Der US Metal brachte in seiner Hochphase Mitte/Ende der 80er bis weit in die 90er hinein eine Vielzahl Formationen hervor, die es schafften musikalischen Anspruch, Metalpower und im besten Sinne kommerzielle Melodien perfekt miteinander zu verbinden. QUEENSRYCHE, SCREAMER, LETHAL, RECON, SANCTUM und viele mehr lassen das Herz eines jeden US-Archäologen noch heute höherschlagen.
Zu diesem illustren Kreis zählten auch die New Yorker HITTMAN, welche nach einem gelungenen Demo 1985 drei Jahre später mit ihrem selbstbetitelten Album mächtig Staub aufwirbelten. Leider sollte es bis zu einem weiteren Album satte fünf Jahre dauern. Auf „Vivas Machina“ präsentierten sich HITTMAN dann in einem gänzlich neuen Soundgewand. Der „Empire-Queensryche-meets Bon Jovi-meets Meat Loaf“ Stil kam nicht überall gut an und so verschwand man trotz dieses gelungenen Albums wieder in der Versenkung. Doch gerade 2020 soll man ja mit vielem rechnen und in erster Linie mit gelungenen Comebacks. Schlappe 27 Jahre nach „Vivas Machina“ sind HITTMAN wieder da.
Und auch wenn man wieder bedeutend metallischer tönt und erfreulich heavy klingt, gehen die Herren um Wunderstimme Dirk Kennedy nicht auf Nummer sicher und bieten keinen plumpen Aufguss ihres Debüts. Man kann die Wurzeln HITTMANs zwar deutlich heraushören und doch ist das neue Werk eine massive Weiterentwicklung und strotzt nur so vor genialen Melodien, welche vor Allem von Dirk Kennedy getragen werden.
Angefangen beim leicht an SAVATAGE erinnernden Opener und Titelstück über das elegische und dramatische „Breath“, das schnelle „Total Amnesia“ bis zum abwechslungsreichen und mit vielen Tempowechseln versehene „Love, The Assassin“, finden sich auf „Destroy All Humans“ ausschließlich Volltreffer. Der Sound stimmt und Bacchi und Kristen sorgen für knallige Riffs und wunderschöne Gitarrensoli (diese gerne auch mal zweistimmig).
Besonders möchte ich auch „The Ledge“ hervorheben. Für so eine Nummer würden Wilton, Jackson und Co. heute ihre Großmütter meistbietend verkaufen. Ganz großes Melodic Metal Kino.
„Destroy All Humans“ ist ein mehr als gelungenes Comeback, welches die Relevanz HITTMANs für die heutige Szene eindrucksvoll beweist, in der Form nicht wirklich zu erwarten aber umso dankbarer vom Rezensenten aufgenommen wird.
Aus dem schönen Süden Deutschlands kommen BLACKEVIL, die sich eine rotzige Mischung aus Thrash- und Black Metal auf die Fahne geschrieben haben. Die zweite Longplayer „Forever Baptised In Eternal Fire“ bietet einen sauberen Sound, der aber niemals den räudigen musikalischen Hintergrund der Band vergessen lässt, einen bitterbösen Sänger, der mich oft an SODOMs Tom Angelripper auf ultraevil erinnert und den Willen einer Band, einen bestens lärmenden Bastard aus oben genannten Spielarten zu kreieren.
Gute Grundvoraussetzungen sind also gegeben um aus dem Album eine denkwürdige Abrissbirne einzuprügeln, und das ist den Jungs definitiv gelungen. Mit dem sich langsam aufbauenden „1943“, möchte ich gleich mit einem Song beginnen, der sofort alle Trademarks von BLACKEVIL aufzeigt. Der Song steigert sich härtetechnisch in ein wahres Thrash-Inferno und geizt nicht mit dominanten Lead-Gitarren, die den Song härtetechnisch und musikalisch in eine Old School-Hymne verwandeln. Ein mehr als gelungener Song, der wirklich alle Facetten eines gelungenen Metal-Songs beinhaltet und die spielerische Klasse der Band eindrucksvoll unter Beweis stellen kann. Das ist wirklich mal kein Thrash von der Stange, sondern von Herzen, und da sollte er auch herkommen. Ich hoffe, hier fühlen sich mal einige Bands angesprochen!
