EMERSON LAKE & PALMER gehören zu jenen Bands, deren Backkatalog schon in unzähligen Kompilationen verbraten wurde. Mit „The Essential“ gibt es nun einen weiteren Doppeldecker mit 26 Tracks der 70er-Prog-Bombast-Ikonen. Das britische Trio vermengte Jazz und Blues mit klassischen Einflüssen zu einem von Keyboard, Hammond und Moog dominierten Rock- und Popstil, welche die Anfänge der progressiven Musik mit prägte. Markenzeichen von EMERSON LAKE & PALMER war auch die hinzunahme klassischer Themen (z.B. von Orff über Bach und Bartók bis Tschaikowski) in ihre Eigenkompositionen. Das die Musiker vor der ELP-Gründung bereits erfolgreich war (Keyboarder Keith Emerson bei THE NICE, Gitarrist Greg Lake spielte bei KING CRIMSON und Schlagzeuger Carl Palmer kam von ATOMIC ROOSTER) brachte ihnen der Ruf als eine der ersten Supergroup der Musikgeschichte ein. In ihrer innovativsten und erfolgreichsten Phase Anfang der 70er verkauften sich Alben wie „Emerson Lake & Palmer“, „Tarkus“, „Pictures At An Exhibition“, „Trilogy“, „Brain Salad Surgery“ und das Live-Werk „Welcome Back My Friends To The Show That Never Ends“ millionenfach und ELP waren Stammgäste in den Charts. Dabei waren ELP nicht nur wegen ihren bahnbrechenden Arrangements bekannt – ihre Bühneshows und epischen Instrumentaleskapaden waren in den 70er legendär. Klassiker wie das unglaubliche „Fanfare For The Common Man” (das ein jeder im Ohr hat), „Jerusalem”, „I Believe In Father Christmas”, „Peter Gunn” (als Live-Version), die überragende Ballade „C'est La Vie“ und natürlich das unverwüstliche (und leider eigentlich schon totgenudelte) „Lucky Man” gehören ebenso in jeden gut situierten Prog-Rock-Haushalt wie ungewöhnliches der Marke „Knife Edge“ (Hammond-Orgasmus) und „Pirates“.
Disk 1:
1. Fanfare For The Common Man
2. Still... You Turn Me On
3. Hoedown
4. Black Moon (Single Edit)
5. Tarkus
6. Jerusalem
7. Tiger In A Spotlight
8. Better Days
9. From The Beginning
10. Knife-Edge
11. Karn Evil 9 1St Impression, Part I
12. I Believe In Father Christmas
Disk 2:
1. Karn Evil 9 1st Impression, Part 2
2. Nutrocker (Edit - Live At Newcastle City Hall, 1971)
3. Peter Gunn (Live 1977/78)
4. All I Want Is You
5. Brain Salad Surgery
6. Take A Pebble
7. C'est La Vie (Greg Lake)
8. Lucky Man
9. Affairs Of The Heart
10. Canario
11. Pirates
12. Pictures At An Exhibition: The Great Gates Of Kiev (Live At Newcastle City Hall, 1971)
13. Honky Tonk Train Blues
14. The Enemy God Dances With The Black Spirits
The Essential
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
26
Länge:
149:55 ()
Label:
Vertrieb:
So habe ich mir das erwartet: Ralf Scheepers (ex-TYRAN PACE, ex-GAMMA RAY) und natürlich immer noch Frontmann bei PRIMAL FEAR (seit 1997)) hat jetzt sein erstes Soloalbum am Start und zeigt sich dabei stilistisch über zwölf Tracks deutlich breiter aufgestellt, als man es bisher von ihm gesanglich gewohnt war. Auf dem sehr innovativ mit „Scheepers“ benannten Werk gibt einen Mix aus diversen Metalstilen zu hören, wobei er sein kraftvolles Organ durchaus wandlungsvoll einzusetzen weiß und teilweise sogar eindrucksvoll beweißt, dass er viel mehr drauf hat als „nur“ den mächtigen Power Metal-Shouter zu geben.
Gleich der Opener ist ein Hammereinstieg, denn bei dem deutlich an JUDAS PRIEST angelegten „Locked In The Dungeon“ sowie auch „Remission Of Sin“ (hier ist auch Tim „Ripper“ Owens am Mikro zu hören) holt er gleich mal richtig die Sirene raus und zeigt warum er bei den Priestern mal als für Halford-Ersatz am Mikro gehandelt wurde. Hier zeigen dann auch die anderen beteiligten Musiker wie die beiden Gitarristen Victor Smolski (RAGE) und Alex Beyrodt (u.a. VOODOO CIRCLE, SILENT FORCE) sowie Bassist Mat Sinner (PRIMAL FEAR, SINNER) und Drummer Snowy Shaw (THERION), dass die erfahrenden Herren eine bärenstarke und ungemein spielfreudige Backline bilden können.
Etwas ungewohnte Klänge bieten dann dass etwas düstere und sehr melodische „The Fall“ (mit klasse Gitarrensolo) hier beweißt Scheepers ebenfalls - er kann mehr als den geradlinigen Hansdampf. Mein Favorit ist aber ganz klar „Doomsday“ der Track kommt sehr gut, hat einen tollen Progmetalcharakter mit ausladenden Keyboards am Anfang, bietet sehr viel Atmosphäre und einen mitreißenden Charakter mit klasse Melodie. Bei „Saints of Rock“ geht es dann wesentlich straighter und profaner zu, hier hat Ralf Scheepers einen Song seiner ersten Band TYRAN PACE nochmal neu aufgenommen, eine solide Power-Hymne. Die wirklich tolle Ballade „Before The Dawn” (tatsächlich ein PRIEST-Cover) läßt kaum vermuten, dass hier tatsächlich Scheepers singt, er intoniert dermaßen überragend, es klingt für mich fast etwas nach Michael Kiske. Das Songmaterial klingt insgesamt schon recht unterschiedlich aber immer im Bereich von Metal, Heavy oder auch mal heftigeren Hardrock („Dynasty“) und sorgt somit für viel Abwechslung. Bei „The Pain Of The Accused“ hat er sich sogar Kai Hansen für die Gitarre dazu geholt, ebenfalls ein eher untypisches Stück, sehr episch aufgebaut mit wechselnden Stimmungen und Songverläufen.
Bei der Schlußnummer „Compassion“ darf Ralf Scheepers auch mal seine folkige Ader sprechen lassen mit rein akustischer Gitarre, Banjoklängen und sogar ein Akkordeon wurde eingebaut. klingt alles sehr relaxt hat was von den HOOTERS, der mit Abstand überraschendste Song eines durchgehend gut bis sehr guten Albums.
Das Songwriting ist zum einen typisch für Scheepers Organ metallisch ausgelegt aber dann doch noch so flexibel, auch mal eine andere Seite des sympathischen Sängers zu zeigen. Da man sich dabei aber nicht zu experimentell und zu weit weg von der Szene gibt, dürften sowohl die Anhänger von PRIMAL FEAR oder auch JUDAS PRIEST und alle traditionellen Metalfreaks sowieso auf diesem Silberling ganz viel Lohnenswertes finden – versprochen!
Scheepers
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
12
Länge:
52:41 ()
Label:
Vertrieb:
Seiten