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Sounds That Can’t Be Made

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MARILLION ist mehr als die ex-Band von FISH. Auch wenn sie mit ihm die größten und bis ins Heute hinein strahlenden Erfolge hatte. Waren die Engländer einst ein Stern am Prog-Rock-Firmament, so sind sie 2012 eher ein kantiger, bedrohlich in Flammen stehender Asteroid.

"Gaza" - ein inhaltsschwerer Brocken fliegt uns als erster ins Gehör und macht mit seinen 17:30 Minuten Spielzeit schon mal klar: kommerzielles Kalkül spielt keine Rolle bei "Sounds That Can´t Be Made". Leicht orientalisch eingestimmt schleicht, mal schwebt, doch meist walzt "Gaza" sich durch Raum und Zeit. Beeindruckend, selbstbewusst und anspruchsvoll - schwer verdaulich werden die 17 Minuten gefüllt. Der folgende Titeltrack hält den "Bedrohungs-Level" und kommt stampfend daher. Bei "Pour My Love" wird in sanfteren Tönen gemalt, und der Hörer darf kurz aufatmen - um im nächsten, fast dramatischen "Power" erneut gepuscht zu werden. Hier verdient die ausdrucksstarke, an Bono erinnernde Gesangsdarbietung von Steve Hogarth ein besonderes Lob.

Durch die gesamte Scheibe zieht sich eine enorm starke "Keyboardarbeit" - feinsinnige Melodien werden durch die Songs gezogen, um im nächsten Moment ein- und aufgerissen zu werden. "Sounds That Can´t Be Made" ist irgendwie düster, ernst, mal wunderschön, detailliert und mal verwirrend ums Eck gedacht. Die Scheibe wird nicht jeden begeistern können - gleichwohl meine ich, Qualität kann ihr "Freund" und "Feind" nicht absprechen.

Ich habe schon lange keinen Tipp mehr vergeben. Aber wenn so ein nettes Hardrock-Scheibchen wie SLASH`s aktuelles Werk ein Tipp sein kann - dann ist MARILLIONS neuester Streich erst recht einer.

Sounds That Can’t Be Made


Cover - Sounds That Can’t Be Made Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 74:0 ()
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Evening Feast

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“Der Inhalt dieses Booklets ist für Jugendliche unter 18 Jahren nicht geeignet.” – Wenn ein derartiger Spruch das Frontcover einer Platte ziert, kann man sich den musikalischen Inhalt ungefähr vorstellen. Und BURNING BUTTHAIRS aus Erfurt werden den Erwartungen absolut gerecht. Das Quartett greift auf dieser Demo-Scheibe zwar auf einen Drum-Computer zurück, aber das stört am Ende nicht wirklich. Die vier bollernden Grind-Massaker (plus Splatter-Intro), zumeist in schwerem Midtempo mit gelegentlichen Vollgas-Parts und typischem Grunzgurgeln gehalten, gehen nicht unbedingt als Sternstunden des Genres durch, enttäuschen aber auch nicht. Die Serienkiller-Thematik, die in jedem Song einen international berüchtigten Sensenmann aufgreift (Edward Gain, Andrei Chikatilo, Albert Fish und Karl Denke nimmt man sich vor), ist zwar nicht sonderlich originell, passt aber ebenso zu dem hörenswerten Geknüppel wie die bluttriefenden Bilder im Booklet oder das erwähnte, sehr gelungene Frontcover. Wer sich gerne von Truppen wie COCK AND BALL TORTURE, HAEMORRHAGE, CLITEATER, ROMPEPROP oder LAST DAYS OF HUMANITY die Ohren massieren lässt, liegt mit „Evening Feast“ goldrichtig.

