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Eleven : Eleven

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Stellt euch vor, ihr stiefelt durch die Innenstadt von Essen. Stellt euch vor, das passiert während des TUROCK OPEN AIRs. Dann stellt euch vor, ihr werdet auf auf Englisch angesprochen um via Kopfhörer ein Album einer australischen Melodic Metal Band anzuhören. Stellt euch dann noch vor, das was ihr hört ist ziemlich gut – dann wisst ihr nun wie ich von CŌPIA aufmerksam geworden bin. Wer am 21.09 im Spektakulum in Düsseldorf war, dem könnte der Name ebenfalls etwas sagen.


Bei ihrem Debut „Eleven : Eleven“ kombiniert die Truppe verschiedene Elemente in den insgesamt elf Songs (Zwölf mit Intro): So findet sich neben vocal-lastigen Metal-Nummern mit einprägsamem, kraftvollem Chorus („The Awakening“) auch stark Keyboard-geschwängerter, progressiv angehauchter Sound („Worlds Align“). Richtig die Nackenmuskeln belasten darf man dann bei Nummern wie „Hostility“ oder „Open Your Eyes“: Hier wird schon einmal etwas beherzter auf Drums, Bass und Gitarre gedonnert. Mitunter wird sich auch in Abschnitten (wenngleich kaum in kompletten Songs) der Alternative-Rock-Ecke bedient und mit Titeln wie „Stand United“ eher ruhig am Bass rumgejammt als die Endstufe aufzureißen.


Allgemein lässt sich der Sound schwer vergleichen und wohl am ehesten als eine Mischung aus sehr progressivem, musikalisch dauerhaft auf hohem Niveau gespieltem Melodic Rock bis Metal bezeichnen. Egal ob beim 7:47-Brecher & Highlight „Transcending“ (welcher mit ruhigen Glockenspiel als Intro, gefolgt von ruhigem Drumsound beginnt und dann in einer Klimax zu einem starken Rock-Chorus ansteigt und zwischendurch wieder die atmosphärische Ruhe des Intros aufnimmt, mit einem immer lauter werdenden Männerchor im Hintergrund kombiniert und dann mit militärisch anmutenden Drums „It’s Time For A Revolution!“ fordert) oder beim Metal-Brecher „Hostility“ - das spielerische und vor allem auch kompositorische Niveau der Jungs ist wirklich bemerkenswert.


Fazit: CŌPIA sind ein richtiger Geheimtipp die erfrischende, abwechslungsreiche und sehr professionelle Musik zocken die zweifelsohne mehr Fans finden müssen – die Band hat es echt verdient!



„Eleven : Eleven“ könnt ihr übrigens als CD (ja, CD, kein herzloser Download!) oder bei iTunes erwerben.

Eleven : Eleven


Cover - Eleven : Eleven Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 56:42 ()
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Band:

Cōpia

(Underdog)
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Spiritual Relics

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Noch kein Jahr ist es her, dass die doomigen Hard-/Occult Rocker mit ihrem selbst betitelten Debütalbum auf der Bildfläche erschienen sind. Da jenes Album nicht gerade zu den Highlights der neuen Welle von „Retrobands“ gehörte, war ich gespannt, wie sich „Spiritual Relics“, Album Nummer Zwei, schlagen würde. Und hier zeigt der Daumen leicht, wenn auch nicht steil nach oben, da zwar eine Steigerung erfolgt ist, aber beileibe keine Renovierung des wenig mitreißenden, alten Konzepts. Der Opener „What´s Haunting You“ klingt verdächtig nach dem Opener des Vorgängers, „Witch Of Endor“, erreicht aber nicht dessen wirklich gutes Niveau. Danach finden sich hier ein paar hörenswerte Stücke wie das relaxte „The Transit Begins“, das halb verrauchte, halb hymnische „The Source“, das flotte „Night Of The Long Knives“, das über einem BLACK SABBATH-Gedächtnisriff wabernde „Flesh Of The Lotus“ und die abschließende Ballade „Science Fiction“, die allesamt keine Preise einheimsen, aber auch nicht wehtun. Auf der anderen Seite stehen mit „The Well Of Nazareth“, „Color Me Blood Red“ oder „Shiver“ auch ein paar schwächere Songs, die das Gesamtniveau lediglich auf ein gegenüber dem Debüt ganz leicht erhöhtes Podest hieven. Sollten sich BLOODY HAMMERS mit einem möglichen Drittwerk nicht gehörig steigern, werden sie neben den GHOSTs, CASTLEs, JEX THOTHs oder JESS AND THE ANCIENT ONES´ dieser Welt gnadenlos untergehen. Etwas mehr Inspiration hätte zumindest ich mir gewünscht…

