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Satyricon

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Bei SATYRICON muss man echt mit allem rechnen! In diesem Fall mit einer Rückkehr zu den Wurzeln. Zu den eigenen und zu denen der "schwarzen" Musik ins England der 1970er und Schweden der 1980er Jahre. Denn das selbstbetitelte Album "Satyricon" ist auf seine Art schwärzester Black Metal. Auf seine Art, denn niemand hört sich mit Ende 30 an wie mit 18. So dominieren nicht Hass und Gekeife, die Grundstimmung des Albums ist eher eine schwere Winterdepression. Also gut, gekeift wird auch noch. Aber es wird weniger gerockt als auf "The Age of Nero" oder "Now, Diabolical". SATYRICON hören sich Anno 2013 weniger nach TURBONEGRO an als nach klassischem Doom. Man mische Black Metal mit einem Löffel CANDLEMASS und voila, aus dem Kessel springt einem "Phoenix" entgegen. Am Mikrofon sitzt Sivert Høyem, Sänger der leider aufgelösten MADRUGADA. Mit dem Timbre seiner Stimme kann er wahrscheinlich Gletscher schmelzen, und der Herr Vongraven hat ihn erfolgreich auf sein Album gelockt. Ehrlich gesagt: Für diesen Song vergebe und vergesse ich Satyr egomanische Ausfälle und einige gleichförmige Songs auf diesem Album - dieser Track ist dunkler Pop und der perfekte Soundtrack zum Rotwein am Kamin! Nur sollte man währenddessen wahrscheinlich keine Scheite nachlegen...

Satyricon


Cover - Satyricon Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 51:12 ()
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Helioskron

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Ganze fünf Jahre ist es her, dass die Baden-Württemberger mit ihrem in Eigenregie produzierten, letzten Album „Feindtbild“ im heimischen Underground für Furore sorgten und gute bis sehr gute Kritiken einheimsten. Um sich nach einer solch relativ langen Zeit wieder ins Gedächtnis zu rufen, ist ein gelungener Nachfolger sicher keine schlechte Idee, und der ist „Helioskron“, das inzwischen vierte Album der Band, ohne Frage geworden. Der in der Vergangenheit öfter kritisierte, synthetische Drumsound ist verschwunden; die Produktion der Scheibe ist glasklar und kräftig, aber auch angemessen roh belassen. Auch das Songwriting hat sich gegenüber dem Vorgänger nochmals gesteigert, wobei sich die Jungs jedoch – das ist auch der einzige nennenswerte Kritikpunkt an „Helioskron“ – beim Komponieren mittlerweile scheinbar an avantgardistischeren Szene-Vorreitern wie LUNAR AURORA oder NOCTE OBDUCTA orientieren und sich dabei ein wenig verzetteln, beziehungsweise dem hohen Anspruch nicht gewachsen sind. Klammert man diesen Umstand aus, bleiben durchweg starke Songs wie „Apotheose“, der über zehnminütige Monolith „Aurora“ (ich sag´s ja…), der geile Stampfer „Flammenhunger“ oder die ebenfalls überlangen „Mein Labyrinth“ und „Zenit“, die atmosphärisches, leicht progressives, aber noch etwas uncharismatisches Schwarzmetall bieten. Wenn CREATURE noch mehr an ihrem eigenen Stempel arbeiten und auf ihrem nächsten Werk eine erneute Steigerung schaffen, sind sie ein garantierter „Tipp“-Kandidat!

Helioskron


Cover - Helioskron Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 52:42 ()
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At Dawn

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by Gast
CRAVING sind zurückgekehrt, und dass nach gerade einmal einem Jahr. Kann das gut gehen, oder haben die Oldenburger sich hier übernommen? Eine geradezu epische Spiellänge von über einer Stunde, ein ansehnliches Artwork von ALL THINGS ROTTEN (u.a. CHILDREN OF BODOM und GYMIR) und die Zusammenarbeit mit der Besatzung namhafter Bands wie OBSCURITY, ORDEN OGAN, DYSTOPOLIS oder ISLAY suggerieren zunächst das Gegenteil. Für den Klang der Platte ist überdies Christoph Brandes (u.a. NECROPHAGIST und FINSTERFORST) verantwortlich. Das klingt schwer nach einem Erfolgskonzept.

