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Seven Bells

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SECRETS OF THE MOON hatten seit dem Releases ihres 2009er Albums scheinbar einige Wechsel im Line-Up zu verzeichnen, was sich aber überraschend wenig im Sound von „Seven Bells“ niederschlägt. Die Niedersachsen gehen auch hier weiterhin in Richtung SATYRICON und setzen den Schwerpunkt auf ausladenden, schleppenden Black Metal, was ihnen in der Umsetzung besser gelingt als beim Vorgänger. Kaum ein Song wirkt unnötig in die Länge gezogen, gleichzeitig ist es SECRETS OF THE MOON besser gelungen, die düstere Atmosphäre ihrer Songs besser zur Geltung zu bringen, was besonders in den letzten drei Songs des Albums deutlich wird. Im Grunde unterscheidet sich „Seven Bells“ nicht sonderlich vom Vorgängeralbum, aber die kleinen Verbesserungen und der stärkere Fokus auf die Atmosphäre machen den Unterschied aus – „Seven Bells“ ist ein atmosphärisch dichtes und handwerklich gut gemachtes Black Metal-Album, das im Gegensatz zum Vorgänger ohne Längen oder redundante Parts daherkommt.

Seven Bells


Cover - Seven Bells Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 59:57 ()
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Flying Colors

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Wer von einer Band wie FLYING COLORS ein verkopftes Prog-Meisterwerk erwartet hat, liegt falsch. Mit Mitgliedern wie Mike Portnoy (ex-DREAM THEATER-Schlagzeuger, zwischenzeitlich auch mal AVENGED SEVENFOLD), Neal Morse (Prog-Übervater, ex-SPOCKS BEARD Chef und hier für die Keyboards und zweite Stimme zuständig), Gitarrist Steve Morse (DIXIE DREGS, DEEP PURPLE), sein DIXIE DREGS Bandkollege und Bassist Dave La Rue und Sänger Casey McPherson (ALPHA REV) liegt der Verdacht nahe – aber das Debüt überrascht! Das Starensemble liefert ausnahmslos schöne Songs mit Tiefe und Melodie, und das alles auf instrumentalem Höchstniveau – aber gänzlich ohne Frickeleien oder schwer nachvollziehbaren Arrangements, dafür jedoch mit einem kommerziellen Touch und unheimlich viel Spielfreude – that’s all. Der einzige Song der den Vorurteilen gerecht wird, kommt mit dem 12-minütigen „Infinite Fire“ erst zum Schluss des Albums (da haben die Herren mal drauf los gejamt), ansonsten geht es abwechslungsreich, gut hörbar und mit einem hohem Spaßfaktor quer durch die Botanik von Rock und anspruchsvollen Pop.

Den Anfang macht „Blue Ocean“. Ein typischer Neal Morse Song, der auch auf einen der überragenden „Testimony“-Scheiben hätte stehen können. „Shoulda Coulda Woulda” kommt dann mit mehr Power und entpuppt sich als echter Ohrwurm. Das folgende „Kayla“ ist ein eingängiges, melodisches Pop-Rock Monster das MUSE durchscheinen lässt (und das nicht nur wegen dem Gesang), die Halbballade „The Storm“ erinnert im Stile ein wenig an JOHN WAITE (und bietet einen wunderbaren, leicht orchestralen Mittelpart), „Forever In A Daze“ kommt groovend funkig und mit tollem Bass-Solo daher – puh, und noch immer keinerlei Qualitätsverlust bemerkbar. Das BEATLES-mäßige „Love Is What I Waiting For“ erinnert gitarrentechnisch an Brian May und hat im Mittelpart ein SUPERTRAMP Gedächtnis-Keyboard sowie einen verdammt gut aufgelegten Portnoy im Schlepptau, bei „Everything Changes“ lässt Neal Morse ebenfalls QUEEN und SUPERTRAMP in seiner Weise durchscheinen. „Better Than Walking Away“ ist eine weitere, völlig kitschfreie Ballade. Das flotte „All Falls Down“ klingt wie MUSE auf Core – wiederum starkes Drumming, eine Wahnsinns Gesangslinie und ein etwas hektisches, nach hinten ausuferndes Gitarrensolo – der härteste Song des Albums (der einzige der überhaupt etwas Richtung Metal geht). Danach wird mit „Fool In My Heart“ erst mal wieder der Puls beruhigt – ein Song mit starkem Pop-Appeal und Portnoy Gesang – das wohl schwächste Stück des Albums. Das FLYING COLORS Debüt macht so richtig Lust auf mehr – wer mit den bereits oben genannten MUSE und auch mit COLDPLAY und den öfters mal musikalisch zitierten BEATLES was anfangen kann, liegt hier richtig. In einer gerechteren Welt wäre dies hochwertiges Radiofutter.

