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Take Control

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Über NO TURNING BACK müssen nicht mehr viele Worte verloren werden. Seit Ewigkeiten tourt sich die Combo im DIY-Bereich den Arsch ab (inklusive eigener Booking-Agentur), hat mehr zu sagen als die durchschnittliche HC-Combo anno 2011 und ist dabei ehrlich und sympathisch geblieben. „Take Control“ ist das sechste Album der Veteranen, knapp drei Jahre nach „Stronger“. Genau wie der Vorgänger ist auch der neue 13-Tracker schnell, direkt und rotzig, ganz so, wie NO TURNING BACK ihre Songs seit jeher schreiben. Die Herren verstehen es mittlerweile, die Chose interessant zu gestalten und durch Mid-Tempo, Groove und Gangshouts zu variieren, so dass nicht die Spur von Langeweile aufkommt; gleichzeitig klingt „Take Control“ sehr homogen. „Remain“ oder „Always Will Be“ stehen dabei für die dezenten Änderungen beim Songwriting, während „Justice“ oder „Bleed For Me“ gewohnt erstklassigen, typischen NO TURNING BACK-Hardcore bieten. Kurzum: ziemlich gute Platte einer HC-Institution. Keine Kompromisse, keine Anbiederungen, einfach NO TURNING BACK.

Take Control


Cover - Take Control Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 23:5 ()
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Lost Inside

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Die Band hat vorher Technical Death Metal gemacht, mittlerweile ist es viel mehr Progressive Metal. Wie auch immer man so eine Wandlung durchmachen kann – „Lost Inside“ ist nun einmal ohne Geballer. Und das ist auch gut so, denn diese Pressung weiß durchaus zu gefallen.

Mit cleanen und sehr gut getroffenen und präzisen Vocals ist der Musikstil am ehesten wirklich guter Prog Metal den man mal wieder mit Vergleichen mit den Szenegrößen belasten könnte – ich verkneife mir das an dieser Stelle mal, auch wenn es ein verdienter Vergleich wäre. Auf jeden Fall gibt es einen starken und druckvollen Gitarrensound, Takte die meiner Meinung nach schon lange nicht mehr nur 4/4 sind und ein abwechslungsreiches Drumset – eben alles was solche Musik brauch. Das Ganze wird auch ab und an von kurzen elektronischen Ergüssen aufgefüllt; „Kill Me Everyday“ oder „Survive“ beginnt zum Beispiel wie eine SAMSAS TRAUM-Nummer, im Großen und Ganzen aber wirklich sehr dezent.

Allerdings gibt es nicht nur positives zu berichten teilweise kommen nämlich die Wurzeln der Band durch, eine Tatsache die ich nicht per se schlecht finden würde; in diesem Falle passiert das aber erst mit der Nummer „Lost Inside“ (Titelgeber mit der Tracknummer 6), hier werden Screams und Doublebass mit einigen clean gesungenen Passagen kombiniert, in verträglicherem Maße auch kurz in anderen Titeln. An sich nicht mal schlecht, gerade weil die Riffs die damit einher kommen sehr geil sind, aber irgendwie nichts was ins Konzept der Scheibe passen will. Oder anders gesagt: Kann man machen, kann man aber auch lassen. Die reine Elektronummer „Electric Breath“ ignoriere und skippe ich einfach mal; zwei schlechte Titel in insgesamt zehnen ist nämlich noch verträglich. Im Großen und Ganzen aber eine durchaus überzeugende CD!

Lost Inside


Cover - Lost Inside Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 48:34 ()
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Opposite Sides

KEINE BIO! www
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Von den Winden der Sehnsucht #2

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Der Herr V. Wahntraum hatte mal was sich gegen sich selbst. Doch dem Suizid gerade noch von der Schippe gesprungen, richtet er seinen Hass jetzt gegen die Menschheit – und amortisiert damit seine ganze Trauer. Und sein erster Schritt zur selbst initiierten Apokalypse ist das Album „Von den Winden der Sehnsucht #2“. Der auf „Ambient“ getaufte Black Metal transportiert ein paar nette und traurige (Akustik-)Melodien, die Gitarre fiedelt genauso windschief daher wie die Trommeln das Timing suchen. Und das alles treibt der Österreicher 77 Minuten lang mit hintergründigem Gekrächze voran, während der Sound weitestgehend auf der Strecke bleibt. Dass er dabei mit den Schwänen seinen Durst teilt („Sturm deiner Sommer“) oder auch noch hinfällt - „Ich bin gefallen - ...und aus den Kerkern still es hallt“) könnte als Zeichen zu deuten sein – dass sich das Mitleid mit unserm Wahnträumer in Grenzen hält. Dass es auch anders geht, bei allem Pathos, beweisen Bands wie Austere durchaus. Wer diesen Larmoyanz-BM mit hohem Weinerlichkeitsfaktor über die gesamte Spielzeit goutiert, der muss Tränen in den Ohren haben.

