Mit "Pale Communion" setzen OPETH da an, wo sie mit "Heritage" aufgehört haben: klassicher Progressive Rock, ergänzt um die einzigartige Stimme Mikael Akerfeldts und dem Band-Faible für überlange Songs. Die Zusammenarbeit mit Steve Wilson (PORCUPINE TREE) hat Opeth-Chef Akerfeldt ja mehr und mehr beeinflusst, das ist in der Rückschau deutlich. So ist auch auf dem neuen Langeisen der Metal beinahe nicht mehr existent, dafür versucht sich Drummer Martin Axenrot immer wieder an jazzigen Parts und die Band insgesamt an vielen kleinen Spielereien ("Eternal Rain Will Come"). Im Vergleich mit "Heritage" wird das bessere Songwriting schnell deutlich, das die Songs im Ohr hängenbleiben lässt. OPETH haben da also ganz gezielt an der Schwachstelle des letzten Albums gearbeitet - das es back to metal gehen würde, war sowieso nicht zu erwarten. Dafür wühlen OPETH in ihrer eigenen Vergangenheit und lassen immer Anleihen aus "Ghost Reveries" und "Damnation" in die Songs einfließen, so dass "Pale Communion" erkennbar nach OPETH klingt. Der neue Mann an den Keyboards bringt im genau richtigen Maße Ideen ein, ohne die Songs zuzukleistern, und die Produktion, für die sich Akerfeldt himself verantwortlich zeigt, ist mit dem warmen und zugleich druckvollen Sound genau richtig. OPETH haben mit "Pale Communion" die Fehler vermieden, die "Heritage" zu einem langweiligem Album machten und sich auf ihre Stärken besonnen. Das Ergebnis überzeugt von Anfang bis Ende. OPETH are back!
Pale Communion
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
8
Länge:
55:40 ()
Label:
Vertrieb:
Review: Through The Dark Past
Kurz vor der Veröffentlichung ihres neuen Albums "Atomic Temples" lassen die Schweden diese Compilation von der Leine, die rund vier Handvoll alte Schätze aus dem inzwischen zwölf Jahre alten Fundus der Band beinhaltet. Bis auf das Debütalbum "Chambers Of Abomination" ist nahezu alles vertreten, was die Truppe um Gitarrist/Sänger und (Ex-)THE CROWN/GOD MACABRE-Mitglied Jonas Stålhammar vor dem letzten Album "The Serpent´s Redemption" eingetrümmert hat: die Split mit TORMENTED, die EP "Into The Eternal Pit Of Fire", die Split mit USURPRESS, die Split "No Life" mit MORDBRAND, die EP "Carnivores" sowie das Demo "Meathook Diaries". Hinzu kommen vier brandneue Songs, auf denen auch MORDBRAND/Ex-GOD MACABRE-Röhre Per Boder zu hören ist ("The Day Man Lost"). Das macht unterm Strich eine gute Stunde bläcken Thrash Metal, der zwar hörenswert ist und schon früh eine reife Band erkennen lässt, jedoch, wie auch auf erwähntem letzten Album, bei Weitem nicht als essentiell durchgeht, auch wenn sich hier altes und neues Material gekonnt vermischen. Spät hinzugestoßene Fans machen mit dieser All-Inclusive-Compilation nicht viel falsch; lediglich die Anhänger der ersten Stunde der Hadesbomber könnten etwas enttäuscht sein, weil dieses alte Material nun allgemein verfügbar ist. Aber irgendwas is´ ja immer...
Through The Dark Past
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
21
Länge:
56:55 ()
Label:
Vertrieb:
Review: Under Satan´s Sun
Straßenstaub, ein bisschen Dunkelheit und eine Prise Voodoo-Flair wehen einem entgegen, wenn man „Under Satan´s Sun“ auflegt. Das ergibt einen durchaus eigenen Sound, der den Amerikanern nicht schlecht zu Gesicht steht. Der Beginn des Openers „The Town That Dreaded Sundown“ erinnert an die Gesänge, die in Steinbrüchen schuftende Sträflinge im Wilden Westen anzustimmen pflegten, das Ganze kommt heavy, aber doch eingängig daher. Das anschließende „Spearfinger“ tritt etwas mehr aufs Gaspedal, auch „Dead Man´s Shadow On The Wall“ rockt ebenso flott wie dreckig drauflos. Beim düster-schwermütigen „Death Does Us Part“ das eindeutig ohrwurmtauglich ist, kommt die Gothic-Note vermehrt durch, ähnliches gilt für „Welcome To The Horror Show“. „The Moon-Eyed People“ beginnt eher psychedelisch, fährt dann aber ordentlich fette Gitarrenwände auf. Fazit: BLOODY HAMMERS haben sich mit ihrem okkult angehauchten Heavy Rock eine eigene Nische geschaffen und da „Under Satan´s Sun“ gut ins Ohr geht dürfte dem Album ein neues Zuhause im einen oder anderen CD-Player ebenfalls sicher sein.
