Review:

No Holier Temple

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Puh, ich habe lange keine Scheibe mehr gehört, die man so schwer kategorisieren kann wie „No Holier Temple“, das zweite Album der finnischen Psychedelic-Neofolker HEXVESSEL. Das Oktett (!) vermischt Einflüsse, die von unter Anderem von DEATH IN JUNE über Miles Davis und Paul Simon bis hin zu Verrauchtem wie AMON DÜÜL II oder VAN DE GRAAF GENERATOR führen. Neben der klassischen Rockinstrumentierung (inklusive drei Gitarren!) führt Gründer, Gitarrist und Sänger Mat McNerney diverse Percussion-Elemente, Violine, Orgel, Bläser sowie Elektronik ins Feld, zusätzlich flankiert von Spoken Word-Parts und dem weiblichen Gesang einer Dame namens Marja. Dabei spinnt sich die Band aber keinen „weltmusikalischen“ Öko-Künstlerschmonz zusammen, und eine mit orchestralem/dudeligem Kleister überzogene Sülze der Marke HAGGARD oder ELUVEITIE bleibt zum Glück auch vollständig draußen. „No Holier Temple“ ist ein überragender, emotional hochverdichteter Hörgenuss, den man nicht sofort versteht, der viele Leute überfordern wird, der aber mit jedem Durchlauf mehr Teile des Puzzles aufdeckt, bis ein ganz großes Gesamtbild erkennbar ist. Ihr wollt Anspieltipps? Genre, auch wenn man das Album am Stück genießen sollte um die subtil-düstere Atmosphäre greifen zu können: mit dem eingängigen Opener „Woods To Conjure“, dem mittelalterlich anmutenden, knapp achtminütigen „Sacred Marriage“ oder dem abschließenden, mit einem schwarzsabbatigen Riff spielenden „Your Head Is Reeling“ kann man zumindest einen kurzen Eindruck von der Scheibe bekommen, die darüber hinaus auch gestandene Doom-Fans beeindrucken könnte. Auf meinem in der sauschicken Pappkarton-Hülle mitgelieferten Frontcover mit rückseitig aufgedruckten Songtiteln wurden anscheinend die beiden Stücke „Elegy To Goyahkla“ und „His Portal Tomb“ vertauscht, was aber nicht weiter schlimm ist und dieses stilistische Grenzen sprengende, intensive Meisterwerk in keiner Weise abwertet.

No Holier Temple


Cover - No Holier Temple Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 56:6 ()
Label:
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Back Where You Belong

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Auf dem Cover prangert der Hinweis „100% Authentic Retro Sound of the 80’s“ was ja grundsätzlich so schlecht nicht ist - aber muß dass Ganze dann tatsächlich soundlich so altmodisch klingen wie diese Scheibe hier von MARILYNN? Schon der etwas tuntige Name verspricht Haarsprayrock in Reinkultur und ja diese äußere Erwartungshaltung entspricht diese Berliner Formation mit ihrer Musik formal schon zu 100 Prozent – alleine die Umsetzung überzeugt nicht.

Diese Band hat Ende 1987 nur ganze drei Jahre mit ihren Gründern Oliver Christopher, Andreas Schwichtenberg und Michael Dobbertin bestanden, 1990 war schon wieder Schluss. Einige Demos entstanden dazwischen, es folgen Probeaufnahmen für eine LP, erneute Line-up Wechsel und einige Auftritte u.a. in Ost-Berlin und auf dem Moskauer Friedensfestival. Dann löst man sich ohne aufgenommenen Tonträger auf. 10 Jahre später starten die drei Bandgründer mit neuem Keyboarder ein Reunion, dann der erneute Stillstand und erst 2011 entsteht die jetzt vorliegende Neuaufnahme unter dem Banner „Back Where You Belong“.

Nun diese Rückschau zu den Hochzeiten des Melodic Hard Rock hätte durchaus ein spaßige Sache werden können, tut sie aber leider nicht. Dafür ist diese Mucke kompositorisch einfach viel zu dünne. Was vor allem, wenn man sich das echt super gestaltete Artwork mit klasse Booklet mit den vielen alten Fotos aus dieser Zeit betrachtet, echt schade ist, denn es wären alle Voraussetzungen für ein schöne Zeitreise gegeben. Da wehen die Matten der Protagonisten auf alten Photos, der Glammerfaktor läßt einen an Kapellen wie EUROPE, TREAT, MR BIG oder auch etwas MÖTLEY CREW denken, die Spandexteile mit unmöglichen Farben schimmern einen entgegen und die guten alten selbst miterlebten Zeiten kommen auch beim Schreiberling wieder hoch.

