„Hod“ ist die englische Version des nordischen Gottes „Hödur“, einem Sohn Odins. Doch statt der nordischen Mythologie haben sich die Texaner viel mehr Mythologie L.P. Lovecrafts und der schwärzlichen Finsternis dunkler Mysterien verschrieben. So wundert es kaum, das HOD ihr neustes Album nach „Gates of Dozak: „Book of the Worm““ von dem satanisch-spirituellen Dichter Michael W. Ford benannt haben. Rein optisch erinnert das „Book Of Worm“ von HOD aber wieder mehr an Lovecraft. Hierbei handelt es sich um ein Tentakel-besetztes Wesen ála Cthulhu, gezeichnet von dem texanischen Künstler Jon Zig (SUFFOCATION, EXHUMER, DYING FETUS …). Gute Arbeit! Auch ist zu loben, dass hier an das hier an den Vorgänger „Serpent“ (2009) angeknüpft wurde. Auch musikalisch wird hier wieder klassischer Black/ Death mit jeder Menge Blut in der Stimme und einem instrumentalen Inferno dargeboten. Am stilistisch abwechslungsreichsten kommen “Through the Gates (They Come for Me)” (Todbringendes High-Speed-Riffing) und das etwas gediegenere und fast schon zu Teilen fast schon mystische „Where Are The Demons“ daher. Der brutale Tod ist hier jedoch allgegenwärtig. Teils wirkt das Material allerdings etwas unausgereift und so, als hätte man schnell fertig werden wollen. Fans von Bands wie GRAVEHILL oder AUTHOPSY und MASTER werden an diesem okkulten Todesmetall trotzdem Freude haben.
Book Of Worm
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
08
Länge:
33:46 ()
Label:
Vertrieb:
Yep, Everybody´s Darling BLUES PILLS werden auch bei uns - METAL INSIDE - rezensiert. Und stimme ich in Chor der Huldiger mit ein? Nö, mach ich nicht. Vorweg, das Teil ist schon gut gemacht, rechtfertigt meiner Meinung nach aber nur bedingt den Hype, der um die multinationale Truppe gemacht wird.
Neu ist die musikalische Ausrichtung: Blues Rock der frühen 70er, man denkt an FLEETWOOD MAC, CREAM und durch die ausdrucksstarke Stimme von Elin Larsson kommt ein Hauch von der großen JANIS JOPLIN in die Rillen. Das allein löst schon mal beim einen oder anderen ein leichtes Kribbeln in den Ohrmuscheln aus. Und der Gitarrist Dorian Sorriaux ist mit seinen 18 Jahren ein Hammer-Talent. Sein Spiel ist beseelt, steckt mal voller Zorn und im nächsten Moment trieft bluesige Traurigkeit aus seinen Saiten. Auch wie seine Gitarre klingen "darf" (Produktion) ist schon Spitzenklasse.
"High Class Woman" punktet bei 2:30 mit gefühlvollem, sich steigernden Zwischenspiel, und "Black Smoke" macht auch vieles richtig. Das alles ist wirklich stark gemacht und belebt ein schon lange vergangenes Lebensgefühl. Nur erwische ich mich dabei, dass mich manche Nummer einfach links liegen lässt.
Mir fehlt, um das Ding wirklich abzuklatschen, die Tiefe in den Songs, zu viel bunt funkelnde Oberfläche. JANIS JOPLIN packte den Hörer bei den Haaren und zog ihn durch ihr Innenleben, so dass nach einem Hördurchgang der Geruch von Gras, Whisky und Räucherstäbchen an ihm hafteten. Und Peter Green reicherte den Blues mit Melodien an, welche Jahrhunderte überdauern werden. All das finde ich in dem sauber, hochklassig, leicht steril klingenden Werk der BLUES PILLS nicht wirklich. Zu wenig starke, inhaltsschwere Melodien, die dem Blues doch erst das innere Klingen verleihen.
Gut gemacht, starker Gitarrist, tolle Sängerin, nette Nummern - aber Jahrhunderte überdauernde Songs? Das Abfeiern der Musiker ist verfrüht, und das schadet der Band, die durchaus das Potential für Großes hat.
