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Every Sun Is Fragile

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Auf ihrem letzten Album „Perdition Diaries“ von 2009 wandelten die Saarländer noch weitgehend kitschfrei auf den Pfaden von KATATONIA, PARADISE LOST zu „Draconian Times“-Zeiten und TIAMAT irgendwo zwischen „Clouds“ und „Wildhoney“. Vier Jahre später bekommt man beim Anhören von „Every Sun Is Fragile“ das kalte Gruseln: startet das Album mit dem überlangen, facettenreichen „New Ghosts In Town“ noch stark durch, wird es bei „Invisible Fields“ schon deutlich kuscheliger, bevor bei „Im Spiegel“ zwar noch relativ hart, aber textlich ordentlich schmalzig die Gotenkeule geschwungen wird. Danach folgt das Trio anscheinend dem Motto „Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich völlig ungeniert“ und versucht ohrenscheinlich, den akustischen Stuhlgängern UNHEILIG auf die Pelle zu rücken. Einen Songtitel wie „Mein Engel, Der Aus Augen Fließt“ pellt man sich nicht nüchtern aus den Rippen, während beim Konsumenten der Sabber schon zentimeterhoch in den Boxen steht. Der Titelsong und das anschließende „Cold Soul“ versöhnen den Hörer wieder etwas im altbekannten Stil der Band, bevor mit „How I Learned To Bury My Teardrops“ (wo zum Geier haben die Jungs ihren Songtitelgenerator her; sowas schaffen ja nicht mal ASP…) die nächste Schmonzette die Runde macht. „A Place For Paper Diamonds“ lässt einen wieder etwas aufatmen, und am Ende regiert mit „Verglimmt“ wieder der Orkus auf dem Lokus - ganz furchtbar. Man erkennt auf „Every Sun Is Fragile“ einige wirklich gute atmosphärische Ansätze, aber warum diese eigentlich gar nicht so schlechte Band unbedingt das Rotwein-Schlager-Pferd satteln muss, bleibt wohl vorerst ihr Geheimnis. Somit bleibt das Album eine reichlich zwiespältige Angelegenheit.

Every Sun Is Fragile


Cover - Every Sun Is Fragile Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 54:23 ()
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World Keeps Sinking

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NORTHLESS legen nach ihrer Split mit LIGHT BEARER einen neuen Longplayer nach, den sie mit "World Keeps Sinking" passend betitelt haben, denn was der Milwaukee-Haufen in den mehr als 50 Minuten auf den Hörer loslässt, ist der passende Soundtrack für eine nihilistische Sicht auf die Welt. Bedeutet auch, dass sich an der Grundausrichtung im NORTHLESS-Sounds nicht viel geändert hat, weiterhin wird mit schweren, schleppenden Riffs und einer Eingängigkeit beim Songaufbau gearbeitet, die in dieser Kombination selten sind. Zwar finden sich auf "World Keeps Sinking" hier und da kleine Postrock- oder Black Metal-Einflüsse, aber diese dominieren den Sound an keiner Stelle, sondern ergänzen ihn nur. Die in der Regel überlangen Songs scheinen den Hörer dabei förmlich zu erdrücken; an anderer Stelle wird er niedergeschlagen, wieder und wieder. "Communion" und "Passage" mit ihren elf und 15 Minuten Länge entpuppen sich dann auch als die Highlights des Albums, ziehen NORTHLESS hier doch alle Register und lassen die Songs zu facettenreichen, dabei immer beeindruckenden Klangwerken werden. Für den vor der Tür stehenden Herbst ist dieser Longplayer der perfekte Soundtrack; für NORTHLESS zugleich die Chance, sich einen Namen zu machen. Verdient haben sie es.

World Keeps Sinking


Cover - World Keeps Sinking Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 53:29 ()
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Hail To The King

