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Departures

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„Departures“ (deutsch: „Verlust“), - das ist das Thema, mit dem sich MIDNIGHT MASSES auf ihrem ersten Album auseinandersetzen. Sicher, bei einem Vorgänger wie der „Rapture, Ready, I gGazed At The Body“-EP hätte niemand freudigen Krautrock erwartet. Desweiteren dienen die MIDNIGHT MASSES dem ehemaligen …AND YOU WILL KNOW US BY THE TRAIL OF DEAD-Bassist Autry dazu den Tod seines Vaters zu verarbeiten. Viele Freunde scheint der Us-Amerikaner zu haben, zeigt doch die Guest-Liste die Beteiligung von nicht weniger denn fünfzehn Gast-Musikern auf. Musikalisch haben wir es hier mit Soul-haltigem und nicht gerade freudigem Alternative Rock zu tun, der von Ambient über Pop bis hin zu Psychedelic und Gospel vor nichts zurück schreckt. Während Songs wie „Golden Age“ oder „Be Still“ sich getrost als atmosphärischer Rock bezeichnen lassen und fast schon an die Entwicklung von NEW MODEL ARMY auf ihrer neusten Platte „Between Dog And Wolf“ erinnern, graben Songs wie „Hollywood Death Forever“, „Broken Mirror“ oder das instrumentale „Everywhere Is NowHere“ doch eher in der psyedelischen Endlos-Schleife. Mit „If I Knew“ haben MIDKNIGHT MASSES eine schöne „Herbst-Radio-Musik“-Ballade der Marke ENYA auf das Album gepackt, während „Am I Nomad?“ mit seinem hohen Gesang fast schon unschuldig und fröhlich erscheint (es aber natürlich nicht ist). „All Goes Back“ wird durch Gospel-Einsatz ziemlich nervig gestaltet. Hier hat man noch mehr „Uhhhs“ und „Ahhhhs“, als es bei „Hollywood Death Forever“ oder „There Goes Our Man“ (…) der Fall ist. Gegen so etwas sollte man resistent sein, wenn man dieses Album genießen will. Ansonsten liefern MIDNIGHT MASSES hier ein recht buntes Werk depressiver, atmosphärischer Rock-Musik ab, die trotz einiger Pop-Allüren ihren Kunst-Projekt-Status würdevoll erhält.

Departures


Cover - Departures Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 47:55 ()
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Band:

MIDNIGHT MASSES

KEINE BIO! www
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Wovenwar

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Als sie im Sterben lagen, rotteten sich die Musiker von AS I LAY DYING wieder zusammen um zu musizieren. WOVENWAR – Die Wahrheit entstand. Der Grund für den Beinahe Tod stellt die Festnahme ihres Shouters Tim L. dar. Doch was wäre die Welt ohne Musik? Sie waren erfolgreich, sie hatten Freude, sie konnten nicht aufhören. Als neuer Sänger wurde Shane Blay, der Ex-Sänger der ebenfalls christlichen Metalcore Band OH, SLEEPER erwählt. Doch oh WOVENWAR, was ist passiert? Die US-Amerikaner klingen in jedem Sinne wesentlich anders als erwartet. Man kann ruhig behaupten, dass WOVENWAR AS I LAY DYING im Blut haben, was ja durchaus der Wahrheit entspricht und sich gerade bei Songs wie „Archers“ oder „Identity“ im Songaufbau sowie Schlagzeug und Gitarren bemerkbar macht. Hier schlägt die Härte des Metalcore ein. Doch was diesen Ansatz (wohl gewollt) zu Nichte macht, ist der beinahe totale Verzicht auf Shouts. Shane Blay glänzt durch glanzvollen Klargesang, was der Musik von WOVENWAR einen Hard Rock-Stempel aufdrückt und die Begründer des Metalcore in ganz neue Gefilde treibt. Das klingt gar nicht mal schlecht und der starke Kontrast zwischen der harten Instrumentierung und dem Klargesang weiß durchaus zu gefallen („Prophets“ sei hier ein positives Beispiel der ruhigeren Machart). Doch Songs wie „Father Son“ driften ja wirklich fast (vor allem durch das hier sehr seichte Drumming) fast in die Radio-Pop Ecke ab. So ist WOVENWAR unbestritten ein ganz anderes Pflaster als (die Komatösen) AS I LAY DYING und nicht ohne Einschränkung Ex-Fanatikern dieser Kombo zu empfehlen. Dafür können die Musiker sich mit diesem Debüt ein neues Publikum erspielen, bedient „das eiserne W“ doch vor allem die Vorlieben für schnellen Metal, rockige Riffs und melodischen Klargesang. Fazit: Nicht schlecht, nur sehr anders. Mutig, aber kein Senkrechtstart. Anspieltipps: „All Rise“, „Profane“, „Archers“ und „Prophets“.