Under Satan´s Sun
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
10
Länge:
44:58 ()
Label:
Vertrieb:
Review: Taste My Sword Of Understanding
So, über Umwegen ist hier etwas gelandet dass an sich besser bei Kollege Otto aufgehoben wäre. „Taste My Sword Of Understanding“ von OPIUM WARLORDS ist ein nicht besonders zugänglicher Bastard, welcher seine Basis im Doom und Psychedelic der 70er hat. Denn natürlich lassen auch hier BLACK SABBATH grüßen, vereinzelt versetzt mit Keyboards die schon mal an KRAFTWERK erinnern und elektronischen Soundcollage die nicht zu weit weg von Sludge und Stoner Klängen ihr Unwesen treiben. Dabei geht es immer stark basslastig und dem Genre entsprechend bedächtig zur Sache. Wobei letzteres eher eine Untertreibung ist – Sami Albert Hynninen und seine OPIUM WARLORDS agieren de Facto in hochauflösender Slow-Motion, sehr oft instrumental und mit einem krächzend, lamentierenden Gesang, welcher zuweilen auch in eine fast tonlose, pathetische Erzählweise mündet. Klingt spannend, ist es zuweilen auch – aber Solo verliert Sami (im Gegensatz zu seinen Arbeiten mit REVEREND BIZARRE und SPIRITUS MORTIS) immer noch des Öfteren den roten Faden. Das Ganze ist zwar schon eingängiger als der Vorgänger „We Meditate Under The Pussy In The Sky“, aber auch „Taste My Sword Of Understanding” setzt vor allem auf Atmosphäre und benötigt dadurch einiges an Zeit und guten Willen. Der Gute lotet hier bewußt die Grenzen des Machbaren aus, überscheitet diese aber leider auch mal und kann darüber hinaus einen gewissen Grad an Eintönigkeit nicht verleugnen. Durchaus anstrengend, irgendwie cool; aber sicherlich eher was für die eingefleischte Gemeinde.
Taste My Sword Of Understanding
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
9
Länge:
72:33 ()
Label:
Vertrieb:
Die für instrumentalen Post-Rock typische Laut-Leise-Dynamik bestimmt auch das vierte Album von MAYBESHEWILL. Anders als andere Bands dieses Genres bauen die Briten aber keine Gitarren-Wände auf. Im Vordergrund stehen meist Klavierthemen und Keyboards, und wenn sich doch mal eine Gitarre nach vorne traut, ist sie in der Regel unverzerrt und spielt eine verträumte Melodie. Ansonsten halten sich die beiden Gitarristen brav im Hintergrund und liefern lediglich den Teppich für die Steigerungen, für die in erster Linie die Drums verantwortlich sind.
Die Songs selbst sind sehr atmosphärisch und höchst melodisch gehalten, dabei klingen sie aber gar nicht mal so melancholisch, sondern besitzen eine positive Grundstimmung. Stellenweise wird es fast schon hymnisch und zumindest auch in Ansätzen bombastisch, einige Passagen befinden sich auch nah an der Grenze zum Kitsch, und wirklich oft geht es regelrecht poppig zu. Aufgrund dieser Beschreibung könnte man auch an eine gewisse andere Band von der Insel denken, und tatsächlich erinnern MAYBESHEWILL auf „Fair Youth“ immer wieder an COLDPLAY. Im Titelsong etwa, aber auch in „Waking Life“ oder „In The Blind“ fehlt eigentlich nur noch Chris Martins Gesang.