Komplett neu eingespielt sind alle 12 Tracks der CD, sie ist optisch aufgemacht wie eine Schallplatte und auch covermäßig in A und B Side unterteilt, der Retrofaktor wirD so schon toll umgesetzt, nur der Sound ist sehr antiquiert will sagen ohne jede Dynamik. Die Gesangsstimme ist meist zu weit in den Hintergrund gemischt, vielfach fehlt leider völlig das satte Volumen, die Drums sind hölzern-dumpf, es klingt vielfach wie in der Dose oder Röhre aufgenommen, dies bessert sich erst nach den ersten paar NummerN zumindest etwas.

Die beiden Startnummern "Could This Be Love" (der bester Song der Scheibe) und "Back Where You Belong" mit viel Keyboardpräsenz sowie satten Riffs klingen noch ganz passabel. Auch die vielfach vorkommenden Dopppelleadgitarrenparts sind solide gemacht. Man eifert den großen Vorbildern sehr bemüht nach kommt aber nur selten an das ganz große Niveau heran. Das baukastenartige Songwriting die mehrstimmigen Refrains klingen wie damals aber vor allem der Tastenmann ist mir oft zu präsent und hat wohl zuviel VAN HALEN’s „Jump“ gehört („Cant’ Stay Alone“ oder 2Dream on“). Diese nervig flächigen Tastensounds kommen viel zu häufig vor und drücken die Gitarren zu sehr an die Seite. „This is Paradise“ gehört noch zu den besseren Tracks aber die pipsigen Keys gefallen wieder weniger. Klar, die Songs sind schnörkellos gehalten mit einprägsamen Refrains kommeN auch die vermeintlich mitsingkompatiblen Teile dermaßen abgedroschen daher u.a. "Let's Rock“ und „Nighttime Is The Right Time To Rock“, einen Innovationspreis gewinnen die Berliner damit nicht. „Lay it on“ ist sicher der schwächte Song der Scheibe, aber auch die Ballade „Tables Are Turned“ kommt nie so recht in die Gänge, da ist „Don’t Call It Love“ ganz passabel gemachT. “Hide Your Love“ oder "Hearts Afire“ sind schlagernahe simple Poprocker, die keinen wehtun aber auch nicht überzeugen. Das Bemühen und der Einsatz der Musiker sind klar zu erhören aber es reicht insgesamt nur zu einem höchst mittelmäßigen Gesamteindruck, auf fußballdeutsch würde man leider nur oberste 2. Liga. Auch der Gesang bietet noch viel Verbesserungspotential. Die Vocals sind zu wenig nach vorne gemixt und wenn es in mittelhohe Bereiche geht, fehlt es schon deutlich an Durchzugskraft. Bei etwas kraftvolleren Parts mangelt es an echter Power.

Sorry die Herren, da gibt es kompositorisch aktuell deutlich bessere Bands, die das Erbe der 80er mit mehr Frische und inhaltlich überzeugender rüberbringen als MARILYNN.

Back Where You Belong


Cover - Back Where You Belong Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 56:5 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Marilynn

KEINE BIO! www
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I

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Nachdem das letzte RUNNING WILD-Werk nach Auskunft von Kollege Marco eingängig und sehr Hard Rock-lastig war, gibt es jetzt wieder Stoff von Rock’n’Rolf Kasparek, diesmal gleich unter neuer Firmierung und mit eben jener oben genannten musikalischen Ausrichtung. GIANT X nennt sich die Zusammenarbeit mit Peter J. Jordan (Gitarrist und auch bei RUNNING WILD aktiv), schlicht „I“ ist das Debüt betitelt. Nach einem mal wieder durchaus unnötigen Intro schallt aber erst mal „On A Blind Flight“ mit starker RUNNING WILD-Schlagseite aus den Boxen – und mit typischen Kasparek-Vocals und Drums (die leider jeglichen Punch vermissen lassen). Danach kommt dann der angekündigte Hard Rock in 80er-Manier - „Don't Quit Till Tomorrow“ hat irgendwas von KISS bzw. QUIET RIOT und einen waschechten Ballermann-Refrain (letzteres trifft auch auf „The Count“ zu). Dann wird es rockig Blues-lastig („Badland Blues“), auch „Go 4 It“ lässt die gute alte Zeit aufleben. Soweit – so gut. Aber das triefend ruhige „Nameless Hero“, „Let’s Dance“ als reine Rock’n’Roll Party-Mucke, eine Song wie „Now Or Never“ den man als RUNNING WILD-Light betiteln kann oder „Friendly Fire“ (welches an die untauglichen Versuche von KROKUS erinnert Ende der 80er den US-Markt zu knacken) geben Abzug in der B-Note. Ergo: Hier steht Kasparek drauf, und es ist hörbar auch Kasparek drin, hat aber mit den alten Tagen des Rock’n’Rolf nichts am Hut. GIANT X liefern auf „I“ eingängigen 80er-Hardrock mit den bereits aus den letzten RUNNING WILD Alben bekannten Schunkel-Parts – man macht was Spaß macht – und dürfte dabei bei Jüngern der 80er durchaus punkten. Nur halten sich guter Stoff und weniger gelungenes gerade die Waage, die großen Hits sind auf dem Debüt auch noch nicht dabei und so attestieren ich dem Ganzen doch eine ziemlich begrenzte Halbwertszeit.

