Review:

The Clock

()

Nach dem Massenexodus von gleich drei Mitgliedern und der Trennung vom bisherigen Plattenlabel, die JESUS ON EXTASY dieses Jahr verkraften mussten, gelang es Mastermind Chai Devereux in einem gewaltigen Kraftakt dennoch das drohende Ende abzuwenden. Mit Farscape Records wurde ein eigenes Label aus der Taufe gehoben, anschließend wurden neue Bandmitglieder gesucht und gefunden. Mit dem Scheiden Julian Devereuxs war auch der Posten am Mikrofon vakant geworden - eine kritische Situation für jede Band, wird doch der Nachfolger eines etablierten Sängers zwangsläufig immer mit seinem Vorgänger verglichen werden. Die Klippe der direkten Vergleichbarkeit haben JESUS ON EXTASY galant umschifft, indem sie mit Manja (X-PERIENCE, ILLUMINATE) kurzerhand eine Sängerin verpflichteten. Allein dadurch hat sich der JOE-Sound also schon zwangsläufig verändert. Nachdem das letzte Album relativ Düsterrock-lastig war, mischen sich auf „The Clock“ die ursprünglichen Industrial-Einflüsse mit Metal-Riffs und synth-poppigen Einsprengseln, und durch Manja am Mikrofon bewegt man sich nun zwangsläufig mehr in Female Fronted Gothic Metal-Gefilden. Für altgediente Anhänger der Band könnte das alles etwas viel auf einmal sein, denn ein Sängerwechsel, das kann man drehen und wenden wie man will, ist immer einschneidendes Ereignis und prägt dem Sound ganz entscheidend. Davon abgesehen sind die Songs solide, treibendes, schnelles Material wie der Opener „Freak Me Out“ wechselt sich mit ruhigen Liedern wie dem Titelsong „The Clock“, der Manjas Stimme gut zur Geltung bringt. Das Cover von DURAN DURANs „Ordinary World“ hätte man sich dagegen besser gespart, da die zerbrechlich-melancholische Atmosphäre des Originals in der JOE-Version leider verloren ging. Als Dreingabe gibt es schließlich noch drei Bonustracks: einen Ambient-Remix von „Heartless“, eine hübsche, akustische Version von „Nothing To Cry For“ und den Beinahe-Instrumentalsong „The Mirror“.

The Clock


Cover - The Clock Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 67:43 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Alle Unsere Schalke Lieder

()

Hui, das ist jetzt ´ne harte Nummer: Die LOKALMATADORE haben es sich als neuesten Streich nicht nehmen lassen, alle ihre „Schalke-Lieder“ auf einem Album zu vereinen. Enthalten sind alle Songs der Mülheimer zum Thema Schalke oder Fußball allgemein, wie sie z. B. auf dem Mini-Album „Dat Is Schalke 04“ oder auf dem „Wir Sind Schalker“-Album zu finden sind, die beide vergriffen sind. Das alte Material wurde neu gemastert sowie durch drei neue Songs ergänzt. Schön und gut, aber wer soll dieses Album kaufen? Wirklich darüber freuen wird sich wohl nur die Schnittmenge aus LOKALMATADORE- und Schalke-Fans. Ob es davon viele gibt, kann ich nur schwer abschätzen. Eine weitere Zielgruppe sind sicher auch die Hardcore-Fans aus beiden Lagern, die wirklich alles von ihrer Band bzw. ihrem Verein haben müssen. Für alle anderen ist die Scheibe auf Dauer vermutlich schwer zu ertragen. Wenn „Wir Sind Schalker“ zur Melodie von „I Am Sailing“ oder „Gott erschuf den S04“ zur Melodie von „God Gave Rock ´n´ Roll To Me“ zum Besten gegeben wird, mag man anfangs noch schmunzeln, aber irgendwann wird es einfach zu viel der Fußball-Fan-Gesänge. Wie gesagt – ´ne echt harte Nummer.

