Review:

The 5th Sun

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MONKEY 3 ist eine Band, die eigentlich viel bekannter sein sollte. Der Vierer aus dem schweizerischen Lausanne spielt seit 2001 instrumentalen Post-Rock, oft psychedelisch und doomig, mal auch progressiv, und immer atmosphärisch und intensiv. Hinter den Vorreitern des Genres, wie MOGWAI, CASPIAN, THIS WILL DESTROY YOU oder auch RUSSIAN CIRCLES, müssen sich MONKEY 3 nicht verstecken, aber der große internationale Durchbruch ist ihnen bislang verwehrt geblieben. Vielleicht und hoffentlich ändert sich das mit dem vierten Album, „The 5th Sun“. (Der Titel mag daher rühren, dass die Band auch noch eine EP veröffentlicht hat, es sich hier also um den fünften Release handelt.) Schon der 15-minütige Opener „Icarus“ begeistert mit PINK FLOYD-Einschlag, drückenden Gitarren-Riffs, wunderbaren Melodien, 70s-Orgel und epischem Aufbau, grandioses Gitarren-Solo und bombastisches Finale zum Reinknien inklusive. Das folgende „Suns“ kommt noch einmal deutlich psychedelischer daher, rockt aber auch immer wieder gerade nach vorne los und baut über einem hypnotischen Beat Schicht für Schicht auf und wieder ab. Bei „Birth Of Venus“ wird es dann aber erst so richtig spacig. Captain Future-Sounds tragen einen in ferne Galaxien fort, aber immer sind dann wieder fette, doomige Gitarren-Riffs zur Stelle, um einen zur Erde zurückzuholen. Der mit 4:44 Minuten kürzeste Song „Pintao“ stampft düster, während einen ein drückendes Stoner-Riff fest im Griff hat und Gitarrist Boris wieder einmal ein umwerfendes Solo auspackt. Das wieder psychedelischere „Once We Were...“ verbindet eine treibende, hypnotische erste Hälfte mit einem schleppenden, sich langsam aufbauenden zweiten Teil, bei dessen dunkler Atmosphäre man fast schon Gänsehaut bekommt. Das abschließende „Circles" geht dann mal so richtig ruhig und atmosphärisch los, nach zweieinhalb Minuten bricht aber ein fettes Riff herein, gefolgt von einem epischen Finale, das dann aber kurz vor Schluss komplett zurückgenommen wird, um Platz für einen leisen Abschluss zu machen.

Ach, jetzt ist das so eine Song-für-Song-Kritik geworden... Dabei sollte man das Album besser wie ein einziges langes Stück mit all seinen vielen verschiedenen Facetten hören. Dann verspürt man den wahren Sog dieser Musik, die gleichzeitig zum Reinlegen und Davontragen-lassen ist. Mit „The 5th Sun“ ist MONKEY 3 ein kleines Meisterwerk gelungen, und es ist nur zu wünschen, dass diese Band endlich von mehr Menschen wahrgenommen wird, als es bisher der Fall war.

The 5th Sun


Cover - The 5th Sun Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 50:7 ()
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The Engineered Flesh

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„The Recent Foresight“, das Zweitwerk der Karlsruher, liegt schon sechs Jahre zurück, so dass diese Band sicher kaum noch jemand auf dem Schirm gehabt haben dürfte. Der Nachfolger „The Engineered Flesh“ führt das Konzept des Vorgängers konsequent weiter und bietet erneut bombastischen, leicht gotisch und todesmetallisch flankierten Black Metal, der seine stilistische Heimat bei CRADLE OF FILTH, DIMMU BORGIR oder LIMBONIC ART hat und recht vielseitig ausgefallen ist, wobei es das Duo Aggreash (Gitarre, Bass, Gesang, Keyboards) und Ex-BELPHEGOR-Drummer Nefastus (zu denen sich mit Zethos und Vethys zwei Live-Mitglieder gesellen) hier (noch) nicht schafft, sich nach Art der Vorbilder die ganz großen Hymnen aus den Rippen zu schneiden. Der Einsatz von Blastspeed-Parts (bleistiftsweise in „Soul Transition Interface“ und „Mind Simulator“), kühler Elektronik („Technological Singularity“) oder Keyboard-Piano-Spielereien („Perverted Identity“) wirkt hier noch nicht optimal verzahnt; das Songwriting erweckt oft den Eindruck, als haben die beiden Herren zu viele Ideen in ihre grundsätzlich hörenswerten und von Fredrik Nordstörm und Mika Jussila angemessen fett produzierten Kompositionen rühren wollen und die nötige Homogenität noch nicht gefunden. Stärker als die lebensdauerschwächelnden Kollegen AGATHODAIMON oder die völlig gruseligen Stiefelinselbewohner GRAVEWORM sind LYFTHRASYR in dieser Form aber allemal. Freunde des symphonischen Black Metal erleben mit „The Engineered Flesh“ zwar nicht ihr schwarzes Wunder, aber ein Totalausfall klingt definitiv anders.