Wovenwar


Cover - Wovenwar Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 54:23 ()
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Band:

Wovenwar

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The Unravelling

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Es gibt Musik, die eine echte Herausforderung ist. Eine Herausforderung sie zu spielen und vielleicht eine noch größere sie zu hören: KNIFEWORLD aus London sind zum Beispiel solch ein Phänomen. Wir haben es hier mit einer achtköpfigen Band zu tun, die Tasteninstrumente, Streicher, Vocals männlicher und weiblicher Natur, Saxophonen und Fagotten zu bedienen weiß. Arrangiert wird die Musik sehr psychedelisch, ausgesprochen progressiv, jazzig verzehrt, schief und einfach krank. Einen Hauch Metal-Gitarren hier, einen Pop-Chorus dort kann man zwar erkennen – doch alles wurde irgendwie zerzägt, in Stücke gehackt, heruntergeschluckt und mit einer nicht unwesentlichen Portion LSD wieder ausgespuckt. Zu verweisen wäre da auch noch auf den unangefochtenen Speed in den Fingern der Musiker, was tatsächlich von musikalischem Geschick zeugt. Doch eben wirkt auch das alles sehr verzehrt und improvisiert. Ein wilder Zirkus des Grauens wurde mit „The Unravelling“ erschaffen, deren kranke Composings in der Länge von einer dreiviertel Stunde sicher nur für ganz hartgesottene Progressive/ Jazz/ Experimental/A lternative/ Mathcore-Hipster zu genießen ist.

The Unravelling


Cover - The Unravelling Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 45:20 ()
Label:
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Band:

Knifeworld

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No Pain - No Glory

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„No Pain – No Glory“ heißt die Devise von HUMANIZZED, einer noch recht frischen Band aus dem Schwabenland. Ein treffender Titel für das Debütalbum der Jungs, wurde es doch in Eigenarbeit und ohne Label-Unterstützung herausgebracht. Der Sound ist dennoch beachtlich, was nicht weiter überrascht: „No Pain – No Glory“ wurde in dem Studio 22 in Ludwigsburg produziert (u.a. BRAINSTORM). Was ebenfalls positiv hervorsticht sind die Vocals von Postel „Apostel Of The Doom“, der sich durch eine äußerst angenehme (und für einen Heavy Metal-Sänger doch wirklich sehr tiefe) Stimme auszeichnet. Lyrisch schwanken HUMANIZZED zwischen Texten griechischer Mythologie (z.B. „Guardian Of Hades“) und Zeitkritik. Das Material bewegt sich hier größtenteils im Mid-Tempo-Bereich und mit „Black Tears“ und „Lost Soldier“ sind auch noch zwei Balladen vorhanden – erstere sogar mit weiblicher Unterstützung. „New Millenium“, „Renegade“ und „The Slasher“ indes sind da etwas rockiger. Womit wir auch schon bei den Anspieltipps angelangt wären. Nicht jeder Song der CD weiß ausnahmelos zu begeistern und hier ist noch jede Menge Platz nach oben – Aber das Potential ist auf jeden Fall da und man mag echt gespannt sein, was da noch kommt. Fans von ACCEPT, GRAVE DIGGER, den SCORPIONS oder auch DORO sollten den Jungs auf jeden Fall mal eine Chance geben.