CRAVING spielen einen bunten Mix aus Black-, Pagan-, Melo-Death und Folk Metal. Rasante Black Metal Passagen, hymnischer Gesang und brisante Soli reichen sich auf „At Dawn“ die Hand. Technisch gibt es hier nichts zu bemängeln, die Songs fügen sich (so unterschiedlich sie auch sein mögen) perfekt zusammen und die Gastmusiker stellen stets eine Bereicherung dar. Das Brot zum Fleisch, sozusagen.

Damit auch linguistisch keine Langeweile aufkommt, befinden sich (wie auch schon beim Debüt) Texte deutscher, englischer und russischer Sprache auf dem Album. Lyrisch bewegen sich CRAVING in der paganen Mythenwelt und bringen Gedichte des russischen Dichters Nikolai Stepanowitsch Gumiljow hervor („Мик“, „Сказания о святой Ольге“ und „Breath After Breath“). Langeweile mag hier wirklich nicht aufkommen und selbst der längste Titel „In die Nacht hinein“ ist viel zu schnell vorbei. Doch auch das pagane „Targayen Wrath“, Humppa-„Olga“, das schwarzmetallische „Hellraiser“ oder das cleane „Breath After Breath“ laden zum Verweilen ein. Man tue sich Gutes und gönne sich das Album!

At Dawn


Cover - At Dawn Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 67:34 ()
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No More Hell To Pay

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Die christlichen Streifenhörnchen nagen sich durch den 80er Vergangenheitskäse zurück in die Gegenwart. Und das machen STRYPER mit einem mächtigen Kohldampf! Das neue Album " No More Hell To Pay" knallt an allen Ecken und Enden und hat kaum noch was mit dem "Gesäusel" aus der Endphase ihrer früheren Karriere zu tun.

"Revelation" stampft erhaben und druckvoll mit viel Hall in der Stimme von Michael Sweet an den Hörer heran. Die Gitarren fauchen, jaulen und quietschen vor wohlig-kantigem Hintergrund. Diese Härte hätte man den vier Musikern nicht zugetraut. Überrascht spitzt man die Ohren, wenn wie bei "No More Hell To Pay"oder "Saved By Love" gar KING DIAMOND-artige Schreie ins Ohr dringen. Die Ballade (Nr. 5 auf dem Album) ist schon schnulzig, kann aber mit einer interessanten Melodieführung den überflüssigen Schmalz abtropfen lassen und trotzdem punkten. Und das darauf folgende "Legacy" ballert so true, düster und erbarmungslos heavy aus den Boxen, dass man tatsächlich auf die Knie fällt - allerdings vor Freude.

Für mich sind Texte immer nur zweitrangig beim Musik konsumieren, zumindest wenn sie nicht auf Deutsch sind. Erstens verstehe ich beim "einfach zuhören" dann nur die Hälfte und zweitens löst doch eher die reine Musik die Emotionen bei mir aus. Somit stören mich die christlich, missionarischen oder gar entrückt religiösen Ergüsse der Amerikaner nicht wirklich.

Also Freunde, das Ding rockt, hat Eier und Charakter, somit macht man mit dem Teil als Metal-/Hardrock-Fan nix, aber auch gar nichts falsch.

No More Hell To Pay


Cover - No More Hell To Pay Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 53:24 ()
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Evst

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Die Faröer Inseln sind ja schon quasi per definitionem – Vorsicht, ich benutze das böse Wort - unglaublich true. Nicht nur Heimat von Bands wie TYR sondern in alten Zeiten noch jene von (echten) Wikingern – und dazu auch landschaftlich wie kulturell ein sehr eigenes Fleckchen Erde. Scheinbar auch eines, welches sehr eigene Musik verlangt.