„Black Fire Tornado“ kommt in jedem Fall gleich auf den Punkt, und das ist auch gut so. Der Song peitscht nach vorne, und Sänger Abyss glänzt mit seinem markerschütternden Gesang. Das klingt tatsächlich evil und grandios zugleich. Wie auch in allen folgenden Songs können alle Tracks durch geniale Hooks glänzen, die besonders live beim Publikum zum Abschädeln und Mitfeiern einladen werden. Die Songs ziehen mit ihren hypnotischen Melodien und dem brutalen Riffing den Hörer in den Bann und lassen über die ganze Spieldauer keine Langeweile zu. Mit dem Titelsong „Forever Baptised In Eternal Fire“ ist wieder Vollgas angesagt. Erinnert der Song zu Beginn an einen alten METALLICA Song, der dann in doomige Death-Gefilde abdriftet, gibt man aber in der Mitte wieder Stoff und man haut dem Hörer die Riffs nur so um die Ohren. Der Gesang von Abyss wirkt besonders bei diesem Song wirklich böse und extrem authentisch, während ein feiner Gitarrenpart in der Mitte des Songs das Tempo gekonnt vermindert um dann wieder in feinster Black/Thrash-Manier fortzufahren. So muss das sein, und so ist das gut.
Um Abwechslung muss man sich bei BLACKEVIL keine Gedanken machen, und wer einen Kracher wie „Pestkarren“ auf seinem Album sein Eigen nennen kann, der braucht sich vor der Konkurrenz eh nicht zu verstecken. Eine wahre Perle und ein echter Ohrwurm.
Eine wirklich vielversprechende Band, die mit ihrer traditionellen Grundausrichtung und ihrem kompromisslosen Sänger noch eine große Zukunft vor sich haben wird. Der Acker ist mit „Forever Baptised In Eternal Fire“ bestens bestellt – jetzt wird es Zeit zu ernten! Thrash-Feinkost!
Man sagt, man erkenne einen guten Song daran, dass man ihn in allen möglichen Varianten spielen kann, und er immer mehr oder weniger "gut" bleibt.
Nun machen sich HELLOWEEN daran uns das Gegenteil zu beweisen. Absolute Klassiker werden verhunzt.
Es geht mit "Dr. Stein" los. Ich bin ein bekennender HELLOWEEN-Fan, liebe den Song, aber NICHT diese Saxophon-Swing-Wasauchimmer-Version. Nein, brauche ich wirklich nicht. Auch nicht, wenn er nochmal remastered wurde.
Ein Schelm, wer denkt, dass die Plattenfirma versucht, ein Stück vom Kuchen der aktuellen Erfolgswelle der Pumpkins abzukriegen.
Weiter geht's : "Future World" mit Schrammelgitarren und Country Beat. So zerstört man vorsätzlich sein Erbe. Skip. Geigen und viel Kram, der nicht zu "If I Could Fly" passt. Am schlimmsten sind der gruselige Beat und die gezupfte Gitarre. Geht gar nicht. Sonst dreht man den Song immer lauter. Jetzt drücke ich ihn weg.
TOM PETTY-Feeling bei "Where The Rain Grows". Bislang der am wenigsten schlimme Song, braucht aber auch niemand.
Nun präsentiert man ein Medley der "Keeper"-Trilogie im "James Bond"-Sound und Musical-/Opern-Chören. Yay! *Sarkasmus aus*
"Eagle Fly Free" wieder mit Schrammelgitarren und abgehacktem Duett-Gesang. Nein, danke.
Zu "Perfect Gentlemen" fällt mir nichts mehr ein. THE BOSS HOSS hätten das auf jeden Fall besser hingekriegt.
Jetzt wird es ernst. Es geht um "Forever And One". Geiles Klavier-Intro. Danach ein bisschen jazzig, bleibt aber beim Piano und (natürlich) gut gesungen. Den Song lasse ich als akzeptabele Variante des Originals durchgehen.
Wenn Ihr Bock habt, einen Kinderchor das Riff von "I Want Out" über Schrammelgitarren singen zu hören. Here you go.
"A Tale That Wasn't Right" à la "Herr Der Ringe". Oh Gott.
Es sind noch zwei Songs mehr drauf, das erspare ich Euch jetzt aber.
