Review:

Black River Flow

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Ich wollte diesen Vergleich unterlassen, schaffe es irgendwie aber doch nicht: „Black Rivers
Flow“ klingt verdammt nach PANTERA. Und das ganze einundvierzig Minuten lang – die ganze
Scheibe über spielen LAZARUS A.D. hier einen vorwärts preschenden Metal der sich nicht
einmal die Zeit nimmt langsam, getragen oder gar schwächer zu werden als der vorherige
Song – das Intro von „Eternal Vengeance“ mal ausgenommen, hier wird lediglich etwas später
auf die Instrumente gehauen.

Einerseits viele melodische Gitarrenelemente im Hintergrund, anderseits darüber immer
(vermutlich noch herunter gestimmtes) Geballer, ein einsamer Breakdown, ein donnerndes
Schlagzeug und immer sehr an heftigen Thrash Metal der 80ger und 90ger orientierte Vocals.
Das ganze wird dann mit meist ziemlich schnellen und schön geschredderten Soli durchsetzt,
Dimebag Darell wäre da mit Sicherheit erfreut drüber. Ach, jetzt hab ich es schon wieder
getan...

Aber nein, es ist trotzdem keine einfache Kopie sondern definitiv ihre eigene Musik die die
Amerikaner hier abliefern. Ihr Stil ist heftig, die Vocals gehen mir teilweise sogar etwas arg ins
Geschreie über. Aber das wird dann meist wieder von sehr geilen Gitarrenriffs mit viel
Abwechslung und Können, den Soli oder dem unermüdlichen Drumset raus gerissen. Wenn das
nun noch mit diesem gewissen Headbang-Faktor in Verbindung steht hat man eine sehr fette
CD für Freude der härteren Gangart in der Hand!

Black River Flow


Cover - Black River Flow Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 41:43 ()
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Island Noises

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Fast vier Jahre ist es schon her, dass uns die Prog Art Rocker von POOR GENETIC MATERIAL zuletzt mit einem Album „Paradise Out of Time“ beglückt hatten. Aber jetzt fand sich endlich wieder Zeit und Sänger Phil Griffiths (ansonsten ja hauptamtlich bei ALIAS EYE am Mikrofon) hat mit seiner Zweitband diesmal ein recht ambitioniertes neues Album „Island Noises“ aufgenommen. Gegenüber dem für Bandverhältnisse fast schon mainstreamigen Vorgänger ist diesmal eine amtliche Portion Art Prog herausgekommen. Auf dem doppelseitigen Konzeptalbum wurde William Shakespeares Klassiker „The Tempest“ (Der Sturm) musikalisch sehr differenziert, mit vielen tollen Details aber auch in einer gewissen Leichtigkeit umgesetzt.

Wie schon angedeutet sind Poor Genetic Material stilistisch wieder etwas zurück in die eigene Vergangenheit gereist und widmen sich ihrem typisch einfühlsamen sehr melodischen Artrock der Jahreszeitenzyklus-Alben. Die Band hat gute drei Jahre an dem Album gearbeitet, mehrere Gastmusiker dazu eingeladen (u.a. Querflöte, Sängerin) und viel Arbeit in die Produktion gesteckt. Das hat sich absolut gelohnt, der Sound ist echt sehr volumig aber toll ausgewogen d.h. die Instrumente sind absolut gleichwertig gestellt. Egal ob Gitarre, die vielfach sehr detailliert groovenden Basslinien (u.a. bei „Assassins and Sleepers“) oder auch die tolle warmherzige Stimme von Sänger Phil. Ich habe seinen charismatischen etwas theatralischen Gesang mit den mal gefühlvollen, dann wieder recht energischen Ausbrüchen wirklich vermißt, ein toller Vokalist.

Aber auch die anderen Musiker lassen sich nicht lumpen und bieten ihren typischen Melodienbetonten Art Prog Rock mit wie immer einfließenden Neo-Progsprengseln absolut kurzweilig und so ziemlich ohne jede nervigen Frickelparts. Als Erzähler mit schöner Stimme in bester very British English Manier ist Martin Griffiths („Beggars Opera“) im Einsatz. Das Artwork ist zwar diesmal schön bunt (der Innenteil der handgemalten Bilder ist aber viel besser als das eigentliche Cover), kann aber wie bei den vorherigen Alben teilweise auch schon, leider mit der hochwertigen Musik nicht so ganz mithalten.

