Review: No Pain - No Glory
„No Pain – No Glory“ heißt die Devise von HUMANIZZED, einer noch recht frischen Band aus dem Schwabenland. Ein treffender Titel für das Debütalbum der Jungs, wurde es doch in Eigenarbeit und ohne Label-Unterstützung herausgebracht. Der Sound ist dennoch beachtlich, was nicht weiter überrascht: „No Pain – No Glory“ wurde in dem Studio 22 in Ludwigsburg produziert (u.a. BRAINSTORM). Was ebenfalls positiv hervorsticht sind die Vocals von Postel „Apostel Of The Doom“, der sich durch eine äußerst angenehme (und für einen Heavy Metal-Sänger doch wirklich sehr tiefe) Stimme auszeichnet. Lyrisch schwanken HUMANIZZED zwischen Texten griechischer Mythologie (z.B. „Guardian Of Hades“) und Zeitkritik. Das Material bewegt sich hier größtenteils im Mid-Tempo-Bereich und mit „Black Tears“ und „Lost Soldier“ sind auch noch zwei Balladen vorhanden – erstere sogar mit weiblicher Unterstützung. „New Millenium“, „Renegade“ und „The Slasher“ indes sind da etwas rockiger. Womit wir auch schon bei den Anspieltipps angelangt wären. Nicht jeder Song der CD weiß ausnahmelos zu begeistern und hier ist noch jede Menge Platz nach oben – Aber das Potential ist auf jeden Fall da und man mag echt gespannt sein, was da noch kommt. Fans von ACCEPT, GRAVE DIGGER, den SCORPIONS oder auch DORO sollten den Jungs auf jeden Fall mal eine Chance geben.
No Pain - No Glory
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
10
Länge:
38:33 ()
Label:
Vertrieb:
Review: Decent Into Genocide
Die Faszination des zweiten Weltkrieg: Nicht nur HAIL OF BULLETS, SABATON und ENDSTILLE haben sie erkannt, sondern auch die US-Black Metaller EASTERN FRONT widmen sich diesem düstern, durch Menschenhand verursachten Thema Tod. Nicht nur die Schlacht von Leningrad, sondern auch die Massengräber von Katyn sind hier ein Thema. So machen EASTERN FRONT mit „Decent Into Genocide“ da weiter, wo sie mit „Blood on Snow“ aufgehört haben. Und auch musikalisch geht das – mit kleinen instrumentalen Interludes („Die Reise In den Tod“) und Bombenfeuer zerlöcherte – Gemetzel genau dort weiter. Die Flieger fliegen wieder tief, wie Intro und Höhepunkt Nr. 1 „Retribution Sky“ suggeriert. Höhepunkt Nr. 2 spielt mit melachonischem Klavierspiel, derben Bassläufen und einem Gastauftritt von ENDSTILLES Zingultus. Ansonsten gibt es hier, wie bei dem Rest, voll einen auf die Zwölf. Zwei, drei nette Riffs und gute Parts versinken leider in Monotonie und Vorhersehbarkeit. Etwas mehr Stimmung, musikalische Finesse, mehr Breaks, Experimente und Abwehchslung hätten hier nicht geschadet. Fans von ENTHRONED, GRAUPEL und ENDSTILLE können dennoch Gefallen an diesem eher mittelmäßigen Album finden.
Decent Into Genocide
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
8
Länge:
52:1 ()
Label:
Vertrieb:
Review: The World We Left Behind
Vierzehn Jahre “Black Meddle” und jede Menge Live-“Blitzkrieg”, sechs Alben, vier EP’s, einige Split’s und Kompilationen. Das reicht – Man sollte aufhören, wenn es am Schönsten ist. So verkündete Blacke Judd das Ende von NACHTMYSTIUM, welche uns mit „The World We Left Behind“ ihren krönenden Abschied servieren. Auf Jeden Fall sticht das letzte Werk mit seiner blutroter Farbe und einer barbusigen Dame in äußerst psychedelischer Machart sogleich optisch hervor – will sich dies nicht wirklich mit den (wenn auch psychedelisch-angehauchten) Black Metal-Klängen vereinen lassen. Nach einer so großen Diskographie ohne Schwachstellen und Enttäuschungen ist es in der Tat schwer, einen krönenden Abschied zu komponieren. Doch NACHTMYSTIUM haben sich dieser Aufgabe gestellt und mit „The World We Left Behind” definitiv ihr Bestes gegeben, fasst das Werk doch alle NACHTMYSTIUM-Merkmale auf, ohne alte Alben zu kopieren. Dominant ist nach wie vor die Mischung klassischen Schwarzmetalls und elektronischer Keyboardklänge – egal ob in treibend schneller Form („Into The Endless Abyss“) oder etwas langsamer wie beim Titeltrack. Mit kranksägenden Keyboards kommt „Tear You Down“ daher und macht dem Beiwort „experimental“ der Griechen alle Ehre. Ebenso „On The Other Side“ und „Fireheart“ die wie Rock’N’Roll auf Black Metal klingen. Das schon vorab veröffentlichte „Voyager“ indes kommt schön düster und rauchig daher - wie wir es kennen und lieben. So wissen NACHTMYSTIUM auch auf ihrem letzten Werk bis zum Abschluss mit experimentellen Schwarzmetall bestens zu unterhalten. Schade, dass es vorbei ist.