HAMFERD (oder auch: HAMFERÐ), eine 2008 auf eben diesen Inseln gegründete Truppe, versucht die düstere Atmosphäre ihrer Heimat mit tiefgehenden, in der Heimatsprache der Insel geschriebenen Texten im Gewand von Doom Metal rüber zu bringen und haben in der Vergangenheit auch einige Erfolge mit eben diesem künstlerischen Ansatz zu verbuchen: Die Band hat mittlerweile reichlich Tour- und Live-Erfahrung, wurde zum Gewinner des Wacken Metal Battle 2012 gekürt und spielte Anfang diesen Jahres ein bemerkenswertes Konzert, indem sie in der älteste Kirche der färöischen Haupstadt Tórshavn als Konzerthalle wählten. Wer sich das Spektakel anschauen will, der kann das übrigens auf dem YouTube Kanal der Band tun.

Aber zum Thema: „Evst" ist das Debut der Truppe und vor allem eines: Ziemlich schlecht in Worte zu fassen. Und nein, es liegt nicht an den Texten in der mir unverständlichen, vielleicht aber auch gerade daher umso mystischer wirkenden Heimatsprache der Band – es liegt im musikalisch-textlichen Gesamtkonzept. In 6 langen Songs wird eine Geschichte erzählt die mit viel künstlerischer Hingabe musikalisch untermalt wird – es anders rum zu formulieren würde der Atmosphäre nicht gerecht.

Im Opener „Evst" wird mit schepperndem, düsteren Doom-Metal mit Einflüssen aus den Bereichen des Death und Black (letzteres insbesondere beim Chorus-Riffing) die Geschichte eingeleitet: In den Bergen bricht ein Sturm über einen Sohn und seinen Vater los, worauf ersterer verschwindet. Im Verlauf des Albums tauchen Geister auf um mit ihm seinen Sohn zu suchen...

Diese Geschichte wird in den kommenden Songs untermalt: Bei „Deyðir varðar" schraubt sich das musikalische mehr ins depressive, insbesondere im Zusammenspiel von Stimme und melodischem Gitarrenriff und die hier eingestreuten Growls verursachen Gänsehaut. „Við teimum kvirru gráu", ein Titel der besonders die traumhaft klare Stimme von Frontmann Jón Alderá in Kontrast zu seinen so klagend klingenden, mit passenden Riffs hinterlegten sonstigen Gesangsparts bringt, führt dies fort, streut akustische Elemente ein und wird vom akustischen, ruhigen „At jarða tey elskaðu" abgelöst der eben diese klare, traurige Stimme mit einigen wenigen Gitarrenakkorden begleitet.

„Sinnisloysi" wird mit bösen Growls und einem ebenso bösen Kontrast zum Vorgänger eingeleitet und kriegt im Verlauf des Titels Unterstützung von der färöischen Sängerin Eivør Pálsdottir und zeichnet ein unglaublich kraftvolles, musikalisches Bild – und auch ein sehr reales Bild, welches ich an dieser Stelle einfach verlinken muss um die Wirkung ansatzweise rüber zu bringen. Das Outro „Ytst" beendet die Scheibe in einem 10-Minuten langen Suizid in der Story – und klingt auch so.

Als Fazit: „Evst" ist ein wirklich extrem spannendes und atmosphärisches Album. Man merkt die Überlegung und Hingabe der Band (die übrigens einen großen Plattenvertrag ausschlug) – und daher auch meine expliziten Empfehlung, sich über Story und Zusatzinfos der Truppe schlau zu machen, beispielsweise mit den Konzept-Zeichnungen über die einzelnen Titel des Albums auf ihrer Facebook-Seite. Wer das tut – und sich auf wirklich ganz böse-düsteren Faröer-Doom einlassen mag – wird mit HAMFERÐs „Evst" ein besonderes, den Zuhörer wirklich einnehmendes Album erleben können.


Release: 15.11.2013

Evst


Cover - Evst Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 45:14 ()
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Hamferd

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Gind A-Prins

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NEGURA BUNGET lieferten sich in der Vergangenheit Band.interne Scharmützel, die zur Aufspaltung führten und zur Gründung von DOREDEDUH führten. Der verbliebene NEGURA BUNGET-Teil macht mit neuer Besetzung weiter und Großes vor, so sind gleich mehrere Alben in Planung. Die 7" "Gind A-Prins" liefert einen Vorgeschmack: der Track "Curgerea Muntelui" wird sich auf dem neuen Album finden. NEGURA BUNGET konzentrieren sich hier auf ihre Stärken und haben die Folk-/ Pagan-Atmosphäre ihrer Frühwerke aufleben lassen, so dass sich im Kopfkino schnell Bilder von prächtigen Naturkulissen und wilden Männern einstellen. „Taul Fara Fund“ klingt dann noch folkiger, wozu der sphärische Gesang und die Flöte als Akzente setzendes Instrument gut passen; am Ende weiß auch dieser Song zu gefallen. Wenn sich NEGURA BUNGET auf diesem Niveau stabilisieren, können die anstehenden Alben für Fans der Frühwerke eine gelungene Angelegenheit werden.

