Es gibt Menschen zwischen 30 und 40, die können sich ihre Lebensabschnitte nach THE CULT-Alben einteilen. Kunststück - seit 1991 verlängern sich die Abstände zwischen zwei Alben kontinuierlich. Aber die Zeiten von Gezänk, Rechtsstreitigkeiten und der Dauerrotation an Schlagzeug und Bass ist vorbei. Seit 2006 haben THE CULT ein einigermaßen stabiles Line-Up, und sie touren sogar! Konstant! Aber - ich schweife vor lauter Begeisterung über die Wandlungsfähigkeit alter Männer ab. Denn was können Billy Duffy und Co. zu einer Welt diesseits von Faltenlineal und "ja, damals!"-Erzählern beitragen? Eine Menge! Da wären wir wieder bei der Wandlungsfähigkeit dieser Band: "Honey From A Knife" ist einer der lustigsten Songs, die ich seit langem gehört habe: Off-Beat, Tambourin bis zum Exzess - und eine Bridge, in der ein quietschiger Chor "We got the drugs, the drugs in here" piept. Wer dabei nicht lacht, hat es verlernt. Aber solche Leute versuchen THE CULT noch zu kriegen: "Elemental Light" ist eine düstere Ballade, die sämtliche Facetten von Ian Astburys Stimme auslotet. Und da haben wir sie wieder, die elementaren Themen von THE CULT: Liebe und Hass, Erlösung und Verdammnis. "Choice of Weapon" sei ein Album gegen die Zerstörung unseres Ökosystems - definitiv, das auch: "Wilderness Now" ist einer dieser Songs, eine Ballade, die zwischen Agitation und Verzweiflung schwankt. Durch Ian Astburys Texte scheint immer die komplette Trias Physis - Metaphysis - Transzendenz hindurch. "Lucifer" wird als Symbol für Drogen, Macht und andere Abhängigkeiten und Verführungen benutzt. Ach ja, gerockt wird auch ("The Wolf", "For The Animals", "Amnesia", "A Pale Horse"). Die alten Männer haben also immer noch etwas neues zu sagen - und es in tolle Songs verpackt.
REBELLION haben in den vergangen Jahren einiges an Karriere im deutschen Metal-Geschäft auf die Beine gestellt: 2001 von Tomi Göttlich (Bass) & Uwe Lulis (Gitarre) – beide Ex-GRAVE DIGGER – gegründet, nach dem ersten Album eine eigene Headlinertour, Support für RUNNING WILD und U.D.O, unterbrochen von einem sehr unglücklichen Motorradunfall im Jahre 2008 und einigem an Besetzungswechsel – definitiv eine Bandhistorie mit viel Bewegung. Nachdem sich die Jungs dann 2011 wieder mit neuer Besetzung (angeführt von den verbleibenden Mitgliedern, namentlich Sänger Michael Seifert und Tiefsaitenjongleur Tomi Göttlich) zusammenfanden wurde das aktuelle Album „Arminius, Furor Teutonicus“ zusammengehauen – und ich sag’s euch, gut ist das geworden!
Das liegt vor allem daran, dass dieser Teutonensturm deutschen Heavy Metals einfach unglaublich im Ohr liegt. Bereits nach der ersten Komplettrotation im heimischen CD-Player verankern sich Titel wie „Ala Germanica“ oder „Furor Teutonicus“ einfach im Gehörgang und werden mental wie physisch bereits vor dem erneuten hören gesummt. Die Kombination aus klassischen, druckvollen Heavy Metal Riffs mit dazu passenden treibenden Drum-Pattern ist an sich schon eine fette Sache, was REBELLION aber so wirklich ausmacht sind definitiv die Lyrics und die jene in Töne verwandlenden Vocals: Bereits in der Vergangenheit mit Konzeptalben („Sagas Of Iceland – The History Of The Vikings Volume I - III“) aufgefallen ist „Arminius, Furor Teutonicus“ für jeden Asterix-Leser mit entsprechenden Lateinkenntnissen bereits wieder als Album mit klarem Thema identifizierbar: Dieses Mal geht es um die Teutonen, die Varusschlacht und andere germanische Historie – kurzum, wieder ein Album mit integriertem Geschichtsunterricht.