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AVENGED SEVENFOLD hatten bei ihrem letzten Album besondere Umstände zu verarbeiten, verstarb doch ihr Drummer mitten während der Aufnahmen. "Nightmares" war somit das letzte Album, auf dem er zu hören war und an dessen Songs er mitgearbeitet hatte. "Hail To The King" ist somit auch ein Neuanfang für die Amis, die sich mit Arin Illejay (CONFIDE) verstärkt haben - Aushilfsdrummer Mike Portnoy (ex-DREAM THEATER) blieb der Band ja nicht erhalten. "Hail To The King" zeigt aber schnell das Potential des neuen Schlagwerkers auf, in den meisten Songs spielt er songdienlich, weiß sich in den richtigen Momenten in Szene zu setzen und sein Können zu zeigen. Beim Songwriting haben sich AVENGED SEVENFOLD dieses Mal hörbar von alten METALLICA inspirieren lassen ("Planets") und auch IRON MAIDEN haben ihre Spuren hinterlassen ("Coming Home"). Dazu gesellen sich - gerade beim Gesang - starke Progressive-Einflüsse. Leider ist der Start in das Album nicht gelungen, die ersten vier Songs sind dafür zu ähnlich und können nur stellenweise packend klingen ("Doing Time"). Erst ab der Mitte wird "Hail To The King" abwechslungsreicher und lassen die Musiker die Muskeln spielen. Ab da macht die Scheibe dann auch richtig Spaß, die Chose klingt positiver (während in den ersten Songs doch sehr viel Schwermut regiert) und die Gitarristen schütteln sich klasse Riffs aus dem Ärmel. In den ruhigeren Songs klingen AVENGED SEVENFOLD zwar arg brav, aber im Großen und Ganzen kann die zweite Hälfte mit knackigem Metal überzeugen. Als "Nightmares"-Nachfolger kann "Hail To The King" die hohe Messlatte zwar nicht überspringen, reißt aber nur knapp. Wenn sich die Band endgültig gefunden hat, wird das Ergebnis noch überzeugender als das schon gute Material des neuen Werks. Geduld und Ausdauer sind jetzt gefragt, bis dahin können "Nightmares" und "Hail To The King" gemeinsam überzeugen.

Hail To The King


Cover - Hail To The King Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 53:15 ()
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Darkness Unbound

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Beim CENTINEX-Nachfolger DEMONICAL gab es zwischen "Hellsworn" und den Aufnahmen zum aktuellen Langeisen "Darkness Unbound" einige Wechsel im Line-Up, die sich aber nicht auf das Ergebnis ausgewirken: wie gehabt sind DEMONICAL im knochentrockenen Death Metal unterwegs. Schön von DISMEMBER und NECROPHOBIC beeinflusst, manchmal mit leichter Black Metal-Kante und immer gnadenlos brutal, macht den Schweden in Sachen Death Metal keiner was vor. "Contempt And Conquest" ist das beste Beispiel für den DEMONICAL-Sound anno 2013, schön nach vorne weg und die typische schwedische Balance zwischen Brutalität und Melodie haltend. Das gerade mal zweieinhalb Minuten lange Massaker "Words Are Death" bringt die Band dann endgültig als DISMEMBER-Nachfolger in Stellung, während der Rausschmeißer "The Great Pride" bitterböser Stoff ist. Es ist immer wieder faszinierend, wie viele Ideen und gute Songs sich im schwedischen Death Metal finden lassen. DEMONICAL sind das beste Beispiel dafür, wie lebendig und interessant das Genre auch nach mehr als 25 Jahren und X fetten Scheiben noch immer ist. "Darkness Unbound" ist ein Pflichtkauf für jeden Death Metal-Fan.

Darkness Unbound


Cover - Darkness Unbound Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 41:15 ()
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The Coming Scourge

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Wie Kollege Moritz in seinem Review des ersten BODYFARM-Albums auf Vergleiche mit DEATH BEFORE DISHONOR kam, wird auf ewig sein Geheimnis bleiben. Die Holländer sind von Boston meilenweit entfernt, viel wohler fühlen sie sich im europäischen Death Metal der alten Schule, von ENTOMBED, ASPYHX bis hin zu alten VADER-Sachen reicht das. "The Coming Scourge" hat dann auch den passenden Sound verpasst bekommen, der jedem Fan 90er Death Metal-Scheiben die Freundentränen in die Augen treiben wird. Glücklicherweise verstehen es BODYFARM, die gute Produktion mit nicht minder guten Songs zu unterfüttern, so dass ihr Zweitwerk qualitativ einen Zacken weiter ist als das Debütalbum. Nummern wie das flotte "Unbroken" oder das bitterböse Mid-Tempo-Massker "The Frozen Halls" wissen zu überzeugen, ebenso das BATHORY-Cover am Ende. "The Coming Scourge" kann Totmetallern nur an's Herz gelegt werden: knackige Songs, saugeile Produktion und schön Wumms. Läuft.