Das soll hier aber gar nicht mal negativ gemeint sein, und tatsächlich ist „Fair Youth“ ein wirklich schönes und trotzdem vielschichtiges Album. Auf Dauer ist es eben nur etwas zu schön und auch zu glatt. Ich selbst zumindest wünsche mir mit laufender Spieldauer immer öfter zumindest einige wenige Gitarrenausbrüche.
Fair Youth
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
11
Länge:
49:55 ()
Label:
Vertrieb:
HAMMERFALL haben 2011 mit dem Album “Infected” ihren Stil bekanntlich ziemlich in eine düstere, weniger von Power Metal-Klischees tropfende Ecke verfrachtet – scheinbar nur um nun, 3 Jahre später, mit "(r)Evolution" wieder zu ihren Wurzel zurückzukehren.
Es reicht schon der Blick zum Cover der aktuellen Pressung um zu erahnen: Hier findet keine „Revolution“ statt, hier wird das wiederholt was seit den 90gern gut geht: Power Metal. Mit gezeichneten, episch-anmutenden Covern, melodischen Gesangslinien, ebenso melodischen Gitarrenspuren und Live-tauglichen Texten. Und davon gibt es nun elf neue Songs.
Die Single-Auskopplung „Bushido“ knallt ja schon seit einigen Wochen durch die Lautsprecher der Fans und hat bereits angedeutet, was uns auf (r)Evolution geboten wird: Der Song ist eine Vollblut-Metal-Hymne mit mehrstimmigem Chorus und Powerchord-Licks mit Drum-Betonung auf dem letzten Viertel. Wer das von früher bereits mochte, der wird es auch hier mögen – und finden. Der Song „Origins“ folgt nämlich dem gleichen Prinzip, dreht nur etwas an der Temposchraube, „Evil Incarnate“ würzt dafür dann wieder mit etwas mehr Betonung auf dem Hymnen-Epos-Part.
Dazu gibt es das eingängie „Live Life Loud“, ein Beispiel für einen Song der scheinbar dafür geschrieben wurde um Live auf die Fans dieser Welt losgelassen zu werden – donnernder Chorus, simples Kopfschüttel-Riff, wenig Experimente – eben HAMMERFALL wie man es von früher kennt.
Dazu gesellen sich ruhige Titel wie „Winter Is Coming“ oder der Song der „faster than the speed of light“ ist und mich ein wenig an ICED EARTH mit mehr melodischen Elementen erinnert, gleichzeitig aber zweifelsohne HAMMERFALL ist („Wildfire“) – für mich der Renner auf dem Album.
Fazit: (r)Evolution ist eine klassische Back-To-The-Roots-Platte die für mich einiges Richtig macht und bereits nach dem ersten Hören mit so einigen Tracks im Ohr bleibt. Wer gehofft hatte, dass HAMMERFALL nach „Infected“ nun von Album zu Album progressiver werden, der wird enttäuscht; wer das Gegenteil hoffte, der freut sich wohl. Mir gefällt’s!
Release: 29.08.2014
(r)Evolution
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
11
Länge:
49:36 ()
Label:
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Bei DRAGONFORCE scheiden sich die Geister. Den einen ihren technisch schnellen „heiligen Gral“ sind des anderen Flitzefinge ohne Metal-Seele. Eingefahrene Denkweisen inklusive. Egal! Denn dabei lohnt sich „Maximum Overload“ doch für alle. Die englischen „immer noch Jungspunde“ setzen wie selten zuvor auf eine Mischung ihrer bekannten Trademarks. Da wären natürlich die zahlreichen Hochgeschwindigkeitstracks: volle Pulle Double-Bass, Fingerübungen am Gitarrenbrett, unheimliche Dynamik – dazu die flächigen Keyboards, einprägsame Melodien und abwechslungsreicher Gesang (meist in höheren Stimmlagen, aber auch mal als Powervocals oder Growls). Als exemplarische Vertreter seien mal das mit fetten Gitarrenriffs versehene „The Game“ (mit Gastsänger Matt Heafy von TRIVIUM, der bei insgesamt drei Songs mitwirkt) und das speedig-melodische, „Tomorrow's Kings“ genannt. Mit durchaus überraschenden Wendungen lassen zum Beispiel der epische Stampfer „Three Hammers“ (altvorderer Metal zum Mitgrölen) und das fast schon progressive, über 6-minütige „The Sun Is Dead“ aufhorchen. Zum Schluss dann noch das JOHNNY CASH-Cover „Ring Of Fire“ – sagen wir mal „interessant“. Hätte meines Erachtens nach nicht sein müssen. Vor paar Jahren waren sie, vor allem in ihrer Heimat, ein Hype. Das ist vorbei; heute spielt man wieder in kleineren Locations. Musikalisch aber, da zeigen DRAGONFORCE mit „Maximum Overload“ dass sie jetzt daran sind die damaligen Erwartungen zu erfüllen. Starke Scheibe – und wie gesagt – nicht nur für Fans.
