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Yhteiskunnan Pikkuvikoja

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DISFEAR, TRAGEDY und VICTIMS sind das Koordinatensystem, in dem sich die Finnen UNKIND bewegen. Die haben schon ein paar Scheiben draußen, mithin einiges an Erfahrung, was dem leicht von der Zunge gehenden „Yhteiskunnan Pikkuvikoja“ anzumerken ist, geht die Chose doch durchweg druckvoll nach vorne los und dürfte Crustfans begeistern. Schön wütend-düster, wie es bei gutem Crust nicht anders sein kann und darf, gibt es ein halbstündiges Inferno auf die Ohren, das in Sachen Intensität bei gleichzeitiger Eingängigkeit nicht vor den Vorbildern verstecken muss. Der schwer groovende Titelsong oder das beinharte „Vainaa“ sind da die besten Beispiele, aber auch die restlichen Songs überzeugen. Gelungen sind dabei die sphärischen Einschübe Marke alte NEUROSIS, die „Yhteiskunnan Pikkuvikoja“ viel Atmosphäre geben. Für Krachmaten genauso lohnenswert wie für aufgeschlossene Finnland-Fans.

Yhteiskunnan Pikkuvikoja


Cover - Yhteiskunnan Pikkuvikoja Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 32:15 ()
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Detention

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THE BLACKOUT ARGUMENT sind nicht nur eine Veröffentlichungsfreudige Band, sondern schaffen es auch, sich auf einen konstant hohen Level zu bewegen. Ihr neues Album „Detention“ ist da keine Ausnahme, auch auf dem mittlerweile vierten Album der Band gibt es haufenweise starke melodische Hardcore-Songs, die zum Besten gehören, was aus deutschen Landen kommt. Direkt mit dem Opener („High Treason On Your Own“) geht der Spaß los, der Song vereint Härte und Melodie, fräst sich in die Hirnwindungen des Hörers und macht gut Druck. „Untied Lone Wolves“ das schlicht grandiose “Fine Feathers Make Fine Birds” halten das Niveau mühelos. Ware hier das Ende der Platte, “Detention” ware ein klarer Tip. Aber THE BLACKOUT ARGUMENT haben es gut gemeint und lassen noch ein paar Songs folgen. Jetzt ist gut gemeint nicht unbedingt immer auch gut gemacht. Na gut, das ist zu hart, denn auch die folgenden Songs sind gut – aber eben nicht mehr so grandios wie die ersten fünf, sechs Nummern. Paradebeispiel dafür ist das an und für sich gute „Overweight Against Heartattacks“, bei dem durch die Hinzunahme von Rapper CASPER irgendwie der Fokus verloren geht. Auch hier wieder gut gemeint, aber nicht gut gemacht. So bleibt am Ende zwar ein guter Eindruck, aber auch gleichzeitig die Erkenntnis, dass THE BLACKOUT ARGUMENT zuviel wollten und sich dadurch selbst ein Bein gestellt haben. Aus einer fantastischen Platte wurde eine nur gute.

Detention


Cover - Detention Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 42:39 ()
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Under Black Skies

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PURIFIED IN BLOOD hatten mit “Repeaer Of Souls” ein arschtretendes Slayercore-Album erster Güte veröffentlicht, mit dem die Norweger für einiges Aufsehen sorgten. Ergänzt um die Tatsache, dass hier ein Sextett vegan lebender Edger musizierte, die weder musikalisch in die übliche Edger-Schublade passten und gleichzeitig nicht missionarisch unterwegs waren, waren PURIFIED IN BLOOD eine bemerkenswerte Band. Leider machten sie danach ein paar Jahre Pause, bevor sie ihre Rückkehr als nun nicht mehr Edge, nicht mehr vegan ankündigten. Immerhin hat sich musikalisch wenig geändert, auch auf „Under Black Skies“ regiert Slayercore. Nach einem erwartet langweiligem Intro haut „Thunderheads“ voll rein und fährt alle Trademarks der Band auf: zweistimmiger Gesang, sehr gute Gitarrenarbeit und ein sehr hohes Wutlevel. Auch „Death Priest“ kann überzeugen, zumal es noch besser im Ohr hängen bleibt – und genau diese Eingängigkeit war es ja, die „Reaper Of Souls“ von der Konkurrenz abhob. Kann „Under Black Skies“ den eigenen Erwartungen gerecht werden und gegen den Vorgänger bestehen? Nach vielen Durchgängen ist die Antwort leider negativ. Zu viele Songs des Comebackalbums sind nett, aber unspektakulär. Sie setzen sich nicht im Ohr fest und sind verschwunden, sobald das Album zu Ende ist. Gut gemacht ist das zwar alles, aber mehr als oberes Mittelmaß wird es nicht. Scheinbar ging den Jungs entweder das Händchen für richtig gutes Songwriting abhanden oder der Hauptschreiber von „Reaper Of Souls“ ist nicht mehr dabei. Schade ist es in jedem Fall. Es bleibt abzuwarten, wie PURIFIED IN BLOOD Live ankommen und ob sie ein weiteres Album nachschieben werden, das der eigenen Vergangenheit gerecht werden kann.