I


Cover - I Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 54:52 ()
Label:
Vertrieb:
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Covers EP Vol. 1

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Vermutlich, um bei den UK-Headliner-Shows im letzten Oktober eine neue Veröffentlichung im Gepäck zu haben, haben TURBOWOLF noch schnell eine EP mit vier Cover-Songs rausgehauen. Zu hören gibt es das treibende „See Through Head“ von den HIVES, das mit schleppend-breiten Riffs gespielte „Electric Feel“ von MGMT, das rasende „Captain Caveman“ von den Krawallbrüdern von LIGHTNING BOLT und eine tight rockende Version des altbekannten JEFFERSON AIRPLANE-Hippie-Klassikers „Somebody To Love“. All diese Songs von so unterschiedlichen Bands haben TURBOWOLF in ihren eigenen oberdreckigen und rohen Sound verpackt und funktionieren in diesem Gewand so gut, dass sie auch von ihnen selbst stammen könnten. Spaß macht das schon, aber als reine Cover-Platte ist diese Veröffentlichung wohl vor allem etwas für Leute, die eh schon Fans der Band sind.

Covers EP Vol. 1


Cover - Covers EP Vol. 1 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 13:33 ()
Label:
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Band:

Giant X

KEINE BIO! www
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Transition

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„Transition“ steht für Übergang, für Wechsel, für Wandel. STEVE LUKATHER (TOTO, LOS LOBOTOMYS) ist einer der renommiertesten Gitarristen im Rockbereich und hat nach eigener Aussage in den letzten Jahren genug Veränderungen durchgemacht um davon ein Lied zu singen – und das tut er auch. Und das diese dunkle Phase einen positiven Menschen hervorbrachte, stellt die Quintessenz des neuen Soloalbums von STEVE LUKATHER dar und macht „Transition“ so zum Gegenstück des eher depressiven Vorgängers „All’s Well That Ends Well“ (2010). Bereits der Opener „Judgement Day“ kommt mit einer gewissen melancholischen Lockerheit daher, welche seine Höhepunkt in einem sich nach oben windenden Solo findet – AOR vom Besten. Danach streift er mit „Creep Motel“ den Blues, liefert mit „Right The Wrong“ einen astreinen, radiokompatiblen Pop-Hit ab und läßt einen bei der TOTO-Hommage „Last Man Standing“ entspannt in der Couch versinken. Bei einem Profi wie LUKATHER wundert es dann auch nicht, dass alle neun Kompositionen das Niveau halten und „Transition“ trotz aller Variabilität wie aus einem Guss klingt. Die technisch anspruchsvollen (und immer gefühlvollen) Gitarrenparts fallen oft erst bei genauem Hinhören auf (das abschließende Instrumentalstück „Smile“ sei da mal als Highlight genannt); aber auch stimmlich ist er weiter auf der Höhe. Unterstützung fand er u.a. mit Lee Sklar (u.a. Rod Stewart, Billy Cobham, CROSBY, STILLS, NASH & YOUNG), Chad Smith (RED HOT CHILLI PEPPERS), Phil Collen (DEF LEPPARD), Nathan East (TOTO), Lenny Castro (ROLLING STONES, Stevie Wonder) oder Gregg Bissonette (Eric Clapton, Phil Collins). „Transition“ überzeugt als groovend-entspannendes Album im Grenzbereich zwischen Rock und Pop und mit großartigen, gefühlvollen Solis eines STEVE LUKATHER der nach vorne blickt.