Maximum Overload
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
10
Länge:
49:38 ()
Label:
Vertrieb:
Review: Im Auge Des Sturms
Nach Vollendung der „Schuldig“-„Heilig“-„Ewig“-Trilogie wuchs die Spannung, was die Herren von LETZTE INSTANZ als nächstes kredenzen werden. Jetzt steht es bald in den Läden, das neue Album „Im Auge Des Sturms“, und die Band präsentiert darauf ihre gewohnten Stärken: eingängige, etwas angedunkelte Rocksongs, denen Benni Cellinis Cello seinen unverwechselbaren Stempel aufdrückt. So etwa beim Ohrwurm „Traum Im Traum“, der zum Ende hin mit einem wunderbaren mehrstimmigen Refrain als Steigerung versehen ist. Ebenfalls sehr gelungen sind „Der Panther“, in dem LETZTE INSTANZ das berühmte gleichnamige Gedicht Rainer Maria Rilkes mit eigenem Text zu einem recht düsteren Gesamtwerk verweben, sowie das hymnisch-eingängige „Koma“. Auch Freunde ganz ruhiger Klänge kommen nicht zu kurz und dürften sich an der titelgebenden Ballade „Im Auge Des Sturms“ erfreuen. Mit „Nein“ findet sich zudem eine druckvoll vorwärtstreibende Hymne für alle, die sich schwer damit tun, auch einmal genau das zu sagen, „Opus III“ ist ein Instrumentaltrack, bei dem Cellini zeigen darf, was er kann. Dass von den insgesamt 14 Tracks drei eher den Charakter von Interludes haben, sieht man der Band da gerne nach. Fazit: „Im Auge Des Sturms“ ist ein schmuckes Album geworden, das den einen oder anderen Ohrwurm bereit hält.
Im Auge Des Sturms
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
14
Länge:
51:0 ()
Label:
Vertrieb:
Yep - THE DAGGER ... schmecken akkustisch kross ... und lecker!!! Ähnlich wie bei BLACK TRIP versuche ich wieder, einen besonders bescheuerten Einstieg in die Review zu finden - und ich scheine da ein Händchen für zu haben.
Aber nicht nur mein Geschreibsel ist vergleichbar fragwürdig, nein auch die Musik der schwedischen Band ist ähnlich und bedient dieselbe Klientel. So werden auch bei diesem Debüt Endsiebziger Hardrock-Einflüsse mit dem NWoB Heavy Metal gekreuzt. Und wie bei den Landsleuten von BLACK TRIP kribbeln mir die Lauscher vor Vergnügen.
Den Beginn der musikalischen Zeitreise macht "Ahead of you All". Hier werden alte IRON MAIDEN zitiert und mit DEEP PURPLE'S "Burn" angereichert, dass sich mir die Nackenhärchen spiralenförmig kräuseln. "Call of 9" befördert SAXON zu "Wheel of Steel"-Zeiten in die Wohnstube und "Skygazer" erinnert an lange vergangene RAINBOW-Tage. Ich komme da aus meiner zum Gänsestyle mutierten Haut nicht raus. Das ist für mich einfach die geniale Mucke, um in alten Erinnerungen zu schwelgen, aber dennoch im Hier und Jetzt zu sein und nicht eine zum tausendsten Mal gehörte LP oder CD auf- bzw.einzulegen.
Bei THE DAGGER wird gelungen "zurück gehört", als der Hardrock härter und kompakter wurde und sich aggressivere und direktere Vibes untermischten. Aber nicht nur das Songwriting und die Darbietung, sondern auch Sound und Cover huldigen der Geburtsstunde des Metals und machen dieses Debüt rund und stimmig.
Also Freunde, an dem Silberling gibt es - außer ihn zu leise hören - nichts falsch zu machen.
THE DAGGER
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
10
Länge:
44:21 ()
Label:
Vertrieb:
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