Under Black Skies


Cover - Under Black Skies Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 49:48 ()
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Band:

Little Caesar

KEINE BIO!
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Wrath Upon The Earth

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Im Info der Plattenfirma werden SVARTSYN als „schwedische Kult-Black Metal-Band“ bezeichnet, was ich persönlich nur sehr bedingt nachvollziehen kann. Abgesehen davon, dass anscheinend einige (Ex!)-Mitglieder mal bei DARK FUNERAL oder WATAIN gezockt haben, dürften die meisten Genre-Fans die Band allerhöchstens vom Namen her kennen. Und viel mehr muss man auch gar nicht in Wort und Schrift ergießen: SVARTSYNs Songwriting-Qualitäten verhalten sich proportional zu ihrem Bekanntheitsgrad. Es gibt sauschnellen, leicht technisch angehauchten, aber auch reichlich gesichtslosen Schwarzstahl zu hören, der in seinen besten Momenten allerhöchstens stilistisch an Vollgas-Kollegen wie erwähnte DARK FUNERAL, (frühe) 1349 oder MARDUK erinnert. „Wrath Upon The Earth“ zerrt sogar im negativen Sinn derbe an den Nerven, da die Jungs (beziehungsweise Bandchef Ornias – der Rest besteht aus Session-Musikern) versuchen, ihr Hochgeschwindigkeitsmassaker penetrant mit immer wiederkehrenden Midtempo-Schüben progressiv aufzuwerten, was aber eher nach Schluckauf als Dynamik klingt. Hört Euch nur mal Stücke wie „Deathsworned“ oder „Dawn Of Triumph“ an, und Ihr wisst, was ich meine. Ja, es mag wohl schlechtere Alben geben, aber im Zuge der momentan sehr starken Black Metal-Szene ist es ein Release, den man nicht wirklich zur Kenntnis nehmen muss.

Wrath Upon The Earth


Cover - Wrath Upon The Earth Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 38:5 ()
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Hard Times And Nursery Rhymes