Evening Feast


Cover - Evening Feast Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 14:3 ()
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The Order Of Chaos

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Michael Vescera wird auf seine alten Tage noch einmal richtig aktiv. Nur wenige Monate nach dem coolen zweiten ANIMETAL USA Album mit Gitarrenwizard Chris Impellitteri kommt er schon mit einem neuen Werk seiner ersten Liebe OBSESSION aus dem Kreuz. Schon das 2006er Comebackwerk „Carnival Of Lies“ war nicht von schlechten Eltern und „The Order Of Chaos“ knüpft genau an selbigem Album an. Das heißt: kraftvoller und virtuos gespielter klassischer Heavy Metal, welcher mal stampfend und mal etwas flotter durch die Botanik kracht. Neben der gelungenen Gitarrenarbeit ist es einmal mehr Mike Vesceras Stimme, welche dem ganzen die Krone aufsetzt. Vescera gehört in eine Liga mit Jeff Scott Soto, Johnny Gioeli oder auch Mats Leven. Nicht umsonst ist er auf diversen MALMSTEEN oder auch LOUDNESS Alben zu hören. Egal ob schnelle Fetzer wie der Opener „Order Of Chaos“ und „Cold Day In Hell“ oder mystische Stampfer wie „License To Kill“, das Album rockt. Mein persönliches Highlight ist jedoch das überaus melodische „Wages Of Sin“. OBSESSION klingen nicht nach Rentnerband, sondern erfreuen den 80er-affinen Metalhead mit 10 knackigen Heavy Metal Tracks, welche die Messlatte für die Konkurrenz recht hoch hängen. Um es kurz zu machen: Freunde von MALMSTEEN, JUDAS PRIEST, DRIVER oder auch LEATHERWOLF und FIFTH ANGEL können hier bedenkenlos zugreifen.

The Order Of Chaos


Cover - The Order Of Chaos Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 44:8 ()
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Voyeur

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WAR FROM A HARLOTS MOUTH haben sich in der Vergangenheit mit jedem Album gesteigert; was als chaotisch-komplexe Lärmorgie begann hat sich zu einer durchdachten Mathcore-Attacke sondergleichen entwickelt, auf Platte wie auf der Bühne. „Voyeur“ ist da Gottseidank kein Ausfall, sondern zeigt die Berliner erneut gereifter wie experimentierfreudig – und brutal as fuck. Letzteres ist nichts Neues, das wird sich im WAR FROM A HARLOTS MOUTH-Sound auch nie ändern. Bei den Experimenten hat der verrückte Haufen aber noch einmal nachgelegt und viel schrägere, dissonantere Ideen verwurstet („Of Fear And Total Control“), zeigt immer wieder die Vorliebe für Jazz und Jam-Session-artige Passagen, in denen die Musiker nicht mit- sondern gegeneinander zu spielen scheinen. Selbst einen Song mit klarem Gesang haben die Berliner auf das Album gepackt, was eigentlich das Schema der Platte aufbrechen müsste. Und trotzdem passt letztendlich alles wie Arsch auf Eimer, wird „Voyeur“ nie zu einer Lärmorgie, sondern zu dem komplex-technischen Wutbrocken, wie es auch schon der Vorgänger war. Natürlich ist „Voyeur“ keine Platte zum Nebenbeihören, aber wer erwartet das schon bei dieser Band? WAR FROM A HARLOTS MOUTH machen einen weiteren Schritt nach vorne und können ihrer Discographie eine weitere gelungene Platte hinzufügen. „Voyeur“ ist ein Wutbrock, der 2012 seinesgleichen sucht.

Voyeur


Cover - Voyeur Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 41:18 ()
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Apocalyptic Love

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Ganz klar, „Apocalyptic Love“ von SLASH ist eines der Hardrockscheiben des Jahres, wenn nicht sogar die Beste. Da können auch so starken Outputs von u.a. GOTTHARD, auch dass noch exquisitere sowie erstklassige SHINEDOWN-Werk nicht ganz mithalten, vom schwachbrüstigen VAN HALEN-Comeback brauchen wir in Punkto Qualität, mangels derselben erst garnicht im Vergleich mit diesen Hochkarätern zu sprechen.

Der ehemalige GUNS’ N’ ROSES-Leadgitarrist hat sich ja erst nicht mit diesem Solowerk von seiner ehemaligen Band freigeschwommen, ganz egal ob sein ehemalige Sänger Axl ein Schrottalbum nach dem anderen veröffentlicht - der Junge mit schwarzen Zylinder hat es einfach songwriterisch voll drauf und zusammen mit Sänger MYLES KENNEDY und seinen beiden anderen Conspirators 13 Hammersongs ohne jeden echten Ausfall aufgenommen.