Spiritual Relics


Cover - Spiritual Relics Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 39:46 ()
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Harlequins Of Light

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Jeff Cannata hat in Insider-Kreisen durchaus einen Namen. Obwohl ich mich eigentlich auch zu eben jenem Kreis zähle, muss ich einräumen, dass mir der Musiker vollkommen unbekannt ist. Wie sich herausstellte, zu meinem Bedauern.1983 soll er mit seinem unter ARC ANGEL veröffentlichten Werk für spitze Ohren und sabbernde Münder in der Melodic Rock-Szene gesorgt haben.

Anyway, wir haben 2013 und was hat der besagte Herr heuer zu bieten? Klassischen AOR, der in Richtung ASIA (Payne-Ära) oder YES zu ihren "90125"-Zeiten geht. Der Titelsong und gleichzeitiger Albumeinstieg kommt pompös, hymnisch, um nicht zu sagen himmlisch rockend, inklusive starker Gitarre und zündendem Refrain auf den Punkt. Die Stimme von Jeff Cannata hat was leicht Verbrauchtes und bringt dadurch ein wenig Patina auf die allzu glänzenden Stellen. "Through The Night" ist eine bombastische AOR-Hymne, wie ich sie lange nicht mehr gehört habe, hier kann man mit ein wenig Fantasie gar Parallelen zu PETER GABRIEL entdecken - großes Kino. Auch das in den 80ern verordnete "Fortune Teller" mit seinen an E.L.O. erinnernden Chören kreiert Schauer aus nostalgisch-rockiger Glückseligkeit beim Hören.

Wen wundert es da, dass nicht alle Songs dieses hohe Level halten können. So haben sich auch ein paar Langweiler auf´s Album verirrt. Gleichwohl, auf "Harlequins Of Light" sind wirklich großartige Rocksongs zu finden, welche man sich als AOR-Fan nicht durch die Lappen gehen lassen sollte.

Harlequins Of Light


Cover - Harlequins Of Light Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 53:12 ()
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Vertrieb:
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An Acoustic Skunk Anansie – Live in London

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Über die einzigartige Stimme von Skin (aka Deborah Anne Dyer), der Sängerin von SKUNK ANANSIE braucht man unter Rockfans kein Wort mehr verlieren. Mit ihren ersten drei Alben (1995 bis 1999) wurden sie vor allem in Europa bekannt, ihr Hit „Hedonism“ dürfte man im Ohr haben. Nach einer fast 10-jährigen Pause konnte 2010 das Reunion-Album „Wonderlust“ überzeugen – Live war man ja schon immer eine von Power getragene Formation. Mit „An Acoustic Skunk Anansie – Live in London“ zeigen SKUNK ANANSIE nun auch, dass sie es auch ruhiger können. Aber das wusste man eh‘ schon.

