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No More Hell To Pay

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Die christlichen Streifenhörnchen nagen sich durch den 80er Vergangenheitskäse zurück in die Gegenwart. Und das machen STRYPER mit einem mächtigen Kohldampf! Das neue Album " No More Hell To Pay" knallt an allen Ecken und Enden und hat kaum noch was mit dem "Gesäusel" aus der Endphase ihrer früheren Karriere zu tun.

"Revelation" stampft erhaben und druckvoll mit viel Hall in der Stimme von Michael Sweet an den Hörer heran. Die Gitarren fauchen, jaulen und quietschen vor wohlig-kantigem Hintergrund. Diese Härte hätte man den vier Musikern nicht zugetraut. Überrascht spitzt man die Ohren, wenn wie bei "No More Hell To Pay"oder "Saved By Love" gar KING DIAMOND-artige Schreie ins Ohr dringen. Die Ballade (Nr. 5 auf dem Album) ist schon schnulzig, kann aber mit einer interessanten Melodieführung den überflüssigen Schmalz abtropfen lassen und trotzdem punkten. Und das darauf folgende "Legacy" ballert so true, düster und erbarmungslos heavy aus den Boxen, dass man tatsächlich auf die Knie fällt - allerdings vor Freude.

Für mich sind Texte immer nur zweitrangig beim Musik konsumieren, zumindest wenn sie nicht auf Deutsch sind. Erstens verstehe ich beim "einfach zuhören" dann nur die Hälfte und zweitens löst doch eher die reine Musik die Emotionen bei mir aus. Somit stören mich die christlich, missionarischen oder gar entrückt religiösen Ergüsse der Amerikaner nicht wirklich.

Also Freunde, das Ding rockt, hat Eier und Charakter, somit macht man mit dem Teil als Metal-/Hardrock-Fan nix, aber auch gar nichts falsch.

No More Hell To Pay


Cover - No More Hell To Pay Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 53:24 ()
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Evst

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Die Faröer Inseln sind ja schon quasi per definitionem – Vorsicht, ich benutze das böse Wort - unglaublich true. Nicht nur Heimat von Bands wie TYR sondern in alten Zeiten noch jene von (echten) Wikingern – und dazu auch landschaftlich wie kulturell ein sehr eigenes Fleckchen Erde. Scheinbar auch eines, welches sehr eigene Musik verlangt.

HAMFERD (oder auch: HAMFERÐ), eine 2008 auf eben diesen Inseln gegründete Truppe, versucht die düstere Atmosphäre ihrer Heimat mit tiefgehenden, in der Heimatsprache der Insel geschriebenen Texten im Gewand von Doom Metal rüber zu bringen und haben in der Vergangenheit auch einige Erfolge mit eben diesem künstlerischen Ansatz zu verbuchen: Die Band hat mittlerweile reichlich Tour- und Live-Erfahrung, wurde zum Gewinner des Wacken Metal Battle 2012 gekürt und spielte Anfang diesen Jahres ein bemerkenswertes Konzert, indem sie in der älteste Kirche der färöischen Haupstadt Tórshavn als Konzerthalle wählten. Wer sich das Spektakel anschauen will, der kann das übrigens auf dem YouTube Kanal der Band tun.

Aber zum Thema: „Evst" ist das Debut der Truppe und vor allem eines: Ziemlich schlecht in Worte zu fassen. Und nein, es liegt nicht an den Texten in der mir unverständlichen, vielleicht aber auch gerade daher umso mystischer wirkenden Heimatsprache der Band – es liegt im musikalisch-textlichen Gesamtkonzept. In 6 langen Songs wird eine Geschichte erzählt die mit viel künstlerischer Hingabe musikalisch untermalt wird – es anders rum zu formulieren würde der Atmosphäre nicht gerecht.

Im Opener „Evst" wird mit schepperndem, düsteren Doom-Metal mit Einflüssen aus den Bereichen des Death und Black (letzteres insbesondere beim Chorus-Riffing) die Geschichte eingeleitet: In den Bergen bricht ein Sturm über einen Sohn und seinen Vater los, worauf ersterer verschwindet. Im Verlauf des Albums tauchen Geister auf um mit ihm seinen Sohn zu suchen...

