Review:

Live At The Hollywood Palladium

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KOЯN – Zig-Millionen verkaufter Platten, Mitbegründer und Überlebende des Nu-Metal - gelten als eine der besten Liveacts des Genres. KOЯN sind sich dessen bewußt und können demensprechend agieren und experimentieren. Das die Band durchaus einen Hip-Hop-Background hat dürfte den Fans nicht unbekannt sein. Bereits das letzte Album „The Path Of Totality“ war reichlich elektronisch angereichert, beim hier mitgeschnittenen Auftritt durften dann einige der Kollaborateure mitwirken. Zu sehen gibt es auf „Live At The Hollywood Palladium” dann 75 Minuten Jonathan Davis & Co. in Action – unterstützt von bekannten Dubstep- und Electronic-Musikproduzenten (u.a. SKRILLEX, EXCISION, DATSIK, DOWNLINK, KILL THE NOISE, 12Th PLANET) die einigen Songs ihren Stempel aufdrücken, aber auch KOЯN Klassiker in Reinkultur. Wobei die ersten Songs des Sets ausnahmslos vom aktuellen Longplayer „The Path Of Totality“ stamen und dementsprechend “künstlich” dargeboten werden. Die Melange aus Dubstep-Elekro und Nu-Metal ist Crossover pur und funktioniert oft überraschend gut – auch wenn manche KOЯN-Trademarks darunter leiden. Natürlich sind die ehemaligen High-Rotation-Tracks „Here To Stay“, „Freak On A Leash“, „Falling Away From Me“ und „Got The Life“ bejubelte Höhpunkte und bleiben vergleichbar nah am Original. Das PINK FLOYD Cover „Another Brick In The Wall“ kann mich in der dargebotenen 12 Minuten Version nicht vollends in den Bann ziehen, trotz tollem Gitarrensolo. „Live At The Hollywood Palladium” zielt auf große Kunst und Emotionen – kann das aber nicht immer transportieren. Wummernde Bässe, Riesen-Lightshow, tolle Bildführung und (ober-) coole Unterstützung machen noch kein Meisterwerk – allenfalls eine Aufzeichnung, welche in erster Linie für die KOЯN-Fans ein Leckerlie sein dürfte. Als Bonus auf der DVD gibt es dann noch diverse (Kurz-) Interviews mit den Bandmitgliedern und Infos zum Artwork – thats all.




Tracklist CD/DVD/BluRay

1. Get Up

2. Kill Mercy Within

3. Illuminati

4. Chaos Lives In Everything

5. My Wall

6. Way Too Far

7. Narcissistic Cannibal

8. Here To Stay

9. Freak On A Leash

10. Falling Away From Me

11. Predictable

12. Another Brick In The Wall

13. Shoots And Ladders

14. One

15. Got The Life

16. Blind

Live At The Hollywood Palladium


Cover - Live At The Hollywood Palladium Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 75:0 ()
Label:
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Assembly Of Light

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Wie war das noch bei Monty Python? „Wir kommen jetzt zu etwas völlig Anderem!“ Ich habe keine Ahnung, und ich will es auch gar nicht wissen, wie ein reiner Frauenchor (!!!) zu einem Label kommt, das normalerweise auf eher schräge härtere Töne spezialisiert ist… ok, die haben auch Bruce Lamont unter Vertrag, zugegeben. Vielleicht hat auch nur einer im Beipackzettel versehentlich „Frauencore“ gelesen. Diese knapp halbstündige Angelegenheit ist akustische Folter, gegen die frühe NIGHTWISH wie kellertiefer Funeral Doom anmuten – außer Gläser springen lassenden „OOaaooaaooaaoo“s und „Ahahohoahohaoaho“s gibt es hier fast gar nichts, und ich weiß beim besten Willen nicht, was das Ganze soll. Zwar hat man dem zwei Duzend Frauen starken Heulkommando als Begleitung ein wenig Klavier, Cello, Violine und Percussion beigemogelt, jedoch kommen diese Zutaten nur sehr begrenzt zum Einsatz – am Ehesten noch in den beiden Stücken „Transition“ und „Treelight“. Aber auch da kann Chip King von den Rhode-Island-Sludgern THE BODY als Gastsänger nix mehr rausreißen. Ein Vernichtungskrieg gegen das Nervensystem!