The Coming Scourge


Cover - The Coming Scourge Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 37:0 ()
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Ceremonies

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EF machen einfach schöne Musik, Punkt. Die Schweden gelten unverständlicherweise immer noch als Geheimtip, obwohl ihre Scheiben vollgepackt mit Ideen und eingängigen Songs sind, dazu atmosphärisch dicht und interessant geschrieben. "Ceremonies" ist das keine Ausnahme, auch auf ihrem neuen Album machen EF schlicht schöne Musik, die von sowohl von der ruhigen (manchmal an Steve Wilson erinnernden) Stimme und den akzentuiert-ruhigen Gitarren getragen wird. Das Drumming hält sich im Hintergrund, ohne völlig in der Versenkung zu verschwinden ("Where G. Mallory Sleeps") und die immer wieder eingebauten Keyboard- und Bläsereinsätze unterstreichen die melancholische und verträumte Atmosphäre - Songs wie das überlange und doch nie langatmige "Yield, Heart. Yield!" oder das sphärische (schon als EP veröffentlichte) "Delusions Of Grandeur" sind einfach großartige Musik. EF werden jeden für sich gewinnen, der in seinem Herzen auch nur ein kleines bißchen Faible für ruhige Klänge hat. Klingt kitischig, ist aber so. Und wer als Band mehr als 60 Minuten Musik auf eine Platte packt, die zu keiner Sekunde langweilt, hat allen Kitsch, Liebe und Zuneigung dieser Welt verdient. "Ceremonies" ist eine Perle für alle Musikfans, egal ob Postrock-affin oder nicht.

Ceremonies


Cover - Ceremonies Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 61:42 ()
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Shout!

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GOV’T MULE gehören mit zum Besten was der US-Rock im Umfeld von Blues und Southern zu bieten hat. Sänger und Gitarrist Warren Haynes (ALLMAN BROTHERS BAND) und seine Kollegen legen nun mit „Shout!“ ein neues, rockbetontes Album vor, welches mit etwas Soul, Reggae und gejamten Parts gewürzt wurde. Dabei können die 11 Songs von Anfang an überzeugen, lassen unbändige Spielfreude erkennen, haben ordentlich Groove und verlieren auch nach dem x-ten Durchlauf nichts an ihrer hammermäßig coolen Wirkung. „World Boss“ eröffnet fett rockend den Reigen großartiger Songs; das von Piano getragene, melancholische „Forsaken Savior“, das funkige „Stoop So Low“ und das überlange „Captured“ (erinnert gar an PINK FLOYD in Jam-Laune) seien mal raus gepickt. Das abschließende „When The World Gets Small“ unterstreicht mit jazzigen Parts eine Lockerheit wie sie nur Könner ausstrahlen und kann das in einer alternativen Version mit Steve Winwood am Mikro noch besser.

Denn so gut die erste CD, so überraschend toll das Zusatzpaket. Auf der zweiten CD wurden alle 11 Songs von „Shout“ nochmals von jeweils anderen Gastsängern eingesungen, was für einige Glanzleistungen der GOV’T MULE Biografie sorgen dürfte. Neben oben genannten „When The World Gets Small“ sind es vor allem „Whisper In You“ mit Grace Potter (hat eine gehobene SHERYL CROW Atmosphäre), „Bring On The Music“ mit Ty Taylor, der Reggae „Scared To Live“ mit Toots Hibbert und „Forsaken Savior“ mit Dave Matthews welche echte Hämmer sind. „Shout!“ ist ein Doppeldecker für X-Rotationen im Player und mit gehöriger Langzeitwirkung. Handmade music at its best!




Tracklist CD 2

1. World Boss (Ben Harper)

2. Funny Little Tragedy ( Elvis Costello)

3. Stoop So Low (Dr. John)

4. Captured (Jim James)

5. Whisper In Your Soul (Grace Potter)

6. Scared To Live (Toots Hibbert)

7. No Reward (Glenn Hughes)

8. Bring On The Music (Ty Taylor)

9. Forsaken Savior (Dave Matthews)

10. Done Got Wise (Myles Kennedy)

11. When The World Gets Small (Steve Winwood)

Shout!