Diese Geschichte wird in den kommenden Songs untermalt: Bei „Deyðir varðar" schraubt sich das musikalische mehr ins depressive, insbesondere im Zusammenspiel von Stimme und melodischem Gitarrenriff und die hier eingestreuten Growls verursachen Gänsehaut. „Við teimum kvirru gráu", ein Titel der besonders die traumhaft klare Stimme von Frontmann Jón Alderá in Kontrast zu seinen so klagend klingenden, mit passenden Riffs hinterlegten sonstigen Gesangsparts bringt, führt dies fort, streut akustische Elemente ein und wird vom akustischen, ruhigen „At jarða tey elskaðu" abgelöst der eben diese klare, traurige Stimme mit einigen wenigen Gitarrenakkorden begleitet.

„Sinnisloysi" wird mit bösen Growls und einem ebenso bösen Kontrast zum Vorgänger eingeleitet und kriegt im Verlauf des Titels Unterstützung von der färöischen Sängerin Eivør Pálsdottir und zeichnet ein unglaublich kraftvolles, musikalisches Bild – und auch ein sehr reales Bild, welches ich an dieser Stelle einfach verlinken muss um die Wirkung ansatzweise rüber zu bringen. Das Outro „Ytst" beendet die Scheibe in einem 10-Minuten langen Suizid in der Story – und klingt auch so.

Als Fazit: „Evst" ist ein wirklich extrem spannendes und atmosphärisches Album. Man merkt die Überlegung und Hingabe der Band (die übrigens einen großen Plattenvertrag ausschlug) – und daher auch meine expliziten Empfehlung, sich über Story und Zusatzinfos der Truppe schlau zu machen, beispielsweise mit den Konzept-Zeichnungen über die einzelnen Titel des Albums auf ihrer Facebook-Seite. Wer das tut – und sich auf wirklich ganz böse-düsteren Faröer-Doom einlassen mag – wird mit HAMFERÐs „Evst" ein besonderes, den Zuhörer wirklich einnehmendes Album erleben können.


Release: 15.11.2013

Evst


Cover - Evst Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 45:14 ()
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Band:

Hamferd

KEINE BIO! www
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Gind A-Prins

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NEGURA BUNGET lieferten sich in der Vergangenheit Band.interne Scharmützel, die zur Aufspaltung führten und zur Gründung von DOREDEDUH führten. Der verbliebene NEGURA BUNGET-Teil macht mit neuer Besetzung weiter und Großes vor, so sind gleich mehrere Alben in Planung. Die 7" "Gind A-Prins" liefert einen Vorgeschmack: der Track "Curgerea Muntelui" wird sich auf dem neuen Album finden. NEGURA BUNGET konzentrieren sich hier auf ihre Stärken und haben die Folk-/ Pagan-Atmosphäre ihrer Frühwerke aufleben lassen, so dass sich im Kopfkino schnell Bilder von prächtigen Naturkulissen und wilden Männern einstellen. „Taul Fara Fund“ klingt dann noch folkiger, wozu der sphärische Gesang und die Flöte als Akzente setzendes Instrument gut passen; am Ende weiß auch dieser Song zu gefallen. Wenn sich NEGURA BUNGET auf diesem Niveau stabilisieren, können die anstehenden Alben für Fans der Frühwerke eine gelungene Angelegenheit werden.

Gind A-Prins


Cover - Gind A-Prins Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 2
Länge: 10:5 ()
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Prisoners Of The Sun

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by Gast
Etwas Großes steht bevor. Chaos – Tod – Winter. Was meinen sie nur, AJUNA, aus dem Norden?