Ich sammle ja auch Schallplatten, Sonder-Editionen etc., aber irgendwann ist es auch mal gut. Selbst als farbiges Splatter-Vinyl würde ich diese Platte (als Fan) wegen des Inhaltes niemals kaufen.
Was freue ich mich auf das neue Studio-Album. Und das meine ich ernst.
Die Schweden AVATAR sind mit ihrem achten Studioalbum zurück, und deren Plattenfirma lässt bei den dazugehörigen Promo-Texten keine Gelegenheit aus, festzustellen, dass AVATAR mit ihrem neuen Album ein Meisterwerk abgeliefert haben. Da kann ich mich leider nicht anschließen.
Während die Produktion der Scheibe und visuelle Darstellung inklusive der Videos wirklich gut sind, lässt das Songwriting doch noch ein paar Wünsche offen, und ich persönlich kann mit der übertheatralischen Art und Weise der geschrienen Vocals nichts anfangen, ich finde den "Gesang" jedes Mal, wenn gebrüllt wird, extrem anstrengend.
Der Opener "Silence In The Age Of Apes" kommt in ordentlichem Soundgewand daher und hat auch eine gewisse Dynamik. Die Vocals sind mir aber zu sehr im Vordergrund, und das Riffing nimmt mich nicht wirklich mit.
Bei einer Songlänge von 4:21 Minuten dürfte gerne auch noch etwas mehr Abwechslung in den Song, und die Lead-Gitarren scheinen mir auch etwas uninspiriert.
Industrial-Elemente zu Beginn von "Colossus", Stück Nummer zwei. Zudem in der Strophe Gesang, der an RAMMSTEIN erinnert, im Break sogar an QUEENSRYCHE. Das überrascht tatsächlich extrem positiv.
Beim dritten Track wieder viel durcheinander, es wird über sanfte Keyboards gepfiffen, clean (fast schon poppig) gesungen und wieder unerträglich geschrien. Das wirkt auf mich zusammengestückelt und passt als Ganzes nicht zusammen.
"God Of Sick Dreams" präsentiert uns dann dropped-down-Gitarren, das mir nicht gefallende Geschrei und einen weder passenden noch gelungenen Refrain.
"Scream Until You Wake" klingt für mich wie wie eine Band aus den 80ern, die mal probiert, nach Metalcore zu klingen. Das passt für mich einfach nicht.
Der Rest des Albums bringt leider auch nichts mehr, was mich in meiner Meinung noch umstimmen könnte (auch die "Ballade" nicht).
Insgesamt kann ich mich nicht des Eindrucks erwehren, das hier ziemlich gezwungen versucht wurde, "Kunst" zu produzieren und sich abzuheben, aber leider unter dem Verlust von eingängigem Songwriting und nicht natürlich und authentisch, sondern eher aufgesetzt und künstlich.
Die Lunatics Comic Group präsentiert uns mit „Metal City“ die neuste Geschichte von RAVEN – The Wildest Band In The World.
Darin haben unsere 3 Superhelden 10 Abenteuer zu bestehen, die sie u.a., nachdem sie sich die nötige “Energie“ verschafft haben, auf die “Spitze eines Berges“ führt, von der aus sie um die “Menschliche Rasse“ kämpfen müssen. Von der “Metal Stadt“ Newcastle aus ziehen unsere “Kampf erprobten“ Helden dann in die Schlacht gegen Maschinen vom Planeten “Cybertron“. Auf dem Highway in Richtung Las Vegas begegnen sie sogar dem Geist von Lemmy, der sie zum “Motorhaedin'“ animiert. Die Jungs haben's wirklich “nicht leicht“, denn am Ende, als Alles darauf hin deutet, sie würden “zerbrechen“, schaffen sie es jedoch rechtzeitig zu verschwinden, “wenn die Welten aufeinander krachen“ und alles im Chaos versinkt......to be continued...
Hurra, die Kulttruppe ist wieder da!
