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Bright Companions

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JOHN COFFEY entfesseln auf ihrem Redfield Records-Einstand „Bright Companions“ ein derart überdrehtes Feuerwerk an Hardcore, Punkrock, Stoner und Screamo, dass sie wie Eichhörnchen auf einer Koffein-Koks-Diät wirken; zur Ruhe kommt die Platte kein einziges Mal. In guten Momenten klingen sie wie überdrehte QUEENS OF THE STONE AGE („Featherless Redheads“) – und erinnern vor allem fatal an ihre Landsleute RAZOR CRUSADE und MALKOVICH. Natürlich können jetzt auch REFUSED genannt werden, in deren Fußstapfen JOHN COFFEY mit etwas Glück und Ellbogenfett treten können, immerhin haben die chaotische Musik salonfähig gemacht. Das Potential ist da, lässt doch keiner der elf Songs den Hörer kalt. Pelle Gunnerfeldt (u.a. REFUSED, THE HIVES) und Jag Jago (THE GHOST OF A THOUSAND) haben für die passende Produktion gesorgt, JOHN COFFEY in einem langen Jahr zwischen Asien und holländischem Proberaum für grandiose Songs. „Bright Companions“ rockt ohne Ende, nimmt sich selbst nicht ernst und dann doch wieder ernst genug, um klarzumachen, dass die Band nach den Sternen greift. Wer Spielfreude pur erleben will, kauft sich die Platte. Und wartet gespannt auf die nächste JOHN COFFEY-Show in seiner Nähe!

Bright Companions


Cover - Bright Companions Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 37:54 ()
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Silencing Machine

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Der Haufen aus Illinois um Bandgründer, Gitarrist und Sänger Blake Judd ist neben WEAKLING und WOLVES IN THE THRONE ROOM das mit Abstand Beste, was die USA in Sachen Black Metal bislang hervorgebracht haben. Und geht man nach der Meinung von ein paar Vollpfosten, sind NACHTMYSTIUM sowieso kein Black Metal mehr, weil einfach kein Black Metal mehr. Und hört man auf ein paar andere Vollpfosten, sind die Jungs politisch auch nicht astrein, weil früher mal BURZUM und DEATH IN JUNE sowieso… Halbwissen ist echt was Geiles! Tatsache ist, dass die Band ihre Schwarzwurzeln seit Jahren weiter ausbaut und zu einem völlig eigenständigen Sound führt, der irgendwo zwischen Old School-Black Metal, Krautrock und psychedelischen Space-Trips der Marke PINK FLOYD liegt. Mit „Silencing Machine“, ihrem sechsten Album, erreichen die Jungs ihren bisherigen kreativen Höhepunkt, der zwar gegenüber den Vorgängern „Assassins: Black Meddle Pt. I“ und „Addicts: Black Meddle Pt. II“ keinen Riesensprung bedeutet (was daran liegt, dass diese Alben schon klasse waren), aber zeigt, dass die Kompositionen immer homogener und ausgefeilter werden. Zu den keineswegs einsamen Highlights der Scheibe gehören der rasante, hymnische Titelsong, das zutiefst melancholisch-atmosphärische „The Lepers Of Destitution“, das erstklassig aufgebaute „I Wait In Hell“ und das mich stark an MOTÖRHEAD („Killed By Death“) erinnernde „Give Me The Grave“, die aber nur Spitze des Eisbergs markieren, der für mich ohne Diskussion zu den stärksten des Jahres gehört, mit jedem Durchlauf wächst und immer mehr Ohrwürmer offenbart. Auch wenn es erwähnte Deppen nicht einsehen wollen: Combos wie NACHTMYSTIUM gehören zu einer neuen Generation von (Black Metal-) Bands, die das Genre irgendwann anführen werden, wenn sie es nicht bereits tun. Ganz ganz groß!