Assembly Of Light


Cover - Assembly Of Light Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 27:47 ()
Label:
Vertrieb:
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Magister Mundi Xum/ The Noble Savage

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Einen Roman zu dieser Veröffentlichung muss man nicht schreiben, handelt es sich leider noch nicht um ein neues Album der erstklassigen norwegischen Doom-/Occult Rock-Formation, sondern um eine Wiederveröffentlichung der ersten beiden Scheiben der Band auf einer Compilation. „Magister Mundi Xum“ war die Debüt-EP des Quintetts (sechs Songs, 2010) und „The Noble Savage“ die darauf folgende erste Single (zwei Songs, 2011), die auch das Stück „Blood Is Boiling“ enthält. Überschneidungen zum Debütalbum „Time To Repent“ gibt es mit den Songs „Time To Repent“, „Blood Is Boiling“ sowie der Megahymne „At The Blacksmith´s“, die hier in frühen, klanglich roheren Versionen vorliegen, was Fans der Teufel ganz sicher nicht stören wird. DEVIL selbst sehen diesen Re-Release übrigens nicht als Ausverkauf, sondern als Ergänzung für Leute, die erst durch das Debüt auf die Truppe aufmerksam geworden sind und als Appetitanreger für das demnächst anstehende Zweitwerk. Mehr will „Magister Mundi/The Noble Savage“ auch gar nicht sein, eben ein echtes Kleinod für Fans und ein weiterer Beweis, dass die 70er lange nicht mehr so geil geklungen haben wie heute. Wer DEVIL allerdings erstmal kennen lernen möchte, ist mit „Time To Repent“ für den Anfang besser bedient, daher an dieser Stelle kein „Tipp“, auch wenn die Scheibe ihn ganz subjektiv verdient hätte.

Magister Mundi Xum/ The Noble Savage


Cover - Magister Mundi Xum/ The Noble Savage Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 33:18 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Revelry And Resilience

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Das Quartett aus Los Angeles, bei dem unter Anderem ehemalige Mitglieder von WHITE WIZZARD und HOLY GRAIL tätig sind, legt hier schon sein zweites Album vor und fährt fett, aber trotzdem noch angenehm authentisch produzierten, stark Rock´n´Roll- und Südstaaten-geschwängerten Hard Rock auf, der zu großen Teilen von den kernigen Grooves und Eric Harris´ rauem, kräftigem Gesang lebt. In den besten Momenten von „Revelry & Resilience“ hört man sogar die göttliche Konföderationskapelle BLACKFOOT läuten, was eindeutig für GYPSYHAWK spricht. Zwar in Sachen Songwriting nicht so versiert und verstaubt wie MOLLY HATCHET und auch nicht ganz so treffsicher wie BLACK STONE CHERRY, können die Jungs mit Stücken wie dem flotten „The Fields“, dem hymnischen „Hedgeking“ (ein definitives Highlights des Albums!), dem Stampfer „Frostwyrm“, dem melodischen „Night Songs From The Desert“ oder dem etwas an frühe IRON MAIDEN erinnernden „State Lines“ trotzdem problemlos punkten. Auch wenn es insgesamt noch nicht für einen „Tipp“ reicht, geht „Revelry & Resilience“ als echt gutes Album durch, bei dem besonders Fans der oben genannten Bands sicher eine positive Überraschung erleben werden. Sehr gelungen.

Revelry And Resilience


Cover - Revelry And Resilience Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 49:10 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Prog Rocks! Volume 2

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Nun also Teil 2 der EMI-Werkschau über ihr progressives Repertoire. Nachdem das Label letztes Jahr den ersten Doppeldecker mit Progperlen und Geheimtipps der letzten 40 Jahre veröffentlichte und dazu reichlich preisreduzierte Platten auf den Markt warf, gibt es jetzt dazu einen gut durchmischten Nachschlag. Dabei startet die erste CD tief in den 70ern und hörbar „jazzig“ (VAN DER GRAF GENERATOR und THE NICE) und man reibt sich verwundert die Ohren, dass Bands wie ELECTRIC LIGHT ORCHESTRA und ROXY MUSIC vor ihrer Pop-Phase richtig gute, anspruchsvolle Songs schrieben. Mein Highlight auf Disc 1 ist die Überballade „Galadriel“ von BARCLAY JAMES HARVEST und das Überlange „Mysterious Semblance At The Strand“ von TANGERINE DREAM. DISC 2 widmet sich dann aktuellem Stoff von MARILLION und PALLAS über SPOCK’S BEARD und das DEVIN TOWNSEND PROJECT bis zu IT BITES und AFFECTOR - manches davon erst kürzlich veröffentlicht. Besonders herauszuheben die geniale ARJEN ANTHONY LUCASSEN 70er-Hommage „Pink Beatles In A Purple Zeppelin“. Zweck des Ganzen – klar – dem geneigten Fan (und Käufer) Prog-Künstler aus dem EMI-Umfeld näher zu bringen. Und das dürfte durchaus funktionieren, findet man doch immer wieder Songs welchem einem Lust auf Mehr machen (auch wenn man einen Teil der Künstler und Bands bereits von Teil 1 kennt). Die Liner Notes im Booklet (von Jerry Ewing vom englischen PROG Magazine) helfen da auch mal auf die Sprünge.

