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The Mansion Of Lost Souls

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Wenn man über Gitarrenvirtuosen spricht gibt es immer zwei Arten von Leuten: Die einen stören sich an Show-Off und Prahlerei, die anderen sehen in Acts wie JOE SATRIANI, STEVE VAI, PAUL GILBERT oder YNGWIE MALMSTEEN eigene Progressive-Genres mit ebenso eigenem Charme. Will man die Musik von ANTONELLO GILIBERTO genießen, dann sollte man zu zweiter Kategorie gehören.
Das „warum“ ist simpel erklärt: Mr. Giliberto selber schwimmt oben in der italenischen Gitarren- und Musiker-Szene mit, ist Lehrer bei der renommierten „Guitar Academy“, hat eine Vielzahl an Seminaren besucht und gehalten und arbeitet mit dem Pick-Hersteller MAMA und der Gitarrenschmiede CQUADRO zusammen, kurz: Der Presse-Zettel ließt sich wie ein sehr eindrucksvolles Bewerbungsschreiben. Doch was steckt nun dahinter und somit auf dem zu besprechenden Debut-Album?

Nun: Vieles. „The Mansion Of Los Souls“ ist mitunter erst einmal ein anstrengendes Album – es ist komplex, es ist schnell, es ist viel Fingerakrobatik dabei – und zwar auf dem Niveau von „Appregios drei Level über dem was ich für menschlich möglich halte“. Im Titelsong „The Mansion Of Lost Souls“ gibt es direkt am Anfang Sweepings und High-Tone-Melodics zu hören die vielen Gitarristen anerkennende bis bewundernde Blicke zuwerfen würden – ohne dabei direkt abzuheben und nur die Saiten zu vergwaltigen.

Gleichzeitig beweist ANTONELLO GILBERTO aber auch, dass er viel mehr kann als nur sauber und schnell zu spielen: Die starken klassischen, melodischen Einflüsse („Ballade No. 3“) die mit viel Gefühl gespielt werden zeigen klar ein bereites Portfolio an Können und Talent.

Bei „Dream Of The Dead Tree“ beweist der Meister, dass er auch eine akustische Gitarre beherrscht und zupft entspannte, ein wenig an die ruhigen Töne der aktuellen OPETH erinnernden Akkorde und Licks und schafft eine wunderbar entspannte Atmosphäre zwischen den sonstigen Finger-Verrenkungen.

Trotz vieler Einflüsse aus Klassik ist aber kaum zu übersehen, dass „The Mansion Of Lost Souls“ genauso gut als vollwertige, instrumentale Progressive-Metal Platte durchgehen kann: „Rise Of The Titans“ knallt wie Speed-Metal mit 16tel E-Saiten Parts mit melodischen Einspielern durch die Lautsprecher, der Song „Lotus Effekt“ wirft düsteren, druckvollen Metal mit Solo-Können zusammen und ist sogar Headbang-Tauglich und die Nummer „The Ride“ kann man schon straight-forward Metal bezeichnen.

Fazit: ANTONELLO GILIBERTO ist ein Musiker der hierzulande mehr Aufmerksamkeit verdient, denn „The Mansion Of Lost Souls“ ist ein beeindruckendes, vielschichtes Debut das Lust auf mehr macht und sich durch die Vielzahl an Einflüssen und Elementen klar von den „klassischen“ Solo-Veröffentlichungen der bekannten Gitarrengöttern abhebt. Schaut’s euch an – sollte sich lohnen!

The Mansion Of Lost Souls


Cover - The Mansion Of Lost Souls Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 49:33 ()
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Antonello Giliberto

(Underdog)
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Seelenspiegelsplitter

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by Gast
1. CT(h)UL(h)U, ein Name, der sämtliche Lovecraft-Veteranen aufhorchen lässt: Hierbei handelt es sich um ein sehr mächtiges, von Tentakeln besetztes, in Tiefschlaf versetztes Wesen, welches (so es denn erwacht) die Weltherrschaft an sich reißen will.