Silencing Machine


Cover - Silencing Machine Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 59:37 ()
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Original Album Classics (5-CD-Box-Set)

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Mit den Alben: „Johnny Winter And“ (1970), „John Dawson Winter III“ (1974), „Captured Live!“ (1976), „Nothin’ But The Blues“ (1977) und „Raisin' Cain“ (1980) liefern Sony Music nun die zweite „Original Album Classics“-Box von JOHNNY WINTER. Während die erste Box vor 2 Jahren einen Einstieg in die Musik der Bluesrock-Legende bot, gibt es nun Material von JOHNNY WINTER aus den 70ern.

Folgerichtig geht es 1970 los mit „Johnny Winter And“, einer mehr dem Rock, ja dem Hard Rock zugewandten Scheibe, welche als Fortführung der erfolgreichen Albums „Second Winter“ zu sehen ist. Die Kompositionen stammen zum Teil aus der eigenen Feder, zum Teil sind es die damals oft üblichen Coverversionen und kommen allesamt schnell auf den Punkt; die Soli sind gekonnt und prägnant. Der Blues steht hier etwas hinten an – ein Song wie „Rock And Roll, Hoochie Koo“ ist für das damalige Rock-Radio gutes Futter.

JOHNNY WINTER ist Anfang der 70er kommerziell ungemein erfolgreich – privat hat er aber Drogen- und Alkoholprobleme sowie depressive Anwandlungen – er verliert seinen Plattenvertrag und muss fortan kleinere Brötchen backen. Mit „John Dawson Winter III“ erscheint 1974 ein Album, welches versucht eine Brücke zu spannen zwischen zeitgenössischem Blues Rock, 70er Sound und dem alten Rock’n’Roll – selbst ein Countrysong hat es auf das Album geschafft, das mit einer rockigen Version von JOHN LENNONs „Rock And Roll People“ eröffnet. Dies gefällt des US-Fans durchaus, führt aber auch dazu, dass das Feeling im Gitarrenspiel in den Hintergrund rückt.

Die 1976er CD „Captured Live!“ ist eine überragende Livescheibe die JOHNNY WINTER zwar mit nur sechs, zum Teil überlangen Songs präsentiert. Die ihn aber auf den Höhepunkt seiner Popularität zeigt – stadiontaugliche Rockmusik mit Blues als Fundament. Vor großer Kulisse fetzte WINTER seine Gitarre mit unheimlich Power durch das umjubelte Set – die Coverversionen (u.a. „Highway 61 Revisited“ von BOB DYLAN) sind dabei kaum wiederzuerkennen - erdig, harter, lauter, rauer Rock, mit perfekten, unheimlich schnellen Soli („It‘s All Over Now“). Das WINTER in 1976 langsam wieder gen Blues tendierte, prophezeit aber schon der abschließende, einzigst richtige Bluessong „Sweet Papa John“ in einem 12-minütigen Jam. Die Beste CD der Box.

„Nothin’ But The Blues“ reitet dann auf der mittlerweile von JOHNNY WINTER wiederentdeckten Blues-Welle. Er holt den mittlerweile beim breiten Publikum fast vergessenen MUDDY WATERS aus der Versenkung und verhilft ihm zu neuem Glanz (mehreren Grammy’s). Die Zusammenarbeit mit der Blueslegende färbt kräftig ab; dies geht soweit, dass man sich sogar die Backup Band teilt. Das Album selbst enthält durchweg Eigenkompositionen, bis auf das MUDDY WATERS-Cover „Walking Thru The Park“ (wobei der Meister selbst auch zu hören ist). „Nothin’ But The Blues“ ist keine Rock-Scheibe, „TV Mama“ und „Mad Blues“ die Highlights einer eher durchschnittlichen Scheibe.

Mit „Raisin' Cain“ schließt sich der Reigen, WINTER rockt wieder mehr, hat aber keine eigenen Kompositionen am Start. „Raisin Cain” startet mit „The Crawl“ fast ROCKY HORRO PICTURE SHOW mäßig. WINTER versucht wohl auf den Zeitgeist aufzuspringen (auch mal mit souligen Parts wie bei “New York, New York”) setzt sich dabei aber eher zwischen alle Stühle. Mit „Rollin' And Tumblin“ und „Don't Hide Your Love“ gibt es gar wieder gitarrenorientierten Hard Rock und als Highlight BOB DYLANs „Like A Rolling Stone" in einer fulminanten Version. Blues-Standards wie „Wolf In Sheep’s Clothing“ oder „Mother In Law Blues“ zeigen hohes Niveau, aber auch Stagnation auf ebendiesen. JOHNNY WINTER wird auf diesem Niveau die ganzen 80er nivellieren, bevor er sich gegen Ende des Jahrzehnts fast ausschließlich auf Liveaktivitäten beschränkt.