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Ganze 7 Jahre hat es gedauert, bis das neue SOCIAL DISTORTION-Album auf den Markt gekommen ist. Einen so großen Wurf wie das ewige Referenzwerk „White Light, White Heat, White Trash“ hatte sicher niemand erwartet, aber ein Teil der Fans wird nach dem ersten Durchlauf von „Hard Times And Nursery Rhymes“ trotzdem große Augen machen, denn hier ist eine musikalische Entwicklung hörbar, mit der man in diesem Ausmaß dann doch nicht unbedingt gerechnet hatte. Aber fangen wir vorne an: Das hypnotische Instrumental „Road Zombie“ ist nämlich ein toller Opener, zumindest, wenn man irgendwann kapiert hat, dass kein Gesang einsetzen wird. Auch beim anschließenden „California (Hustle And Flow)“ gibt es nicht viel zu meckern, auch wenn der gospelartige Background-Gesang überrascht. Ebenso dürften Songs wie „Machine Gun Blues“, „Alone And Forsaken“ und „Still Alive“ jeden SOCIAL DISTORTION-Fan zufrieden stellen. Stücke wie „Diamond In The Rough“ und „Bakersfield“ haben dagegen fast schon balladesken Charakter, und überhaupt bewegt sich der Großteil der Songs eher in ruhigem Fahrwasser. Punkrock ist fast nur noch in der Attitüde der Band auszumachen, aber kaum noch in der Musik selbst. Vielmehr wird hier dem Singer-Songwriter-Rock gehuldigt, allen voran Bruce Springsteen, ebenso Tom Petty und vielleicht auch den BLACK CROWES. Es geht versöhnlich, harmonisch und positiv zu, außerdem fast schon gemütlich. Ja, auch Mike Ness wird älter, und ja, das steht ihm eigentlich sehr gut, und ja, seine knarzige Stimme wird immer authentischer und passt perfekt zum neuen Material. Und auch der Sound der Scheibe ist toll: dreckig, warm und direkt. Aber auch wer die musikalische Entwicklung von SOCIAL DISTORTION gutheißt, wird sich eingestehen müssen, dass einige Songs auf „Hard Times And Nursery Rhymes“ schlicht und einfach etwas langweilig sind. Insgesamt ist es trotzdem ein schönes Album – nicht mehr, aber auch nicht weniger. Bestimmt ist es toll beim Autofahren (z. B. über einen endlosen Highway oder ähnliches) zu hören, ebenso an einem Sommermorgen zum Aufstehen oder auch zum doppelten Jack Daniels spät in der Nacht. Ein paar Songs mit mehr Druck hätte ich mir dennoch gewünscht, und deshalb macht sich doch auch etwas Enttäuschung breit. Hoffen wir, dass Ness und Co. zukünftig doch noch mal aufdrehen werden und dass es bis dahin nicht wieder so lange dauert.

Hard Times And Nursery Rhymes


Cover - Hard Times And Nursery Rhymes Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 46:56 ()
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Stormwarning

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Die aktuelle TEN-Scheibe „Stormwarning” überrascht zu Beginn schon ein wenig mit deutlich riffigerem Touch im ansonsten nach wie vor bombastgeschwängerten Melodic/AOR Hardrock-Gebräu der Herren um Sänger Gary Hughes & Co. Diese vermeintlich etwas härtere Ausrichtung ist dann aber doch nur vereinzelt wie beim episch mit viel Keyboardintro startenden „Endless Symphony“ zu merken. Einem heftigen Stakkatogitarreneinsatz nach viel Fläche folgen einige neoklassische Achterbahnelemente à la MALMSTEEN, der gelungene Refrain sorgt für einen guten (Neu)Start. Die neunte Studiolangrille bietet wie immer solide Kost, kann aber nicht verhehlen, dass auch einige der zehn Songs mit einem musikalischen Unterhaltungswert von max. drei bis knapp vier Minuten durch unnötige Keyboardspielereien oder zahllose Wiederholungen nochmal künstlich um zwei bis drei Minuten aufgeplustert werden (z.B. die allenfalls mittelmäßigen Nummern „Invisible“ oder auch „Love Song“). Da helfen die sicher filigranen und auch schönen Gitarrensoli oft nicht weiter, das wirkt vielfach nur aufgeplüstert, da fehlt es mir an packenden Inhalten und Substanz. Die Scheibe ist zwar schon ähnlich solide, wie der allenfalls durchschnittliche Vorgänger „The Twilight Chronicles“ (2006), aber kann man damit als Band zufrieden sein?!

Dankenswerter Weise wurde auf allzu schnulziges Material verzichtet, es geht meist angenehm in etwas schnellerem bzw. Midtempobereich zu. Wobei der einzig etwas balladeskere Track, die Schlußnummer „The Wave“, leider völlig belanglos geraten ist. Der Song hat irgendwie gar keine Tiefe oder gar einen umwerfenden Refrain und ist dermaßen ausgelutscht, nee das haben TEN früher deutlich besser gekonnt. Da rettet auch die nach wie vor tolle und unheimlich charmant-rockige Stimme von Mastermind Gary Hughes nicht viel. An seinem Gesang liegt es sowieso nicht, sondern eher am zu bemühten Songwriting, dass die Scheibe insgesamt trotz durchaus gefälligem Ohrwurmfutter, als Ganzes einfach nicht so recht zündet. Zwar ist die Mucke auch nicht enttäuschend, aber gegen den wirklich starken aktuellen Output „The Visitation“ von MAGNUM ziehen die Herren TEN klar den Kürzeren. Denen gelingt der Spagat zur glorreichen Vergangenheit irgendwie überzeugender, einfach mit mehr Substanz und Seele.>br>
Die neuen Bandmitglieder Mark Zonder (Drums u.a. FATES WARNING) und Gitarrist Neil Fraser machen ihren Job ebenfalls durchaus solide. Der Gitarrenmann ist dabei ungleich präsenter darf zahlreiche Soli beisteuern, die aber oftmals nur zu gefälligen Lückenfüller für mangelnde Inhalte (aus „Kingdom Come“ hätte man viel mehr machen können) verkommen.

