Produktion wie Arsch auf Eimer passt. Beim Songaufbau an sich zeigen NEW LOWS aber ihre Hardcore-Wurzeln ganz deutlich und erinnern oft an die New Yorker Schule. Glücklicherweise hat es die Band verstanden, aus den ganzen Einflüssen zehn Songs zu extrahieren, die gleichermaßen roh in die Fresse hauen wie auch vertrackt zu Werke gehen. Stumpf ist dabei nichts, NEW LOWS haben sich Gedanken gemacht, wie sie ihre Einflüsse zu angemessen komplexen Songs verarbeiten, was durchweg geklappt hat, wie das abschließende Wutfest „News Lows“ ebenso beweist wie das Groovemonster „Last Of The Rats“. Kurzum, wer auf rohe Musik steht und mit den Labelkollegen von TRAP THEM (deren Coverartwork Inspiration für NEW LOWS war), wird mit „Harvest Of The Carcass“ glücklich.

Harvest Of The Carcass


Cover - Harvest Of The Carcass Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 26:58 ()
Label:
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New Lows

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Cycle Of Pain

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Mygrain

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Mehr CHILDREN OF BODOM, weniger SOILWORK. Mit diesem Satz ist die neue MYGRAIN-Scheibe im Grunde schon erklärt. Die Finnen waren bislang keine Innovatoren des melodischen Death Metals und werden das mit ihrem neuen Werk auch nicht werden. Klingt jetzt negativer, als es gemeint ist, denn MYGRAIN haben eine passable Scheibe fabriziert, die mit vertrackten Songs und einer soliden handwerklichen Leistung einen letztlich guten Eindruck hinterlässt, dafür sorgen Songs wie "Of Immortal Aeons" und "Xenomorphic". Aber originell ist das anno 2011 nicht, war es ja schon vor drei Jahren bei ihrem letzten Album nicht. Problematisch ist in dem Zusammenhang auch die zu generisch klingende Stimme von Shouter Tommy, der sich von seinen Genre-Kollegen so gar nicht abhebt und besonders im Vergleich mit seiner Leistung auf „Orbit Dance“ einen Rückschritt darstellt. Immerhin haben sich die Gitarristen hörbar weiterentwickelt und lassen auf „Mygrain“ einige sehr ansprechende Riffs vom Stapel. Am Ende bleibt das gleiche zwiespältige Fazit wie bei bisher jeder MYGRAIN-Scheibe: gut geklaut ist besser als schlecht selbst ausgedacht, aber so wirklich zwingend ist auch das dritte Werk der Finnen für Genre-Fans nicht.

Mygrain


Cover - Mygrain Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 51:0 ()
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Anthropomorphic

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Alben, die aus genau einem Song bestehen, sind so ein wenig die künstlerische Holzhammermethode um potentiellen Käufern, der Presse und überhaupt der Welt allgemein klar zu machen, dass hier Musik mit Anspruch geschaffen wurde. Mehrere Songs sind Kommerz. Und macht ja jeder. THE MOUNT FUJI DOOMJAZZ CORPORATION gehen diesen Weg mit „Anthropomorphic”, sind dabei aber dank ihrer Durchgeknalltheit aus der Schusslinie (den Holzhammer holen die nicht mit Absicht hervor), denn was die Niederländer hier in einer guten Stunde loslassen, ist Musik abseits von Konventionen und Normen. Genau dem verweigern sich die Musiker komplett, was das Folgen des Werkes sehr anstrengend macht und „Anthropomorphic“ immer wieder wie eine Free Jazz-Session wirken lässt. Wer sich aber auf dunklen, sperrigen Jazz einlassen kann und ein Faible für musikalische Entdeckungsreisen hat, wird mit den 60 Minuten Musik bestens bedient, weiß er doch nie, was ihn in den kommenden Minuten erwartet und welche Ideen THE MOUNT FUJI DOOMJAZZ CORPORATION als Nächstes verarbeiten. Ganz klar eine Platte für Freaks und Nerds, die Musik nicht nebenbei laufen lassen, sondern bewusst konsumieren und sich dabei fallenlassen, in der Musik verlieren wollen.

Anthropomorphic


Cover - Anthropomorphic Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 1
Länge: 59:59 ()
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