Die beiden Gallagher Brüder John (Bass, Gesang) und Mark (Gitarre) haben allerdings einen neuen Mitstreiter an den Drumms, Mike Heller (ex FEAR FACTORY). Mike hatte ohnehin ausreichend Zeit sich einzuführen, da er ja schon 2017 den Posten von Joe Hasselvander übernommen hatte, der leider wegen eines Herzinfarktes (zunächst) die Segel streichen musste. Auf dem Live-Album “Screaming Murder Death from Above: Live in Aalborg“ macht der neue Mann bereits einen hervorragenden Job. Auf der aktuellen Scheibe scheint er mir zudem maßgeblich daran beteiligt zu sein, dass diese eine Spur mehr Dynamik hat, als der Vorgänger.
Die Songs selbst sind ansonsten eine ausgewogene Mischung aus klassischem RAVEN-Rock'N Roll, NWoBHM und Speed in einem modernen Soundgewand, für das kein Geringerer als Michael Wagener verantwortlich ist. John hat überdies wieder richtig Spaß dran, seine charakteristischen Schreie auf die Menschheit los zu lassen und das ist auch vollkommen ok so.
Spaß war schon immer die Haupttriebfeder dieses Triumvirats und das bekommt der geneigten Zuhörer mit jeder Note, die sie abfeuern zu spüren, das Comic-Coverkonzept unterstreicht diese Attitüde zusätzlich.
Spaß ist auch genau das, was die Fangemeinde beim Hören dieses Werkes empfinden wird - 100% Kick Ass!
Comebackalbum 2020 das wasweißichwievielte…wenn allerdings die Ergebnisse so überzeugen wie das bisher der Fall war, habe ich da nichts gegen. 36 Jahre nach „Electrikiss“ hauen die Schweden TORCH nochmal einen raus und das mit immerhin 4 Originalmitgliedern. Das 2009er Album „Dark Sinner“ bestand zum aller größten Teil nur aus Neueinspielungen. An der musikalischen Ausrichtung hat sich glücklicherweise wenig geändert. Es dominiert kraftvoller 80er Stahl irgendwo zwischen SAXON und ACCEPT, der durch das raue Organ von Dan Dark einiges an Wiedererkennungswert mitbringt.
Angefangen beim flotten „Knuckle Duster“, über das düstere „Collateral Damage“, das treibende „Feed The Flame“ bis hin zum lässig groovenden „Intruder“ ist „Reignited“ eine gelungene Scheibe geworden, du zudem mit einem fetten und zeitlosen Sound besticht. Hervorheben möchte ich dabei den Mix. Selbiger räumt allen Instrumenten viel Platz ein und in der „Wall of Sound“ geht nichts verloren. Außerdem ist der Gitarrensound einfach geil. Drums sind mächtig und der Bass pumpt wie blöd. So muss eine Heavy Metal Scheibe klingen.
TORCH versuchen nicht sich neu zu erfinden, haben ihren Stil dennoch einem Facelift unterzogen und ihn sich so fit für das neue Millennium gemacht. Die nicht mehr ganz so jungen Herren klingen auf „Reignited“ erstaunlich frisch und unverbraucht. Allen voran Dan Dark, der besser tönt als 1983 und den Stücken massiv seinen Stempel aufdrückt.
Das Fazit liefern TORCH dann auch gleich noch mit: „All Metal, No Rust!“
Seit dem Jahr 2003 geht es bei den Jungs von TÖXIC DEATH nur um Krieg, Hölle und Tod. Passende Themen um auch in 2020 keinen Preis für Orginalität zu gewinnen. Diesen Preis wird die Band leider auch nicht für ihre Musik bekommen. Den Hörer erwartet eine Mischung aus sehr alten SEPULTURA, noch älteren SLAYER und ein wenig Crust der Marke AXEGRINDER. Besonders der hallende und eintönige Gesang erinnert ein wenig an die englische Vorzeigeband.
Nach dem durchwachsenen Debüt-Album „Speed Metal Hell“ aus 2014 hat es bei TÖXIK DEATH ordentlich geknallt, und drei Musiker mussten die Band verlassen. Geändert hat sich am Stil des jetzigen Line-Ups wenig. Es rumpelt an allen Ecken, und der Gesang nimmt fast hypnotische Formen an, welches dem allgegenwärtigen Halleffekt geschuldet ist. Auf spielerische Feinheiten wird weitgehend verzichtet, und so poltert man durch sieben Songs, wobei einzig „Morbid Divination“ ein wenig aus dem Rahmen fällt. Hier hat man sich tatsächlich darum bemüht, ein wenig Atmosphäre zu schaffen und schaltet auch in der Geschwindigkeit einen Gang runter. Hier darf also kurz durchgeatmet werden. Auffallend ist natürlich, dass diverse Riffs bereits von SLAYER oder SEPULTURA bekannt sein dürften. Man muss schon sehr wohlwollend sein um diese Leihgaben nicht zu entdecken. Naja, wenn schon klauen, dann halt von den damaligen Meistern der Genre, dann kann ja nicht viel passieren.