TEN können aber auch noch richtig gute Sachen schreiben, wie u.a. dass griffige „Book Of Secrets“, die gefällige AOR-Nummer „The Hourglass And The Landslide” oder natürlich, der für mich beste Song der Scheibe, “Destiny” (erinnert mich etwas an glorreiche DARE-Zeiten) mit schöner Hinführung und klasse Hookline. Trotzdem schaffen es TEN vom Qualitätslevel nicht mehr durchgehend an die glorreiche Alben der 90er Jahre anzuknüpfen. Auch deshalb, weil sich zuviel als nur erneuter Aufguss bereits vielfach gehörter Songschemata und Refrains der Briten anhört, daran ändert die gelungene Produktion von Dennis Ward leider nur wenig.
Eine „Stormwarning“ braucht es daher eher nicht, die Musik ist eher ein mittlerer Wind, nett und wohlig zum Anhören, fließt aber meist recht unspektakulär am Ohr vorbei. Die krachenden Hymnen von Früher und die bombastische Leichtigkeit mit ins Hirn gehenden Hooklines scheinen sich erledigt zu haben. Wer sich als echter TEN-Fan bezeichnen mag, wird wohl auch dieser CD etwas abgewinnen können, mir ist dies zuviel Selbstkopie und einfach nicht Zwingend genug. Das beste TEN-Werk mit einer 2 davor bleibt immer noch „Far Beyond The World“ aus 2001, die Klassiker „The Name Of The Rose“ (1996) oder auch „Spellbound“ (1999) bleiben absolut unerreicht.

Im hart umkämpften Melodic/AOR Bereich muß man heute schon mehr Esprit bieten, um noch herausragend Punkten zu können, der Spruch Stillstand ist Rückschritt, trifft es hier wohl am besten.

Stormwarning


Cover - Stormwarning Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 59:24 ()
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Aftermath

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Seit circa 10 Jahren sind die Schweden von AXENSTAR mit ihrem melodischen Power Metal unterwegs - wobei seit 2006 erst einmal Funkstille herrschte. Damit ist ihr fünftes Werk „Aftermath“ jetzt schon hart an der Grenze zur Reunion; wobei die Zeit auch bei AXENSTAR zu Besetzungswechseln geführt hat. Weiter mit an Bord – und das ist ganz wichtig – Sänger (und Bassist) Magnus „Winterwild“ Eriksson, welcher mit seiner kraftvollen und zugleich gefühlvollen Stimme dem Sound der Band deutlich prägt. AXENSTAR 2011 kommen musikalisch meist gehörig schnell auf den Punkt, ohne dabei Melodie und Spielkunst zu verlieren; die Eingängigkeit der Kompositionen bleibt als Markenzeichen ebenso erhalten wie das Bemühen ein anspruchsvolles Songwriting abzuliefern. Das die wenigen Keyboards dabei wohlwollend im Hintergrund agieren, aber trotzdem in der Lage sind zum Klangvolumen beizutragen spricht für das Quartett. Mit dem fetzig fetten „Dogs Of War“, dem achtminütige „Agony“ (Mid-Tempo Melodic-Highlight mit Killerrefrain) und dem ebenfalls überlangen, sehr abwechslungsreichen „Forever The Pain“ seien mal einige Appetizer genannt. AXENSTAR legen auf „Aftermath“ eine Schippe Härte drauf, und schaffen es dabei noch ein Tick progressiver als auf den bisherigen Alben zu klingen. Freunde von Bands wie STRATOVARIUS, SONATA ARCTICA, FREEDOM CALL & Co. dürfen in das Werk beruhigt reinhören.