Transition


Cover - Transition Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 46:5 ()
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Heritage Of Satan

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Nachdem zuletzt ein paar ältere Alben („Hell Symphony“, „The Book“) der tschechischen Kauz-Black Metaller wieder veröffentlicht worden sind, hat die Band nach ihrem 2007er Streich „Daemon Viam Invenient“ wieder ein aktuelles Werk am Start. „Heritage Of Satan“ fährt das gesamte Spektrum an Einflüssen auf, das auch die früheren Alben von Sänger und letztem verbliebenem Gründungsmitglied Jiří „BigBoss“ Valter auszeichnete: frühe BATHORY (etwa bis „Hammerheart“), MASTER´S HAMMER, VENOM, SABBAT und HELLHAMMER geben sich hier die Klinke in die Hand, und diese ominöse und mit einem ordentlichen Schuss Verrücktheit garnierte Mischung macht Songs wie „In Nomine Sathanas“ (schräge Gitarreneffekte), „Revenge Of Hell“, „Darksome Prophet“ (geile Vollgasnummer), „Son Of Satan“ (irre treibender Beat, balladesker Piano-Einschub, Pete-Steele-Grummelgesang und irre Gelächter-Schreie in knapp dreieinhalb Minuten) oder „The Apocalypse“ (akustisch beginnender Stampfer mit Chor) zu Nervenzerreißproben für überraschungsresistente Dunkelnaturen. Wer ROOT schon immer mochte, wird auch „Heritage Of Satan“ mögen, aber ein breiteres Publikum wird diese saucoole Band wohl niemals mehr erreichen – was eindeutig für sie spricht!

Heritage Of Satan


Cover - Heritage Of Satan Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 42:16 ()
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22 Minutes

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Bereits das dritte Album legen uns hier SOMEONE’S MISSING mit ihrer aktuellen EP „22 Minutes“ vor. Gleich zu Beginn dieses Reviews sei angemerkt, dass diese Scheibe mit riffbetontem Alternative sowie einer tollen, stimmgewaltigen Sängerin leider viel, viel zu kurz geraten ist.

Der Ruhrpott-Fünfer hatte zuvor bereits zwei Platten „Let Down“ und „Toys“ aufgenommen, die aber stilistisch, ließt man so manche Reviews, wohl etwas anders geraten (vor allem wohl die erste Scheibe) waren als dieser Silberling. Kollege Jan fand den Vorgänger auch so übel nicht - egal bedingt durch Line-up-Wechsel insbesondere am Mikro sind jetzt diese sechs Songs so aufgenommen wie sie sind, und das Ergebnis überzeug mich jedenfalls absolut von vorne bis hinten.

Klar, inhaltlich gibt’s keine so große Innovationen was die Art und Interpretation der Musik betrifft aber wer auf kernigen Female-Fronted Bands mit der Genreausrichtung Alternative/Grunge und ein wenig Crossover wie etwa DIE HAPPY oder GUANO APES zu deren besten Zeiten abfährt, liegt hier goldrichtig. SOMEONE’S MISSING müssen sich qualitätsmäßig keinesfalls vor diesen etablierten Kapellen verstecken. Weniger popig als die HAPPY’s und inhaltlich konstanter als die APES kommen die Tracks sehr eingängig daher, meist recht heftig rockend mal mit fetten heavy Riffs dann „nur“ in Normaloauslage aber immer nach vorne und losrockend.

Sängerin Melanie Vallender weiß voll zu überzeugen, ne amtliche Ballade oder einen etwas länger im Midtempo gehaltenen Song gibt es zwar nicht - macht aber auch rein garnix, denke auch dafür dürfte dieses Organ bestens passen. Bei „Just A Liar“ geht sie aber zumindest stellenweise etwas gefühlvoller und weniger straight zu Werke und auch dass kann sie. Der Gesang und das Songwriting sind jedenfalls töfte, dürften auch live sehr gut funktionieren und für Partystimmung sorgen.
Die Songs auf der EP sind stilistisch klar ausgerichtet, gehen in Richtung immer sehr energetisch, relativ geradeaus ohne die großen Breaks oder gar Zwischenstück sondern meist mit viel Wucht und Power. Trotzdem gib es leichte inhaltliche Verfeinerungen, die jeden Song etwas unterscheiden. Der Start mit dem treibenden "Here With You" gelingt perfekt, es geht voll ab, mit fetten Riffs sowie schönen melodiös-hymnischen Gesang. Bei "You Never Told Me" gibt es die typischen Laut-Leise-Dynamiken, die Vocals gehen auch mal tiefer runter, ein gelungener Mittelteil als kleiner Übergang, mit einem stimmig-flüssigen Gitarrensolo wird der Song abgerundet. „Out Of The Blue“ kann wohl mit dem besten Refrain aller Tracks aufwarten, „Beyound Redemption“ ist ein mitreißender Tempokracher. "Blind" (nein leider kein deutscher Song) geht dann etwas in eine leicht dramatischere Richtung ohne aber zu dick oder pathetisch aufzutragen, die Gitarrenfraktion darf ebenfalls nochmal zeigen was man so drauf hat.