Ich muss aber sagen: Die musikalische Nähe zu GRAVE DIGGER ist vorhanden, völlig unabhängig von der Geschichte der Band. In Riffing, Vocals und Musikstil muss man einfach eingestehen, dass die Nähe zu den artverwandten Grabgräbern nicht ganz zu überhören ist. Da REBELLION zweifelsohne aber trotzdem authentisch wirken ist das dann doch kein als negativ zu beachtender Punkt.
Wer also auf guten Heavy Metal mit starken Vocals und Lyrics steht wird bei „Arminis, Furor Teutonicus“ einen guten Treffer landen!
Zum Vierzigsten von „Thick As A Brick” gibt es nun eine überragend aufgemachte „40th Anniversary Edition“ jenes Albums, dass man durchaus als das Werk betrachten darf, das für den Urknall progressiver Musik und thematischer Konzeptalben mit verantwortlich zeichnet. Wobei die Meinungen der eingefleischten JETHRO TULL Fans hier durchaus unterschiedlich sind. Denn die Songidee von „Thick As A Brick“ wurde (wie in 1972 nicht unüblich) episch breit ausgewalzt, durch die progressive Mangel gedreht und als 1-Track-Konzeptalbum veröffentlicht. Da damals ja noch Tape und Vinyl das Mittel der Wahl war, gibt es einen Part 1 und Part 2 des Werkes – eines pro Seite.
Die Geschichte über den imaginären kindlichen Dichter Gerald Bostock, dessen (ausgedachte) lyrischen Anwandlungen die Grundlage des Albums bilden, wird in einer Mixtur aus Folk, Rock, Blues, Klassik, Jazz und natürlich der Querflöte dargeboten. Der facettenreiche Gesang von Anderson – von theatralisch modern über englisch Folk bis mittelalterliche Minne – setzt einen zusätzlichen unverwechselbaren Akzent. Das es dabei trotz wiederkehrender Eingängikeit keinen Refrain gibt, und die verschiedenen Stile doch sehr kreativ vermischt werden läßt das Werk nicht für jedweden Hörer zugänglich erscheinen und bedingt Muse und Toleranz. Durchweg unkommerziell und das gewollte Gegenteil eines Album wie „Aqualung“ oder „Living In The Past“ ist „Thick As A Brick“ für Neueinsteiger in Sachen JETHRO TULL sicherlich nicht erste Wahl. Denn wer von den oft kompakten, eingängigen und mit Folk angereicherten Rock-Hits des Ian Anderson auf dieses Werk schließt, liegt nicht richtig.
Ansonsten ist das 70er Prog-Kult in überragender Sammleraufmachung – das CD-/DVD-Teil kommt in Buchform mit einem alle Wünsche erfüllenden 104-seitigen Super-Booklet als Hardcover daher. Der Inhalt: die komplette 1972 mit der LP ausgelieferte Zeitung, einen Artikel des Rock Journalisten Dom Lawson, seltene Fotos von 1972/1973 und von der Tour 2012, eine Ian Anderson Interview über beide „Thick As A Brick”-Alben, Aufzeichnungen verschiedener Protagonisten zu den Aufnahmen, Infos zur damaligen World-Tour und eine Übersetzung in deutscher Sprache der beiden Alben. Wobei man sich durchaus Fragen darf, warum es bei solch einer aufwändigen Aufmachung nicht zu ein paar Bonus-/Demos-/Liveaufnahmen gereicht hat. Die Originalaufnahme in unterschiedlichster Klangversion auf DVD sind ein Schmankerl und für Soundfetischischten sicher reizvoll (neue Stereo- und 5.1-Mixe von Steven Wilson) - zusätzliches Material ist aber leider Fehlanzeige, was Abzug in der B-Note gibt und so dem Teil den Tipp kostet. Fans des „Thick As A Brick“ Konzeptes müssen hier allerdings zugreifen.