Am 15. April dieses Jahres wurde „An Acoustic Skunk Anansie” in der Londoner Cadogan Hall vor knapp 900 Fans aufgezeichnet, neben Skin gab sich noch die Originalbesetzung die Ehre (Gitarrist Martin Ivor Kent alias Ace, Schlagzeuger Mark Richardson und Bassist Richard Keith Lewis alias Cass), dazu ein Streicherensemble, die Frau von Richardson als zweite Stimme und mit Len Arran noch ein zweiter Gitarrist. Optisch wurde die Bühne dem Ambiente und dem reduziertem Soundgewand angepaßt. Der Bewegungsradius der Musiker, und auch von Sängerin Skin ist stark begrenzt; ihre Extravaganz, ihre Gestik und ihre Präsenz sind der einzige Grund welche eine visuelle Umsetzung rechtfertigt. Ansonsten hätten es die aus allen fünf Alben ausgewählten Songs auch auf CD getan (obwohl das glasklare Bild und die bedächtige Kameraführung ohne hektische Schnitte für eine angenehme Atmosphäre sorgt, die einem auf die Musik fokussieren läßt). Highlights: das aktuelle „I Believed In You“, „Weak“ reißt mit (das Schlagzeug zwingt die Zuhörer geradewegs aus den Sitzen), „My Ugly Boy“ kommt ganz anders und doch unverkennbar daher, das abschließende „Charlie Big Potato“ groovt ordentlich. Das Cover „You Do Something To Me" (Paul Weller) sorgt für Gänsehaut. SKUNK ANANSIE haben für „An Acoustic Skunk Anansie – Live in London“ ihre Songs re-arrangiert und reduziert – und konnten Live bestätigen, dass sie schon immer ganz groß darin waren ruhige Songs mit Power rüber zu bringen, und dass ohne ihre emotionale Tiefe zu zerstören. Entspannte, hochwertige Veröffentlichung die nicht nur Fans den Abend verschönern dürfte.




DVD:

01. Brazen (Weep)

02. Because of You

03. Infidelity (Only You)

04. I Hope You Get To Meet Your Hero

05. Charity

06. 100 Ways To Be A Good Girl

07. I Believed In You

08. Secretly

09. You Saved Me

10. I Will Break You

11. God Loves Only You

12. You Do Something To Me

13. Weak

14. My Ugly Boy

15. Squander

16. Hedonism (Just Because You Feel Good)

17. Twisted (Everyday Hurts)

18. Charlie Big Potato



Bonus

01. Fish Brain Cass (Pescatarian)

02. Introduction

03. Preconception

04. Breathe

05. Cadogan Small

An Acoustic Skunk Anansie – Live in London


Cover - An Acoustic Skunk Anansie – Live in London Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 18
Länge: 98:0 ()
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Original Album Classics (5-CD)

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1980 gegründet entwickelten sich die kanadische Rockband LOVERBOY recht schnell mit ihrem unverkennbar eigenen Sound zur einer Hitfabrik mit reichlich Airplay im nordamerikanischen Radio. Mit Mike Reno hatte man eine Signaturstimme am Mikro, mit Paul Dean einen der besten Gitarristen des AOR an Bord. Ihr polierter Hard Rock schielte immer aufs Radio, hatte eine ungemein Pop-Affinität und sorgte im durchaus typischen 80er-Stil (einschließlich Synthie) für Ohrwurmmelodien – Song wie „Working For The Weekend“ und „Turn Me Loose“ muss man nicht vorstellen.

Die „Original Album Classics“ servieren die ersten fünf LOVERBOY-Alben von Anfang der 80er in chronologischer Reihenfolge, in gewohnt spärlicher, aber dafür günstiger Aufmachung. Einzelne Alben hier groß herauszuheben macht wenig Sinn. LOVERBOY waren immer eine Singleband, d.h. die einzelnen Alben haben mehr oder minder große Chartstürmer zu bieten, dazu gute AOR-Rocker; aber auch immer etwas sperrigere Songs, welche ein Album auf die geforderte Spielzeit hievten.