SOMEONES’S MISSING sind zweifelsfrei eine sehr interessante Kapelle, die sich anzutesten auf jeden Fall lohnt. Nur beim nächsten Mal würde ich gerne mal eine komplette Platte über 50 Minuten hören, wie sich die Band dann anstellt den Spannungsbogen länger hoch zuhalten ohne sich zu wiederholen, wird sich dann erst zeigen. Schau mer mal, wo sich diese talentierten Musiker hin bzw. weiterentwickeln. Bin schon gespannt darauf.

Und direkt an die Band: das nächste mal schaut bitte nicht so grimmig und düster auf eurem Bandfoto, das paßt so garnicht zur Musik.

22 Minutes


Cover - 22 Minutes Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 21:51 ()
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II

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Holla die Waldfee! Ein neues Masterpiece of AOR wird über die Alpen in meine Anlage geweht. Und das Gute, ich brauche das "Silberchen" erst gar nicht mehr raus nehmen, sondern lasse es, weil ich mich nicht satt hören kann, gleich auf Dauerrotation.

Als ich das erste Mal mit den Musikern in Berührung kam, dachte ich noch das LIONVILLE mehr dem Charakter eines Projektes, als dem einer Band entsprechen. So ging ich davon aus, dass der Treffer des Debüt eher ein One "TIPP" Wonder ist, und wir bis zur nächsten Scheibe lange warten müssen. Doch weit gefehlt, schon knapp ein Jahr nach dem Erstling, darf ich Album Numero Duo in den Player schieben. Und die Besetzung ist stabil, mit an Bord ist neben dem italienischen Mastermind Stefano Lionetti (Lead& backing Vocal, Guitars), Produzent und Keyboarder Alessandro Del Vecchio, auch wieder WORK OF ART Sänger Lars Säfsund.

Abermals werden perfekt in Szene gesetzte AOR/Melodic Rock Perlen geboten, welche seit den seligen 80ern Jahre kaum ein Künstler mehr so rein und stimmig in Atmosphäre wie Sound erschaffen hat. "Come (The Only Waye Its Up)"groovt sich ungewohnt hart mit einem Refrain als Highlight der die Härchen im Nackenbereich tanzen lässt."Another Day" besticht mit einer Melodie bei der man sich persönlich und kniend bei den Musikern bedanken möchte, oder "Shining Over Me" füllt einen mit rockiger Glückseligkeit, dass man die Fenster aufreißen möchte, um alle Nachbarn auch an diesem Gefühl teilhaben zu lassen, und das bei Minusgraden. Stimme, Gitarre, Keyboard, Produktion und allen voran das Songwriting erfüllt höchste Maßstäbe. LIONVILLE schaffen abermals ein Rundum-sorglos-Paket für AOR und Melodic Rock Fans. Die Scheibe schmeckt nach lauwarmen Sommernächten, erster großer Liebe und bitter süßer Melancholie. Wenn ich was kritisieren muss, dann haben sich gegenüber dem nahezu perfekten Debüt, zwei verzichtbare Nummern auf das Album geschlichen. "Higher" oder auch die Coverversion "Waiting For A Star" hätte es meiner Meinung nicht gebraucht. Trotz diesem Umstand lässt die italienisch-schwedische Truppe 90 % aller Konkurrenten, auch mit dem leicht schwächeren Zweitwerk hinter sich. Sollte die Band so erhalten bleiben, sind sie mehr als ein Hoffnungsträger, nein LIONVILLE wird in dieser Form zum Taktgeber, zum neuzeitlichen Maßstab eines ganzen Genre.

II


Cover - II Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 55:43 ()
Label:
Vertrieb:

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