Sehr mysteriös gibt sich das Quintett und dennoch scheint hier ein enormer Mitteilungsdrang zu bestehen. Stille und Durchtriebenheit leben und stehen auf „Prisoners Of The Sun“ in Wechselwirkung, ein Leben und Sterben. Schläft der Dämon, so erwacht die Schwärze. Fiese Black-Metal Passagen, schwerfälliger Doom, minimalistisches Ambient - düster und sehr ergreifend drängen die „Gefangenen der Sonne“ den Hörer in eine mysteriöse, undurchsichtige Welt, fern der unseren.
Handschriftlich skizzierte Textzeilen sollen diesem den Einstieg in diese erleichtern. Doch weniger aufschlussreich, als vielmehr verängstigend liest sich das Booklet, wirken die Zeichen doch leicht psychotisch. Stimmungsvoll umsalbt wird der Leser der Lektüre von den psychotischen Lauten AJUNA’s.
Klar ist: Mit einer Spielzeit von gerade einmal 34 Minuten Länge verlangen die Dänen dem Hörer einiges ab. „Prisoners Of the Sun“ glänzt durch seine Komplexität, verschachtelte Songs und Unbegreifliches. Verwirrung und Erleuchtung zugleich. Eine merkwürdige Faszination, gepaart mit enormer Ratlosigkeit, geht mit diesem Stück Musik einher, welche auch nach duzenden Durchläufen nicht verebben mag. So ist es auch schwer, Anspieltipps zu nennen. Vielleicht ja den „Winter“, als krönendes Finale?

Prisoners Of The Sun


Cover - Prisoners Of The Sun Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 34:31 ()
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Ajuna

KEINE BIO! www
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Asa

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by Gast
Aus dem Gjallarhorn schallt „Asa“, FALKENBACH’s nunmehr sechste Veröffentlichung in voller Länge. Obgleich seine Zeilen „Vratyas Vakyas“ persönlicher Meinung her von gerade einmal einem Prozent seiner Hörerschaft richtig aufgefasst werden, so schreibt, singt und spielt er doch freudig weiter. FALKENBACH lebt, zur Freude der gesamten Hörerschaft.
Wie gewohnt stellt der „suchende Wanderer“ diese auch dieses Mal vor keine unerwarteten Neuerungen. FALKENBACH bleibt FALKENBACH und nichts sonst. So hält „Asa“ vielmehr eine Verflechtung bisheriger Elemente als große Überraschungen bereit. Verglichen mit der 2011 erschienenen „Tiurida“ kommt das Album allerdings schwarzmetallischer und auch abwechslungsreicher daher.
„Asa“ verfeinert die auf den Vorreitern angestrebte Mixtur aus epischer Folklore, Pagan – und Black Metal. Akkustikgitarren vs. Blast Beats, cleaner Gesang vs. gutturales Gekrächzte, heißt es hier. Alles fügt sich hier zu einem harmonischen Ganzen zusammen. Während “Wulfaweijd”, “I Nattens Stilta“, “Bronzen Embrace” und “Stikke Wound” für ordentlich Feuer sorgen, beschaffen der Opener, „Mijn Laezt Wourd“, „Ewround“, „Bluot Fuer Bluot“ und das Ending die nötige Epik.
So setzt „Asa“ die bisherige FALKENBACH-Biografie ohne große Umbrüche und in erhofftem Wohlklang fort.

Asa


Cover - Asa Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 41:20 ()
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The Elk

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THRÄNENKIND legen mit "The Elk" ihr Debütalbum vor, an dem sie seit 2011 gearbeitet haben. Die Doppel-LP weist dabei einen erzählerischen roten Faden auf, der die zwischen Melancholie, Wut und Verzweiflung wechselnde Atmosphäre der Songs in den passenden Kontext bringt. Shouter Nils (OPHIS, ex-FÄULNIS) erweist sich dabei als Glücksgriff für das aus dem AGRYPNIE-Umfeld stammende Projekt, kann er doch jederzeit die passende Stimmlage nutzen und mit seiner Leistung die Akzente setzen. Wer sich als "Vegan Straight Edge Post Metal" tituliert, macht klar, dass eine Eingrenzung der Musik schwer fallen dürfte - so ist es dann auch. THRÄNENKIND mischen Postcore, Black Metal, Postrock, Hardcore und ein wenig Crust zu 13 hervorragenden Songs, die sich im WOLVES IN THE THRONE ROOM-Umfeld genauso wohl fühlen wie bei NOCTE OBDUCTA, CELESTE und LIGHT BEARER. Beim Songwriting haben die Musiker ein feines Gespür für unterschiedliche Stimmungen bewiesen, ohne dass "The Elk" an Homogenität verliehen. Die ruhigen Sachen ("Just Another Way Of Expressing Defeat") fügen sich ebenso gut in den Albumkontext ein wie knackige Songs ("The King Is Dead") und atmosphärische Nummern ("Seven Dead Horses" oder das punkige "Eternal Youth"). Kurzum: "The Elk" ist ein bärenstarkes Debütalbum geworden, das ohne Scheuklappen geschrieben wurde und zu einer beeindruckend, atmosphärisch dichten Einheit werden konnte.