2. CTULU, ein Name, der sämtliche Black Metal-Fans aufhorchen lassen sollte: Hierbei handelt es sich um ein sehr mächtiges, von H. P. Lovecrafts Texten inspiriertes, experimentelles Extreme-Metal-Projekt, welches Fans düsterer Musik mit fantasievollen Texten an sich reißen will…

So viel zur Einleitung. Seit 2004 ist das Monstrum von Band mit stetig wechselnder Besetzung unterwegs, saugt sich kranke Titel wie „Bleichenblass“ und „Amokkoma“ aus der Feder und vertont das Ganze in Black-Metal Manier.

Überraschenderweise liegt die Stärke der Band jedoch nicht in melodiösem, Black Metal á la NAGELFAR, obgleich diese Stilrichtung das Werk dominiert ‒ sondern (noch vielmehr) im düsteren Gothic-Bereich. Denn gerade die ruhigeren Stücke (Teil zwei von „Tränenfinsternis“ und „Tiara aus Phobien“) erzeugen eine wunderbar verzweifelte Stimmung. Hier passt wirklich alles. Doch auch der Rest weiß zu gefallen, ziehen doch die meist gekeiften, deutschsprachigen Lyriks, Blastbeats, Tempowechsel und wirklich hübsche Melodien den geneigten Hörer in den Bann und halten die ein oder andere Überraschung parat. Perfekte Übergänge zwischen den einzelnen Songs und das Spiel mit Tempo und Thematik machen es leicht „Seelenspiegelsplitter“ als Gesamtwerk und nicht als eine lose Sammlung von Liedern betrachten zu können, was bei einer Länge von knapp 64 Minuten ja auch wirklich unabdingbar ist. Eine gute Scheibe wurde hier abgeliefert, die für Fans vonNOCTE OBDUCTA, FRIGORIS und NAGELFAR mindestens interessant ist!

Seelenspiegelsplitter


Cover - Seelenspiegelsplitter Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 63:53 ()
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Willkommen Im Licht

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Das Debütalbum “Blindflug” liegt noch nicht lange zurück, doch die Herren von HARPYIE sind offenbar fleißig und legen bereits nach. „Willkommen im Licht“ heißt der neue Silberling, der sich musikalisch wie bereits der Vorgänger im Fahrwasser der momentan hocherfolgreichen SALTATIO MORTIS bewegt. Mit der Auswahl von „Der Letzte Held“ als Opener nach dem Intro haben sich HARPYIE jedoch keinen Gefallen getan – das leider durchweg platte Lied kann auch der mitwirkende Hauptmann von FEUERSCHWANZ nicht mehr retten, weder textlich noch musikalisch-gesanglich. Dabei hat die Band in der zwischen beiden Veröffentlichungen vergangenen Zeit dazu gelernt: suchte man auf „Blindflug“ wirklich eingängige Melodien noch weitestgehend vergebens, hat sich die Ausgangslage in dieser Hinsicht auf „Willkommen im Licht“ deutlich verbessert und die Songs gehen viel schneller ins Ohr. Das ruhige „Mädchen Im Wasser“ beispielweise, bei dem ALBERT DANNENMANN von BLACKMORES NIGHT als Gaststar mit von der Partie ist, verleitet schnell zum mitsummen, ähnlich das hübsche „Anna Marie“. Stellenweise überwiegen die modernen Elemente, wie beim flotten „Jericho“, das, sieht man einmal von der Violine ab, deutlich mehr Metal mit dezenten Metalcore-Anleihen als Mittelalter ist. Hauptkritikpunkt ist und bleibt allerdings der Gesang: zwar präsentiert sich Sänger Aello die Windboe besser als zuvor auf dem Debüt, doch so richtig überzeugen will das Ganze stellenweise dann doch noch nicht. FAZIT: noch ausbaufähig, aber die Richtung stimmt und wenn die Verbesserungstendenz erhalten bleibt, ist da mit Sicherheit auch noch mehr drin.

Willkommen Im Licht


Cover - Willkommen Im Licht Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 54:15 ()
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Countdown To Extinction (Live)

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MEGADETHs indirekte Antwort auf METALLICAs „Black Album“ hieß „Countdown To Extinction“ und erschien bereits 1992 – vor schlanken 21 Jahren.

Im Jahre 2012, 20 Jahre nach Veröffentlichung, zockten MEGADETH das komplette Album zuzüglich diverser anderer Songs komplett von vorne bis hinten – inklusive Recording-Equipment und diverser Kameras. Das Ganze erscheint nun auf CD, DVD und Blu-Ray.