Aftermath


Cover - Aftermath Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 54:3 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Between The Lies

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MEMPHIS MAY FIRE sind mit dem Chef ihres ehemaligen Labels von Trustkill zu Bullet Tooth gewechselt, das ist die interessanteste Nachricht zu ihrer neuen EP „Between The Lies“. Die fängt zwar ganz gefällig an und kann in den ersten beiden Songs das Aggressionslevel schön hoch halten, stinkt aber mit „Vaulted Ceilings“ voll ab. Der Song ist auf der EP völlig fehl am Platz und bringt alles auf Null, denn für die Zielgruppe von MEMPHIS MAY FIRE ist der langsame Rocksong schlicht nicht interessant. Das einzig Gute an dem Song ist sein Ende, denn dann schließen sich noch zwei für die Band typische Metalcorenummern an, die allerdings nicht die Güteklasse der ersten beiden Songs erreichen. Die EP bleibt daher eine mittelmäßige Scheibe, auf der sich Licht und Schatten die Waage halten, solange „Vaulted Ceilings“ ignoriert wird.

Between The Lies


Cover - Between The Lies Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 18:26 ()
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Vertrieb:
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Pulse

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Wenn man auf die Idee kommt ein Album nach dem legendären Live-Meisterstück selben
Namens von PINK FLOYD zu benennen weckt man bei mir ein ausgesprochen hohes Interesse
gepaart mit einem nicht minder hohem Anspruch an das was dann auf dem Silberteller drauf
ist: In diesem Falle ist es etwas ziemlich spezielles.
Musiker THOMAS GILES (eigentlich Sänger der Band BETWEEN TGE BURIED AND ME und mit
Vornamen Roger), hat auf „Pulse“ offenbar den Anspruch gehabt Rock, Industrial und
Electronic zu kombinieren und damit etwas zu schaffen das man bisher nicht kennt. Das ist
ihm soweit auch gelungen; die Kreativität und Musikalität kann man dem Mann nicht
absprechen, alle Instrumente sind immerhin selber komponiert, gespielt und aufgenommen
worden.

Doch was musikalisch dabei raus kam kann meinen Nerv da nicht gerade treffen. Die
Kombination aus elektronischen Klängen mit der harmonisch klingenden Stimme von Giles
gelingt zwar in einigen Stücken durchaus und unterstützt das im Gesamtbild ohnehin etwas
schräge und experimentelle Grundbild des Albums, teilweise wird die Stimme und der
Songcharakter aber einfach nur verzerrt und – für mich persönlich – gestört. So beginnt
„Reject Falcion“ mit einem Soundtrack-ähnlichen Klangbild und wird dann auf einmal von
einem künstlichen Bass-Beat in herausragender Monotonie eingeholt, am Ende geht sogar die
Stimme im Synthesizer unter. Das mag jetzt so gedacht sein und dem Titel der Scheibe – wir
erinnern uns, es geht um den Puls – unterstützten; mir zerstört so etwas aber völlig die
Stimmung eines Songs.

Dann gibt es auch durchaus ruhige, entspannende und mit Gitarre und Klavier arbeitende
Nummern („Mr. Bird“; „Scared“) die die Stimme freistellen und auch wirklich sehr harmonisch
und klasse komponiert wirken und klingen.
Aber dann existieren da auch rein elektronische Titel („Catch & Release“) und sogar eine in
Richtung Metal gehende Nummer mit Screaming inklusive („Medic“) - nicht ohne verstörende
künstliche Klänge in einigen Takten.

Was soll man davon halten? „Pulse“ ist in jedem Falle von einem beeindruckenden Musiker
gemacht, hat zweifelsohne den Rahmen langweiliger Musik gesprengt und versucht mutig
etwas neues zu schaffen. Soweit so gut. Doch komm ich darauf herzlich wenig klar, kann mich
an keinem Titel festhalten, finde im Album weder halbwegs stringente Strukturen zur
Orientierung, noch andere Anhaltspunkte um richtig „rein“ zu kommen. Und das liegt nicht mal
daran das ich etwas gegen einen gewissen Anteil Elektronik (siehe SAMSAS TRAUM, auch wenn
die nun andere Musik machen...) hätte, geschweige denn gegen Experimente. Doch dieses
Album übertreibt es für meinen Geschmack bei Weitem damit.

Pulse


Cover - Pulse Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 44:30 ()
Label:
Vertrieb:

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