Das im Dezember 1980 erschienene Debüt „Loverboy” war dann hörbar noch vom New Wave beeinflußt, hatte in „Turn Me Loose“ seinen Überhit und mit „The Kid Is Hot Tonite“ einen zweiten starken Song. Der Rest hatte durchaus noch was von FOREIGNER, THE CARS und JOURNEY zu bieten – war aber nicht immer ausgereift. Der Nachfolger „Get Lucky” ist meines Erachtens das stärkste Werk der Band. Songwriterisch gereift war das 81er-Album Mainstream pur und schoss bis auf Platz 7 der US.-Charts. „Working For The Weekend“ wurde zu einer Jugendhymne, „When It's Over“ zur einer der Balladen der 80er. Mit „Jump“ und „Lucky Ones“ gabe es nochmals starken Tobak, vor allem das obergeile „Watch Out“ hat es mir angetan. Warum es diese mitreißende AOR-Hymne nicht zu Chartehren gebracht hat, ist mir bis heute ein Rätsel. Normalerweise soll das dritte Album ja den Durchbruch bringen – hier war es schon Nummer zwei. „Keep It Up” schaffte es 1983 zwar dann auch auf Platz 7 der Charts, war aber substantiell schwächer als „Get Lucky“. LOVERBOY kopierten sich selbst – die Hitsingle „Hot Girls In Love“ war dabei der einzigste Ausnahmesong, „Queen Of A Broken Heart“ die zweite Auskopplung noch ein kleiner Hit, „It's Never Easy“ eine gelungene Ballade. Ansonsten gab es viel Synthie und etwas „sperrige“ Stagnation auf gutem Niveau. Mit „Lovin´Every Minute Of It” wurde es 1985 wieder besser. Man hatte sich jetzt gänzlich dem Mainstream verschrieben, füllte die großen Hallen. Demzufolge gab es ein Album ohne Ecken und Kanten, ohne Risiko – aber mit starken Songs. „Lovin' Every Minute Of It" wurde von jeder Coverband und in jeder Disco totgenudelt, „This Could Be the Night“ legte die Damenwelt flach. „Dangerous“, „Lead A Double Life“, „Destination Heartbreak“ und natürlich „Friday Night“ waren kaum schwächer. Ein Album das in dieser Form selbst heute noch eine gute Figur machen würden. „Wildside“ ging dann 1987 schon etwas unter (und ist als Album hierzulande kaum noch zu kriegen), macht aber mit dem Opener „Notorious“ kräftig Dampf. „Wildside“ ist meines Erachtens nach die reifste Leistung der Kanadier. Astreiner AOR an der Grenze zum Hard Rock, durchkomponiert und durcharrangiert. Mehr Gitarren, weniger Keyboard die Losung. „Love Will Rise Again“ und „Break It To Me Gently“ sollten Klassiker-Status haben. Leider war „Wildside“ das am wenigsten erfolgreiche Album und setzte auch den (vorläufigen) Schlusspunkt.

Da LOVERBOY vor allem in Nordamerika ein großes Ding waren, dürfte die „Original Album Classics”-Box vor allem für jene von Interesse sein, die bisher einen Faible für die fulminanten Singles der Band hatten oder ihr altes Vinyl um eine CD-Ausgabe ergänzen möchten. Und das lohnt sich, selbst wenn manche Songs nicht so zwingend sind.




Loverboy:

1. The Kid Is Hot Tonite

2. Turn Me Loose

3. Always On My Mind

4. Lady Of The 80's

5. Little Girl

6. Prissy Prissy

7. Teenage Overdose

8. D.O.A

9. It Don't Matter



Get Lucky:

1. Working For The Weekend

2. When It's Over

3. Jump

4. Gangs In The Street

5. Emotional

6. Lucky Ones

7. It's Your Life

8. Watch Out

9. Take Me To The Top

10. I Told You So - Demo - Previously Unreleased

11. Boy Likes The Girl - Demo - Previously Unreleased

12. Your Town Saturday Night - Demo - Previously Unreleased

13. Working For The Weekend - Demo - Previously Unreleased



Keep It Up:

1. Hot Girls In Love

2. Strike Zone

3. It's Never Easy

4. Chance Of A Lifetime

5. Queen Of The Broken Hearts

6. Prime Of Your Life

7. Passion Pit

8. One-Sided Love Affair

9. Melt Down



Lovin' Every Minute Of It:

1. Lovin' Every Minute Of It

2. Steal The Thunder

3. Friday Night

4. This Could Be The Night

5. Too Much Too Soon

6. Lead A Double Life

7. Dangerous

8. Destination Heartbreak

9. Bullet In The Chamber



Wildside:

1. Notorious

2. Walkin' On Fire - Album

3. Break It To Me Gently

4. Love Will Rise Again

5. Can't Get Much Better

6. Hometown Hero

7. Wildside

8. Don't Let Go

9. That's Where My Money Goes

10. Read My Lips

11. Don't Keep Me In The Dark



Original Album Classics (5-CD)


Cover - Original Album Classics (5-CD) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 51
Länge: 205:0 ()
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The Monster Within

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„The Monster Within“ ist das vierte Studioalbum der schwedischen Melodic Death Metal Band DEGRADEAD und dürfte mit seiner IN FLAMES mäßigen Ausrichtung und SCAR SYMMETRY Schlagseite den Genre-Mainstream ganz gut bedienen. Die auf Melodie fokussierte Grundausrichtung wird flankiert von nicht zu bösen Growls und guten cleanen Vocals (Mikael Sehlin, auch bei ENGEL am Mikro). Der fette Opener „One Against All“ holt in typischer Bandmanier den Knüppel raus, aber auch vor balladesken Tönen schreckt man nicht zurück - „We’ll Meet Again“ lehnt sich äußerst ohrwurmtauglich und durchaus mit einem gewissen Etwas an die 90er Metal-Balladen an. Mit einem neuen Drummer am Start (Amit Mohla) macht das alles Laune und ist sauber produziert, nur der Aha-Effekt, der eine gute Platte auf die nächste Ebene hebt, der will sich nicht so recht einstellen. Die Qualität des Vorgängers „A World Destroyer“ erreicht „The Monster Within“ nämlich nicht; dafür stagniert das Songwriting und wirkt über mehrere /gute) Kracher zu gleichförmig; und auch Eigenständigkeit haben sie in 2013 nicht dazugewonnen. Selbst wenn DEGRADEAD wieder ein gutes Melodic Death Metal Album am Start haben (das vor allem beim Nachwuchs punkten dürfte), bei der großen Anzahl hochwertiger Marktbegleiter reicht das wohl nicht um einen Schritt nach vorne zu machen.

The Monster Within


Cover - The Monster Within Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 40:48 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Every Sun Is Fragile

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Auf ihrem letzten Album „Perdition Diaries“ von 2009 wandelten die Saarländer noch weitgehend kitschfrei auf den Pfaden von KATATONIA, PARADISE LOST zu „Draconian Times“-Zeiten und TIAMAT irgendwo zwischen „Clouds“ und „Wildhoney“. Vier Jahre später bekommt man beim Anhören von „Every Sun Is Fragile“ das kalte Gruseln: startet das Album mit dem überlangen, facettenreichen „New Ghosts In Town“ noch stark durch, wird es bei „Invisible Fields“ schon deutlich kuscheliger, bevor bei „Im Spiegel“ zwar noch relativ hart, aber textlich ordentlich schmalzig die Gotenkeule geschwungen wird. Danach folgt das Trio anscheinend dem Motto „Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich völlig ungeniert“ und versucht ohrenscheinlich, den akustischen Stuhlgängern UNHEILIG auf die Pelle zu rücken. Einen Songtitel wie „Mein Engel, Der Aus Augen Fließt“ pellt man sich nicht nüchtern aus den Rippen, während beim Konsumenten der Sabber schon zentimeterhoch in den Boxen steht. Der Titelsong und das anschließende „Cold Soul“ versöhnen den Hörer wieder etwas im altbekannten Stil der Band, bevor mit „How I Learned To Bury My Teardrops“ (wo zum Geier haben die Jungs ihren Songtitelgenerator her; sowas schaffen ja nicht mal ASP…) die nächste Schmonzette die Runde macht. „A Place For Paper Diamonds“ lässt einen wieder etwas aufatmen, und am Ende regiert mit „Verglimmt“ wieder der Orkus auf dem Lokus - ganz furchtbar. Man erkennt auf „Every Sun Is Fragile“ einige wirklich gute atmosphärische Ansätze, aber warum diese eigentlich gar nicht so schlechte Band unbedingt das Rotwein-Schlager-Pferd satteln muss, bleibt wohl vorerst ihr Geheimnis. Somit bleibt das Album eine reichlich zwiespältige Angelegenheit.