Insbesondere Kennedy (sonst Fronter bei ALTER BRIDGE) mit sehr variablem Timbre trägt erheblich zu dem tollen Ergebnis dieser Scheibe bei, bei den ersten zwei/drei Songs könnte man zunächst fast nicht meinen, dass er da wirklich singt. So relativ hoch und auch etwas verdreht fast schon im Axel-Gedächtnisstyle sorgt dafür, dass „Apocalyptic Love“ mit seiner Frische, ohne große Schnörkel einfach nur Rock pur bietet und fast schon wie eine nie eingespieltes GUNS`N Roses Album klingt. Manchmal sogar etwas dreckig bzw. mit einem gewissen sleazy Touch und dann wieder mit Hammerriffs voll losdampfend. Große Anlaufzeit braucht diese Schiebe nicht es geht gleich richtig gut ab der energetische Titelsong mit diesen aufwirbelnden Gitarrenlicks bohrt sich sofort in die Gehörgänge, noch direkter mit untypischen Stakkatoschnellgesang von Kennedy (wie Axl zu besten Zeiten) kommt „One Last Thrill“ da geht er ab wie Nachbars Katze („Hard & Fast“ eine zwar eher simple Nummer geht in die gleich Richtung). Die bekannte erste Single „You’re a Lie“ kommt mit diesen dunklen Stimmung und unglaublich fetten Riffs beim Rerfrainteil fast schon metallisch daher, ebenfalls ein Kracher das leicht schräge „Bad Rain“.

Auch die Produktion ist passend zur Musik ohne Schnickschnack auf den Punkt gebracht, live eingespielt, analog - die Songs sind einfach lässig, cool, packend (z.B. das hymnenhafte „Heroes“) so wie sich Slash meistens auch nach Außen gibt. Eine unglaublich tighte Band mit großer Spielfreude sowie Groove zockt ihr Ding souverän runter – ganz ehrlich wer braucht denn schon eine G&R-Reunion, dass hier ist locker auf dem hohen Niveau seine Ex-Band anzusiedeln.

Es gibt aber auch stilistisch etwas anderes wie perfekt aufpolierter 80er Retro-Rock, Sachen wie “We will roam“ oder „Standing in the Sun“ gehen etwas in die Alternative Ecke aber mit einem starken Schuss Slash-Vibes, seine unnachahmlichen Soli sind einfach klasse. Die Übernummer der CD ist aber ganz klar das sechsminütige „Anastasia“, zunächst ruhig mit der akustischen startend, danach weht ein Hauch Classic Rock durch die Boxen, ehe diese treibenden Gitarrenlicks einsetzen sich mit einem göttlichen Refrain verbinden und insgesamt einen fesselnden Longtrack mit packenden Instrumentalparts begründen – ganz stark. Auch ne Ballade muß natürlich sein „Not for me“ ist ein würdiger Vertreter dieser Art Song, vor allem nicht zu süsslich und ohne Plüschfaktor dank wirbelnder Gitarren.

Ohne Zweifel diese Scheibe muß man als Rockfan absolut haben, auf der Special Edition gibt es dann noch zwei Bonustracks und eine DVD oben drauf.

Apocalyptic Love


Cover - Apocalyptic Love Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 54:20 ()
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Carbid!

by Gast
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The Art Of Self Defense (Re-Release)

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Mal wieder ein schönes Beispiel für Polarisierung: während mein Kollege Lars H. dem Trio aus Oakland im Zusammenhang mit seinem neuesten Werk „De Vermis Mysteriis“ ein echt gutes Zeugnis ausstellt, tut sich mein anderer Kollege Jan mit dem 2007er Album „Death Is This Communion“ deutlich schwerer und unterstellt der Band, „eintönig“ und „ziemlich dröge“ zu sein. Ich persönlich tendiere eher zu Letzterem, denn auch vorliegender, remasterter Re-Release des Debüts von 2000 zieht sich wie Kaugummi, zumal hier zusätzlich die beiden Songs der damaligen 7“-Bonus-Scheibe von „The Art Of Self Defense“ („Steel Shoe“ und „The Usurper“) sowie die drei Stücke des selbst betitelten ersten Demos angehängt worden sind. Ich gebe zu, dass Songs wie das cool treibende „Fireface“ oder das schleppend-doomige „Master Of Fists“ mit ihren tonnenschweren Schrammel-Riffs einen gewissen Reiz versprühen, aber am Stück sind HIGH ON FIRE zumindest auf diesem Album reichlich zäh und monoton, was „The Art Of Self Defense“ auch in neuer Auflage nur für beinharte Sludge-Fans interessant macht. Uneingeweihte aus dieser Zielgruppe könnten hier aber auch nachträglich eine führende Genre-Band entdecken.