Cover - Shout! Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 22
Länge: 140:28 ()
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Is Survived By

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Diesem Album dürften die Fans von TOUCHÉ AMORÉ extrem entgegengefiebert haben. Mit ihrem letzten Werk „Parting The Sea Between Brightness And Me“ legten die Südkalifornier einen echten Hammer vor, dessen Energie, musikalische Vielseitigkeit und textliche Dichte im modernen Hardcore wohl unübertroffen sind und das von Kollege Lars völlig zurecht mit einem „Tipp“ versehen wurde. Für das neue Album hat Sänger Jeremy Bolm eine inhaltliche Kehrtwende angekündigt – weg von Verzweiflung, depressiven Gedanken und Hadern mit dem eigenen Selbst, hin zu einer positiven, bejahenden Sichtweise der Dinge. Umso gespannter durfte man sein, inwieweit sich das auch musikalisch niederschlagen würde.

So viel geändert hat sich dann aber gar nicht. Bolms Texte sind immer noch komplett subjektiv und in der Ich-Form geschrieben und haben oft düstere Themen, vor allem über den Tod scheint er viel nachgedacht zu haben. Aber die Perspektive hat sich tatsächlich verändert. „I was once asked how I’d like to be remembered and I simply smiled and said “I’d rather stay forever.”“ heißt es gleich in der allerersten Zeile des Albums, „With time we’ll all be gone but how you lived can live on.“ in „Non Fiction“. Im abschließenden Titelsong wird diese Haltung noch einmal deutlich unterstrichen: „So write a song that everyone can sing along to. So when you’re gone you can live on, they won’t forget you. This is survived by a love. This is survived by a cause; that you aren’t the only who remembers what it was.“

Musikalisch hat sich im Großen und Ganzen ebenfalls gar nicht mal so viel verändert, allerdings wird die neue Haltung durch einen höheren Anteil an melodischen und ruhigen Parts umgesetzt, die noch dazu sogar immer wieder auch mal in Dur gehalten sind. Die Songs sind im Schnitt etwas länger, der kürzeste etwa eine Minute, gleich mehrere aber um die drei Minuten, es gibt weniger überraschende Ausbrüche und Wendungen, zugunsten von fließenden Übergängen. Ihre wahnwitzige Energie hat die Band aber trotzdem nicht verloren, Bolm brüllt sich immer noch die Seele aus dem Leib – bei ihm trifft diese Redewendung wirklich einmal zu – während Drummer Elliot Babin die anderen Musiker gnadenlos nach vorne treibt.

Beim ersten Anhören mag „Is Survived By“ weniger drückend und drängend klingen als „Parting The Seas...“, aber diese Scheibe wächst. Und schnell stellt man fest, dass sich TOUCHÉ AMORÉ zwar weiterentwickelt, ihren Stil aber nicht wirklich verändert und ihre Qualitäten nicht eingebüßt haben. Nur haben die emotionalen Ausbrüche hoch musikalischem Songwriting Platz gemacht. Und ja, damit haben sie auch wieder ein Ausnahmealbum vorgelegt.

Is Survived By


Cover - Is Survived By Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 29:35 ()
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Resilient

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Nachdem Rock’n Rolf seine alte Kogge letztes Jahr wider Erwarten aus dem Trockendock geholt und zu einem erneuten Stapellauf angesetzt hat, war meiner einer zuerst erfreut und dann doch recht ernüchtert, denn „Shadowmaker“ hielt leider nicht das, was man sich im Vorfeld erhofft hatte.
Umso überraschender, dass RUNNING WILD knappe 1,5 Jahre später schon mit dem Nachfolger „Resilient“ am Start sind. Und vorweg kann gesagt werden dass auch hier noch nicht alles güldene Dublonen sind, der Patient aber auf dem Weg der Genesung schon ein beträchtliches Stück zurückgelegt hat.