...und was soll ich euch zum originalen „Countdown To Extinction“ noch groß erzählen? Die Platte gilt als Durchbruch der Truppe, als Loslösung von Mustaines Vergangenheit mit METALLICA und begannen eingängigeren, so vielen Bands als Vorbild gedienten, etwas BPM-entschärften Thrash-Metal zu zocken. Titel wie „Symphony Of Destruction“ lernt jeder Gitarren-Anfänger, schon weil der Song einfach wie eingängig und geil ist, bei „Skin Of My Teeth“ weiß jeder sofort (und das nicht ohne Grund!) dieser Scheibe zuzuordnen und das thrash-doomige und textstarke „Captive Honour“ ist cool weil ich es cool finde (und das ist an dieser Stelle eine Begründung! Wer nicht überzeugt ist, der holt nun die alte MEGADETH Original-CD aus dem Schrank und geht strafhören!).

Passend ergänzt wird das Ganze dann noch von einigen anderen Titeln, vorne weg zu erwähnt Klamotten wie der sehr live-geeigneten Nummer „Peace Sells“ (von „Peace Sells... But Who’s Buying?“, 1986) oder „Hangar 18“ von „Rust In Peace“ (1990).

Was die Live-Performance angeht, nun: Es sind MEGADETH nach 2000. Wer die Truppe live bestaunen durfte, dem könnte es wie mir gehen: Mr. Mustaine selber hat für etwas von Ozzy Osbourne – der Mikrofon-Ständer ist der beste Freund, große Bewegung ist nicht im Programm enthalten. Auch wer große Gesichts-Akrobatik schätzt, der wird mit Mustaine nicht glücklich – denn die Haare sind vorm Gesicht. Immer.

Aber, ohnehin: wer erwartet sich wie bei Bands wie IRON MAIDEN zulabern zu lassen, der hat etwas verpasst. Das gleiche gilt für jene, die bei Megadeth Live mehr als sehr ordentliche Performance auf der Bühne, Studio-Sound und coole Bildschirme mit passenden Bildern im Hintergrund erwarten – die Band steht, zockt, Mustaine kündigt kurz den nächsten Song an, vergewaltigt die Gitarre und macht weiter. Für eine Live-CD/DVD finde ich das charmant, da die gut abgemischten Live-Geschreie des trotzdem begeisterten (und, am Rande bemerkt, offenbar recht kleinen) Publikums zwar entsprechendes Feeling vermitteln, ich aber keine stundenlangen Ansprachen wie bei SAMSAS TRAUMs aktueller Live-CD wegskippen muss. In Echt sieht es anders aus – aber hier sind MEGADETH ja im Fernseher gefangen.

Allerdings ist das Medium hier sehr hilfreich, da durch schnelle Schnitte, gute Kamerapositionen und Farben viel Dynamik vermittelt wird. Technisch reden wir übrigens bei der DVD von 16:9, ca. 8 Mbit/s und DTS 5.1 Surround.

Ergo: Das Ding ist zu empfehlen. Live sind MEGADETH für in persona anwesende Fans wie mich zwar diskutabel, auf Live-Platte aber definitiv eine gute Ergänzung zur Diskografie, erst Recht wenn Grundalbum und ergänzende Songs so passend sind.



Tracklist:

01 - Intro - Prince Of Darkness

02 - Trust

03 - Hangar 18

04 - Public Enemy

05 - Skin O' My Teeth

06 - Symphony Of Destruction

07 - Architecture Of Aggression

08 - Foreclosure Of A Dream

09 - Sweating Bullets

10 - This Was My Life

11 - Countdown To Extinction

12 - High Speed Dirt

13 - Psychotron

14 - Captive Honour

15 - Ashes In Your Mouth

16 - She Wolf

17 - Peace Sells

18 - Holy Wars...The Punishment Due

Countdown To Extinction (Live)


Cover - Countdown To Extinction (Live) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 18
Länge: 92:9 ()
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All Is One

