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No State Of Grace

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Selten eine derart positive Überraschung erlebt: IPERYT aus Polen heizen uns auf ihrem zweiten Album „No State Of Grace“ mächtig ein, und ich bezweifele ernsthaft, dass dieses 2005 gegründete Quintett hierzulande schon eine ernsthafte Fangemeinde hat. Die Jungs reihen sich vor allem qualitativ annähernd nahtlos in die Riege ihrer durchweg guten bis erstklassigen Landsleute VADER, HATE, BEHEMOTH oder DECAPITATED ein, auch wenn sie einen sehr modernen Death Metal-Anstrich besitzen. „The Shocker“ nennt die Band ihren unter Volldampf arbeitenden Drumcomputer, der oftmals Erinnerungen an die großen Zeiten von FEAR FACTORY („Demanufacture“, „Obsolete“) oder die grandiosen MINISTRY aufkommen lässt und kein Soundloch ungestopft lässt. Und genau hier wird der Bogen einen Tick zu weit gespannt, was „No State Of Grace“ dann leider auch den ansonsten wohlverdienten „Tipp“ kostet. Würden geile Songs wie „Antihuman Hate Generator“ (die Spoken Words sind klasse!), „Keep Your Eyes Closed“ (Sänger People Hater klingt hier mächtig angepisst) oder das brachiale „The Player“ etwas weniger mechanisch und effektüberladen durch die Boxen schreddern, würde das Album hörbar gewinnen, auch wenn es sich hier um Meckern auf hohem Niveau handelt. Der kompromisslose „Industrial Death Metal“ der Band überzeugt fast rundum, das Songwriting ist ungewöhnlich treffsicher, und selbst die Texte sind über weite Strecken sehr gelungen, was die Scheibe zur echten Empfehlung für weniger Zartbesaitete macht. Nur eben der sterile Sound bleibt gewöhnungsbedürftig. Ansonsten top!

No State Of Grace


Cover - No State Of Grace Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 40:54 ()
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Morte

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SILVERDOLLAR kommen aus dem Land, wo auf jeden Einwohner gefühlte zehn Metalbands kommen: Aus Schweden.
Bereits seit Mitte der 90er aktiv, veröffentlichten sie nach einem Coveralbum 2002 erst 2007 ihr richtiges Debut, und mit „Morte“ folgt nun das Zweitwerk, welches SILVERDOLLAR als reife, professionelle Band präsentiert. Auf „Morte“ gibt es zwölf knallig produzierte melodische Power Metal Geschosse zu hören, welche ihren größten Pluspunkt in Sänger Esa Englund haben. Mit seiner leicht angerauten, kraftvollen Stimme gibt er SILVERDOLLAR die nötige Eigenständigkeit um sich von ähnlich gelagerten Combos abzuheben. Aber auch musikalisch lässt man wenig anbrennen und agiert geschickt zwischen leicht doomigen Stampfern wie dem Opener „Co2“, rabiaten Speed Fetzern („Raging Eyes“) und etwas an die POODLES erinnernden Melodic Perlen („(Still (A) Rocker“). Darüber hinaus hat Gitarrist Ola Berg ein feines Händchen für Soli. Von gefühlvoll bis zum Shred-Overkill ist alles dabei was der jeweilige Song verlangt.
SILVERDOLLAR bieten klassische Power Metal Kost und sollten Fans von BURNING POINT, CRYONIC TEMPLE und natürlich almighty HAMMERFALL genug bieten um mit einem breiten Grinsen vor der heimischen Anlage zu sitzen.

Morte


Cover - Morte Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 54:21 ()
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Band:

Silverdollar

KEINE BIO! www
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See You In Hell

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Was soll man dazu sagen? „Klischee is' schee“ triffts wohl ganz gut. Die Saarländer MESSENGER kredenzen uns fünf Jahre nach ihrem Debut „Under The Sign“ mit „See You In Hell“ ihr Zweitwerk.
Selbiges schippert im Fahrwasser von Kollegen wie MAJESTY, WIZARD, MANOWAR oder auch den Urgesteinen NOT FRAGILE. Große Refrains, Testosteron-geschwängerte Chöre und epischer Männergesang treffen auf spitze Screams, 80er Jahre Riffing und viel oldschool Feeling. Ich ertappe mich dabei, wie ich beim Hören von „See You In Hell“ den inneren Drang verspüre meiner Freundin die Leggins zu klauen, mir ein Nietenarmband umzuschnallen, mein ältestes MANOWAR Shirt um den Leib zu legen um dann die Warrior-Faust nach oben zu recken und ein lautes „Death To False Metal“ meinem halb senilen Nachbarn ins Gesicht zu brüllen.
Das Titelstück „See You In Hell“ (kein GRIM REAPER-Cover) ist eine veritable Hymne, „The Prophecy“ (kein IRON MAIDEN-Cover) erinnert an alte STORMWITCH, „Lindisfarne (kein STORMWARRIOR-Cover) beschwört vor dem inneren Auge Heerscharen von Kriegern herauf, welche sich mit einem Kampfschrei auf ihre Feinde stürzen, „Land Of The Brave (kein SWORD-Cover) ist ein Up-Tempo Knaller mit einem Chorus im Cinemascope-Format und „Valkyries“ (kein BLIND GUARDIAN-Cover) ist der orchestralste und epischste Song. Einzig „Dr. Stein“ (ja, diesmal ist es ein HELLOWEEN-Cover) fällt in seiner zahnlosen und schwachbrüstigen MESSENGER Interpretation ab. Alles in allem ein gutes, wenn auch nicht essentielles Werk.