Ach ja, der Bandname FLYING COLORS stammt von Produzent Peter Collins, welcher bei den Aufnahmen zum Album den gestandenen Musiker mal zurief: „Gentlemen, you passed with flying colors“, was so viel heißt wie „Meine Herren, ihr habt mit Bravour bestanden“. Dem ist nichts hinzuzufügen.

Flying Colors


Cover - Flying Colors Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 60:26 ()
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Damage Control

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Und weil's so schön war (siehe SUNSTORM), ein weiterer Gesanges-Söldner, diesmal aber aus der Neuzeit. JEFF SCOTT SOTO (AXEL RUDI PELL, JOURNEY, YNGWIE MALMSTEEN, etc) kommt fast zeitgleich wie JOE LYNN TURNERS neues Werk auf den Markt. Und ich sehe auch musikalisch einige Parallelen. So ist auch auf "Damage Control" melodiöser Hardrock enthalten - moderner und ohne das klebrige Keyboard, welches bei SUNSTORM zum Einsatz kommt (stört mich aber bei TURNER nicht). Druckvoll, stampfend beginnt "Damage Control" und erobert mit seinem starken Opener "Give A Little More" sofort mein Rockherz. Ungebremst geht es so weiter, ungemein stimmige, vor Kraft strotzende, nie auf zwingende Melodien verzichtende Tracks brennen ein Feuer ab, welches mir Herz und Seele erwärmt.

Die Nummern sind liebevoll arrangiert. So taucht bei "Look Inside Your Heart" ein atmosphärischer Mittelteil auf, welcher sich mit jaulender Gitarre abbaut. Jeder Song packt spielend die 4-Minuten-Grenze und bietet meist ein gutes Gitarren-Solo. "Tears That I Cry" wird mit Gitarren vor sich her getrieben, um in einen klasse Chorus zu münden, oder "How To Love Again" kommt leicht traurig angetrabt, um im Titelkern seine ganze Kraft und Melancholie zu offenbaren. "Damage Control" hat alle Bestandteile und Beilagen, die ein starkes Melodic Rock-Album braucht.

Hätte ich, wie in den 80ern, als die Gründerzeit des Melodic Rock Genres war, noch ein Tapedeck, so würde ich Seite A der guten alten 90 Kassette, mit JEFF SCOTT SOTO`s neuem Werk und Seite B mit SUNSTORM bespielen, egal wie rum das Tape liefe, es wäre eine gute Wahl.

Damage Control


Cover - Damage Control Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 49:28 ()
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Vertrieb:
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Emotional Fire

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Gesanges-Söldner Joe Lynn Turner (MALMSTEEN, RAINBOW, DEEP PURPLE etc.) und Produzent/Bassist Dennis Ward (PINK CREAM 69) veröffentlichen zum dritten Mal unter dem Namen SUNSTORM. Klar ist, was man hier erwarten darf. Und so ist es auch heuer - Joe Lynn Turner bleibt seinem Genre in Nibelungen-Treue verbunden. Geboten wird melodischer Hardrock mit krachender Gitarre, wimmernden Keyboards und melodiösem Titelkern. Diesmal noch eine Portion mehr 80er Jahre-Style, wer aber kann das glaubwürdiger vertreten als eine Gesangslegende eben aus dieser Epoche? Somit fühle ich mich beim Abhören der Scheibe ungemein wohl und "Zuhause".