Alle Unsere Schalke Lieder


Cover - Alle Unsere Schalke Lieder Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 41:9 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Back To Life

()

FROM THE DEPTH sind eine weitere Power Metal Band aus Italien. Da der Strom der ähnlich klingenden High Speed Italofrickelbands in den letzten Jahren etwas abgenommen hat, macht es schon wieder Spaß mal wieder eine neue klassische Italo-Metal Band vorgesetzt zu bekommen. Natürlich erfinden FROM THE DEPTH das Rad nicht neu, sondern laufen auf den gleichen Pfaden, welche Bands wie LABYRINTH, SECRET SPHERE, SKYLARK, SHADOWS OF STEEL, HEIMDALL, WONDERLAND, DERDIAN und zig andere Bands seit den späten 90ern auf Autobahnbreite ausgewalzt haben. Auch FROM THE DEPTH zeichnen sich durch ein hohes Musiziertempo, starke Keyboardlastigkeit und eine hohe Melodiedichte aus. Die Vocals bewegen sich im Gegensatz zu vielen Landeskollegen im eher mittelhohen Bereich und kommen so ohne Nervfaktor aus. Um nicht falsch verstanden zu werden: Ich liebe hohe Sänger, aber eben nur die, die es wirklich können.
Um die ganze Sache etwas aufzulockern streuen FROM THE DEPTH immer wieder kurze spacige instrumentale Parts ein oder auch mal eine reine Pianoballade. Trotzdem gehen ca. 85 % des Materials voll nach vorne los mit viel Doublebass und schnellen Soli.
Fans, die sich ein zweites Loch gefreut haben, dass LABYRINTH mit ihrem letzten Album wieder Back to the Roots gingen, sollten hier mal reinlauschen.

Back To Life


Cover - Back To Life Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 47:58 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

From The Depth

KEINE BIO! www
Review:

Illud Divinum Insanus

()

An einem Typus Menschen kommt man auch in der Metalszene nur schwerlich vorbei: dem Scheißefinder. Egal, welche namhafte Band ein neues Werk vorlegt, und dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um einen absoluten Meilenstein oder eine Compilation vom morgendlichen Stuhlgang handelt, der Scheißfinder findet es aus Prinzip scheiße. Bevorzugtes Beuteschema des Scheißefinders: Truppen wie IRON MAIDEN, SLAYER, PRIEST, METALLICA oder eben die inzwischen ebenfalls sehr großen MORBID ANGEL. Noch bevor dieses Album von vielen Leuten (richtig) gehört wurde, wurde es verrissen, geächtet und für Sondermüll befunden. Natürlich kann man sich über „Illud Divinum Insanus“ herrlich streiten, denn die Industrial-lastigen, fast schon Techno-artigen Einschübe, der kalte, maschinelle, dampfe Sound sowie die fast sämtlich nicht sofort zünden wollenden Songs sind gewöhnungsbedürftig und für den Normalhörer erst einmal befremdlich. Hat man aber den anfänglichen Argwohn überwunden, findet man sich schnell in einem Meisterwerk wieder, denn diese Scheibe fährt alles auf, was MORBID ANGEL in fast 30 Jahren (!) groß gemacht hat. David Vincent (nach wie vor einer der umstrittensten Charaktere der Extrem-Zunft) bellt sich die Seele aus dem Leib, Tim Yeung gehört nicht umsonst zu den weltweiten Hoffnungsträgern am Drumkit, und die Gitarrenfraktion, bestehend aus Gründer Trey Azagthoth und MYRKSKOGs Destructhor, rifft sich auf Weltklasseniveau dem Weg frei. Dabei spielt es keine Rolle, ob Vollgas gefahren („Blades For Baal“), mächtig gegroovt wird („10 More Dead“, „Destructors V8 The Earth/Attack“) oder die Jungs mal eben eine neue Bandhymne mit Ohrwurmgarantie präsentieren („I Am Morbid“); der Facettenreichtum von „Illud Divinum Insanus“ ist über die gesamte Spielzeit erdrückend hoch. Es ist ein Album, das zu Recht und gewollt die Gemüter spaltet und der Beweis, dass sich eine Band auch nach langer Zeit noch anders definieren kann. Da kann man die Scheißefinder ruhig Scheißefinder sein lassen!