Every Sun Is Fragile


Cover - Every Sun Is Fragile Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 54:23 ()
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World Keeps Sinking

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NORTHLESS legen nach ihrer Split mit LIGHT BEARER einen neuen Longplayer nach, den sie mit "World Keeps Sinking" passend betitelt haben, denn was der Milwaukee-Haufen in den mehr als 50 Minuten auf den Hörer loslässt, ist der passende Soundtrack für eine nihilistische Sicht auf die Welt. Bedeutet auch, dass sich an der Grundausrichtung im NORTHLESS-Sounds nicht viel geändert hat, weiterhin wird mit schweren, schleppenden Riffs und einer Eingängigkeit beim Songaufbau gearbeitet, die in dieser Kombination selten sind. Zwar finden sich auf "World Keeps Sinking" hier und da kleine Postrock- oder Black Metal-Einflüsse, aber diese dominieren den Sound an keiner Stelle, sondern ergänzen ihn nur. Die in der Regel überlangen Songs scheinen den Hörer dabei förmlich zu erdrücken; an anderer Stelle wird er niedergeschlagen, wieder und wieder. "Communion" und "Passage" mit ihren elf und 15 Minuten Länge entpuppen sich dann auch als die Highlights des Albums, ziehen NORTHLESS hier doch alle Register und lassen die Songs zu facettenreichen, dabei immer beeindruckenden Klangwerken werden. Für den vor der Tür stehenden Herbst ist dieser Longplayer der perfekte Soundtrack; für NORTHLESS zugleich die Chance, sich einen Namen zu machen. Verdient haben sie es.

World Keeps Sinking


Cover - World Keeps Sinking Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 53:29 ()
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Hail To The King

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AVENGED SEVENFOLD hatten bei ihrem letzten Album besondere Umstände zu verarbeiten, verstarb doch ihr Drummer mitten während der Aufnahmen. "Nightmares" war somit das letzte Album, auf dem er zu hören war und an dessen Songs er mitgearbeitet hatte. "Hail To The King" ist somit auch ein Neuanfang für die Amis, die sich mit Arin Illejay (CONFIDE) verstärkt haben - Aushilfsdrummer Mike Portnoy (ex-DREAM THEATER) blieb der Band ja nicht erhalten. "Hail To The King" zeigt aber schnell das Potential des neuen Schlagwerkers auf, in den meisten Songs spielt er songdienlich, weiß sich in den richtigen Momenten in Szene zu setzen und sein Können zu zeigen. Beim Songwriting haben sich AVENGED SEVENFOLD dieses Mal hörbar von alten METALLICA inspirieren lassen ("Planets") und auch IRON MAIDEN haben ihre Spuren hinterlassen ("Coming Home"). Dazu gesellen sich - gerade beim Gesang - starke Progressive-Einflüsse. Leider ist der Start in das Album nicht gelungen, die ersten vier Songs sind dafür zu ähnlich und können nur stellenweise packend klingen ("Doing Time"). Erst ab der Mitte wird "Hail To The King" abwechslungsreicher und lassen die Musiker die Muskeln spielen. Ab da macht die Scheibe dann auch richtig Spaß, die Chose klingt positiver (während in den ersten Songs doch sehr viel Schwermut regiert) und die Gitarristen schütteln sich klasse Riffs aus dem Ärmel. In den ruhigeren Songs klingen AVENGED SEVENFOLD zwar arg brav, aber im Großen und Ganzen kann die zweite Hälfte mit knackigem Metal überzeugen. Als "Nightmares"-Nachfolger kann "Hail To The King" die hohe Messlatte zwar nicht überspringen, reißt aber nur knapp. Wenn sich die Band endgültig gefunden hat, wird das Ergebnis noch überzeugender als das schon gute Material des neuen Werks. Geduld und Ausdauer sind jetzt gefragt, bis dahin können "Nightmares" und "Hail To The King" gemeinsam überzeugen.

Hail To The King


Cover - Hail To The King Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 53:15 ()
Label:
Vertrieb:

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