The Art Of Self Defense (Re-Release)


Cover - The Art Of Self Defense (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 76:25 ()
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How to Destroy Angels

KEINE BIO! www
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Season I: The Seeming And The Real

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Nachdem vor einiger Zeit ja schon der erste Vorgeschmack geboten wurde, steht mit “Season I: The Seeming And The Real” nun das erste Album von DIE KAMMER in den Regalen. Matthias Ambré (Ex-ASP) und Marcus Testory (CHAMBER) warten mit runder Akustikkost auf, die zum großen Teil recht düster und melancholisch daherkommt, vereinzelt aber auch etwas hellere Momente zulässt („Singing: Surrender“, „Final Days (Of Mankind)“). Es dominieren Akustikgitarren und der dunkle Gesang von Marcus Testory, aber auch Streicher und Percussions kommen zum Einsatz. Die düsteren Songs erinnern in ihrer Intensität und Melancholie an manchen Stellen ein wenig an Werke von NICK CAVE. Die Melodien gehen nicht alle gleichermaßen ins Ohr, wirken aber durchweg ungekünstelt und taugen durchaus zur Erholung von dröhnenden E-Gitarren- oder Elektroklängen oder einen ruhigen, weingeschwängerten Abend. In diesem Sinne: Cheers!

Season I: The Seeming And The Real


Cover - Season I: The Seeming And The Real Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 55:28 ()
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Maiden Voyage

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Bevor die ersten Leute zetern, dass da irgendeine längst verschollene Truppe mit dem großen Namen punkten will, sei gesagt, dass diese IRON MAIDEN hier schon längst nicht mehr existieren. In den späten 60ern im englischen Basildon unter dem Namen BUM gegründet und in der noch stark religiös geprägten Gesellschaft mit diesem Namen etwas zu anrüchig, entschloss sich die Band im Jahr 1970, den Namenswechsel in Richtung Eiserner Jungfrauen vorzunehmen. Auf Konserve schafften es aber lediglich vorliegende Aufnahmen aus den Jahren 1969-1970, die als Demos für das erste Album herhalten sollten, welches aber schon gar nicht mehr produziert wurde, da sich die Band vorher aufgelöst hatte. „Maiden Voyage“ fasst die bis dato eingespielten Stücke der Band zusammen und ist eine coole Zeitreise in eine Epoche des musikalischen Aufbruchs, als Rock noch etwas Schmuddeliges und Rebellisches war. Größter Einfluss der Jungs waren zweifellos LED ZEPPELIN, aber auch JIMI HENDRIX, CREAM oder die ROLLING STONES sind nicht zu leugnen, wobei THE (ORIGINAL) IRON MAIDEN einen Tick düsterer und melancholischer zu Werke gingen. Wer etwa auf diese heutigen Occult Rock-Truppen der Marke THE DEVIL´S BLOOD, DEVIL, BLOOD CEREMONY, JESS AND THE ANCIENT ONES oder GHOST abfährt, sollte sich „Maiden Voyage“ definitiv mal geben, auch wenn Stücke wie „Falling“, „Ned Kelly“ (die beiden ersten Single-Songs), das überlange und reichlich verrauchte „Liar“ (mit coolem Wahwah-Gitarrensolo im Mittelteil), das rock´n´rollige „CC Rider“ oder das abschließende „Ballad Of Martha Kent“ (mein Favorit!) nicht das Niveau der Weltklassekompositionen erwähnter Zeppeline oder auch BLACK SABBATH erreichen. Ein Album freilich ohne zeitgemäßen Sound und für echte Liebhaber derartiger Klänge, die sich einen fetten „Geheimtipp“ notieren dürfen.

Maiden Voyage


Cover - Maiden Voyage Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 58:4 ()
Label:
Vertrieb:

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