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Ich weiß auch nicht so genau, warum die Scheiben von ORPHANED LAND an allen Ecken und Enden abgefeiert werden; vielleicht grassiert hierzulande ein Unbehagen, etwas Negatives über eine Band aus Israel zu schreiben?! Aber keine Angst, total negativ wird auch meine Bewertung von „All Is One“, dem sechsten Werk des Quintetts (rechnet man das 1999 neu aufgelegte 1993er Demo „The Beloved´s Cry“ mit), auch nicht, wobei ich in die ganzen Jubelarien der letzten Jahre nicht einstimmen mag. Die Band um Frontmann Kobi Farhi hat sich seit ihrer Gründung vor 20 Jahren von einer reichlich exotischen, gotisch veranlagten Orient-Metal-Band, die irgendwo im gemeinsamen Fahrwasser aus frühen MOONSPELL, frühen TIAMAT, HEROES DEL SILENCIO und den türkischen PENTAGRAM patrouillierte, zu einer Bombast-Kappelle gewandelt, die eher Fans von AVANTASIA oder BLIND GUARDIAN anspricht. Das ist grundsätzlich kein Problem, nur höre ich auf „All Is One“ viel Verpackung, aber zu wenig Inhalt. Der Einsatz von ausladenden Keyboard-Teppichen, weiblichem (Opern-) Gesang und allerlei mittelöstlichen Melodien kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Songmaterial zwar ansprechend, aber beileibe nicht überragend ist. Mit demTitelsong, dem Ohrwurm „The Simple Man“, der Ballade „Brother“ und dem epischen „Let The Truce Be Known“ startet das Album noch viel versprechend, doch danach schaltet die Band in den Spargang und fabriziert kaum noch Melodien mit Nachhaltigkeit (jawoll, jetzt habe dieses Nullwort auch mal benutzt!). Ein Stück wie das auf Hebräisch (?) gesungene „Ya Benaye“ erzeugt nur noch einen vordergründigen Stauneffekt, bleibt aber musikalisch blass, ebenso wie „Freedom“ oder „Our Own Messiah“. Die Fans (die ORPHANED LAND sogar mal für den Nobelpreis vorgeschlagen haben – sonst noch alles gesund?!) werden „All Is One“ wieder in den siebten Himmel loben, Freudentänze ob der Völkerverständigung (und der – unzweifelhaft etwas platten - religiösen Texte) aufführen und dabei völlig übersehen, dass diese Band inzwischen nur noch eine solide bis gute Melodic Metal-Formation ist, die in diesem Fall rein zufällig aus Israel stammt und hier eine zwar hörenswerte, aber weitestgehend belanglose Scheibe kreiert hat. Ich frage mich ernsthaft, ob die Scheuklappen bei einer Band aus dem Iran genauso groß wären…

All Is One


Cover - All Is One Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 54:20 ()
Label:
Vertrieb:
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Amon Amarth

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InterviewEuer neues Album "Deceiver Of The Gods" ist veröffentlicht, die US-Tour vorbei.. endlich Zeit zum Relaxen, oder?


Die Tour war sehr wichtig für uns, da haben wir vorher viel geprobt, was wir für jede Tour machen. Keine Tour ist einfach "irgendeine weitere Tour", sie sind alle wichtig für uns.


Was hattet ihr euch von der US-Tour versprochen?


Wir wussten nicht, was wir erwarten konnten, da wir noch nie eine Festival-Tour in der Art gemacht habtten. Wir haben in Läden mit 5.000 - 20.000 Leuten gespielt. Nach der Tour kann ich sagen, dass wir eine wirklich tolle Zeit gehabt während der ganzen Tour.


Ihr seid ja beim Kreislauf aus Songwriting - Aufnehmen - Touren - Wiederholen angekommen und macht das schon seit einer Weile. Hat es AMON AMARTH zu einem Job gemacht und dadurch etwas von der Magie genommen, die eine Band hat?