The Engineered Flesh


Cover - The Engineered Flesh Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 41:8 ()
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Vertrieb:
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In The Minds Of Evil

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by Gast
DEICIDE zählen neben CANNIBAL CORPSE wohl zu den weltweit einflussreichsten Death Metal-Bands. Doch anstatt goriger Splatter-Themen widmen sich DEICIDE lieber der Blasphemie, was sie bei ihren puritanischen Landesgenossen auch nicht beliebter macht, wurde dortzulande doch gar an vielen Orten ein Auftrittsverbot über die Band verhängt.

Wie dem auch sei … Das die „Verfechter des Bösen“ und ‚Gottesmörder‘ es auch nach satten dreiundzwanzig Jahren noch drauf haben soll uns ihr nun schon elftes Studioalbum beweisen. Und „In The Minds Of Evil‘“ unterschreibt die Devise vieler Jahre: Der Hass auf das Christentum ist nicht verflogen, Glen Benton will die Welt (noch immer) brennen sehen.

Dabei orientiert sich die Scheibe an den Platten der 90er und DEICIDE kommt es gar nicht in den Sinn moderne, Hardcore-lastige oder gar pseudo-melodische Elemente in ihren Death Metal einfließen zu lassen. Ein Glück, diese Standhaftigkeit!
„In The Minds Of Evil“ ist geprägt durch Geschwindigkeit und brutales Riffing. Ein prägnanter, bald grooviger Refrain prägt den Titeltrack, der zugleich als Opener daher kommt, „Beyond Salvation“ glänzt durch seine Leads, “Between The Flesh And The Void” durch grandiose Soli. Alles in allem ist es sehr solide, was die sagenumwobene DM-Legende hier ans Licht befördert. DECIDE beweisen einmal mehr, dass es keine großen Stilwandel bedarf, um die Hörer bei Laune zu halten und innovativ zu klingen.

In The Minds Of Evil


Cover - In The Minds Of Evil Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 36:50 ()
Label:
Vertrieb:
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Climax