Ergo: Wer mit rockenden Blues was anfangen kann, hat wahrscheinlich schon was von Mr. JOHNNY WINTER im Regal stehen (wahrscheinlich Vinyl), könnte aber hier günstig seine Stoffsammlung um fünf „Original Album Classics“ erweitern.




Johnny Winter And:

1. Guess I'll Go Away 3:27

2. Ain't That A Kindness 3:27

3. No Time To Live 4:34

4. Rock And Roll, Hoochie Koo 3:30

5. Am I Here 3:23

6. Look Up 3:33

7. Prodigal Son 4:17

8. On The Limb 3:35

9. Let The Music Play 3:13

10. Nothing Left 3:29

11. Funky Music 4:55



John Dawson Winter III:

1. Rock And Roll People 2:45

2. Golden Olden Days Of Rock & Roll 3:02

3. Self Destructive Blues 3:29

4. Raised On Rock 4:42

5. Stranger 3:55

6. Mind Over Matter 4:14

7. Roll With Me 3:04

8. Love Song To Me 2:06

9. Pick Up On My Mojo 3:23

10. Lay Down Your Sorrows 4:08

11. Sweet Papa John 3:10



Captured Live!:

1. Bony Moronie (Live Version) 6:50

2. Roll With Me (Live Version) 4:49

3. Rock & Roll People (Live Version) 5:37

4. It's All Over Now (Live Version) 5:46

5. Highway 61 Revisited 10:38

6. Sweet Papa John (Live Version) 12:19



Nothin’ But The Blues:

1. Tired Of Tryin' 3:38

2. TV Mama 3:09

3. Sweet Love And Evil Women 2:56

4. Everybody's Blues 4:19

5. Drinkin' Blues 3:40

6. Mad Blues 4:05

7. It Was Rainin' 5:02

8. Bladie Mae 3:34

9. Walking Thru The Park 4:04



Raisin' Cain:

1. The Crawl 2:06

2. Sitting In The Jail House 3:18

3. Like A Rolling Stone 5:36

4. New York, New York 5:03

5. Bon Ton Roulet 4:41

6. Rollin' And Tumblin' 3:25

7. Talk Is Cheap 3:40

8. Wolf In Sheep's Clothing 5:32

9. Don't Hide Your Love 3:27

10. Mother-In-Law Blues 2:53

11. Walkin' Slowly 3:20

Original Album Classics (5-CD-Box-Set)


Cover - Original Album Classics (5-CD-Box-Set) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 48
Länge: 204:40 ()
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Momentum