MUSTASCH gehören in ihrer schwedischen Heimat zu den Großen – im Rest der Welt agiert man trotz toller Referenzen noch meist unter dem Titel des Geheimtipp. Demzufolge ist das neue Album „Sounds Like Hell, Looks Like Heaven“ in Schweden längst veröffentlicht und hat dort Gold eingeheimst während es dieser Tage auf den genannten Rest losgelassen wird. Dabei liefert schon der fette Opener „Speed Metal“ mit seinem trocken-harten Riffs beste Kaufargument für einschlägige Freunde gut hörbaren, doomig und thrashig angehauchten Heavy Rocks – denn Speed ist der Song nicht – fett, heavy und eher Mid-tempo – aber klasse. Das folgende „The Challenger“ ist MUSTASCH in Bestform – die Single sozusagen – rechtes Tempo, geht ins Ohr. Und dann ….? Natürlich ist „Never Too Late“ eine (bedächtige) Hommage an METALLICA (mit einem superentspannten Zwischenpart), und natürlich ist „Cold Heart Mother Son“ mit einem fast 1:1 kopierten „Symphony Of Destruction“-MEGADETH-Riff ausgestattet - aber das macht einfach nur voll Laune. „Morning Star“ läßt dann Luft zum Durchatmen, ruhig und recht typisch für die Schweden. Leider geht MUSTASCH nach hinten raus dann doch etwas die Luft aus; nur das erdig, groovende „I Don’t Hate You“ ragt hier nochmals hervor. So darf man „Sounds Like Hell, Looks Like Heaven” in Gänze als richtig gutes Album, aber mit überragender erster Hälfte bezeichnen.
Wer jetzt auf den Geschmack gekommen ist, dem sei die gleichzeitig erscheinende „The New Sound Of The The True Best“ Zusammenstellung des bisherigen Schaffens von MUSTASCH ans rockende Herz gelegt.
Ja, die Kritiker lieben THE GATHERING, sie scheinen einen festen Platz in den Herzen der schreibenden Zunft zu haben. Haben sie auch meinen Lebensmuskel besetzt? Da gibt es ein klares und entschiedenes jein!!!
Natürlich kommt auch meine Musiksammlung nicht ohne die anspruchsvollen und atmosphärischen Werke der Niederländer aus, aber zur heißen und innigen Liebe hat es nie gereicht. Vielleicht gelingt ihnen das ja jetzt mit ihrem neusten Werk?
Scheibe zwei nach dem Weggang Anneke van Giersbergen stimmt uns auf die kommende, sich bereits ankündigende Jahreszeit ein. Das ansprechende, in Herbst - Tönen gestaltete Cover vermittelt schon mal diese Stimmung. So ist es keine Überraschung, dass der Albumeinstieg verhalten, melancholisch beginnt. Rhythmisch auf Keyboardklängen gebettet fließt "Paper Waves" leicht poppig aus den Boxen. Erstaunt nehme ich zu Beginn bei "Meltdown" eine flüsternde Männerstimme war, nur um kurz danach von Silje Wegeland´s Sirene "eingefangen" zu werden. Hier kommen als Farbklecks gar Trompeten zum Einsatz, welche dem Song ungemein gut stehen. Diese zwei Nummern gefallen und kommen trotz komplexer Strukturen zügig auf den Punkt. Leider bleibt es nicht so kompakt. "Paralyzed" erreicht irgendwie gar nicht seinen Kern, sondern schleicht wie ein Intro unfertig vor sich hin.
Die 10 Minuten Nummer "Heroes For Ghosts" schwebt zu bedächtig, höhepunktarm an mich heran. Sicher finden sich in dem kontrastierten Song immer wieder Momente die gefallen, nur gelingt es THE GATHERING nicht meine Spannung und Aufmerksamkeit auf Dauer zu binden. Kurz gesagt - es kommt manchmal gar Langweile auf. Die schöne Ballade auf CD-Platz Nr.6 kann mich wieder gewinnen. Doch reichen zwei, drei Songs die zünden nicht aus, um das Album als Ganzes gelungen zu sehen. Einige der acht Nummern bleiben irgendwie Fremde. Auch wenn man durchaus Sympathien entwickelt – es bleibt eine letzte Distanz. Respekt, Anerkennung und verhaltener Applaus; aber Liebe meinerseits wird es auch bei "Disclosure" nicht.