Die Songs haben so gut wie immer eine starke Melodie, welche mal an alte BON JOVI, NELSON (aus den 80ern) oder SURVIVOR erinnern. Das liegt nicht zuletzt auch an den Urhebern, welche mit Desmond Child und Michael Bolton zu den bekanntesten und erfolgreichsten des Genres zählen.

Joe Lynns Stimme erweist sich zumindest auf Konserve immer noch als kraftvoll und mit dem nötigen Gefühl ausgestattet, um den Hörer mitzunehmen auf eine Reise durch traumhaft schöne, mit leichter Traurigkeit durchzogene, Rocklandschaften.

Ausfälle sind keine an Bord, auf "Emotional Fire" finden sich harte Rocker neben schmusigen Balladen und fiependes Keyboard neben jaulender Gitarre. Wer sich dem melodiösen Hardrock/AOR verbunden fühlt, kann hier nichts falsch machen. Joe Lynn Turner ist ein Original und die 11 Nummern haben alles, was sich ein Genre-Fan wünscht.

Emotional Fire


Cover - Emotional Fire Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 43:4 ()
Label:
Vertrieb:
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Deathhammer

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Würde man rückblickend noch die Unwörter des letzten Jahrzehnts ausgraben wollen, käme man an dem Begriff „Reunion“ kaum vorbei, zumindest nicht, wenn man ausschließlich unsere metallische Zunft im Blick hat. Neben allerlei Unnötigem kamen auch ein paar gute Bands ins Töpfchen; ganz vorne sind hier die Holländer ASPHYX mit dabei, die ja 2007 extra für das „Party.San“-Open Air einen Neuanfang wagten – inklusive nachgeschobener saustarker Comeback-Scheibe („Death… The Brutal Way“). Nun soll sich mit „Deathhammer“ zeigen, ob das Mindesthaltbarkeitsdatum dieser Legende nicht doch schon abgelaufen ist, und an dieser Stelle kann man mehr als beruhigt sagen: nein! Der Todeshammer toppt nicht nur seinen erstklassigen Vorgänger und die ebenso superbe Konkurrenz im eigenen Haus (HAIL OF BULLETS), sondern knüpft gar an die göttlichen Frühwerke „The Rack“ und „Last One On Earth“ an. Die Produktion von „Deathhammer“, die geschickt irgendwo zwischen rifflastiger Weltmacht und knarzender Räudigkeit pendelt, veredelt Songs wie den unbeirrt nach vorne ballernden Opener „Into The Timewastes“, das flotte Titelstück, den überlangen Doomer „Minefield“, den Antikriegs-Lavastrom „Der Landser“ (ich seh´ hier schon wieder erhobene rote Zeigefinger – und die kommen nicht von E. T. ...), das monoton-eingängige „Reign Of The Brute“ oder die überragende BATHORY-Hommage „As The Magma Mammoth Rises“ zu waschechten, ausfallfreien Abrissbirnen, die selbst eine Truppe wie ASPHYX nicht alle Tage schreibt. Mit Neuzugang Alvin Zuur am Bass, der den ausgeschiedenen Wannes Gubbels ersetzt, legt das Quartett ein Meisterwerk europäischer Death/Doom Metal-Hybridkunst aufs Parkett, das allen Pseudo-Frickel-Hosenscheißern zeigt, wo der Pfeffer wächst. Meine Hochachtung!

Deathhammer


Cover - Deathhammer Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 47:28 ()
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Vertrieb:
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The Return Of Metal Ballads

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Die Älteren unter uns werden sich vielleicht noch, entweder gerne oder gefühlsmäßig eher gespalten, an Mitte/Ende der 80er erinnern, als zu besten „Metal Ballads Zeiten“ diverse Sampler dieser Reihe mit gleichfalls viel „Kuschelrock“-Potential (aktuell is ja bei solchen Veröffentlichungen eher Kuschel-Pop vertreten) auf den Markt geworfen wurden.