Blues Pills
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
10
Länge:
42:47 ()
Label:
Vertrieb:
MARTY FRIEDMAN war der 90er-Gitarrist von MEGADETH (davor HAWAII und CACOPHONY) und gilt als einer der hervorragenden seiner Zunft. Seine Vorliebe für asiatisch angehauchte Klänge führte schließlich dazu, dass er heute in Japan lebt und vor allem auch dort einen entsprechenden Bekanntheitsgrad hat. Mit „Inferno“ legt der Gitarrist nun ein weiteres Solo-Album vor, welches bereits beim ersten Durchlauf zündet und Laune macht. Mit dem eröffnenden Titeltrack wird die Marschrichtung festgelegt – harter, durchaus melodischer Instrumental-Metal, eher rifforientiert und schnell – komplexe Strukturen inklusive – aber auch mal abgehackt und schon mit sportlicher Note. Dass es FRIEDMAN dabei schafft sich nicht deplatziert in den Vordergrund zu drängen – das macht „Inferno“ mit aus. Dazu dann noch illustre Gäste, um das Gitarren-Inferno zu entzerren. Als da wären zum Beispiel DANKO JONES („I Can't Relax“) mit einem soliden Punk-Rock-Song (und tollem Solo - was auch sonst), „Sociopaths" mit David Davidson (REVOCATION, fetter Thrash-Metalcore-Bastard mit technischen Finessen) und „Lycanthrope“ Alexi Laiho (CHILDREN OF BODOM, furioser Song mit Death-Metal Gesang und einen Gitarren-Trio-Infernale – dann da kommt auch nochmals DANKO JONES zum Zuge). Dazu darf noch Saxophonist Jorgen Munkeby bei „Meat Hook“ mit ran (was in einer Jam-Jazz – Industrial - Speed Metal Mixtur endet die den Kopf verdreht) und das Flameco Duo Rodrigo y Gabriela darf bei „Wicked Pancea“ ran (hat was, klingt aber nicht ganz so ausgereift). Das trieft leider auch auf das eher ruhige „Undertow“ zu, auf dass man hätte verzichten können. Den Abschluss bildet die eingängigste und ruhigste Nummer „Horrors“ – ein von seinen erkrankten ex-CACOPHONY Kollegen Jason Becker mitkomponierte Nummer. Ergo – wie bereits Anfangs erwähnt - ein Album, welches bereits beim ersten Durchlauf zündet und Laune macht – und das schön fett.
Inferno
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
12
Länge:
48:45 ()
Label:
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Ex-LORDI Bassist MAGNUM hat seit 2006 eine Spielwiese unter dem nicht ganz so tollen Namen NAKED IDOL am Start und nach einigen Demos letztes Jahr eine Eigenproduzierte EP unter dem Titel „Filthy Faries“ veröffentlicht. Das Teil hat also schon einige Zeit hinter sich, einige Rotationen hinter sich, aber zündet nicht so wirklich. Die 5 Titel schwimmen hörbar im LORDI-Fahrwasser; die krächzende Stimme und der starke Pop-Flair wollen nicht so richtig miteinander harmonieren. Einzig das an Platz vier gesetzte balladeske „Jane“ sticht mit Chartpotential hervor. Irgendwie kommen NAKED IDOL so als LORDI-Light daher – den oben genannten Hit hin oder her. Nach dem letztjährigen wirklich gelungenen DON HENLEY Cover „Boys Of Summer“ (das nicht auf der EP ist) doch etwas schade.
Filthy Faries
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
5
Länge:
24:32 ()
Label:
Vertrieb:
Review: ... Und Wir Vergessen Was Vor Uns Liegt
Was ist dran an MARATHONMANN, dass sie einen derartigen Senkrechtstart hingelegt haben? Im Herbst 2011 gegründet, ist mit „… Und Wir Vergessen Was Vor Uns Liegt“ schon das zweite Album der Münchner erschienen, zwei EPs haben sie auch noch veröffentlicht. CASPER nahm sie mit auf Tour, danach standen sie unter anderem vor COMEBACK KID und JENNIFER ROSTOCK auf der Bühne. Schon das Debüt-Album „Holzschwert“ wurde in der Punk- und Indie-Szene abgefeiert, und mit der neuen Scheibe legt die Band eindrücklich nach.
Den eingeschlagenen Weg verfolgt sie dabei konsequent weiter: Auch die neuen Songs befinden sich irgendwo zwischen Punk-Rock, Post-Hardcore und Deutsch-Rock und erinnern damit mal an (die alten) JUPITER JONES, mal an TURBOSTAAT und mal auch an HOT WATER MUSIC. An jeder Ecke gibt es tolle Melodien zu hören, die jedoch nie wirklich auf den Pop schielen und die alleine schon aufgrund der zwischen Schreien und Gesang liegenden Vocals immer auch angenehm rau klingen. Die Texte selbst sind meist persönlicher und emotionaler Natur, kommen dabei jedoch nie zu pathetisch oder klischeehaft daher. Toll eingespielt ist die Scheibe auch noch: Die Jungs gehen hier mit jeder Menge Energie zur Sache und machen ordentlich Druck.
Wahrscheinlich ist es genau diese Mischung, die diese Band so besonders macht: Stilistisch zwischen mehreren Stühlen, haben MARATHONMANN schon jetzt einen eigenen, unverwechselbaren Sound gefunden und dürften textlich vielen Leuten aus der Seele sprechen. Der Erfolg sei den sympathischen Bayern mehr als gegönnt, und man darf wohl gespannt sein, was aus dieser Band noch werden wird.