Als Erstes fällt positiv auf, das RUNNING WILD zu ihrem Signature-Sound zurückgefunden haben. Ungeachtet dessen, ob jetzt Drumcomputer oder nicht…“Resilient“ klingt wie eine RUNNING WILD Platte eben klingen muss und orientiert sich an Alben wie „Pile Of Skulls“ oder „Black Hand Inn“. Aber auch was das Songmaterial angeht, bewegt man sich wieder mehr zurück zu den eigenen Wurzeln als noch auf „Shadowmaker“. Der Up-Tempo Opener „Soldiers Of Fortune“ gefällt als klassischer RUNNING WILD Brecher der „Victory- oder The Privateer-Kategorie“ mit fettem Chorus. Das nachfolgende Titelstück ist ein kräftiger Stampfer mit RUNNING WILD typischer „Wir-geben-nicht-auf-Lyrik“. „Adventure Highway“ ist ein gutklassischer Mitsing-Rock N‘ Roller. Bei „The Drift“ geht einem als Fan der Piraten-Ära-RUNNING WILD endgültig das Herz auf. Eine mitreißende Hymne, welche auch auf den Alben der frühen 90er keinen Ausfall dargestellt hätte. So will man Rolf und seine Mannen hören. Einen Song wie das beschwingt-melodische „Desert Rose“ hat man in dieser Form hingegen von RUNNING WILD bis dato noch nicht zu hören bekommen. Funktioniert aber prächtig und macht richtig Laune. Erinnert ein wenig an Früh 80er RIOT („Outlaw“). Bei „Fireheart“ wird wieder etwas mehr aufs Gas gedrückt und das dürfte Live ziemlich gut ankommen. Stellt euch „Fistful Of Dynamite“ meets „Mr. Deadhead“ vor. „Run Riot” ist eine Nummer, welche eher in Richtung der „Brotherhood“- Phase schielt. Simpler Rocker halt. Das schleppendere „Down To The Wire“ ist dann der durchschnittlichste Song auf „Resilient“. Nicht wirklich schlecht, aber vom Hocker reißt er mich auch nicht. „Crystal Gold“ ist wieder eine Gute-Laune-Hymne, die die neueren RUNNING WILD repräsentiert. „Bloody Island“ gibt dann das 10-Minütige Finale. In bester Tradition solcher RUNNING WILD Longtracks wie „Treasure Island“ oder auch „Calico Jack” schließt „Bloody Island” „Resilient” würdig ab. Ein mächtiger Chorus und majestätisches Riffing machen „Bloody Island” zu einem kleinen Klassiker, der sich vor der Geschichte RUNNING WILD’s nicht verstecken muss.

Was „Resilient“ noch fehlt um mit den großen Klassikern zu konkurrieren, ist die kompromisslose Wildheit welche diese Alben auszeichnete. Trotzdem ist es eine sehr gelungene Scheibe und trägt zu Recht das RUNNING WILD Logo. Wenn der qualitative Aufwärtstrend anhält, dann bekommt die nächste RUNNING WILD endlich wieder die Auszeichnung TIPP!! Bis dahin jedoch habe ich auch genügend Spaß mit „Resilient“

Resilient


Cover - Resilient Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 51:8 ()
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Hesperia

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Seit 1991 versuchen die Italiener krampfhaft, in der Szene Fuß zu fassen, wobei… in welcher Szene eigentlich?! Ihre mal möchtegern-gotische, mal möchtegern-schwarze, ab und zu auch möchtegern-traditionelle, aber immer möchtegern-bombastische Brühe ist weder Fisch noch Fleisch und sitzt zwischen allen Stühlen. Da macht auch „Hesperia“, Album Nummer Fünf, keine Ausnahme, obwohl man sagen muss, dass sich STORMLORD im Laufe der Jahre doch ein Stück weiterentwickelt haben und in Sachen Songwriting einen kleinen Tick versierter (wenn auch noch lange nicht mitreißend) agieren als auf ihren früheren Werken. Dennoch will auch „Hesperia“ nach über einem halben Dutzend Durchläufe nicht zünden; zu sehr verzettelt sich die Truppe abermals in ihrem Stilmix, wobei man ein paar einschmeichelnde Melodien („Motherland“, „Bearer Of Hate“, „My Lost Empire“ oder der überlange Abschluss „Those Upon The Pyre“) nicht leugnen kann. Sämtliche Songs des Albums wirken wie Stückwerk und konstruiert: Filmscore, dann heftiges Riff, Chöre, ein paar Melodien, Piano, Gekeife, dann wieder Prinz-Eisenherz-Pomp, Growls, Synthies und so weiter und so fort in dieser oder ähnlicher Reihenfolge. Das Sextett sollte sich nach über 20 Jahren mal einig werden, ob es Black Metal, Gotenschmalz oder RHAPSODY OF MANOWAR machen will – in dieser Form ist das alles nix. Man kann STORMLORD hier nicht vorwerfen, ein musikalisch schlechtes Album aufgenommen zu haben, nur (wieder mal!) eins mit wenig Sinn.

Hesperia


Cover - Hesperia Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 44:33 ()
Label:
Vertrieb:

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