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„BEASTMILK from Finland simply make the best Post Punk around.“ - dieser Satz mit sehr hohem Wahrheitsgehalt stammt nicht etwa aus dem Promo-Info der Plattenfirma, sondern findet sich im Booklet des aktuellen DARKTHRONE-Albums „The Underground Resistance“, geschrieben von Musikauskenner Fenriz. Und tatsächlich bringt das Quartett das Blut in Wallung und die Eier zum Kochen, was sich bereits auf der superben letztjährigen EP „Use Your Deluge“ angedeutet hat. Das Debütalbum „Climax“ spinnt diesen Faden weiter und bietet zehn Hymnen (ja, Hymnen!!!), die ein Jaz Coleman nicht besser hätte machen können. Das musikalisch recht simple, aber dafür umso effektivere Konzept, das nach wie vor wie eine wilde, höchst eingängige Mischung aus Occult Rock der Marke THE DEVIL´S BLOOD oder GHOST, psychedelischem Power-Rock wie MONSTER MAGNET und den Vorbildern KILLING JOKE daherkommt, zündet bei jedem Hördurchlauf und verbreitet eine höllisch intensive düstere Ästhetik. Dabei schaffen es Goatspeed (Gitarre), Kvohst (Mikro), Arino (Bass) und Paile (Drums), jedes sich aufdrängende Gotenklischee gekonnt zu umschiffen, was nicht zuletzt an Kvohsts glasklarem, dunklem Gesang liegt, der völlig ohne „erotische Spielereien“ (Flüstern, Stöhnen, Hauchen,…) auskommt. Aber das eigentliche Geheimnis sind diese obergeilen Songs, von denen der Opener „Death Reflects Us“, „The Wind Blows Through Their Skulls“, „Nuclear Winter“ und „Love In A Cold World“ nur als Anspieltipps herhalten sollen, da auf „Climax“ nicht mal ansatzweise ein Ausfall zu verzeichnen ist. Lediglich die beiden Überfünfminüter „Ghosts Out Of Focus“ und das abschließende „Strange Attractors“ sind einen Tick schwerer zugänglich, ergänzen den Rest des Materials aber hervorragend und wachsen mit der Zeit. Mit „Fear Your Mind“ haben die Jungs ganz nebenbei noch einen der besten Clubfeger der letzten Jahre aufs Band gezimmert, der locker mit dem überragenden Hammer „Children Of The Atom Bomb“ von der EP mithalten kann. Diese Band kann mal ganz groß werden!

Climax


Cover - Climax Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 38:35 ()
Label:
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Interview:

Ajuna

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by Gast
InterviewHallo Zusammen! Kürzlich erst kam ich in den Genuss von „Prisoners Of The Sun“. Doch dies ist nicht euer Debüt, zuerst kam ja noch die „Death In The Shape Of Winter“-EP. Wie hat sich eurer Meinung nach euer Stil verändert, worin unterscheiden sich die Demo und das aktuelle Album stylistisch?



Hell-o.

Wir freuen uns sehr, dass Dir unser Album gefällt. Es dauerte ungefähr drei Jahre, es fertig zu stellen. Es ist richtig. Wir veröffentlichten eine Vinyl-EP in 2012, in Zusammenarbeit mit dem Kopenhagener Indie-Label Neh-owh.

Die Bezeichnung „Debüt“ ist insofern richtig, als dass es unser erstes Album in voller Länge ist. Es gibt immer noch einige B-Seiten von der EP, vielleicht graben sie wir irgendwann aus und veröffentlichen sie um die Weiterentwicklung AJUNA’s hörbar zu machen.
Bis dahin können wir nur sagen, dass wir schneller, dunkler und komplexer geworden sind.


Euer Musikstil ist relativ einzigartig. Woher bezieht Ihr eure Inspirationen? Und wie läuft der Prozess beim Schreiben ab?

nspirationen… Ja, da gibt es viele und die wenigsten entstammen aktueller (Metal-)Musik. Die meiste Inspiration schöpfen wir aus unserer Gefühlswelt, unseren anderen kreativen Projekten und uns selbst.
Unser Ziel ist es AJUNA von offensichtlichen Einflüssen freizuhalten. Natürlich scheinen einige Stücke unsere Liebe zu frühem Black- und Death Metal erkennen zu lassen ‒ Doch das ist nicht unsere Intention, zu einer bestimmten Szene oder einem Genre zu gehören. Wir machen unserer eigenes Ding und sehr bewusst folgen wir diesem Weg.
Der aktuelle Prozess beim Schreiben findet kollektiv statt. Alle Ideen, Riffs und Strukturen stammen aus unserem heißgeliebten Proberaum. Und ja, es gibt einige Kämpfe während des Schreibprozesses. Doch das ist der Weg, wie wir ihn gehen. Geliebte und Kämpfende, Katzen und Hunde.


Wann wurde AJUNA gegründet, wer hatte die Idee und welche Intention hattet ihr?