The World We Left Behind
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
9
Länge:
54:44 ()
Label:
Vertrieb:
Old School Thrash Metal gibt es von PANZER SQUAD auf die Ohren. Im Osnabrücker Ostbunker faktisch beheimatet, ist es keine allzu große Überraschung, dass die erste EP gleich danach benannt wurde: Die „Ostbunker EP“. Als Artwork haben wir hier eine leuchtendgrüne Gasmaske – das Markenzeichen der Band, welches sofort ins Auge sticht.
PANZER SQUAD spielen schnellen Thrash Metal der alten Schule, mit schepperndem Schlagzeug, sägenden Gitarren, einigen Soli und guten Riffs. Auch die Vocals kommen schön evil und gekonnt rüber und Songs mit eingängigen Refrains wie „Cursed“ oder das etwas schnellere „Terrified“ wissen spätestens (!) nach dem dritten Durchlauf mitzureißen. Fans von Thrash Metal áls SODOM und TOXIC HOLOCAUST können bedenkenlos zuschlagen.Zu erwerben gibt es die EP für nur drei Euro auf der Bandcampseite, da kann man echt nicht meckern.
Ostbunker EP
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
05
Länge:
18:58 ()
Label:
Vertrieb:
Review: Black Storm Of Violence
RAGE NUCLÉAIRE – Das sind Dark Rage, Fredrik Widigs (MARDUK), Alvater (Ex-FROZEN SHADOWS) und Lord Worm (Ex-CRYPTOPSY). Wie auch schon auf dem Vorgänger-Album Unrelenting Fucking Hatred (2012) haben wir es auch hier mit einem Sturm der Gewalttätigkeit zu tun. Brachial und nicht sehr melodisch zocken die Kanadier ihre Mischung aus Black, Death und Thrash Metal, wobei die Mischung im Unterschied zum Vorgänger hier etwas thrashiger ausgefallen ist. Die Lyrics indes sind purer Tod, alle zu töten und alles Kleinzumetzeln scheint hier die Hauptthematik zu sein. Mit einem ‘First of all, Fuck You!’ wird die Scheibe eingeleitet, bis es schließlich losrattert und schreddert und zwar in MARDUK-/ ENDSTILLE Manier. Dezente Keyboards (in z.B. „Revel In Bones“) und die abrupten Tempi-Wechsel lassen da stellenweise an ANAAL NATHRAKH denken. Die ewigen und teils wirklich ungewollt komischen Samples und Filmzitate sind unvergleichlich. Hier sterben Menschen, hier fliegen Insekten, hier fallen Bomben. Startet da wirklich kein Fim im Hintergrund? Lord Worm am Mikro ist für RAGE NUCLÉAIRE tatsächlich eine Bereicherung. Begeistern kann die Band am Meisten, wenn sie kranke Melodien und Riffs inszenieren – sprich, das durchweg ziemlich flotte Tempo mal ein wenig herunter schrauben. So ist die „Godess Of Filth“ schlussendlich doch eine echte (und sogar stimmungsvolle!) Überraschung, die echt Abwechslung bietet. Auch „Le grand mal de vivre“ weiß mit seinem Französisch wohl zu begeistern, während mit „Annihilation Frenzy“ und „The Deadfall Triptych“ flotte Stampfer mit Potential geschaffen wurden, nur leider nerven auch hier (wie zu oft) die Einspielungen.
Black Storm Of Violence
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
8
Länge:
46:25 ()
Label:
Vertrieb:
BLACK LUNG aus Baltimore sind eigentlich ein Seitenprojekt: Zwei Drittel des Trios spielen nämlich bei den Psychedelic-Rockern THE FLYING EYES. Derzeit steht aber die Zweit-Band an erster Stelle, was daran liegt, dass eben das selbstbetitelte Debüt erschienen ist und auf positive Resonanz stößt. Tatsächlich hat das Album fast alles, was eine gute Stoner Rock-Platte braucht: tiefe Gitarren, drückende Riffs, psychedelische Momente und eine durchgehend düstere Atmosphäre. Aber eben nur fast, denn der Band fehlt etwas für Rock-Musik Entscheidendes: ein Bass! In einem Song wie dem atmosphärischen, desert-bluesigen „The Ghost“ kommt das weniger zum Tragen, aber z. B. im doomigen Opener „Mind Is Lost“ oder dem stampfenden, an QOTSA erinnernden „Preacher“ fehlt einfach etwas im unteren Frequenzbereich. Da können die beiden Gitarristen ihre Instrumente noch so tief stimmen, es gelingt ihnen nicht, diese Lücke auszufüllen. Schade, denn BLACK LUNG legen hier ein paar tolle Songs in herrlich dreckigem Sound vor. Aber ohne Tieftöner macht das alles keinen keinen Spaß.