Von den Winden der Sehnsucht #2


Cover - Von den Winden der Sehnsucht #2 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 77:37 ()
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Young The Giant

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YOUNG THE GIANT werden mit ihrer Single „My Body“ ohne Zweifel weltweit die Charts entern. Der Song ist flott, geht ins Ohr und macht echt Laune – Mainstream Rock vom Feinsten, den es, das kurz angemerkt, in Nordamerika schon seit Mitte letzten Jahres gibt. Der mit dezenten Folk-Touch versehen Sound des kalifornischen Quartetts lässt sich irgendwo zwischen KINGS OF LEON, COLDPLAY und U2 einordnen, ohne die Indie-Schublade vollends zu verlassen. Der oben genannte Hit „My Body“ ist dabei eher etwas untypisch, denn meist lassen es YOUNG THE GIANT ruhiger, aber immer mit einem Gespür für Fröhlichkeit angehen. Sänger Sameer Gadhia spielt dabei geschickt mit seiner einschmeichelnden Stimme, welche Sanftmut und Rauheit zugleich ausstrahlt. Das balladesk poppige „I Got“ kommt mit zuckersüßer Melodie und 60er-Flair und die entspannten „Cough Syrup“ (Hit mit Riesen-Refrains) und „God Made Man“ wollen gar nicht mehr aus dem Ohr raus. Mit „Island“ landet recht weit hinten eine atmosphärische Überraschung. Auch wenn die Songs auf den ersten Hör einfach (gut) klingen, die Band hat Wert auf professionelle Arrangements gelegt und offenbart immer wieder Liebe zum Detail. Ganz neu ist man ja auch nicht im Geschäft. 2004 als THE JAKES gegründet hatte man Zeit Erfahrungen zu sammeln, zu reifen und sich seiner Ziele bewusst zu werden. Und die sind auf Erfolg getrimmt. Denn auch wenn YOUNG THE GIANT bewusst gen Radio und Mainstream schielen und keinen Innovationspreis gewinnen werden – das Konzept wird aufgehen; Können und Songwriting sind deutlich im grünen Bereich, da fällt es kaum ins Gewicht, das sich gegen Ende der Scheibe doch so etwas wie Routine einzuschleichen scheint. Egal! Auch bei mir werden YOUNG THE GIANT über den Sommer regelmäßig im Auto-Player rotieren. Definitiv eine Scheibe die Spaß macht – und mehr auch nicht will.

Young The Giant


Cover - Young The Giant Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 50:59 ()
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Ferd

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Solo-Künstler Aurvandil hat ein Problem: Seine Stadt Rouen wurde zwar schon 841 von den Wikingern überfallen, dennoch haben die Franzosen mit Nordländern wenig am Hut, freuen sich eher über Jeanne D‘Arc als über Nordmann Rollo und seine versoffenen Schergen. Nicht so Aurvandil: Er träumt weiter vom Leben auf den Spuren Odins und Thors. Da ist'S prima, dass er sich in der nordischen Mythologie ein bisschen auskennt. Ob die Geschichte vom gleichnamigen Riesen (der von Thor im Körbchen über zugefrorene Flüsse getragen wird, um sich dann den Zeh abzufrieren, der wiederum von Thor als Stern in den Himmel gesetzt wird) als Taufpate für ein besonders harsches Black-Metal-Manifest taugt, sei mal dahingestellt. Jedenfalls gibt es auch in der Normandie eine Garage, in dem der melancholisch-wütende Franzmann seinen Low-Budget-Sound im Alleingang eintüten konnte. Die Gitarren klingen nach Elektro-Rasierer, die Schreie sind spitz und verzweifelt, der Drum-Computer rasselt dazu monoton und ab und an überraschen sparsam eingestreute Keys wenig. Wundersamer Weise klingt immer mal wieder eine gelungene Melodie oder so etwas Ähnliches durch und die ruhigen Stücke lassen Burzum als Blaupause durchschimmern. Nach vier Demo-Veröffentlichungen und ebenfalls vier Splits seit 2007 ist es allerdings geradezu Pflicht, dass ab und zu auch mal was Brauchbares herauskommt. Aber insgesamt springt das „Ferd“ nicht so hoch, wie es müsste. Hat ja auch nicht mehr alle Zehen.