AJUNA wurde 2010 gegründet. Wessen Initiative es war ist schwer zu sagen, da die meisten Bandmitglieder in anderen Projekten zusammen spielten (und das seit den Neunzigern). Es gab keine klare Intention die Musik oder lyrische Richtung AJUNA’s betreffend. Irgendwie wurde es zu dem, was es jetzt ist. Die Richtung basiert und basierte immer auf der reinen Intuition, nicht auf irgendwelchen Idealen, einem bestimmten Stil oder Konzept.


Und was bedeutet euer Bandname, „AJUNA“?

Er hat seine Wurzeln im Lateinischen, mit der Bedeutung des Hungerns.
Symbolisch, spirituell und zerstörerisch.
Wir wählten den Namen passend zum aktuellen Sound und unserem Blick auf die Welt.
Er ist himmlisch.


Wie denkt ihr über die alte norwegische Black Metal-Szene?

Wir wuchsen damit auf und waren Teenager während der Neunziger, so folgten wir der Szene in den frühen Jahren. Die Musik ist sehr inspirierend, die Geschichte episch und definitiv hat sie Teil an der gewaltigen Anzahl von Dingen, von denen wir unsere Inspiration beziehen. Doch es ist keine Szene, der wir aktuell folgen.


Da euer Sound sehr modern ist, fällt es leicht euch mit der US Post-Black-Metal-Szene in Verbindung zu bringen.

Wir kommen gerade von einer Tour aus den USA und bloß wenige Menschen vergleichen uns dort mit der Post-BM-Szene, was sehr lustig ist, da wir in Europa immer mit dem Post-Irgendwas in Verbindung gebracht wurden, doch nie eine persönliche Beziehung dazu fühlten. Weder zur US-amerikanischen, noch zur europäischen Szene.


Was denkt ihr über…



Die westliche Gesellschaft

Die westliche Gesellschaft zu definieren würde viel, viel Zeit brauchen und die darauf folgende Diskussion noch mehr.
Lass uns diese Frage für mit Zeit gesegnete Akademiker.

Skandinavien ist ein sehr schöner Platz zu Leben, auch wenn die hohen Selbstmordraten anderes vermuten lassen.


Krieg:

Ein Zeichen und Produkt sozialer und ökonomischer Probleme. Krieg wird nichts anderes bringen, außer die aktuellen Probleme auf die Straße zu beförderen. Dieses „Es ist die menschliche Natur“-Argument ist eine Beleidigung an das Potential der menschlichen Empathie.


Tod

Zu offensichtlich sind wir sehr vertraut mit diesem Begriff, doch er ist eines dieser Themen über die wir nie reden, wenn wir Zeit zusammen verbringen. Es ist nicht sehr interessant sich darüber zu unterhalten, mit der Ausnahme natürlich, dass jemand Bekanntes von uns gestorben ist.


Natur


Sie flüstert und schreibt,‒ so wie der Schnee fällt. Wenn die Sonne verglüht ist bleibt da nichts zu lieben, alles ist dann verloren.‘ So sprach einst ein alter Mann, den wir trafen. Wir wissen nicht was er meinte, doch wir denken es war etwas über den nuklearen Winter.


Wann werdet ihr in Deutschland zu sehen sein?

Ja, es steht definitiv auf unserer To-Do-List in Deutschland zu spielen, aber es ist uns zurzeit unmöglich zu sagen wann und wo genau. AJUNA plant etwas Großes, doch die Details hüten wir. Sie sind weggeschlossen, hinter sieben Türen und jede hat ein neunstelliges Zahlenschloss.^^


Spielt ihr lieber in großen oder in kleineren Clubs? Und wo war euer bisher bestes Konzert?

Wir lieben alle Bühnen! Das Live-Spielen hat eine sehr hohe Priorität für uns. Eine bessere Praktik kannst du nicht kriegen. Punk-Schuppen, Metal Clubs, gigantische Open Air Festivals, Mainstream-Veranstaltungen, Kirchen, Proberaum-Shows und so weiter… Wir spielen sie alle. Welches Konzert das Schönste war ist ja irgendwie irrelevant. Wir spielten für 2000 Menschen, für 200, für 20 und wir spielten für eine einzige Person in f***ing Fargo.
Wir genießen jede Show, da unser Erfolg auf dynamischen Zwischenmenschlichkeiten beruht, nicht auf der Größe des Publikums. Ein interessiertes und gut gelauntes Publikum ist immer gut.