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Wo nimmt der Mann nur all die Ideen her? Gerade erst letztes Jahr hat Neal Morse das Doppelalbum „Testimony 2“ sowie auch das dazugehörige Live-Album veröffentlicht, da steht er auch schon mit einem komplett neuen Longplayer in den Startlöchern. Dabei hatte er gar noch gar keine fertigen Songs, sondern es traf sich einfach, dass Mike Portnoy und Randy George Ende Januar ein bisschen Zeit hatten, und zusammen ging man ins Studio und ließ der kreativen Energie freien Lauf. Das Ergebnis dürfte so manchem Prog-Fan die Freudentränen in die Augen treiben. Die Melodien, Riffs, Sounds – alles verweist auf klassischen Progressive Rock, nicht nur auf SPOCK'S BEARD, sondern auch auf deren Vorbilder, vor allem auf KING CRIMSON. Dichter als noch zuletzt auf „Testimony 2“ werden rhythmisch vertrackte Parts, instrumentale Jam-Parts und wunderbare Melodiebögen ineinander verwoben, und nicht nur der mehrstimmige Gesang in „Thoughts Part 5“ dürfte als eindeutiges SPOCK'S BEARD-Zitat verstanden werden. Gleichzeitig klingt alles so frisch und locker, wirken die Musiker wie gelöst und scheinen sich von allem bislang Produzierten freispielen zu wollen. „Momentum“ lebt dabei auch von seinen Gegensätzen. In „Weathering Sky“ etwa wird auch mal hart und bluesig gerockt, wohingegen die traumhafte Ballade „Smoke and Mirrors“ zu einem Großteil von einer akustischen Gitarre getragen wird. Lediglich das pathetische und musikalisch eher uninteressante „Freak“ fällt etwas ab, außerdem kommt im Text doch ein bisschen zu oft „Jesus“ vor. Dafür entschädigt aber „World Without End“, das mit sechs Teilen und 33:38 Minuten die komplette zweite Hälfte des Albums einnimmt. Hier werden noch einmal die besten Zutaten in einen Topf geworfen, und daraus entsteht ein so energiegeladenes wie gefühlvolles und ebenso ein so düsteres wie positives Monster-Stück mit Höhen und Tiefen, Wendungen und Bögen, das einen von Anfang bis Ende im Bann hält. Man könnte Neal Morse den Vorwurf machen, dass er auf „Momentum“ wieder einmal typische Song-Elemente neu miteinander vermischt hat. Aber das macht er so meisterhaft und auf eine derart aufregende Art und Weise, dass man sich einfach nicht satt hören kann. „Momentum“ dürfte damit wohl das stärkste seiner Alben sein, die seit seinem Ausstieg bei SPOCK'S BEARD entstanden sind.

Momentum


Cover - Momentum Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 61:17 ()
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The Metal Knights

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Die Mitarbeiter des Obskur-Labels Stormspell Records aus San Jose in den USA gehören eindeutig zu den archäologisch Begabten, anders kann man sich das Auftun und Ausgraben jener Bands, deren Ergüsse dort erscheinen, nicht erklären. Und fast egal, welche dieser Bands man in die Suchmaschine eingibt, es findet sich nahezu nix. Glückwunsch, das schaffen nicht mal die zünftigen Okkult-Misanthropen. DEADLY ASSASSIN aus Michigan, die anscheinend irgendwann, irgendwie, irgendwo mal in den späten 80ern (zuerst als ASSASSIN – nochmals Glückwunsch, den Bandnamen hatte damals noch niemand…) aktiv gewesen sein sollen, gehören auch dazu, und „The Metal Knights“ präsentiert ohrenscheinlich Aufnahmen aus dieser Zeit, die selbst damals allerhöchstens im tiefsten Underground die Runde machten. Der Sound ist für Feingeister eine einzige Folter, der Gesang eine Mischung aus schlüpfrigen Autoreifen und defekter Motorsäge, die Songs typisch 80er-US-metallisch und trashig (ja, ohne „h“!) angeschrägt. Man hört hier offensichtliche Einflüsse wie OMEN, NASTY SAVAGE, MERCYFUL FATE oder MANILLA ROAD deutlich heraus, wobei DEADLY ASSASSIN deren Niveau nicht mal annähernd nahe kommen. „The Metal Knights“ ist einerseits gnadenlos furchtbar, andererseits wieder auf eine kauzige Weise extrem und ein meinetwegen überflüssiges, aber auch sympathisches Relikt aus einer längst vergangenen Epoche, als es, genau wie heute, Bands aus der dritten Reihe gab. Für abgefuckte 80er-Maniacs vielleicht Kult, für Musikfans definitiv ein nervlicher Vernichtungskrieg!