... Und Wir Vergessen Was Vor Uns Liegt
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
12
Länge:
39:7 ()
Label:
Vertrieb:
Review: Electric Puppetry
Sascha Paeth dürfte dem einschlägigen Rock- und Metalfan vor allem als Gitarrist der 90er-Überflieger Band HEAVEN’S GATE bekannt sein – und natürlich als Produzent von Acts wie zum Beispiel EDGUY, KAMELOT, RHAPSODY OF FIRE oder EPICA. Mit THE WIREPUSHERS hat Paeth jetzt laut eigener Aussage eine Band am Start, mit welcher er seine über Jahre angefallen Songideen verwirklicht. Dabei geht es musikalisch definitiv in eine andere Richtung als seine Produzentenkarriere vermuten lässt. Alternative Rock mit Fun-Punk-Flair, live eingespielt, eher angeraut als glatt und alles ohne Bombast (sprich Keyboards und Orchester) – mal Indie („Any Minute“), mal leichter Funkeinschlag („All Is Good“), mal fast eingängiger Pop („Minimal“) – abwechslungsreich ist das allemal. Gesanglich bewegt sich der englische Sänger Paul Kettley zwischen vorlauter Rotzigkeit und Classic Rock Organ, textlich ist Augenzwinkern angesagt. Und auch instrumental ist handwerklich alles im grünen Bereich - Paeth an der Gitarre eh‘, Bassist Arne Wiegnad (SANTIANO) und Schlagzeuger Robert Hunecke (AVANTASIA, dort allerdings am Bass tätig) passen da auch. Die Songs gehen dabei ins Ohr und machen Laune; kann man sich sofort im Pup oder fetzigen Biergarten für einen schönen, rockenden Abend vorstellen. Highlights sicher der gitarrendominierte und cool groovende Opener „The Escapader“, der flott rockende Spaßmacher „Finest Girl“ oder das munter gespielte SMALL FACES Cover „Tin Soldier“. Allerdings treffen nicht Kompositionen so auf den Punkt, auch weisen manch eingängige Parts und Refrains eine nicht ausreichende Halbwertszeit auf. Für Alternative Rock-Freunde eine durchaus interessante Mischung, welche aber den letzten Tick doch etwas missen läßt.
Electric Puppetry
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
13
Länge:
55:38 ()
Label:
Vertrieb:
Satte fünf Jahre sind vergangen, sei die DEATHSTARS der geneigten Hörerschaft zum letzten Mal neues Material kredenzten. Lediglich ein Best Of-Album kam im Rahmen der Tour mit RAMMSTEIN nach gerade mal drei Studioalben auf den Markt. Jetzt ist es allerdings wieder soweit und die Schweden legen mit „The Perfect Cult“ nach. Dass sie ihren Stil in den Jahren der Studioabwesenheit nicht vergessen haben, wird dabei schnell klar- da dröhnt es so düster aus den Boxen wie eh und je und an Härte hat die Kombo auch nicht eingebüßt. „All The Devil´s Toys“ und „Ghost Reviver“ kommen äußerst eingängig daher und setzten sich schnell im Ohr fest. „Bodies“ ist sehr elektronisch geraten, die Gitarren treten hier deutlich hinter die fetten Synthesizer zurück, „Temple oft he Insects“ kommt mit seinen Klassik-Bombast-Elementen ausgesprochen düster-opulent daher, das druckvolle „Asphalt Wings“ weist überaus melodiöse Keyboard-Parts auf. FAZIT: Überrascht wird man von „The Perfect Cult“ zwar nicht, aber die DEATHSTARS liefern genau das, wofür man sie kennt und mag.
The Perfect Cult
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
10
Länge:
42:22 ()
Label:
Vertrieb:
Ursprünglich haben TROPHY SCARS als Post-Hardcore-Band angefangen. Davon ist auf ihrem neuesten Album aber nicht mehr viel zu hören. Über die Jahre hat die Band aus New Jersey Lust am Experimentieren gefunden und immer wieder verschiedenste Einflüsse aus Indie-Rock, Blues, Psychedelic und sogar Hip Hop zugelassen. Aber auch vor diesem Hintergrund überrascht „Holy Vacants“. Schon der Opener „Extant“ kommt unerwartet ruhig, fast schon balladesk daher, und von dort aus nehmen TROPHY SCARS einen auf eine abenteuerliche Reise mit. Gerockt wird eher selten, es gibt nur einige wenige Ausbrüche, und tempomäßig geht es eher gemächlich zu. Vieles klingt verträumt, immer wieder wird es auch theatralisch, in Songs wie „Archangel“ und „Everything Disappearing“ auch etwas schwülstig. Es gibt Blues-Gitarren zu hören, Klavier, Bläser, Streicher und weibliche Background-Chöre. Teils fühlt man sich dabei an eine Rock-Oper erinnert, teils auch an die großen PINK FLOYD-Alben. Tatsächlich handelt es sich bei „Holy Vacants“ auch um ein Konzeptalbum: Erzählt wird die Geschichte eines Liebespaares, das in den Blutzellen von Engeln einen Jungbrunnen entdeckt hat. Klar, ohne etwas Kitsch und Pathos kann es bei diesem Inhalt nicht abgehen, allerdings tragen TROPHY SCARS zum Teil doch etwas dick auf. Trotzdem: „Holy Vacants“ ist zwar ein etwas seltsames, aber durchaus spannendes Album, für das man jedoch ein gewisses Maß an Aufgeschlossenheit benötigt.
Holy Vacants
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
12
Länge:
55:35 ()
Label:
Vertrieb:
Seiten