Ferd


Cover - Ferd Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 41:11 ()
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The Rotting

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So ist das eben: Da wirst Du als Kind in die englische Industrie-Revolutionszetrum Birmingham geboren. Naja, meilenweit nix anderes als rauchende Schlote, urbane Schuhkarton-Unterbringung – und eben Metal-Verarbeitung. Von der Wiege des britischen Metals entwickelten die Brummies eine Musikszene, die es in sich hat(te). Sabbath, Lizzy, Priest… Der aktuellste Höhepunkt (zumindest aus Sicht des geneigten Death-Metallers stammt aus der zerbombten Nachbarschaft:: Bolt Thrower. Womit wir endlich beim Thema wären: FORLORN wurde sicherlich in die Butze gesperrt und durften nur im reichhaltigen Fundus der Midland-Walze stöbern. Was zur Folge hat, dass „The Rotting“ einen ähnlichen Groove zeigt und in Songs wie „Crimson Star“ ähnlich langsam Panzer fährt wie die Fahrlehrer mit dem günstigen Merch. Allerdings müssen die FORLORN-Jungs auch mal ausgebüxt sein aus ihrer Wohnkaserne. Denn ab und an schimmert ganz leichter Metalcore-Einschlag durch, was wohl vor allem an der Stimme von James Shaw liegt, der gelegentlich doch ein wenig zu sehr zum Bellen neigt. Und doch beißt dieser Hund. Wie die gesamte Scheibe, die anfangs klingt, als verlöre sie mit der Zeit ihre Zähne. Letztlich aber entfaltet „The Rotting“ eine verblüffende Langzeitwirkung. Und ist damit nicht nur viel besser als Homies wie Duran Duran – sondern eine willkommene Abwechslung, um die Wartezeit auf die nächste (?) Bolt Thrower zu verkürzen.

The Rotting


Cover - The Rotting Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 42:14 ()
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Performocracy

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Ja, ja, THE POODLES, der Bandname sorgt in meinem Bekanntenkreis (der zu 90 % aus Metal/Hardrock fernen Schichten besteht) immer für Belustigung, wenn er den fällt. Und zugegeben auch ich muss zumindest immer mit schmunzeln. Das haben sie schon doll gemacht, die Schweden, eine große Portion selbst Ironie, gute gestandene Musiker, melodiöse nicht allzu kantige Songs und fertig war der Start in die Szene vor ca.4 Jahre. Doch dem furiosen Start folgte nach weiteren zwei Scheiben ein wenig Ernüchterung. Die ganz große Nummer sind sie nicht geworden, zumindest außerhalb Schwedens und mal ehrlich, auch zu recht.

Mit "Into The Quiet Night" beginnen die Skandinavier ihren vierten Studio Longplayer, leicht düster mit starken Refrain, der toll in Szene gesetzt wird. Die Stimme von Jakob Samuels hat Charakter und prägt den Sound. Sein raues fast sleazige Organ ist auch mit verantwortlich das es nie zu schmalzig werden kann.

In der Produktion, der Scheibe, steckt viel Liebe fürs Detail. Bei "I Want It All" wird der Refrain durch sanfte Keyboard Untermalung aufgehübscht. Oder auch bei "I Believe In You" kommen Chöre und allerlei Soundeffekte zum Einsatz. "Love Is All" zeigt fast schon epische Ausmaße, eingeleitet mit einem Intro steigert er sich zum Finalen welches ein tolles, nur zu leises, Gitarren Soli hat. Die Songs sind ausrangiert und machen einen durchgestylten Eindruck. Hin und wieder rockt es zwar ordentlich aber generell wird das Album weich gehalten auch was den Sound betrifft. Mir gefällt das Teil, überzeugt mich aber nicht auf ganzer Linie. Es kommt manchmal ein wenig zu klebrig aus den Boxen und zwei, drei Songs langweilen mich.