Black Lung
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
7
Länge:
29:6 ()
Label:
Vertrieb:
GHOST BATH sind vielleicht die geheimnisvollste und die düsterster DSBM-Band Chinas. Nicht nur, dass diese Spielart des Schwarzmetalls in der Volksrepublik eher selten anzutreffen ist, machen die Musiker von GHOST BATH, die nun bei Pest Productions unter Vertrag stehen, ein ziemliches Geheimnis um ihre Identität.
Klar ist jedoch, dass GHOST BATH kein Bad mit/für Geister(n), sondern vielmehr den Selbstmord durch Ertrinken (wie eindrucksvoll auf dem Cover dargestellt wird) gemeint wird. Musikalisch dümpeln die Musiker zwischen klassischem DSBM und depressiven Post Rock, welcher sich vorallem in den zahlreichen Interludes bemerkbar macht, daher. Die Vocals sind kaum mehr als ein heiseres Krächzen, die Drums wechseln zwischen Blast-Beats, Up- und Low-Tempo, die Gitarren zwischen elektronischem und akustischem Klang. Durch eine geschickte Kombination all dieser Elemente schaffen es GHOST BATH tatsächlich eine wunderbare und authentisch-depressive Stimmung zu verbreiten, ohne langweilig zu werden. Dezente Einspielungen von weiblichen Schmerzensschreien („Burrial“), Unwetter und Volkslieder („Sorrow“) tun ihr Übriges. Der Wechsel zwischen ruhigeren („Sorrow“, „Forever“) und schnelleren, Gitarren-lastigeren Stücken(„Torment“, „Calling“) ist hier wirklich sehr geglückt! Und auch lyrisch bewegen sich die Chinesen im sicheren Gewässer, setzen sie doch größtenteils auf Sieben-Zeiler. Kurze Sätze, viele Fragen. Insgesamt wirkt das Album so sehr stimmig konzeptioniert. Erwerben kann man „Funeral“ als Digi-CD oder Download bei Pest Productions oder direkt bei der Band selbst.
Fans von THY LIGHT, LIFELOVER, NOCTURNAL DEPRESSION aber auch von HARAKIRI FOR THE SKY und HERETOIR werden an dieser Veröffentlichung sicher Freude haben.
Funeral
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
12
Länge:
63:47 ()
Label:
Vertrieb:
Review: Natten Med De Levande Finntroll (Live)
FINNTROLL sind so Pagan wie IRON MAIDEN Heavy Metal sind – die Band ist ein Urgestein des Genres und hat eine verdient große Masse Fans weltweit. Nun kommt mit „Natten Med De Levande Finntroll“ ein ausgesprochen langes Live-Album, aufgenommen 2008 in Amsterdam.
Über 19 Songs mit einer Spielzeit von 1:19h gibt die Band Songs von allem bis dato erscheinenden Material zum Besten – was eben naturgemäß „Nifelvind“ sowie „Blodsvept“ ausschließt. Dabei wurde das Album auch von Spinfarm, nicht der aktuellen Plattenfirma Century Media rausgehauen – warum das so spät passiert bleibt im Dunkeln.
Die Songauswahl bleibt trotz dem Mangel zweier sehr ordentlicher Album durchaus gut: Ob Songs wie „Trollhammaren“ (2004), „Midnattens Widunder“ (1999) oder „Jaktens Tid“ (2001), die Band deckt quasi alles ab was man sich wünschen mag.
Was mir allerdings doch etwas quer schlägt ist die Soundqualität – ich habe hier nur eine MP3 und kann nichts zur CD-Version sagen, auf selbiger Digitalversion klingen aber leider weder das Gesamtaudiobild, noch die Details sehr ansprechend. Sänger Mathias klingt insbesondere bei Vokal-Ankündigungen teilweise ziemlich kratzig und matschig, die Drums prügeln sich noch mehr als sonst in den Vordergrund und wenn ich es nicht besser wüsste würde ich sagen, die Gitarren übersteuern leicht.
Fazit: Gute Songauswahl. Gute Band. Mittelmäßiger Sound. Fehlende Alben. Kann man machen – Finntroll live sind schon ziemlich gut. Sicher aber kein Must-Have.
Natten Med De Levande Finntroll (Live)
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
19
Länge:
79:6 ()
Label:
Vertrieb:
Seiten