Noch eine kleine Info am Rande: nach 40 Jahren Prog werden Anfang September in London erstmals die sogenannten „Progressive Music Awards“ vergeben - wer da nominiert wurde kann man unter http://www.progrockmag.com/news/progressive-music-awards-2012-are-go/ nachschlagen.





Disc 1

1 Van Der Graaf Generator - Theme One

2 The Nice - One Of Those People

3 Electric Light Orchestra - Mr. Radio

4 Barclay James Harvest - Galadriel

5 Roxy Music - Ladytron

6 Jethro Tull - Bungle In The Jungle

7 Be Bop Deluxe - Axe Victim

8 Hawkwind - Lost Johnny

9 Tangerine Dream - Mysterious Semblance At The Strand Of Nightmares

10 Gong - Master Builder

11 Hatfield & The North - Fitter Stoke Has A Bath

12 Kevin Ayers - The Owl

13 Gentle Giant - I’m Turning Around

14 Steve Hillage - The Glorious Om Riff

15 Steve Hackett - Clocks - The Angel Of Mons

16 Soft Machine - Lotus Groves



Disc 2

1 Marillion - The Web

2 Pallas - Eyes In The Night (Arrive Alive)

3 Twelfth Night - Blue Powder Monkey

4 Spock's Beard - Skin

5 Transatlantic - Bridge Across Forever

6 Neal Morse - Mercy Street

7 Devin Townsend Project - Hyperdrive!

8 Pain Of Salvation - Road Salt

9 Karmakanic - Turn It Up

10 Headspace - Fall Of America

11 The Flower Kings - Pandemonium

12 Arjen Anthony Lucassen - Pink Beatles In A Purple Zeppelin

13 It Bites - Wallflower

14 Affector - New Jerusalem

Prog Rocks! Volume 2


Cover - Prog Rocks! Volume 2 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 30
Länge: 158:42 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

III

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Mein werter Kollege Lars H. hat dem Vorgängerwerk „Tératologie“ der Franzosen um Wechselröhre Candice seinerzeit eine „interessant designte Struktur“ unterstellt, was man eigentlich so stehen lassen kann – vorausgesetzt, man definiert sich vorher „interessant“. Und hier setze ich es gleich mit wirrem, wenig packendem, pseudo-progressivem Songwriting, das zumindest mich auch nach dem siebten Durchlauf nicht hinter dem kalten Ofen hervorlockt. Die Übergänge von ruhigeren Songparts (inklusive zartem Erotikstimmchen von Candice) zu hart rockenden, groovigen Passagen (inklusive fiesem Growl-Gekeife von Candice) wirken konstruiert und lange nicht so originell, wie die Band es sicher gerne gehabt hätte. Zugegeben: ein Stück wie „Adonai“ kommt mit seinem mehrfachen, sich immer wiederholenden Wechsel der Themen zwischen beiden Stilarten sogar fast schon wieder eingängig daher, aber wenn man dann spätestens bei „Sidus“ von drittklassig gemopsten FEAR FACTORY-Riffs (inklusive des kalten, mechanischen Sounds) überfallen wird, ist man sich sicher, dass ETHS außer viel songschreibersicher Blenderei und diversen „Inspirationen“ nicht viel auffahren. Da gibt´s Interessanteres…

III


Cover - III Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 46:59 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Screaming For Vengeance 30th Anniversay Special Edition