Ich fasse es mal zusammen. Wer es roh, stumpf und nicht übermäßig anstrengend mag, der wird bei TÖXIC DEATH gut bedient. Allen Anderen würde ich dringend ein ausgiebiges Testen der Scheibe empfehlen. Nur was für ganz Hartgesottene; mich schärft das Album leider nicht.
Maahes, der Gott der Dunkelheit, der Winde und des Gemetzels, schlägt mit einer Black Metal-Attacke aus Bayern zurück. MAAHES haben sich tief der ägyptischen Mythologie verschrieben und nehmen uns mit auf eine brutale Reise durch die Unterwelt. Wer hier gleich an Themen-Nachbarn wie NILE denken muss, der wird enttäuscht werden. Mit Death Metal haben MAAHES wenig zu tun. Auf dem Debutalbum „Reincarnation“ regiert der Black Metal, wobei auch gerne Zitate aus dem Bereich des Thrash Metals gezogen werden. Der Song „Perfection“ ist zum Beispiel ein solcher Kandidat, der ein schönes Thrash-Riff effektiv in das Gewand des Black Metals einbaut. Klingt gut und lockert die Scheibe effektiv auf. Auch in den weiteren Songs ist MAAHES immer bemüht, möglichst viel Abwechslung zu bieten. „Irreversible“ ist ein solcher Vorzeigesong. Gut gespielte Black Metal-Riffs werden von wirklich tollen Lead-Gitarren in eine melodische Richtung getrieben. Wie auch in vielen anderen Songs tragen gelungene Keyboard-Parts und monumentale Chöre zu einem stimmigen Gesamtbild bei. Besonders die gelungenen Gitarrensoli möchte ich hier extra erwähnen, da sie fernab von High-Speed- Geträller liegen, sondern immer eine gewisse Spannung erzeugen und technisch auf hohem Niveau anzusiedeln sind. Bei MAAHES tragen die Soli tatsächlich zum Gelingen eines jeden Songs entschieden bei. Dies ist nicht bei allen Bands des Genres so und sollte der Band daher hoch angerechnet werden.
Langweilig wird die Scheibe über die gesamte Spielzeit eigentlich nie, da es an jeder Ecke etwas zu entdecken gibt, und immer wieder ein AHA-Effekt beim Hörer ausgelöst wird. Der Sound aus den Nightside Audio Studios ist sehr sauber und druckvoll produziert und bringt jedes Instrument bestens zur Geltung, und das gelungene Coverartwork von Caio Caldos (DORO, DRAGONFORCE, …) rundet die ganze Geschichte perfekt ab.
Für mich ein wirklich gelungenes Debutalbum, mit dem der geneigte Black Metal-Hörer wirklich nichts falsch machen kann und hiermit auch mal ein Lob an MDD Records, die in letzter Zeit wirklich gute deutsche Black Metal-Bands verpflichten konnten. Hier würden sich Konzerte mit den Labelmates HYEMS sehr anbieten. Das wäre eine gesunde Mischung und dürfte für interessante Konzerte sorgen. Einen kleinen Kritikpunkt habe ich aber noch. Die Band fokussiert das ägyptische Thema bis hin zu den gelungenen Bandbildern (Mumiengedöns usw.), aber trägt dies (bis auf das Intro) nicht genug in die Musik. Hier müsste man sich beim nächsten Album entscheiden, in welche Richtung man gehen will, aber ich persönlich würde den musikalisch-ägyptischen Weg bevorzugen.
Auf jeden Fall ein wirklich gutes und hörenswertes Debüt-Album, welches mit knapp 36 Minuten Spieldauer ein wenig zu kurz geraten ist, aber dies ist ja auch ein Indikator, dass ich gerne noch ein bis zwei Songs länger den Künsten von MAAHES gelauscht hätte.