ANGER CELL aus Finnland überraschen auf ihrer Scheibe "A Fear Formidable" in ihrem Opener "Worth The Pain" direkt mit kräftigen Gitarrenläufen und einem treibenden Schlagzeug. Nicht schlecht, denke ich. Obwohl wir hier eine skandinavische Band haben, hört man jedoch diese Wurzeln nicht heraus, in eine Schublade kann man die Scheibe aber auch schlecht stecken. Eine Mischung aus Melodic Death Metal meets Thrash Metal meets Death Rock meets Metalcore ist vielleicht noch treffend. Im zweiten Track "Absolution Thru Vengeance" geht es zunächst deutlich langsamer zur Sache, bevor nach ca. 40 Sekunden der Song doch sehr wieder an die erste Nummer der Scheibe erinnert. Insgesamt aber leider nicht sehr griffig. Zwischendurch wird der raue Gesang, der phasenweise an IN FLAMES erinnert, von einem melodischen Counterpart begleitet; so ein Wechselspiel kennt man z.B. von AS I LAY DYING. Auch im dritten Song "The Skin Of My Knees" gibt es einen solchen gesanglichen Wechsel, der mich jedoch zunehmend stört, da er den Songs die Härte nimmt. Zwar sind die Riffs ordentlich, die Produktion sauber und auch der Songaufbau ist stets nicht monoton, trotzdem sind die Tracks alle nicht sehr überzeugend und gehen einfach nicht wirklich ins Ohr. Nichts will sich festbeißen, und ich weiß nicht direkt warum. Das folgende "Warcry" schlägt da auch wieder in die gleiche Kerbe: das ganze poltert vor sich hin, ohne wirklich Schaden anzurichten. Herauszuheben ist jedoch noch "Wake Up Screaming", eine eher langsamere epischere Nummer, die mit atmosphärischen Parts überzeugen kann. Insgesamt liefern ANGER CELL mit ihrem Debutwerk nur durchschnittliche Hausmannskost ab. Das liegt nicht an der Produktion oder an schwachbrüstigen Gitarren, sondern vielmehr einfach darin, dass auf der Scheibe die Ohrwürmer oder Killertracks fehlen, weswegen man die Scheibe immer wieder anspielen wollte. Da ANGER CELL offenkundig die musikalischen Fähigkeiten dazu hätte, bleibt abzuwarten, was die Band zukünftig hieraus macht.
Seit 2000 sind CARBID! bereits im Underground aktiv, und auch ein Album von 2002 und eine EP von 2006 haben die Braunschweiger bereits auf dem Kerbholz, doch erst seit 2009 existiert die heutige Formation der Band, die auch „Breaking Walls“ eingetütet hat. Und dieses zweite Album kann sich trotz einiger Schwächen bei Produktion (der Sound ist arg dumpf und unvoluminös ausgefallen, geht aber für eine Eigenproduktion in Ordnung) und Songwriting (neue Ideen oder spektakuläre Hymnen sucht man leider vergebens) durchaus hören lassen, vorausgesetzt, man steht auf eine solide Mischung aus traditionellem Metal (NWOBHM) und Hardrock, die nicht selten in Richtung SAXON (hört Euch in dem Zusammenhang nur mal das Riff des Openers „Creatures Of The Light“ an!) ausschlägt. Mit weiteren Songs wie dem schleppenden Stampfer „Dark Night“, dem Ohrwurm „Never Regret“, der Mitgrölnummer „Over And Out“ oder dem einmal mehr stark an SAXON erinnernden „Pirates!“ hat das Quartett einige gelungene Nummern auf „Breaking Walls“ geparkt, die zwar keine Originalitätspreise einheimsen, aber auch abgesehen von der dünnen Produktion angenehm roh und authentisch tönen, was auch der Verdienst des rauen, passenden Gesangs von Frank „Kui“ Kubein ist. Mit „Fight For Your Right“ (BEASTIE BOYS), „Sin City“ (ATZEDETZE), “Rebel Yell” (Billy Idol), “Stand Up And Shout” (DIO) sowie “Bark At The Moon” (Ozzy) befinden sich noch ein paar Bonustracks auf dem Album, die zwar eine nette Dreingabe darstellen, aber erwartungsgemäß nicht im Ansatz am jeweiligen Original kratzen können. Wer etwa auch die Koblenzer METAL INQUISITOR mag, dem könnte „Breaking Walls“ gefallen.