Wo seht ihr AJUNA in zwei Jahren? Habt ihr da etwas geplant?

Gegenwärtig arbeiten wir an unserem nächsten Album und es wird hinreißend verrückt und in sehr heftiger Weise fieberhafte Kompositionen realisieren. Die psychologischen Grenzen werden als tyrannische Archetypen, welche selbst als Inhaber der wahren Energie sind, enthüllt. In zwei Jahren sind wir offenbar vollkommen verrückt, da wir dann ein riesiges Loch in die uns umgebende metaphysische Wand gerissen haben, was dann wiederum in diversen verschiedenen Entitäten in unserer schwächlichen Psyche residiert.


Gut, gut… Möchtet Ihr den Lesern zu guter Letzt noch ein paar weise Worte mit auf den Weg geben?

Eure Gedanken sind frei… Unterstützt den Untergrund und unterstützt die Bands, falls ihr wunderbare extreme Musik in eurem Umfeld live sehen wollt. Und ja, Zu Fühlen ist gut und gut ist gut genug.



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Wagner Reloaded - Live In Leipzig

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“Wagner Reloaded” entstand anlässlich eines zweihundertjährigen Jubiläums – aus nahe liegenden Gründen nicht dem der deutlich jüngeren APOCALYPTICA, sondern, wie der Name bereits nahelegt, dem des Großmeisters Wagner. Eingespielt wurde das Ganze live zusammen mit dem Symphonieorchester des MDR in Leipzig im großen Stil mitsamt Tänzern und allem Drum und Dran, nun ist es für alle, die nicht live vor Ort mit dabei waren, als Live-Album zu haben. Wagner, das große musikalische Genie – das schüchtert erst einmal ein. Doch APOCALYPTICA verneigen sich zwar deutlich vor dem großen Meister, spielen ihn jedoch nicht sklavisch nach, sondern lassen sich vielmehr von seinen Werken inspirieren – und das tun sie auf ihre ureigene Weise. So kommt beispielsweise „Flying Dutchman“ stellenweise in für die Band recht typischer, für Wagner jedoch eher unüblicher Art und Weise vergleichsweise metal-lastig daher. APOCALYPTICA zeigen sich vielseitig: mal hart, mal episch-dramatisch („Path In Life“), dann wieder geradezu herzzerreißend melancholisch, wie bei „Lullaby“ (auf das Babyglucksen am Ende hätte man dann aber doch verzichten können). Fazit: man muss kein Klassikexperte sein, um APOCALYPTICAs Wagner-Epos zu schätzen, besonders auf ihre Kosten kommen werden aber wahrscheinlich Fans der frühen Werke der Band, da „Wagner Reloaded“ wie diese auch bei langen Stücken völlig ohne Gesang auskommt.

Wagner Reloaded - Live In Leipzig


Cover - Wagner Reloaded - Live In Leipzig Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 56:25 ()
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Surrender To No One