Über einzelne Stücke von den insgesamt 14 Tracks von „Island Noises“ zu sprechen würde natürlich den Rahmen sprengen, die Band schafft es aber locker bei fast 100 Minuten den Spannungsfaktor hochzuhalten. Im Gegensatz zu dem jüngsten Werk von CENTRAL PARK gelingt es PGM weitläufige Atmosphären aufzubauen, und diese Stimmungen trotz ausladender Arrangements mit schönen Melodien zu versehen, die Kompositionen sind dabei nie reines Mittel zum Zweck. Hier ist tatsächlich absolute Homogenität angesagt, insbesondere die Tastenarbeit Philipp Jaehne gebührt ein Sonderlob egal ob Einflüsse von PENDRAGON, ELOY oder auch CAMEL - er hat alles drauf und kombinierte es mit seinen eigenen Ideen und vielfältigen Sounds. Die Band agiert über beide CD’s (die zweite Seite ist dabei etwa verspielter und beim ersten Durchgang etwas weniger leicht konsumierbar z.B. wie beim etwas arg jazzigen „Ariel“) trotzdem dominieren elegische Klanggebilde, mit großflächigen oftmals auch symphonischen Soundwänden in üppigen Arrangements, die Songs bauen sich vielfach erst nach und nach auf um dann aber sehr packend die jeweiligen Motive zu einem stimmigen Ganzen miteinander zu verbinden („Drowning“).

Gitarrist Stephan Glomb zeigt hier eine klasse Breite im Handling denn neben schöngeistigen Gezupfe läßt er durchaus auch mal stärker den Rocker raus, wie dies früher nicht so sehr der Fall war. Ein gutes Beispiel ist dass riffige „Let them beware“ hier werden durchaus Progmetalgefilde gestreift.

„Island Noises“ bietet natürlich neben vielen hervorragend ausgearbeiteten Instrumentalpassagen mit vielen Breaks, Wechseln auch teilweise recht griffige Hooklines („Dreamstuff“). Einer meiner Highlights ist ganz klar das toll hymnisch-kraftvolle „The Roarer“ mit einem AYREON-artigen Refrain ein echter Pop-Progtitel. 20 satte Minuten dauert dann der opulente Titeltrack mit packendem Progkino irgendwo zwischen PINK FLOYD oder 80er Jahre GENESIS mit schönen Flötenparts, mal flirrend dann wieder flächigen Keyboardwänden und man verliert sich nie zu selbstverliebt in langweiligem Instrumentengeleier. Stets einen gewissen roten Faden verfolgend, auch mit sehr gefühlvollen Zwischenstücken und diesem grandios hochgepeitschten Finale mit melodramatisch wunderbar getragenem Schluss - Hammersong.

Für alle Fans atmosphärischer Progsounds ist die aktuelle „Island Noises“ sicher einer der Höhepunkte des noch jungen Jahres - POOR GENETIC MATERIAL haben wiedereinmal eindrucksvoll gezeigt wie Art Rock klingen muß.

Island Noises


Cover - Island Noises Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 97:48 ()
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These Words Have Undone The World

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MAE’S LOST EMPIRE nennt sich diese junge Band aus dem englischen Sheffield, was ein seltsamer und auch etwas umständlicher Name ist. Genauso ist auch die Musik des Vierers ziemlich ungewöhnlich. Klingt sie zunächst einmal vor allem progressiv, stellt man schnell auch einen (vertretbaren) Schuss Emo fest, genauso auch Einflüsse aus Alternative, Metal und Hardcore. Gesang wechselt sich dabei mit Shouts ab, schräge Riffs und Frickel-Parts mit getragenen Melodien, und immer geht es irgendwie ganz anders weiter, als man erwartet hätte. Dieser stilistische Mix wirkt vielleicht erst einmal etwas anstrengend, und auf jeden Fall muss man sich in ihn hineinhören, dann aber fasziniert er umso mehr und macht großen Spaß. Lediglich der Gesang ist etwas zu sehr in den Vordergrund gemischt und wirkt auf Dauer etwas penetrant. Aber das gleichen die hervorragenden spielerischen Qualitäten der Musiker wieder aus. Man höre sich nur alleine an, was Gitarrist und Bassist (Dieser Irre spielt einen 7-Saiter!) immer wieder weggniedeln. „These Words Have Undone The World“ ist ein ausuferndes Album, rastlos, voll mit Energie und aberwitzigen Ideen. Man bedenke dabei: Es handelt sich hier um ein Debüt, und dafür ist diese Scheibe unglaublich gut. Diese Band sollte man definitiv im Auge behalten.

These Words Have Undone The World


Cover - These Words Have Undone The World Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 59:51 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Mae's Lost Empire

KEINE BIO! www
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Horizons Low

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Mit dem Vorgänger “Northwind´s Ire“ konnten mich die finnischen Paganini-Wikinger nicht gerade vom Hocker reißen, obwohl das Album – so fair muss man schon sein – durchweg gute bis sehr gute Presse erhielt. Der Nachfolger „Horizons Low“ weiß da schon deutlich mehr zu punkten, ganz besonders durch die für diese Art von majestätischem Düstermetal nötige, deutlich kraftvollere (aber keineswegs steril wummernde) Produktion, die die von „Northwind´s Ire“ locker in die Tasche steckt. Dadurch wirken DRAUGNIM auch längst nicht mehr wie in viel zu enge Klamotten gesteckt, und auch das Songwriting wirkt schlüssiger als auf dem Vorgänger. Stücke wie der Opener „The Last Of Kin“, das getragene „Fear And Key“, das sehr melodische „Shunned Wanderer“ oder das mit einem atmosphärischen Intro beginnende „Cursed The One“ gehören eindeutig zu den stärkeren Vertretern der Hörner tragenden Zunft und stehen dem Material der DRAUGNIM-Kumpels MOONSORROW (deren Bassist und Frontmann Ville Sorvali war auch hier an der Produktion beteiligt) in nicht mehr allzu viel nach. Anspruchsvolle Epic Viking Metaller sollten sich „Horizons Low“ daher unbedingt geben; zwar kein Klassiker, aber ein echt gelungenes Album!