Illud Divinum Insanus


Cover - Illud Divinum Insanus Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 56:45 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Spaces In Between

()

Mit „Spaces In Between“ legt das junge australische Trio TRACER sein zweites Album vor. Und das geht schon vom Start weg vorzüglich ins Ohr und in die Nackenmuskulatur. Der Opener „Too Much“ gibt mit einem sägenden Riff und wuchtigen Drums die Marschrichtung vor, und auch der Rest des Albums kann da mithalten. Die Mischung aus klassischem 70s Rock, Blues und 90er Stoner klingt dermaßen abgehalftert und authentisch, dass man sich kaum vorstellen kann, dass diese Musik zwischen LED ZEPPELIN und KYUSS wirklich von den noch eher jugendlich wirkenden Typen stammen soll, die man auf der Internetseite der Band sieht. Aber ist ja völlig egal, die Jungs haben diesen Sound eben wirklich gefressen und präsentieren ihn mit ungebremster Energie, die absolut ansteckend wirkt. Das Rad erfinden sie dabei nicht neu, aber wer mit so viel Dreck und Druck zur Sache geht, hat das auch überhaupt nicht nötig. Von dieser Band wird man sicher noch einiges zu hören bekommen.

Spaces In Between


Cover - Spaces In Between Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 52:44 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Tracer

KEINE BIO! www
Review:

A Vow Of Vengeance

()

CULT OF THE FOX aus Schweden offerieren uns mit „A Vow Of Vengeance“ einen feinen, räudigen Happen Schwedenstahl. Irgendwo zwischen REBELLION, MALTESE FALCON und HEAVY LOAD präsentieren uns CULT OF THE FOX neun True-Metallische Schmankerl, welche allesamt straight auf den Punkt kommen. Der Sound ist fett, aber natürlich. Keyboards, Heldenchöre und ähnliches sucht man hier vergeblich, aber trotzdem gibt es Hymnen satt und Songs wie „A Witch Shall Be Born“ sind richtige kleine „Hits“. Bruder Cle verglich die Jungs (und das Gitarren-Mädel) im Rock Hard mit den recht überbewerteten (auch wenn die letzte E.P. besser als das Album ist) HELVETET'S PORT. Das stimmt, wenn man die Einstellung und die Ausstrahlung zu Grunde legt, im Falle von Songwriting und zwingenden Melodien aber haben CULT OF THE FOX eindeutig die Nase vorn. Starker 80er Jahre Metal eben. Keine Innovation, keine Experimente aber eine Menge Spaß. So muss das.

A Vow Of Vengeance


Cover - A Vow Of Vengeance Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 41:21 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Cult Of The Fox

KEINE BIO! www
Review:

Burning Leather

()

Unglaublich, wer alles wieder aus seinen Löchern gekrochen kommt. Auch an den Finnen OZ fährt der Reunionzug nicht vorbei. Gerne gelten TAROT als älteste finnische Metal-Combo, doch OZ waren noch einige Jährchen früher dran. Genau 20 Jahre nach ihrem fünften und letzten Werk „Roll The Dice“ sind OZ mit „Burning Leather“ wieder am Start. Gleich am Anfang macht sich ein wenig Ernüchterung breit, denn fast die Hälfte des Materials sind Aufnahmen alter Songs, die bereits auf den 80er Alben zu finden waren. Die erste Enttäuschung weicht aber schon bald schierer Begeisterung, denn OZ versuchen sich gar nicht erst an großartiger künstlerischer Weiterentwicklung, die sowieso keine Sau hören möchte. Wer die alten Songs nicht kennt, der hört keinen Unterschied. Die neuen Songs, wie der Opener „Dominator“ oder der Stampfer „Seasons In Darkness“ passen perfekt zu 80er Perlen wie das swingende „Fire In The Brain“, die musikalische Kampfansage „III Warning“ oder die Überhymne „Turn The Cross Upside Down“. Da auch die Wenigsten die Originalen OZ Alben besitzen dürften, geht diese geschichtliche Resteverwertung schon in Ordnung. So kommen auch jüngere Fans in den Genuß der genialen OZ Classics. Musikalisch erinnern OZ an SAXON in ihrer Sturm und Drang Phase zwischen „Wheels Of Steel“ und „Power & The Glory“. Auch die Produktion kann man nur als gelungen bezeichen. Mit ordentlich Wumms und doch organisch. OZ wissen genau, wie traditioneller Metal zu klingen hat. Wer OZ kürzlich auf dem Swordbrothers gesehen hat, der weiß dass OZ noch immer voll im Saft stehen und es ganz offensichtlich noch einmal wissen möchten. Allen anderen sei gesagt: OZ are back!

Burning Leather


Cover - Burning Leather Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 42:56 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

Subscribe to RSS - deutsch