Als echter Fan härterer Mucke war man damals natürlich eher etwas skeptischer unterwegs, denn plötzlich hörten Leute zuvor mit Gitarrenallergie ausgestattet, einfach unsere Bands bzw. halt "nur" die langsamen Gürtelrubbler. Die Mischung war damals schon stellenweise recht grenzwertig, da von seichtem AOR über Melodic Rock bis hin zu Metall-Kapellen alles vertreten war. Aber man konnte so zum einem der weiblichen Welt auf Parties bei diversen „Stehblues“-Einlagen etwas was näher als sonst kommen und dabei sogar die Namen sonst eher „exotischer“ Bands in den Blickpunkt rücken. Es bestand so zumindest die Chance den Mädels auch mal das zugehörige Album vorzuspielen.

In heutigen Zeiten von vielfach seelenlosen Downloads und Schnellkonsum von Musik ohne jeden engeren Bezug kommt jetzt diese Zusammenstellung unter der na ja eher auch etwas eckigen Firmierung „Wild @ Heart“ heraus. Das Cover zeigt gleich zwei Langhaarige und soll wohl etwas mehr auf die vermeintlich härtere Klientel abzielen „seht her ist nicht nur für Warmduscher“. Klar, für kuschelige Abende zu Zweit eignet sich das Material der 34 Track nach wie vor bestens aber man kann sich den Sound auch recht gut so zum Nebenbeihören oder im Auto geben, da es nicht nur aus allen Ecken trieft sondern auch mal gut rockt und schlicht gut unterhält.

Viele der beteiligten Bands sind gute alte Bekannte, die auch schon damals dabei waren wie u.a. die SCORPIONS, FOREIGNER, JOURNEY oder BONFIRE aber zum Glück hat man hier neueres Material teilweise aus deren aktuellen Werken genommen und auch neuere derzeit angesagte Kapellen wie EDGUY, AVANTASIA oder KRYPTERIA (der Song hier ist aber einer der schwächsten) auf den Sampler gepackt. Und überraschend viele dieser eher unbekannten Balladen sind echt klasse Songs, die sich lohnen anzuhören.

Auf der ersten Seite sind als Highlights vor allem die bärenstarken Beiträge der Altmeister von NIGHT RANGER mit „Time of our Lives“, Russel ALLEN / Jorn LANDE „Masters of Sorrow“, PRIMAL FEAR oder der absolute Hammer die „Hallelujah“-Version von AXEL RUDI PELL zu nennen. ROBIN BECK oder JOHN WAITE bieten da allenfalls Durchschnittsnummern

Auf dem zweiten Silberling starten DEF LEPPARD mit einem eher untypischen Song in bester QUEEN-Manier gleich richtig geil durch, auch DORO kann heutzutage noch kraftvolle Balladen singen, die überzeugen wobei mein heimlicher Favorit ganz klar U.D.O. Dirkschneider ist „I give as good as I get“ ist eine echt Übernummer. Ralf SCHEEPERS steht dem nicht viel nach, auch wegen der tollen Gitarrenarbeit. Mit toller Reibeisenstimme al la NAZARETH legen HARDCORE SUPERSTAR mit dem tollen „Run to your Mama“ ebenfalls eine Referenznummer vor, da wirken TESLA direkt dagegen etwas blass. Auch die Brüder von NELSON gleiten eher zu kitschig ab und von den STRANGEWAYS gibt es viel bessere Balladen. Gut dass es WINGER oder VINCE NEIL (mit einer gepflegten CCR-Coverversion) und zum guten Schluss WHITESNAKE mit Meister Coverdale noch richtig gut können und einen insgesamt trotzdem überzeugenden Sampler solide abschließen.

Der Neuversuch mit altem Konzept ist für mich auf „Wild @ Heart“ recht gut gelungen umgesetzt, vielleicht finden ja so auch jüngere Musikliebhaber jenseits von Ü30 einen Bezug zu der ein oder anderen Band mit ihrem normalen Liedgut bzw. regulären Album.