See You In Hell


Cover - See You In Hell Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 62:18 ()
Label:
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Have A Nice Death

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Und wieder einmal wird es Zeit für eine Geschichtsstunde. BITTER END aus Seattle veröffentlichten Ende der 80er eine technische Thrash Scheibe, welcher aber kein bahnbrechender Erfolg beschehrt war. Noch während der Aufnahmen zur zweiten Scheibe brach endgültig das Geschwür namens Grunge aus und BITTER END nahmen ihren Namen wörtlich, dachten sich „Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende“ und lösten sich in den frühen 90er Jahren auf, bevor die zweite Scheibe veröffentlicht wurde. Metal On Metal geben nun erstmals die Möglichkeit den sechs neuen Tracks zu lauschen. Außerdem gibt es noch zwei Demosongs und vier Livestücke auf die Ohren. BITTER END waren das, was man gemeinhin mit „Thrash with Class“ umschrieb. Neben frühen MEGADETH standen auch Bands wie FORCED ENTRY, ATROPHY oder die völlig unterbewerteten KINETIC DISSENT Pate. Neben speedigen Abfahrten gibt es immer wieder Verschnaufpausen und Mid-Tempo Passagen. Das Material lässt bei aller Breaklastigkeit die nötige Eingängigkeit nicht missen. Fronter Mark Fox hält sich vornehmlich in mittleren Tonlagen auf und hebt sich so von den High-Pitched Shoutern musikalisch ähnlich gelagerter Combos wie TOXIK oder REALM ab. Die Soli sind exquisit und wildern mitunter in jazzigen Regionen, was aber wunderbar zu den jeweiligen Songs passt. Wer also auf den anspruchsvollen Thrash / Speed der oben genannten Genrevertreter steht, der sollte etwas mit BITTER END anfangen können. Bin gespannt ob BITTER END mit dieser Veröffentlichung im Rücken auch an der Livefront wieder angreifen werden.

Have A Nice Death


Cover - Have A Nice Death Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 66:55 ()
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Band:

Bitter End (US)

KEINE BIO! www
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Th1irt3en

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Es ist immer wieder faszinierend wie sich Geschichte wiederholt. MEGADETH standen in den 80er Jahren für anspruchsvollen, technischen Speed Metal, bevor sie in den 90ern erst dem allgemeinen Trend (melodischere, langsamere und massenkompatiblere Songs) und dann den mentalen Verirrungen ihres Leaders Dave Mustaine in wenig erbauliche Experimente folgten. 2004 kam mit „The System Has Failed“ ein Album, welches die alten Stärken MEGADETH's wieder bündelte und zu gleichen Teilen überraschte und überzeugte. Seitdem wurden die Outputs des Kleeblatts immer stärker und fanden im 2009er Hammer „Endgame“ ihren vorläufigen Höhepunkt.
Mit Album Nummer 13 oder besser: Nummer Th1rt3en gehen MEGADETH wieder in eine ähnliche Richtung wie seinerzeit mit „Countdown To Extinction“. Was im Klartext heißt: weniger Speed, weniger Thrash, aber dafür mehr Melodie und songdienlichere Solieskapaden. Aber MEGADETH wären nicht MEGADETH, wenn es nicht trotzdem genügend Gitarren-Show-offs gäbe. Mastermind Mustaine und sein sensationeller Sidekick Chris Broderick brennen ein Saitenfeuerwerk ab, dass es eine wahre Freude ist. „Th1rt3en“ ist bissiger und aggressiver wie z.B. „Youthanasia“ und schafft es, das Ungestüme der letzten Alben mit dem melodischen Songwriting der 90er Jahre zu verbinden und sorgt im Vergleich zu „Endgame“ für einen viel weicheren Bruch, wie damals von „Rust In Peace“ zu „Countdown To Extinction“.