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Der Classix-Review von Kollege Dennis aus dem Jahre 2003 ist an sich nichts hinzuzufügen. „Screaming For Vengeance” ist eines der Kultalben des Heavy Metal und unverzichtbarer Bestandteil jedweder Metal-Sammlung. 30 Jahre ist das nun schon her, das Rob Halford & Co. dem Metal-Grundstein „British Steel” mit „Screaming For Vangeance” einen Chartstürmer folgen ließen (das Album dazwischen „Point Entry” sei hiermit nicht unterschlagen). JUDAS PRIEST waren damals sicherlich auf den ersten Höhepunkt ihrer Karriere und DAS Synonym für klassichen Heavy Metal. Der Nachfolger „Defenders Of The Faith“ und der Überflieger „Painkiller“ waren dann die weiteren Meilensteine der britischen Band. Zum Einstieg gab es mit dem Doppel „The Hellion“ und „Electric Eye“ gleich einen der Besten Opener der Metal-Geschichte, dem mit „Riding On The Wind“ ein für damalige Verhältnisse schneller Metalklassiker folgte. Über „You've Got Another Thing Comin'“ braucht man keine Worte verlieren, für das ruhige, gefühlvolle und trotzdem mit Power daherkommende „Fever“ breche ich mal eine Lanze (Gänsehaut zum Start); „Bloodstone“, „Devil‘s Child“ – was für ein Album – da reiht sich selbst der starke Titelsong (für den andere Bands töten würden) hinten an. Mit Produzent Tom Allom hatte man auch wieder den Mann an Bord, der bei Klassiker wie „Unleashed In The East“ und „British Steel“ für die damals ungewöhnlich saubere Produktion verantwortlich war – auch dies einer der Gründe warum „Screaming For Vengeance” weltweit, und vor allem auch in den Staaten durchstartete.

Zu den 10 regulären Tracks des Original-Vinyls gibt es dann noch die 5 Livetracks die bei der damaligen Tour aus dem Album gespielt wurden und mit „Prisoner Of Your Eyes“ noch einen Song aus den „Turbo“-Zeiten.

Die Bonus Live-DVD ist cool – wenn auch soundtechnisch gesehen eher dünne. Der gut eingefangene TV-Mitschnitt (Format 4:3 und überraschenderweise nur leicht körnig) stammt vom 29. Mai 1983 aus San Bernadino in Kalifornien und zeigt JUDAS PRIEST bei einer 1-stündigen Show vor damals geschätzten 300.000 Fans (dabei war noch MÖTLEY CRÜE, OZZY OSBOURNE, SCORPION und VAN HALEN). Und das ganze bei vollem Tageslicht in der Wüste. PRIEST waren eben gerade mit „Screaming For Vengeance“ und dem Hit „You've Got Another Thing Comin'“ am Drücker und zeigten eine engagierte Performance aus der aber ein stimmlicher Metal God herausragte. Ganz toll auch die „alten“ Hämmer „Diamonds And Rust“, „Victim Of Changes“ und „The Green Manalishi (With The Two Pronged Crown)“. Optisch ist das Ganze 80er pur – und warum ich da ständig an „brave Bübchen“ denke – sollte man selbst anschauen. Daumen hoch dafür!

Das Booklet hält dem leider nicht ganz stand. Ist die Idee mit dem vergilbten Cover noch gut umgesetzt, gibt es als Inhalt nur ein paar Fotos und eher wenig Linernotes (nicht mal die Songtexte). Da bieten andere Jubiläumsausgaben definitiv mehr.




CD

1. The Hellion

2. Electric Eye

3. Riding On The Wind

4. Bloodstone

5. (Take These) Chains

6. Pain And Pleasure

7. Screaming For Vengeance

8. You've Got Another Thing Comin'

9. Fever

10. Devil's Child

11. Electric Eye (Live From The San Antonio Civic Center)

12. Riding On The Wind (Live From The San Antonio Civic Center)

13. You've Got Another Thing Comin' (Live From The San Antonio Civic Center)

14. Screaming For Vengeance (Live From The San Antonio Civic Center)

15. Devil's Child (Live)

16. Prisoner Of Your Eyes


DVD (Live US Festival Show)

1. Electric Eye

2. Riding On The Wind

3. Heading Out To The Highway

4. Metal Gods

5. Breaking The Law

6. Diamonds And Rust

7. Victim Of Changes

8. Living After Midnight

9. The Green Manalishi (With The Two Pronged Crown)

10. Screaming For Vengeance

11. You've Got Another Thing

12. Hell Bent For Leather

Screaming For Vengeance 30th Anniversay Special Edition


Cover - Screaming For Vengeance 30th Anniversay Special Edition  Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 28
Länge: 70:31 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Unsong Hero