The Metal Knights


Cover - The Metal Knights Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 56:2 ()
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Deadly Assassin

by Gast
KEINE BIO! www
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Manala

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Es ist immer schön, wenn Bands ihren eigenen Stil entwickeln und diesen über die Jahre kultivieren und variieren, aber das Einzige, das die Finnen KORPIKLAANI in ihrer fast zehnjährigen Karriere allerhöchstens kultiviert, aber kaum variiert haben, ist die Kunst der Selbstkopie. Was schon große Bands wie RUNNING WILD oder W.A.S.P. an den Rand des kreativen Abgrunds und oft noch einen Schritt weiter gebracht hat, passiert auch gerade mit diesem Sextett. Waren die ersten drei Alben echte Kleinode nordisch-folkiger Spaßkultur, machten sich schon auf dem vierten (aber immer noch echt starken) Werk „Tervaskanto“ leichte Kopier- und Ermüdungserscheinungen bemerkbar, die man dort aber noch nicht so ernst nahm. Alles, was danach kam, waren Abziehbilder dieser Alben, und in diese Kerbe haut auch das inzwischen achte Album „Manala“. Die Mischung aus leicht härteren Standardriffs, Violine, Akkordeon und fröhlichem finnischen Gesang bietet hier absolut nicht neues mehr; Stücke wie „Kunnia“, der Stampfer „Tuonelan Tuvilla“, die Schunkelnummer „Ruumiinmultaa“, das flotte „Levan Polkka“ oder das fast schon doomige „Sumussa Hämärän Aamun“ klingen arg gleichförmig, ins KORPIKLAANI-Standardkorsett gepresst und kommen ohne Überraschungen daher. „Manala“ ist für die Fans der Truppe, die auch die direkten Vorgänger mögen, sicher kein Fehlkauf, aber mir ist die ganze Chose trotz der nach wie vor sympathischen Ausstrahlung der Band einfach zu kalkuliert und mutlos.

Neben der normalen Version erscheint „Manala“ auch als Doppel-Edition mit einer Bonus-CD, die das gesamte Album noch einmal in englischer Sprache enthält. Da mir diese Version ebenfalls vorliegt, kann ich – wie immer in solchen Fällen (LOUDNESS, SORTILÈGE oder MARIENBAD) – sagen, dass die Originalversion definitiv die bessere ist. Nur für absolute Fans!

Manala


Cover - Manala Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 49:25 ()
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IV - Part I

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DOWN bringen ihre neue Scheibe als Sammlung von vier EPs raus, der Nachfolger von “III – Over The Under” streckt sich veröffentlichungstechnisch also ein wenig. „IV – Part I“ bietet in einer guten halben Stunde sechs neue Songs, die keine großen Überraschungen bieten. Phil Anselmo, der die EP mit einem markigen „let’s go!“ einläutet (um DOWN dann mit einem Sludge-Part starten zu lassen…), überzeugt mit einer guten Leistung, mit der er sich auf „Over The Under“-Niveau bewegt. Gleiches lässt sich für seine Mitstreiter sagen, wobei wohl niemand ernsthaft damit gerechnet hätte, dass die New Orleans-Veteranen handwerklich schlechte Leistung bei einer Studioproduktion abliefern würden. Beim Songwriting zeigen sich aber zwei Seiten: während „Witchtripper“ als Hit der EP zusammen mit den nicht weniger Hit-verdächtigen „The Work Is Timeless“ und „Misfortune Teller“ (mit dem besten Riff der EP) sind großes DOWN-Tennis. Die anderen drei Songs stehen dann aber auf der anderen Seite und kommen über gehobenen Durchschnitt nicht heraus. Erdig, zäh und mit Stoner-Schlagseite können sie zwar alle aufwarten, das ist ja klar, aber es fehlt der letzte Kick. So bleibt „IV – Part I“ ein halbwegs gelungener Auftakt zum neuen Album, kann die Erwartungen aber nicht ganz erfüllen. Wenn DOWN in den folgenden drei EPs aber auf gleichem Level weitermachen, stünden am Ende 24 Songs und zwei Stunden Musik, von denen die Hälfte Hits wären. Damit könnte der geneigte DOWN-Fan leben, denke ich.