Mustaine knarzt und faucht sich in altbekannter Manier durch die 13 neuen Songs und sorgt für den immensen Wiedererkennungswert, den MEGADETH immer schon hatten. Mag sein, dass der Rotschopf seinen Rausschmiss bei METALLICA bis heute nicht wirklich überwunden hat und dass er dem kommerziellen Erfolg, welche seine Ex-Kollegen immer noch haben, nachtrauert...musikalisch hat er schon lange die Nase vorn, denn METALLICA haben seit „Master Of Puppets“ nicht mal ansatzweise ein Werk fertigbekommen, was mit den letzten vier Outputs MEGADETH's konkurrieren kann.
Als Anspieltips mögen das aggressiv-punkige „Whose Life (Is It Anyways)“, das melodische, mit geilen Leads verzierte „Black Swan“ und das Groovemonster „Nightshade“ dienen.

Th1irt3en


Cover - Th1irt3en Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 57:42 ()
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Living On Trash

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STAGEWAR sind seit acht Jahren aktiv und haben mit „Living On Trash“ nach diversen Demos nun ihr Debut eingetrümmert. STAGEWAR spielen räudigen Heavy Metal mit leichter Thrashkante. Mitunter erinnern sie an die verblichenen CAPRICORN, aber auch eine leichte MEGADETH Schlagseite kann man vernehmen. Das soll nicht bedeuten, dass STAGEWAR kein eigenes Gesicht hätten; ganz im Gegenteil. Einen solchen Mix aus Oldschool Power Metal, Thrash und etwas Rock 'n Roll bieten nicht viele Bands. Gitarrist und Sänger Dezius besitzt ein angenehmes und schön angerauhtes Organ mit der richtigen Mischung aus Aggressivität und melodiöser Eingängigkeit.
Kurze akustische Intermezzi lockern „Living On Trash“ immer wieder auf. Hört mal in das melodische „The Scent Of Weakness“ oder den Thrasher „Shell Shock“ rein, dann bekommt ihr einen Eindruck zwischen welchen Polen sich STAGEWAR bewegen. Ein starker Einstand einer jungen Band, die unterstützt gehört.

Living On Trash


Cover - Living On Trash Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 41:35 ()
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Band:

Stagewar

KEINE BIO! www
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Aqualung - 40th Anniversary Edition

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Zum 40. Jubiläum gibt es den JETHRO TULL Klassiker „Aqualung“ als fetten Doppelpack; soundmäßig von PORCUPINE TREE Master Steven Wilson auf heutigen Stereo-Standard gemixt, einer zweiten CD mit 14 Nummern (Remixe, frühere Songversionen, zum Teil bisher unveröffentlichtes und B-Seiten), sowie einem dicken Booklet mit ausführlichen Linernotes, Bildern und Infos. Ob „Aqualung“ das beste Album der Band ist, darüber kann man durchaus streiten; dazu waren Ian Anderson und Martin Barre zu Innovativ und haben in den 70er noch weitere Meilensteine zwischen Rock, Folk und Prog geliefert. Aber „Aqualung“ ist mit Sicherheit das bekannteste Werk und hat mit dem treibenden Überhit „Locomotive Breath“ (mit dem geilsten Pianointro der Rockgeschichte) eine der Rockhymnen schlechthin an Bord. Aber auch der das Album eröffnende Titeltrack „Aqualung“ (mit seinem unvergleichlichen Flötenparts) und das rockige „Cross-Eyed Mary“ gelten als Klassiker. Hier haben JETHRO TULL eine nahezu perfekte Symbiose zwischen E-Gitarre und Andersons Flöte gefunden, obwohl die Kompositionen trotz aller progressiven Ideen (noch) nicht alle Stärken bündeln. Die Folk-Tracks der damaligen A-Seite geben ein mehr als stimmiges Bild, „Mother Goose“ sei da mal als wunderbare Ballade anempfohlen. Mit „My God“ hat man einen Song zu Beginn der damaligen B-Seite gesetzt, welcher mit unmelodischen Parts, harten Gitarre-Riffs und genialen Flötensolo eine Blaupause des anspruchsvollen 70er Prog entspricht. Ergo: Tolle Sache das und ein Muss für Interessierte in Sachen Classic Rock.




Disc 1

1. Aqualung

2. Cross-Eyed Mary

3. Cheap Day Return

4. Mother Goose

5. Wond'ring Aloud

6. Up To Me

7. My God

8. Hymn

9. Slipstream

10. Locomotive Breath

11. Wind-Up



Disc 2

1. Lick Your Fingers Clean (New Mix)

2. Just Trying To Be (New Mix)

3. My God (Early Version)

4. Wond'ring Aloud (13th December 1970)

5. Wind-Up (Early Version - New Mix)

6. Slipstream (Take 2)

7. Up The 'Pool (Early Version)

8. Wond'ring Aloud, Again (Full Morgan Version)

9. Life Is A Long Song (New Mix)

10. Up The 'Pool (New Mix)

11. Dr Bogenbroom (2011 - Remaster)

12. From Later (2011 - Remaster)

13. Nursie (2011 - Remaster)

14. US Radio Spot

Aqualung - 40th Anniversary Edition


Cover - Aqualung - 40th Anniversary Edition Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 25
Länge: 88:6 ()
Label:
Vertrieb:

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