Tracklist:



Disk 1:

01. Sly – Scorpions

02. I Need You – Bonfire

03. Don’t Let Me Down – Gotthard

04. New Love In Town – Europe

05. I Can’t Give Up – Foreigner

06. After All These Years – Journey

07. Time Of Our Lives – Night Ranger

08. If You Ever Got Lonely – John Waite

09. Don’t Think He’s Ever Coming Home – Robin Beck

10. Can’t Let Go – Giant

11. Master Of Sorrow – Allen / Lande

12. Fighting The Darkness – Primal Fear

13. One Night Burning – Kiske/ Somerville

14. Hurt So Bad – Krypteria

15. Find Another Way – Kimball / Jamison

16. Blowing Out The Flame – Avantasia

17. Hallelujah – Axel Rudi Pell



Disk 2:

01. Kings Of The World – Def Leppard

02. Stranger In My Life – Mr. Big

03. Every Night Without You – Edguy

04. Walking With The Angles – Doro

05. I Give As Good As I Get – U.D.O.

06. Before The Dawn – Scheepers

07. Run To Your Mama – Hardcore Superstar

08. Who Will Stop The Rain – Vince Neil

09. To Get Back To You – Nelson

10. A Life To Die For – Treat

11. If You Want Me – Y&T

12. Fallin’ Apart – Tesla

13. Haunted – Sinner

14. Northern Light – Tony Harnell

15. On A Day Like Today – Winger

16. Forevermore – Whitesnake



The Return Of Metal Ballads


Cover - The Return Of Metal Ballads Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 32
Länge: 158:21 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Lay Down Rotten

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Interview "Mask Of Malice" ist fertig und veröffentlicht - wie ist das Feedback bisher? Gab es Reviews und/ oder Fan-Mails, bei denen du nur "wtf?" gedacht hast?



Für Reviews interessiere ich mich nicht, aber die Resonanzen, die ich von den Fans per E-Mail und bei Gesprächen auf unseren Konzerten bekommen habe, waren fast alle positiv. Klar gab es ein paar Dinge, wo ich dachte, was soll das denn jetzt?
Aber jeder hat das Recht auf seine eigene Meinung und Wahrnehmung der Musik, aber das lässt mich kalt.



Wie zufrieden bist du selbst mit dem Album?


Ich bin sehr zufrieden mit dem Album. Die Lyrics, die man dort zu hören bekommt, sind die düstersten und ehrlichsten Texte, die mein Bruder und ich je verfasst haben. Es glich einer Katharsis sie ein zubrüllen! Und die Entscheidung Daniel „Kensington“ Seifert mit ins Schlachtschiff zu holen erwies sich genau als die Richtige.



Wie lange habt ihr im Studio gearbeitet? Da dürftet ihr ja mittlerweile Routine haben, gehen euch da Aufnahmen mittlerweile schneller von der Hand?



Wir haben uns drei Wochen im Studio verbarrikadiert. Natürlich sind wir etwas routinierter bei den ganzen Vorgehensweisen geworden, aber es ist immer aufregend eine neue Scheibe einzuprügeln. Ich glaube, wenn man dieses Feuer nicht mehr spürt sollte man lieber aufhören.



In welchem Studio wart ihr? Wer hat als Produzent mitgewirkt? Wie viel Einfluss kann ein Produzent bei euch auf den Sound noch nehmen?



Wir haben wieder im Desert-Inn aufgenommen. Dort sind auch die letzten 5 Alben entstanden. Mit T-low (der Produzent) haben wir einen super Typ von Mensch auf unserer Seite, der uns hilft die Songs und den Sound auf das nächste Level zu heben. Er kennt und unterstützt uns schon von Anfang an und weiß genau, was wir wollen.



Gibt es ein Studio, das du gerne noch mal ausprobieren möchtest?



Das Unisound wäre für mich ein Traum gewesen, aber ansonsten fühlen wir uns im Desert-Inn pudelwohl!







Wie hat sich der Wechsel an der Gitarre (Daniel für Daniel) auf das Songwriting zu "Mask Of Malice" ausgewirkt? Wie läuft bei euch das Songwriting ab? Auch da habt ihr sicher einiges an Routine bekommen, oder?