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Dieses Album wird wohl die Fangemeinde von ENSIFERUM spalten. Auf der einen Seite stehen die harten, in Fell und Leder gekleideten Barbaren - welche raufen, saufen und hartes Liedgut hören wollen. Und auf der anderen Seite stehen die etwas feingeistigeren Krieger, die auch mal die Holzschalen und Löffeln der Wikinger Gemeinde nach dem Essen mit abräumen; zuweilen einen Waldspaziergang entspannend finden, und ihren Med mit einer extra Portion Honig süßen. Zur letzten Gruppe gehöre ich, denn ich finde "Unsung Hero" genial. Mir gefällt das sanfte, mit Pathos durchwebte Fehendämmerungs-Gesäusel als Kontrast zu den harten Growls.

Zu Beginn, eingestimmt mit schönen Intro, dröhnt das Album wie gewohnt, nach ENSIFERUM, wobei mir hier schon ein mehr an Eingängigkeit auffällt. "In My Sword I Trust" kommt mit einem hittauglichem Refrain übers Schlachtfeld galoppiert. Der anschließende Titelsong zeigt Hymnencharakter, auch hier deutet der melodiöse Mittelteil eine gestiegene "Weichheit" an. Gegen Mitte des Albums wird es gänzlich ruhiger - folkig, akustisch, es kommen weibliche Vocals zum Einsatz und das Tempo wird gedrosselt. "Celestial Bond" schwebt auf Flöten gebettet, mit Akustikgitarre flankiert herein. Oder "Star Queen" , welches ohne Growls auskommt, im Duett vorgetragen wird und gar von Streichern unterstützt wird. Mehr Folk, mehr Klargesang und ein weicheres Erscheinungsbild hatte ENSIFERUM noch nie. Die Finnen loten ihr Spektrum aus, runden allzu harte Kanten ab, erweitern - und meiner Ansicht nach bereichern damit ihren Sound.

Somit werden sicher die ganz harten Fans ihre Probleme mit der neuen Scheibe haben. So ist halt mal der Lauf der Welt, irgendwann werden wir alle ruhiger und familiärer. Auch der härteste Barbar kommt mal in diese Phase oder aber er stirbt vorher auf dem Schlachtfeld. "Unsung Hero" ist für die Überlebenden.

Unsong Hero


Cover - Unsong Hero Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 61:22 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Plague Within

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Bei MALADIE finden sich gestandene Musiker, die sich u.a. bei DISBELIEF, AHAB oder TOMBTHROAT ihre Sporen verdient haben. „Plague Within“ ist das Ergebnis ihres Ausflugs in Black Metal-Sphären; ein Ergebnis, mit dem alle Beteiligten vollauf zufrieden sein können. Die sieben Songs orientieren sich zwar grob am schwedischen Black Metal, sind durch Tempowechsel, Genre-unübliche Songstrukturen und sehr große Experimentierfreudigkeit aber vom durchschnittlichen Black Metal weit entfernt. „19792 zeigt das in Perfektion, indem langen Song ziehen MALADIE alle Register und machen klar, dass sie sich auf anspruchsvollen Black Metal verstehen. Gleichzeitig schaffen sie es, die die Genre-typische, unabdingbare, Wut und Raserei einzufangen und zu keiner Sekunde zu soft zu klingen, wofür neben dem irrwitzigen Schlagzeugspiel Shouter Deha verantwortlich zeigt, auch wenn der ruhig bei der einen oder anderen Passage einen Gang hätte zurückschalten können. Das Gitarrendoppel haut derweil Melodien und Riffs, die sich im Ohr festfräßen, im Minutentakt raus und sorgt dafür, dass „Plague Within“ bei aller Vertrackt- und Verrücktheit hörbar bleibt. Passend zum Gesamtkonzept driftet die Musik dabei immer wieder in wahnwitzige Passagen ab und selbst in den ruhigeren Momenten ist dieser Wahnsinn unterschwellig spürbar, MALADIE beweisen auch beim Aufbau der Atmosphäre ein gutes Gespür. „Plague Within“ ist eine starke Black Metal-Scheibe, die mehr zu bieten hat als viele Kollegen und sich vor der skandinavischen Konkurrenz nicht verstecken muss, ebenso wenig wie vor der erstarkenden US-Szene. Fettes Teil.

Plague Within


Cover - Plague Within Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 38:35 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Maladie

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