Allerspätestens mit ihrem überragenden 2004er Album „Isa“ haben die einstmaligen norwegischen Black Metal-Pioniere einen Weg eingeschlagen, der in die musikalische Unendlichkeit führt. Von der schwarzmetallischen Basis haben sich ENSLAVED schon lange abgewendet, umgekehrt auch, es sei denn, man versteht diese Band und ihre Einstellung. „RIITIIR“, das inzwischen zwölfte Album der schon seit über 20 Jahren existierenden Truppe, reiht sich nahtlos die Riege der letzten Meisterwerke „Ruun“, „Vertebrae“ und „Axioma Ethica Odini“ ein und lässt sich mit kurzem Hineinhören absolut nicht greifen. Schon der geniale Opener „Thoughts Like Hammers“ überfällt einen nach einem etwas sperrigen Beginn mit einem Weltklasse-Refrain, der an dieser Stelle sofort Gänsehaut brät und sich metertief unter die Haut bohrt – so etwas schaffen nur die ganz ganz Großen! Eine Hymne wie „Veilburner“ leugnet seine schwarzen Wurzeln nicht, aber wenn dann nach fiesem Kreischen hochmelodische Chöre einsetzen, wird der Hörer einfach wieder überrollt. Einen Monolithen wie „Roots Of The Mountain“ hätte nicht mal Devin Townsend besser hinbekommen, und die Gitarrengebirge in Kombination mit dem eingängigen Klargesang in „Materal“ sind Songwriting-Kunst aus dem Lehrbuch. Man kann hier, wie bei den letzten Scheiben des Quintetts, stundenlang über die Langzeitwirkung, Komplexität und Vielschichtigkeit der Kompositionen schwärmen, aber ich belasse es bei der Tatsache, dass ENSLAVED ihrer eindrucksvollen Diskografie mit “RIITIIR“ ein weiteres Monument hinzugefügt haben. Die PINK FLOYD des Black Metal haben einmal mehr alles richtig gemacht!
JUST LIKE VINYL ist die „neue“ Band von Ex-FALL OF TROY-Sänger und -Gitarrist Thomas Erak. Das selbstbetitelte Debüt erschien 2010, jetzt ist mit „Black Mass“ der zweite Streich gefolgt. So heftig und vetrackt wie bei Eraks Ex-Band geht es hier allerdings nicht zu. Balladen gibt es zwar nicht zu hören, aber das ein oder andere gerade Hard Rock-Riff kommt durchaus zum Tragen. Trotzdem ist der Post-Hardcore-Einfluss auch immer wieder deutlich zu erkennen, vor allem im brachialen „Sucks To Be You“, und an jeder Ecke lauern kurze progressive Passagen. Überhaupt gefallen sich JUST LIKE VINYL darin, immer wieder kleine musikalischen Spielereien, überraschende Wendungen und anderes wildes Zeug einzubauen, was ihnen einen sehr eigenständigen Sound verleiht. Auf jeden Fall ein interessantes und intensives Album, das JUST LIKE VINYL hier abgeliefert haben, und ballern tut es auch immer mal wieder gut. Was aber fehlt, sind ein echter roter Faden und herausragendes Songmaterial. So hat man am Ende einfach eine Reihe spannender Riffs und Breaks, aber mehr bleibt langfristig leider nicht hängen.