No Pain - No Glory


Cover - No Pain - No Glory Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 38:33 ()
Label:
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Decent Into Genocide

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Die Faszination des zweiten Weltkrieg: Nicht nur HAIL OF BULLETS, SABATON und ENDSTILLE haben sie erkannt, sondern auch die US-Black Metaller EASTERN FRONT widmen sich diesem düstern, durch Menschenhand verursachten Thema Tod. Nicht nur die Schlacht von Leningrad, sondern auch die Massengräber von Katyn sind hier ein Thema. So machen EASTERN FRONT mit „Decent Into Genocide“ da weiter, wo sie mit „Blood on Snow“ aufgehört haben. Und auch musikalisch geht das – mit kleinen instrumentalen Interludes („Die Reise In den Tod“) und Bombenfeuer zerlöcherte – Gemetzel genau dort weiter. Die Flieger fliegen wieder tief, wie Intro und Höhepunkt Nr. 1 „Retribution Sky“ suggeriert. Höhepunkt Nr. 2 spielt mit melachonischem Klavierspiel, derben Bassläufen und einem Gastauftritt von ENDSTILLES Zingultus. Ansonsten gibt es hier, wie bei dem Rest, voll einen auf die Zwölf. Zwei, drei nette Riffs und gute Parts versinken leider in Monotonie und Vorhersehbarkeit. Etwas mehr Stimmung, musikalische Finesse, mehr Breaks, Experimente und Abwehchslung hätten hier nicht geschadet. Fans von ENTHRONED, GRAUPEL und ENDSTILLE können dennoch Gefallen an diesem eher mittelmäßigen Album finden.

Decent Into Genocide


Cover - Decent Into Genocide Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 52:1 ()
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The World We Left Behind

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Vierzehn Jahre “Black Meddle” und jede Menge Live-“Blitzkrieg”, sechs Alben, vier EP’s, einige Split’s und Kompilationen. Das reicht – Man sollte aufhören, wenn es am Schönsten ist. So verkündete Blacke Judd das Ende von NACHTMYSTIUM, welche uns mit „The World We Left Behind“ ihren krönenden Abschied servieren. Auf Jeden Fall sticht das letzte Werk mit seiner blutroter Farbe und einer barbusigen Dame in äußerst psychedelischer Machart sogleich optisch hervor – will sich dies nicht wirklich mit den (wenn auch psychedelisch-angehauchten) Black Metal-Klängen vereinen lassen. Nach einer so großen Diskographie ohne Schwachstellen und Enttäuschungen ist es in der Tat schwer, einen krönenden Abschied zu komponieren. Doch NACHTMYSTIUM haben sich dieser Aufgabe gestellt und mit „The World We Left Behind” definitiv ihr Bestes gegeben, fasst das Werk doch alle NACHTMYSTIUM-Merkmale auf, ohne alte Alben zu kopieren. Dominant ist nach wie vor die Mischung klassischen Schwarzmetalls und elektronischer Keyboardklänge – egal ob in treibend schneller Form („Into The Endless Abyss“) oder etwas langsamer wie beim Titeltrack. Mit kranksägenden Keyboards kommt „Tear You Down“ daher und macht dem Beiwort „experimental“ der Griechen alle Ehre. Ebenso „On The Other Side“ und „Fireheart“ die wie Rock’N’Roll auf Black Metal klingen. Das schon vorab veröffentlichte „Voyager“ indes kommt schön düster und rauchig daher - wie wir es kennen und lieben. So wissen NACHTMYSTIUM auch auf ihrem letzten Werk bis zum Abschluss mit experimentellen Schwarzmetall bestens zu unterhalten. Schade, dass es vorbei ist.

The World We Left Behind


Cover - The World We Left Behind Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 54:44 ()
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Ostbunker EP

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Old School Thrash Metal gibt es von PANZER SQUAD auf die Ohren. Im Osnabrücker Ostbunker faktisch beheimatet, ist es keine allzu große Überraschung, dass die erste EP gleich danach benannt wurde: Die „Ostbunker EP“. Als Artwork haben wir hier eine leuchtendgrüne Gasmaske – das Markenzeichen der Band, welches sofort ins Auge sticht. PANZER SQUAD spielen schnellen Thrash Metal der alten Schule, mit schepperndem Schlagzeug, sägenden Gitarren, einigen Soli und guten Riffs. Auch die Vocals kommen schön evil und gekonnt rüber und Songs mit eingängigen Refrains wie „Cursed“ oder das etwas schnellere „Terrified“ wissen spätestens (!) nach dem dritten Durchlauf mitzureißen. Fans von Thrash Metal áls SODOM und TOXIC HOLOCAUST können bedenkenlos zuschlagen.Zu erwerben gibt es die EP für nur drei Euro auf der Bandcampseite, da kann man echt nicht meckern.

Ostbunker EP


Cover - Ostbunker EP Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 05
Länge: 18:58 ()
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