AMON AMARTH ist unser Job und unsere einzige Einkommensquelle, aber selbst damit hat es keine Magie verloren, in einer Band zu sein. Es scheint mir eine romantisierende Underground-Sichtweise zu sein, dass eine Band an Magie verliert, sobald sie größer wird. Wir haben ja nie verzweifelt versucht, bekannt zu werden, indem wir unsere Musik oder unsere Identität ändern. Wir haben immer das gemacht, was sich für uns richtig angefühlt hat und sind unserem Herzen gefolgt. Wenn uns das populärer macht: fantastisch. Wenn nicht: immerhin mögen wir das, was wir machen.
Der Kreislauf ist einer, dem jede hart arbeitende Band folgen sollte. Allerdings würden wie niemals etwas aufnehmen, das wird nicht als komplettes, starkes Album ansehen.
Der Unterschied zwischen uns und dem Pizzaboten ist die Tatsache, dass wir unsere Arbeit zu jeder Minute lieben, während der Pizzabote es hasst und seinen Job nur des Geldes wegen macht.


Wie lange habt ihr an "Deceiver Of The Gods" geplant und geschrieben? Fällt es euch mittlerweile leichter, einen guten AMON AMARTH-Song zu schreiben?


Ich habe direkt nach "Surtur Rising" begonnen, neue Riffs zu schreiben und auszuprobieren und habe ungefähr eineinhalb Jahre für die Arbeit an den Riffs gebraucht, bevor ich sie dem Rest der Jungs gezeigt habe. Als wir genug Ideen hatten, haben wir einen Arbeitsplan für die Arbeit an den Songs und für die Aufnahmen gemacht. Im Grunde beginnen wir schon während des aktuellen Albums an den Arbeiten für das nächste Album. Wie vorher gesagt, machen wir das eigentlich immer, wenn wir nicht gerade auf Tour sind.
Routine und Erfahrung machen es definitiv leichter, neue Songs zu schreiben; immerhin wissen wir, was nicht funktioniert. Aber das Schwierigste ist das Schreiben von etwas völlig Neuem. Darauf kann auch keine Erfahrung vorbereiten, denn so etwas erlebt man nicht vorher.


Wer hatte denn die Idee, mit Messiah Marcolin (CANDLEMASS) zu arbeiten? Kanntet ihr schon vor eurer Zusammenarbeit?


Wir hatten die Idee schon seit einer Weile, genau wie einige Ideen, die aber noch nicht umgesetzt worden sind. Johan (voc.) hat Messiah bei einer Tribute-Show getroffen, bei unserer nächsten Show in Stockholm kam er dann vorbei und wir begannen, aber eine Zusammenarbeit zu sprechen. Als dann der Song im Demo-Stadium war, fühlten wir, dass er etwas spezielles braucht - und da kommt Messiah ins Spiel. Es war sehr cool, ihn ein Wochenende lang im Studio zu haben, ganz sicher ein Highlight der Aufnahmen.


Welcher Song von "Deceiver Of The Gods" hat sich denn als dein persönlicher Favorit entpuppt?


Das ist schwer zu sagen, da es sich andauernd ändert. Vielleicht momentan "Warriors Of The North" - ich mag es, wie er aufgebaut ist und wie gut die Musik mit den Lyrics zusammenpasst.
Wir haben den Titelsong "Deceiver Of The Gods" diesen Sommer live gespielt, von daher weiß ich, dass er live perfekt funktioniert. Ich gehe davon aus, dass auch "Father Of The Wolf", "As Loke Falls" und "Blood Eagle" live super sein werden. Wir wollen so viele neue Songs wie möglich innerhalb eines Tourrhythmus spielen, um zu sehen, welche Songs die Fans am meisten mögen. Es ist immer aufregend, neue Songs zu spielen.


Wie viel Zeit verbringst du mit deinen Bandkollegen außerhalb von Proberaum und Tourbus?


Ziemlich genau gar keine Zeit, von Bandgeschäften einmal abgesehen.
Das mag für einige Leute etwas merkwürdig klingen, aber so ist es nun mal. Wir sind alles gute Freunde und lieben es, miteinander Musik zu machen. Aber da wir uns schon das halbe Jahr über sehen, ist es auch nett, die restliche Zeit mit anderen Menschen zu verbringen.


Eure Tour mit CARCASS steht in diesem Jahr noch an - hast du jemals erwartet, sie als Support-Band zu haben?