Der Wechsel war unausweichlich und im Endeffekt das Beste, was uns passieren konnte. Sowohl für Daniel Jacobi als auch für uns war dieser Schritt sehr wichtig, da man als Bandmitglied bei einer Band wie LAY DOWN ROTTEN zu hundert Prozent ausgelastet ist und alles geben muss, brauchten wir einen Mann, der die Power hat und gewillt ist sich in den Dienst dieser hart arbeitenden Band zu stellen. Mit Kensington haben wir da genau den Richtigen gefunden. Dieser unglaubliche Typ lebt den Metal 24 Stunden am Tag. Er kam mit tonnenweise Riffs und Ideen und 8 fertigen Songs zu unserer ersten Probe. Wow! Ich bin kein Freund von Routine! Wir kennen und können unser Handwerk, aber wir sind und bleiben neugierig und erforschen den Death Metal immer weiter.



Wie funktioniert das neue Line-Up live? War es schwierig für dich, dich auf den neuen Mitstreiter einzustellen?


Ich war mit Kensington schon zusammen bei meiner ersten Band SARX unterwegs! Also gab es da keine Berührungsängste oder Scheu. Ganz im Gegenteil! Es ist ein unglaublich starkes Gefühl mit so einem talentierten Songwriter und Performer wie Kensington auf der Bühne zu stehen!



Wo wir bei Live-Shows sind: was ist in naher Zukunft geplant? Werdet ihr auch das Ausland beackern?



Ich muss auf unsere Website www.laydownrotten.com verweisen, die immer auf dem neuesten Stand gehalten wird. Bitte besucht uns auch in den allseits bekannten sozialen Netzwerken und informiert euch, denn wir haben einiges geplant und werden so viele Shows wie nur möglich spielen.



Wie kommt ihr im Ausland generell an, wie ist da euer Stellenwert?



Also dazu muss ich sagen, dass ich nicht Musik mache, um in erster Linie einen gewissen Stellenwert oder große Beachtung zu finden. Aber ich merke natürlich, dass anhand der Interviewanfragen aus zum Beispiel Portugal, Belgien, Brasilien oder Frankreich Interesse an uns auch im Ausland besteht und unser Festivalauftritt in Portugal war auch ein Highlight, ebenso unsere Shows in Holland!



Welche Show war in letzter Zeit die für dich persönlich spaßigste?



Unsere Recordreleaseparty im Vortex war der Hammer! Das Vortex war fast ausverkauft und die Stimmung war fantastisch! Die Songs der neuen Scheibe stehen in einer Reihe mit unseren Klassikern wie zum Beispiel „Reconquering The Pit“. Die Livetaufe war also erfolgreich!



Und welche würdest du gerne aus deinem Gedächtnis streichen?



Keine! Auch wenn wir müde, krank oder mit Ersatz spielen mussten, war es immer geil für mich mit eben dieser Band auf der Bühne zu stehen und den Death Metal zu feiern. Und es ist hart sich über die Jahre einen gewissen Ruf zu erspielen, das kann ich dir sagen, aber wir leben den Death Metal, das trägt einen auch durch schwierige Erfahrungen und üble Zeiten.



Kannst du Metal-Shows noch als Besucher genießen oder bist du da zu sehr Musiker und betrachtest das Ganze eher aus kollegialer/ technischer Sicht?



Ich bin immer noch Fan! Death Metal ist für mich nicht nur eine Musikform, sondern auch ein Lebensgefühl und ein Lebensstil. Natürlich höre ich, ob eine Band ehrlich zur Sache geht, aber zu solchen Konzerten gehe ich erst gar nicht hin. Wer geht schon freiwillig auf schlechte Konzerte von schlechten Bands? Nein, ich kann das immer noch genießen und es tut gut, dass es immer noch so einen tollen Zusammenhalt in der Szene gibt. Ich lasse mich immer noch von genialen Death Metal-Acts inspirieren!



Welche Show hat dir denn als Besucher in letzter Zeit gefallen? Zu wie vielen Shows gehst du so im Monat?


Ich gehe, wann immer ich kann und sich die Gelegenheit ergibt zu Konzerten.
Letztens war ich bei BEHEMOTH und CANNIBAL CORPSE! Einfach nur großartig!



DIY-Show oder gut durchorganisierter Kram wie die Full Of Hate-Tour, was macht dir als Musiker und als Besucher mehr Spaß?