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9 Jahre sind seit dem letzten CHASTAIN Album vergangen und unglaubliche 23 Jahre seit dem letzten Werk mit Original-Vocalistin Leather Leone „For Those Who Dare“. Gerade die 5 ersten Alben gehören zur Crème de la Crème des klassischen US Power Metals. Bei solchen Reunions liegen Erwartungen und Ängste erfahrungsgemäß eng beieinander. Im Falle von CHASTAIN pulverisiert aber schon der knackige Opener „Stand And Fight“ jedwede Bedenken im Ansatz. Fett produziert knallt einem Power Metal in Formvollendung entgegen. Leather klingt als wäre sie nie weg gewesen, David T. Chastain zelebriert seinen einzigartigen Mix aus kraftvollem Power-Riffing und virtuoser Solierkunst und die Rythmussektion bestehend aus Originaltieftöner Mike Skimmerhorn und PAGAN'S MIND Drumwizard Stian Kristoffersen bollert jedes Soundloch zu. Gerade was auch Kristoffersen am Schlagzeug abzieht ist großes Kino. Das folgende „Call Of The Wild“ hätte auch perfekt auf „The 7th Of Never“ gepasst und schiebt gnadenlos nach vorne. In „Deep Down In The Darkness“ wird etwas auf die Bremse gedrückt, trotzdem -oder gerade deshalb- ist dieses Stück unglaublich intensiv und heavy. „Freedom Within“ ist wieder eine klassische Up-Tempo Nummer welche auch auf „Ruler Of The Wasteland“ oder „Voice Of The Cult“ ein Highlight gewesen wäre. Auch wenn CHASTAIN heute ein Tacken rabiater zu Werke gehen wie anno dunnemals. Das schleppende „I Am Sin“ lässt einen an „Angel Of Mercy“ denken und walzt sich unerbittlich in die Gehörgänge des Rezensenten. „Rise Up“ begeistert wieder als treibender Power Metal Track, welcher das Genick sofort in ekstatische Zuckungen versetzt und mit einem majestätischen Chorus glänzt. „Evil Awaits Us“ ist ein weiterer düsterer und extrem heavy daherkommender Hammer. „Fear My Wrath“ zieht die Geschwindigkeit wieder etwas an und schafft es trotz aller Heaviness locker zu swingen. „Save Me Tonight“ zeigt die Fähigkeit Chastains blitzschnell zwischen derbem Gitarrenshredding, simplem, aber effektivem Riffing und einschmeichelnden Melodiebögen zu wechseln und trotzdem den Song nicht aus den Augen zu verlieren. So macht das Spaß. Beim Titelstück werden endgültig alle Pferde von der Leine gelassen. Den speedig / thrashigen Strophen wird hier ein schleppender Chorus zur Seite gestellt, was die schnellen Parts noch extremer erscheinen lässt. Einmal mehr hymnenhafter Metal in Formvollendung. Das abschließende „Bleed Through Me“ zeigt CHASTAIN dann schlußendlich von ihrer epischen Seite und gibt Leather noch mal die Möglichkeit so richtig zu glänzen. Alles in Allem ist „Surrender To No One“ ein bockstarkers, sowohl klassisches als auch modernes Album, welches die Band CHASTAIN als relevante Bereicherung der Metalszene 2013 präsentiert.

Surrender To No One


Cover - Surrender To No One Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 54:10 ()
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Triangulation

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Seit meiner letzten Begegnung mit HIDDEN TIMBRE vor ein paar Jahren hat sich so Einiges getan. Die einschneidendste Veränderung ist wohl der Wechsel am Mikro. So schwingt nach dem Ausstieg von Anja Bräutigam ein Herr namens Ronny Uhlemann das Mikro und sorgt gleich für ein härteres Klangbild. Aber der Mann kann nicht nur röhren wie ein Elch, er kann -wenn es der Song verlangt- seine Message auch melodisch intonieren. Auch wenn die Instrumentalisten die gleichen wie auf dem Vorgängerwerk „Hidden Timbre“ sind, so tönt „Triangulation“ noch einige Tacken härter und man pendelt zwischen aggressivem Modern Metal und frickeligen Prog-Sounds hin und her. HIDDEN TIMBRE schaffen den Spagat zwischen Moshpit und Kopfhörer und eignen sich sowohl zum drauf Abgehen als auch zum Analysieren für angehende Musikstudenten. Mir persönlich tönt es ab und zu zu modern (mit Sprechgesang wie in „Recurring History“ kann ich naturgemäß wenig anfangen). Wer seine Musik aber hart, anspruchsvoll, ehrlich und modern mag, der ist bei HIDDEN TIMBRE an der richtigen Adresse.