IV - Part I


Cover - IV - Part I Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 33:16 ()
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[2012]

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SWITCHBLADE hatten vor den Aufnahmen zu „[2012]“ mit dem Weggang von Bassist und Sänger Anders Stehen zu kämpfen, sich dann aber dazu entschieden, ihn nicht zu ersetzen und stattdessen als Duo weiterzumachen. Die Lücke wird von prominenten Namen geschlossen, die sich als Gäste im Studio einfanden: Per Wiberg (ex-OPETH) bediente die Hammondorgel, während The Cuckoo (TERRA TENEBROSA), David Johansson (KONGH) und Jonas Renske (KATATONIA, BLOODBATH) den beiden verbliebenen SWITCHBLADE-Jungs ihre Stimmen zu Verfügung stellten. Fest steht, dass die Schrumpfung auf zwei Songschreiber dem Album nicht geschadet hat, am Ende des Tages ist „[2012]“ ein weiteres extrem verstörendes und finsteres Doom-Album, das die Reihe hochklassiger Veröffentlichungen fortsetzt. Die Einbindung der Gäste hat bestens geklappt, jeder bringt sich im genau richtigen Moment ein, gerade Jonas Renske scheint richtig Bock auf die Musik gehabt zu haben und läuft zur Höchstform auf, seine Kollegen stehen ihm aber in wenig nach und liefern ebenfalls eine sehr gute Leistung ab. „[2012]“ entwickelt so seinen ganz eigenen Charme, ohne die hypnotische Facette zu verlieren. SWITCHBLADE schaffen es auch in der neuen Inkarnation, ihr Level zu halten und sich dezent zu verändern, ohne die Essenz ihres Doom Metals anzugreifen. Well done!

[2012]


Cover - [2012] Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 3
Länge: 36:53 ()
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Immortal

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Sehnsüchtig haben die Fans auf das neue PRIDE OF LIONS Album gewartet. Das unterstelle ich mal, weil es mir so erging. Doch nach der ersten Euphorie ob der Freude neues Material zu hören, stellt sich Ernüchterung ein.

War das Debüt ein Glanzstück des AOR, trumpften dort Hammermelodien auf, welche sich in ungeahnte Intensität steigerten und so für Überraschung und Begeisterung sorgten; konnte das gar mit dem Zweitwerk in punkto Kompaktheit und Qualität noch überboten werden. So wird der Löwe Zusehens berechenbarer und zahnloser. Schon bei "Roaring Of Dreams" suchte man die zwingenden Momente mit der "Gehörlupe", die doch sonst das Duo aus ex-SURVIVOR Mastermind Jim Peterik und Toby Hitchcock stark machten.

Und leider sind auch auf "Immortal" die großen Titel Mangelware. "Vital Signs" ist einer von ihnen. Der Song schafft es den magischen Moment - die Essenz des AOR in Melodie zu gießen. Auch "If It Doesn´t Kill Me" kommt teilweise noch an die frühere Klasse der zwei Amerikaner heran. Nur leider wird es dann schon dünn. Songs wie "Everything That Money Can´t Buy" oder "Are You The Same Girl" sind Schlager in englisch. Absehbare, schnulzige Melodie-Bögen ohne Spannung und Drive. Und einen zweiten negativen Aspekt muss ich, in dieser Review loswerden. Mich störte schon immer der Umstand das Jim Peterik ebenso wie Toby Hitchcock die Vocals fast gleichberechtigt beisteuert, und sich nicht wie bei SURVIVOR auf das Songwriting, Keyboard oder Gitarrenspielen beschränkt. Denn qualitativ ist Herr Peterik ein viel schlechterer Sänger, von der Stimme/Stimmfärbung als auch an Ausdruck und Volumen. Mit starken Songs, großen Melodien und tollen Arrangements kann man das verknusen. Nur wenn das fehlt, kommt das schwache, unpräzise Stimmchen doch dem "roten Bereich" gefährlich nahe.

Versteht mich nicht falsch, das soll kein Verriss sein. Der Sound der Scheibe ist toll. Und die oben erwähnten Glanzpunkte, sorgen für Gänsehaut. Nur kann ich meine Enttäuschung nicht ganz verstecken. Warum sollte ich auch? "Immortal" ist immer noch ein ordentliches AOR/Melodic Rock Album. Nur eben im Vergleich, zu den Erwartungen und Anspruch, den man zu Recht an die Band richtet, ist es kein überragendes oder besonders gelungenes PRIDE OF LIONS Album.

Immortal


Cover - Immortal Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 54:12 ()
Label:
Vertrieb:

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