Beides hat seinen Reiz und oft kann man es sich nicht aussuchen. Die Konzerte stehen im Mittelpunkt, und nun ist auch der Zusammenhalt in der Band und das Miteinander so groß, dass ich alles genießen kann.



Festival vs. Club-Show, was macht dir da mehr Spaß, als Musiker und als Besucher?


Ich nehme alles gern mit! Die Abwechslung macht es im Endeffekt! Ich habe an allem Spaß und wir sind immer gern bereit für diese verrückten Death Metalmaniacs zu spielen: überall und wann auch immer!


Letzte Worte, Grüße, Huldigungen?



Ich danke allen, die LAY DOWN ROTTEN über 10 Jahre nun schon unterstützt haben, mit uns gefeiert, gemosht, gesoffen und gearbeitet haben.

Vielen Dank!






Review:

Faith

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Wo RISE AND FALL draufsteht, ist Punkmetal drin. Gut, für Uneingeweihte mag das Krach sein, aber was wissen die schon? RISE AND FALL haben sich nie um irgendwelche Genres geschert und stattdessen ihre eigene Mixtur aus Metal, Hardcore und Punk zusammengebraut, was ja bekanntlich zu erstklassigen Veröffentlichungen geführt hat. „Faith“, aufgenommen bei CONVERGE-Gitarrist Kurt Ballou im God City Studio, macht da weiter, wo „Our Circle Is Vicious“ aufgehört hat, gibt dem Hörer also 30 Minuten lang satt auf die Fresse. „Hammer And Nails“ ist der perfekte Auftakt für die Chose, hat er doch alle RISE AND FALL-Trademarks, vom Band-typischen Gitarrenspiel bis zum Drive und dem gnadenlos fiesen Gesang. Das Können der Belgier zeigt sich beim Songwriting, das geschickt die Themen variiert und verhindert, dass „Faith“ zu einem akustischen Inferno wird. Es finden sich immer wieder dezente DISCHARGE- und MOTÖRHEAD-Einflüsse, die es so noch nicht gab und die dazu beitragen, dass „Faith“ einen punkigen Groove bekommt. Punkmetal galore. „Faith“ ist ein würdiger Nachfolger von „Our Circle Is Vicious“, gnadenlos auf den Punkt gespielt und eines der besten Alben des Jahres. War auch nicht anders zu erwarten, oder wann haben RISE AND FALL jemals enttäuscht?

Faith


Cover - Faith Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 30:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Ex Lives

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EVERY TIME I DIE haben für ihre neues Werk nicht nur ein interessantes Coverartwork gewählt, sondern mit „Underwater Bimbos From Outer Space“ auch einen der großartigsten Songtitel des Jahres in petto. Wer sich mit den bisherigen Alben der Amis beschäftigt hat, wird den schwarzen Humor erkennen, der sich durch alle Bereiche von „Ex Lives“ zieht. EVERY TIME I DIE haben sich in den elf Songs auf ihre Anfangstage besonnen, gerade was die Eingängigkeit der Songs eingeht sowie die Tatsache, dass „Ex Lives“ leicht zu erschließen ist, ohne eindimensional oder flach zu sein. Die Band steht für brachiale Musik in der Schnittmenge von Hardcore, Metalcore und Screamo, vermengt auf ihre ganz eigene Weise mit Southern Rock und Metal, was zu fies drückenden Songs wie „Revival Mode“ oder das genial-chaotische „Holy Book Of Dilemma“ führt, die beide typisch für den EVERY TIME I DIE-Sound sind. Richtig gut werden die Herren aber im „I Suck (Blood)“ und „Drag King“-Doppelpack, bei dem sie mächtig vom Leder ziehen und zwei aggressive Songs geschrieben, die Live garantiert zünden werden. Die gute halbe Stunde „Ex Lives“ ist voll mit guten, brachialen Songs, die typisch für die Band sind – EVERY TIME I DIE sind auch beim sechsten Album die Ideen nicht ausgegangen, im Gegenteil. Die Band ist frisch wie eh und je. Sauber.

Ex Lives


Cover - Ex Lives Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 32:2 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Elsewhere

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