Triangulation


Cover - Triangulation Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 50:11 ()
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Vertrieb:
Review:

Balance Of Power

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Die österreichischen Power Metaller um den Ex-LEAVE'S EYES, Ex-EDENBRIDGE Drummer Roland Navratil können mit Ex-ARTILLERY Fronter Soren Adamsen einen prominenten Neuzugang aus Dänemark verbuchen. Und selbiger macht mit seiner kräftigen Stimme auch bei einer melodischen Band wie DIGNITY eine super Figur. Genau genommen ist Adamson das größte Ass im Ärmel der Wiener. Geht „Balance Of Power“ mit „Rebel Empire“ und „Save Me“ recht knackig nach vorne los und schaffen DIGNITY dort sehr gut den Spagat zwischen melodisch-bombastischen Elementen und schierer Metalpower, so kippt die „Balance Of Power“ beim folgenden „Rise“ erschreckend gen Schlager. Dass man sich bei dem Versuch eine melodische Hymne zu komponieren auf einem schmalen Grat bewegt, von welchem man leicht abzustürzen droht, haben schon andere Bands erfahren müssen (man erinnere sich z.B. an STORMWITCH und deren Waterloo „Fallen From God“). Leider stürzen auch DIGNITY bei „Rise“ gnadenlos in die Tiefe. Und auch die nächsten Stücke lassen leider nur bedingt aufhorchen. Erst mit „Save Me“zeigt die Formkurve wieder nach oben. Schöner catchy Chorus, zackige Strophen, viel Melodie, aber auf der richtigen Seite der Kitschgrenze. In den starken Momenten erinnern DIGNITY durchaus an ihre leider verblichenen Landsleute von STYGMA IV. Was aber auch vor allem an Adamson liegt, welcher manchmal doch sehr nach Ritchie Krenmaier (was macht der eigentlich heutzutage??) klingt. Abgeschlossen wird das Album durch den gelungenen 7-Minüter „Freedom Reign“. Danach folgen noch das balladeske aber sehr kurze und dadurch irgendwie unfertig klingende „Help Me Call My Name“ und das nette SCORPIONS Cover „Blackout“. Alles in Allem ist „Balance Of Power“ eine etwas zerfahrene Angelegenheit. Ein starker Beginn in Verbund mit einem starken Schluß und einem schwächelnden Mittelteil. Ich bin mir aber sicher, dass DIGNITY Potential haben, welches sie in Zukunft noch stärker ausschöpfen werden.

Balance Of Power


Cover - Balance Of Power Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 45:20 ()
Label:
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Nashville

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LION TWIN spielen laut eigener Aussage „Metal-Pop“ und kommen aus dem Umfeld der frühen ACCEPT, was dazu führte, dass sowohl „Uns-Udo“ für ein Duett mit Sängerin Li bereit war, als auch Michael Wagener sich für Mix und Mastering verantwortlich zeigt. Auch wenn es sich bei „Nashville“ um ein Debut handelt, so merkt man zu jeder Sekunde, dass hier gestandene Musiker mit teils jahrzehntelanger Erfahrung am Werk waren. Die Songs sind stimmig durcharrangiert und glänzen mit Ohrwurmmelodien am Fließband. Metallische Härte war offensichtlich nicht das Ziel von LION TWIN, vielmehr legt man ein Augenmerk auf eingängige, aber nicht ausgelutschte Melodiebögen. „Nashville“ klingt in seiner Gesamtheit sehr fokusiert und erwachsen. Spannend ist, dass es LION TWIN schaffen ihre Musik für den Hörer einerseits so zu gestalten, dass durch das Verwenden vertraut klingender Versatzstücke der Einstieg in ihren Klangkosmos für den Hörer sehr leicht gemacht wird. Andererseits kommen sie immer wieder mit neuen Ideen und ungewöhnlichen Schlenkern um die Ecke, die die ganze Sache interessant und spannend halten. Alleine der „Lord Of Dance-Überfall“ in „Far Away“ ist sensationell und überraschend und läßt wohl auch Herrn Blackmore und Frau Night begeistert ums Lagerfeuer hüpfen. Textlich zeigen sich die Dame und die Herren recht engagiert und behandeln aktuelle Themen wie Umweltverschmutzung oder die Occupy-Bewegung genauso wie wahrlich „klassischen“ Stoff à la „Tristan & Isolde“. Schöne, gut zu hörende Scheibe.

Nashville


Cover - Nashville Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 58:4 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

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