Fazit: Performocracy ist eine ordentliches Album geworden mit großen und kleinen Momenten. Super Stars des Hardrock werden die gelockten Hunde auch mit diesem Album nicht, aber für eine gute Zeit und hin und wieder einem Lächeln auf dem Gesicht sorgt es allemal. Damit schließt sich wieder der Kreis THE POODLES machen Spaß, so oder so !

Performocracy


Cover - Performocracy Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 55:33 ()
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Big Dogz

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Die aktuelle Scheibe „Big Dogz“ der Rockurviecher von NAZARETH (gegründet bereits 1968), könnte was sein, dachte ich mir, is mal was ganz „Neues“. Denn die letzte amtliche Veröffentlichung der schottischen Herren um Kultreibeisenstimme Dan McCafferty, die ich mir seinerzeit mal angehört hatte, war noch auf echter schwarzer Schallplatte. Damals so gegen 1986, von einem Kumpel angeschleppt, war die inzwischen zum Kultklassiker avancierte Livescheibe „'Snaz Live“ (1981) mein erstes längeres Hörerlebnis mit NAZARETH.

Klar, die Schnulze „Love Hurts“ ist sicher auch den Jüngeren hinlänglich von jedem mittelmäßigen Sampler dieser Zeiten bekannt. Der Song hat aber echt schon so nen Bart und ist mir etwas zu ausgelutscht, die "Jungs" haben deutlich besseer Sachen im Programm wie etwa "Dream On", "Razamanaz" oder auch "This Flight Tonight".

Jetzt zurück zur neuen Platte, die klingt unverkennbar etwas rumpelig (vor allem das Schlagzeug) und auch stilistisch nach Retro pur aber dies ist auch so gewollt und paßt bestens zu dieser Musik. Hier kommt kein überproduzierter und mit Digitaltechnik zugekleisterter Sound daher sondern es geht voll erdig und teilweise etwas verknarzt zu. Mit dem Material auf den 12 Tracks habe ich mich anfangs schon etwas schwer getan, musikalisch bewegen sich Nazarett schon mit dem letzten Werk wieder deutlich in Richtung ihrer Anfangstage also mitunter etwas düsterer Heavy Hard Rock, Rock’n’Roll und auch etwas Blues.

Schnulzige Balladen gibt es zur Abwechslung mal so richtig keine „Butterfly“ kommt recht luftig und entspannend daher, mit perliger Pianobegleitung hat eher was von den ROLLING STONES. Dieses Dejavu kommt einem auch bei dem flotten „The Toast“ etwas in den Sinn, nur das Reingequatsche der Erzählstimme hätte nicht sein müssen. Dann tauche so ein paar leicht doomig-schwulstige Sachen wie „When Jesus Comes To Slave The World Again“ is mir deutlich zu lange und zu wenig auf den Punkt ohne guten Refrain. Da können die etwas mittelschnellen Tracks wie „No Mean Monster“ oder „Lifeboat“ schon eher Punkte sammeln, da kreischt McCafferty teilweise in besten Brian Johnson-Manier (AC/DC) aus den Boxen. Der kommerziellste und eingängigste Song dürfte wohl „Radio“ geworden sein, könnte man auch heute noch im Ü40-Radio so hören.

Der Einstieg mit den beiden eher schleppenden Nummern Big Dog’s Gonna Howl“ und dem „Claimed“ war nicht gerade ideal, da fehlt einfach die recht Zündung. Und das ist bei gut der Hälfte der Song leider so irgendwie fehlt der Pöpp oder schlicht nur ein guter Refrain. Das etwas mehr abgehende „Watch Your Back“ mit etwas blusig-rockender Ausrichtung bildet da eine löbliche Ausnahme, der Rest ist eher monoton und oft mit nervig vielfach wiederholenden Refrainzeilen, die einfach nicht mitreißen.

Selbst für echte Fans dürfte „Big Dogz“ mit diesem selten billig-miesen Coverartwork ein harter Geduldsbrocken werden. Straßenköter-Sound klingt ansonsten definitiv anderst, der Biss fehlt – authentisch hin oder her - hier fast völlig, es geht vielfach eher gediegen und leider, trotz auch grooviger Facetten, ziemlich fad zu. Die Scheibe wandert jedenfalls sofort in meinen Restekoffer, da hör ich mir jetzt doch viel lieber den alten Schinken „'Snaz Live“ nochmal an.

Big Dogz


Cover - Big Dogz Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 55:45 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Turbocharged

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