Nein, nicht wirklich. CARCASS waren defitniv eine große Inspiration für mich, als wir AMON AMARTH gestartet haben und damals konnte ich nicht einmal davon träumen, mit ihnen zu touren. Aber es ist in unseren 20 Jahren als Band viel passiert... Wie auch immer, ich freue mich sehr auf die Tour, eines der besten Packages, bei dem wir jemals mit dabei waren - nicht nur wegen CARCASS, sondern auch weil HELL mit dabei sein werden.


Die letzten Worte gehören dir.


Don't miss our headline tour with carcass and hell! As mentioned earlier, it's going to be the best tour the year. We are in the middle of planning a great show and can't wait to play the new songs for our fans.



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Forever Becoming

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Mittlerweile gibt es zahlreiche Bands, die das Feld des instrumentalen Post-Metal beackern. Dadurch wird es immer schwieriger, aus der Masse hervorzustechen. Und vor allem ist es auch immer wieder eine Herausforderung, sich nicht von Album zu Album zu wiederholen, sondern die üblichen Strukturen zu verlassen. RUSSIAN CIRCLES und auch CASPIAN haben zuletzt vorgemacht, wie das geht, jetzt sind PELICAN am Zug. Die Band aus Chicago musste erst einmal den Ausstieg ihres langjährigen Gitarristen verkraften, kanalisiert diesen Verlust jetzt aber in eine neue Härte, Düsternis und Dringlichkeit. Der verschleppte Opener beunruhigt zunächst, täuscht dann doch noch kurz mit einem melodischen Gitarren-Thema Wohlfühlklänge an, bevor das anschließende „Deny The Absolute“ mit seinem brachialen Riff und ungewohnt treibenden, straighten Drums über den ahnungslosen Hörer herfällt. Dieses hohe Level an Intensität wird zwar nicht über das gesamte Album gehalten, aber immer wieder dominieren doomige, rohe Riffs, die so drückend gespielt sind, dass es kaum auffällt, wenn die Takte ungerade sind. Ab und zu werden Melodien oder Harmonien oben drüber gelegt, die sind aber oft nicht wirklich eingängig und manchmal auch leicht dissonant. Sphärische, melodische Verschnaufpausen kommen zwar vor, bevorzugt in Mittelteilen, sind aber kurz gehalten, und stellenweise haben die Jungs auch einfach Lust zum Lärmen. Ja, auch PELICAN sind nicht vor Wiederholungen gefeit, und hier sticht auch erst einmal nichts wirklich hervor. Trotzdem legen sie mit „Forever Becoming“ ein Album vor, das in seiner Gesamtheit einen dunklen, atmosphärisch dichten Fluss ergibt. Vielleicht ist es nicht ihr Meisterwerk, aber mit Sicherheit ein eindrucksvolles Album mit toll arrangierten Songs und außerdem der Beweis, dass sie immer noch zu den stärksten Vertretern ihres Genres zählen.

Forever Becoming


Cover - Forever Becoming Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 5:12 ()
Label:
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Band:

Pelican

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Severance

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Mit "Severance" geben HEART OF A COWARD ihren Century Media-Einstand und wollen sich als die nächste große Nummer im UK-Metalcore positionieren. Gegen die starke Konkurrenz Marke WHILE SHE SLEEPS oder ARCHITECTS haben HEART OF A COWARD muss "Severance" aber schon eniges bieten. Anfangs ist der Eindruck positiv, die ersten Songs gehen gut ins Ohr, sind dabei ordentlich heftig und handwerklich beeindruckend, gerade Djent-Fans werden auf ihre Kosten kommen. Die clean gesungenen Parts in "Distance" sind eine willkommene und gelunge Abwechslung, genau wie das schleppende "Deadweight". Alles gelungen und in seiner Mixtur aus brachialen, schnellen Parts und gut gesetzten Breakdowns ein Garant für Abriss in den Clubs. Leider können HEART OF A COWARD das hohe Niveau im weiteren Verlauf nicht halten und haben in der zweiten Albumhälfte einige Filler zu verzeichnen, die zwar nicht schlecht sind, aber auch nicht zwingend. So bleibt ein zwiespältiger Eindruck der Scheibe - und die Erkenntnis, dass sich HEART OF A COWARD in guten Momenten mit der Speerspitze der UK-Konkurrenz messen können, aber noch eine Schippe drauflegen müssen, um langfristig bestehen zu können.

Severance


Cover - Severance Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 38:54 ()
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