Horizons Low


Cover - Horizons Low Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 50:10 ()
Label:
Vertrieb:
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Rise

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Es gibt doch immer wieder Bands die den an sich abgeernteten Acker des Female Fronted Gothic Metal neu bestellen wollen – neben dem Schwerpunkt Finnland haben ja insbesondere unsere niederländische Nachbarn da einiges zu bieten. Unter dem Banner ANSOTICCA bieten Sängerin Carie van Heden und Co. druckvoll episches; ein solide nach vorne treibendes Schlagzeug (das auch mal den Double Bass auspackt), harte Gitarren, symphonische Arrangements (ohne dabei steril zu wirken) und fette Chöre. Dazu eine kraftvolle weibliche Gesangstimme, welche zwischen WITHIN TEMPTATION und NIGHTWISH sowie mittlerer und hoher Stimmlage pendelt, sowie einen männlichen Gegenpart der weniger auf Growls setzt als auf eine angenehme Rockstimme. Das von starken Gitarrenriffs getragene „Heaven Burns“, das flotte mit Dudelsack und Flöte startende „I’m Alive“ oder auch das bombastische „In Silence“ haben Potential und Schmackes. Auch Ruhiges wie der sich zusehenden gen symphonisch steigernde Titeltrack „Rise“ und die Pianoballade „Willing To Believe“ kommen stark. Das ist zwar musikalisch alles nichts Neues, und auch im Songwriting gibt es zum Teil noch Luft nach oben, aber für Genrefreunde sicher eine willkommene Abwechslung. ANSOTICCA haben mit ihrem Debüt „Rise“ durchaus die Chance im doch stark geschrumpften Segment des Gothic Metal Gehör zu finden.

Rise


Cover - Rise Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 59:43 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

AnsoticcA

www
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Arcane

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Musikalisch machen ELANE zwar mystisch-atmosphärischen Folk, textlich geht es hier um
Fantasy-Literatur. Nein, BLIND GUARDIAN (welche bereits beispielsweise „Den dunklen Turm“
sowie „Das Rad der Zeit“ behandelt haben) haben sich nicht verlaufen und den Stecker aus der
E-Gitarre gezogen; „Arcane“ basiert mit seinen Texten komplett auf den Romanen des Autors
KAI MEYER. Insgesamt handelt es sich hier um fünf Schriftstücke die auf fünfzehn Titel verteilt
werden, maßgebend und mit acht Nummern führend ist übrigens das Buch „Loreley“.
Und wenn man musikalisch auf Basis von Fantasy-Romanen komponiert wird die Musik auch
dementsprechend: Sehr atmosphärisch, sehr entspannt und getragen und von der
wunderbaren und harmonischen Stimme von Sängerin Joran Elane angeführt präsentiert sich
das Album von einer zwar ruhigen, dafür aber umso eingehenderen Seite.
Die elektronisch verstärkte Abteilung Marke E-Gitarre (und Drums) ist zwar teilweise noch
ganz sachte vorhanden, dennoch dominieren hier Akustik-Klampfen, Streicher, Harfen und,
natürlich, die Stimme. Das Ganze ist oft übrigens etwas komplex was die Instrumente angeht,
alleine schon durch dessen schiere Vielzahl. Das wirkt aber keineswegs schwergängig oder
störend sondern schafft Stimmung. Sicherlich, bei fünfzehn Nummern ist die ein oder andere
(z.B. „Abendruf“) schwächer als die andere, wirklich negativ auffallen tun einem diese kleinen
Ausreißer aber wirklich nicht.
Übrigens: Wer zufällig CARVED IN STONE kennt, eine Solokünstlerin deren Musik ich sehr
schätze, könnte Parallelen erkennen.
Alles in allem ist „Arcane“ ein mächtiges, atmosphärisches und tolles Stück Musik geworden.
Es lädt sehr zum verweilen, lesen und entspannen ein – und ist keineswegs langweilig! Wer
sich dazu noch das Booklet und bzw. oder die behandelten Bücher schnappt hat eine geniale
Kombination gefunden, vorausgesetzt man ist bereit sich ein wenig mit der Musik auseinander
zu setzen.

Arcane


Cover - Arcane Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 54:24 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Elane

KEINE BIO! www
Band:

Farewell To Freeway

KEINE BIO! www

Seiten

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