The Elk


Cover - The Elk Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 58:3 ()
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If Not For The Devil

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FATE haben es geschafft, mal die Besetzung zu halten und mit gleicher Mannschaft wie im Vorjahr ein neues Album einzuspielen. Hart, fast Powermetal-like beginnt das Teil mit "Reaping", kann mich aber mit dem hohen Refrain nicht packen. Generell sehe ich Sänger Dagfinn Joensen eher kritisch. Mir ist die Stimme zu durchschnittlich und bei den hohen Passagen nervt mich deren Klang gar ein wenig. Der stampfende Titelsong kann mich da schon eher überzeugen und punktet mit Kraft und Groove.

Die Instrumental-Fraktion legt sich mächtig ins Zeug und gibt ohne Zweifel ihr Bestes. So werden klasse Soli kredenzt und melodiöse Zwischenparts mit Können und Ideen gefüllt. Das Keyboard wird im Verlauf des Albums stärker in den Fokus gerückt und weicht die Nummern gekonnt auf. Das Songmaterial ist nicht schlecht, nur richtig überzeugend auch nicht. Und das ist immer noch das wichtigste bei einem Album. Alles bei "If Not For The Devil" ist irgendwie Durchschnitt, nichts lockt mich so richtig hinter dem Ofen hervor. Mal hier ein guter Refrain, mal dort ein starkes Riff, aber hängen bleibt leider zu wenig.

Sorry FATE, aber das Ding ist nicht für den Teufel und für Mamas Schönsten auch nicht wirklich.

If Not For The Devil


Cover - If Not For The Devil Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 55:9 ()
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Raided Land

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Lange Zeit war es ruhig im die Norddeutschen Power Metaller von HUMAN FORTRESS. Das letzte Album liegt auch schon wieder fünf Jahre zurück
und das Besetztungskarussell hat sich nach dem erneuten Ausstieg von Sänger Jioti Parcharidis weiter gedreht. Neuer Mann am Mikro ist Gus Monsanto
(Brasilien), der dem einen oder anderen noch bekannt sein dürfte von Timo Tolkki´s Projekt "Revolution Renaissance". Auf jeden Fall dürfen
Fans der Hannoveraner sich freuen endlich wieder einen neuen Rundling in die Hand zu bekommen, der sich nicht hinter früheren Werken verstecken braucht.
Zwar zündet der schneller Opener "Raided Land" erst nach mehrmaligem Zuhören, dafür bleibt der etwas langsam agierende "Child Of War" schon eher hängen.
Im Laufe des Albums wechseln sich stampfende teilweise schwermütige jedoch stets rockende Songs mit schnelleren Melodieträgern wie "Gladiator Of Rome" (Tipp)
ab. Immer wieder tauchen epische Passagen auf und die abwechslungsreiche Stimme von Neuzugang Gus passt sich gut an. Der eher anspruchsvolle Power Metal Stil von
HUMAN FORTRESS findet sich auch auf diesem Album wieder und verlangt dem Zuhörer genaueres Hinhören ab, um wirklich die Feinheiten der Songs heraus zu hören.
Gerade wer auf Vielfältigkeit die von ruhigen, teilweise leicht poppigen Passagen, über viele episch monumentale Momente bis hin zu schnellen Double Bass Abschnitten reicht sollte mal ein Ohr an „Raided Land“ riskieren.

Raided Land


Cover - Raided Land Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 55:10 ()
Label:
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