Gind A-Prins


Cover - Gind A-Prins Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 2
Länge: 10:5 ()
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Prisoners Of The Sun

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by Gast
Etwas Großes steht bevor. Chaos – Tod – Winter. Was meinen sie nur, AJUNA, aus dem Norden?

Sehr mysteriös gibt sich das Quintett und dennoch scheint hier ein enormer Mitteilungsdrang zu bestehen. Stille und Durchtriebenheit leben und stehen auf „Prisoners Of The Sun“ in Wechselwirkung, ein Leben und Sterben. Schläft der Dämon, so erwacht die Schwärze. Fiese Black-Metal Passagen, schwerfälliger Doom, minimalistisches Ambient - düster und sehr ergreifend drängen die „Gefangenen der Sonne“ den Hörer in eine mysteriöse, undurchsichtige Welt, fern der unseren.
Handschriftlich skizzierte Textzeilen sollen diesem den Einstieg in diese erleichtern. Doch weniger aufschlussreich, als vielmehr verängstigend liest sich das Booklet, wirken die Zeichen doch leicht psychotisch. Stimmungsvoll umsalbt wird der Leser der Lektüre von den psychotischen Lauten AJUNA’s.
Klar ist: Mit einer Spielzeit von gerade einmal 34 Minuten Länge verlangen die Dänen dem Hörer einiges ab. „Prisoners Of the Sun“ glänzt durch seine Komplexität, verschachtelte Songs und Unbegreifliches. Verwirrung und Erleuchtung zugleich. Eine merkwürdige Faszination, gepaart mit enormer Ratlosigkeit, geht mit diesem Stück Musik einher, welche auch nach duzenden Durchläufen nicht verebben mag. So ist es auch schwer, Anspieltipps zu nennen. Vielleicht ja den „Winter“, als krönendes Finale?

Prisoners Of The Sun


Cover - Prisoners Of The Sun Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 34:31 ()
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Ajuna

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Asa

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by Gast
Aus dem Gjallarhorn schallt „Asa“, FALKENBACH’s nunmehr sechste Veröffentlichung in voller Länge. Obgleich seine Zeilen „Vratyas Vakyas“ persönlicher Meinung her von gerade einmal einem Prozent seiner Hörerschaft richtig aufgefasst werden, so schreibt, singt und spielt er doch freudig weiter. FALKENBACH lebt, zur Freude der gesamten Hörerschaft.
Wie gewohnt stellt der „suchende Wanderer“ diese auch dieses Mal vor keine unerwarteten Neuerungen. FALKENBACH bleibt FALKENBACH und nichts sonst. So hält „Asa“ vielmehr eine Verflechtung bisheriger Elemente als große Überraschungen bereit. Verglichen mit der 2011 erschienenen „Tiurida“ kommt das Album allerdings schwarzmetallischer und auch abwechslungsreicher daher.
„Asa“ verfeinert die auf den Vorreitern angestrebte Mixtur aus epischer Folklore, Pagan – und Black Metal. Akkustikgitarren vs. Blast Beats, cleaner Gesang vs. gutturales Gekrächzte, heißt es hier. Alles fügt sich hier zu einem harmonischen Ganzen zusammen. Während “Wulfaweijd”, “I Nattens Stilta“, “Bronzen Embrace” und “Stikke Wound” für ordentlich Feuer sorgen, beschaffen der Opener, „Mijn Laezt Wourd“, „Ewround“, „Bluot Fuer Bluot“ und das Ending die nötige Epik.
So setzt „Asa“ die bisherige FALKENBACH-Biografie ohne große Umbrüche und in erhofftem Wohlklang fort.

Asa


Cover - Asa Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 41:20 ()
Label:
Vertrieb:

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