Review: Secret Phantasies Of The Dragon Sun
Und wieder fördert das rührige Stormspell Label eine Undergroundperle de Luxe zu Tage. Die aus San Francisco stammenden HOT FOG müsste jeder US-Metal Aficinado sofort in sein Herz schließen. Die Mixtur aus SLOUGH FEG, MANILLA ROAD, COLOSSUS und einem Hauch MAIDEN ist eigenständig, geizt nicht mit kauzigen Melodien und ist so unkommerziell, wie hörbare Musik nur sein kann. Die meist überlangen Songs ziehen einen sofort in den Bann und man verliert sich bereitwillig darin. „Don't bore us get to the chorus“- Philosophien sind HOT FOG ein Greuel, stattdessen ist jeder der acht Songs eine kleine Reise, und selbige verlaufen stets ein wenig anders. Was aber im Umkehrschluß nicht bedeutet, dass es hier keine Widerhaken-Melodien gäbe, denn hookarm ist „Secret Phantasies Of The Dragon Sun“ beileibe nicht. Nur eben nicht plakativ, sondern subtil und manchmal etwas hinterhältig. Was ich damit sagen will: Anfangs klingt das ganze manchmal etwas wirr, aber mit etwas Abstand hat man plötzlich Melodien im Kopf, welche man nicht mehr herausbekommt. Sechs mal wird hier äußerst kompetent die Epik-Keule geschwungen und zweimal kommt kurz und knackig der Up-Tempo Teufel hervor. So klingt ein nahezu perfektes Kauz-Metal Album. Der geneigte Hörer möge sich „Agamemnon's Gambit“ anhören und Fan werden.
Secret Phantasies Of The Dragon Sun
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
8
Länge:
44:45 ()
Label:
Vertrieb:
Review: Primeval Tyrant Prevails
Archaischen, leicht angeschwärzten Thrash offerieren uns die Schweden HYPERTENSION. RAZOR oder alte SODOM sind die Paten dieser rauhen Mixtur. Obwohl es bei HYPERTENSION nahezu ohne Unterlass auf die Fresse gibt, bedeutet dies nicht, dass ihre Kompositionen frei von Melodien wären...im Gegenteil: Über „Primeval Tyrant Prevails“ liegt eine Melancholie, die das Album sowohl gut hörbar macht, als auch von ähnlich gelagerter Konkurrenz abhebt. Außerdem haben sich mit dem treibenden „Across The Holy Graves“ und dem abwechslungsreichen Titeltrack auch zwei Songs eingeschlichen, die vom restlichen Spektrum etwas abweichen und die Sache so spannend und interessant halten. Wer seinen Thrash ursprünglich, simpel und rauh mag, der ist bei HYPERTENSION an der richtigen Adresse.
Primeval Tyrant Prevails
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
9
Länge:
39:52 ()
Label:
Vertrieb:
„Eier, wir brauchen Eier!“ Diese legendäre Olli Kahn-Weisheit haben sich die Schweden WASTED SHELLS zum Lebensmotto auserkoren und hauen deshalb sehr breitbeinig auf die Kacke. Sehr moderner Heavy Metal mit Thrashschlagseite. Manchmal schimmern beim Riffing ANNIHILATOR durch, aber auch METALLICA, MACHINE HEAD oder PANTERA werden als Einflüsse angegeben. Auch wenn sich Sänger Ola Svensson weitestgehend als gesanglicher Brachialromantiker gefällt, so hat sich doch die eine oder andere melodische Gesangslinie eingeschlichen, was beweist, dass WASTED SHELLS da in Zukunft noch etwas variabler agieren könnten. WASTED SHELLS sind für einen DJ, der die U-25 Fraktion auf die Tanzfläche bekommen will, eine sichere Bank. Als Anspieltips gebe ich mal den Thrasher „Stand Alone“, das mit schönen Breaks durchsetzte „Used To Be Mine“, und mit dem abwechslungsreichen „The Fall“ gibt es auf „The Collector“ auch noch ein spätes Highlight.
The Collector
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
9
Länge:
44:12 ()
Label:
Vertrieb:
Es gab mal eine Zeit, die gar noch nicht so lange her ist, da wurde man mit neuen skandinavischen Power Metal Outputs nahezu täglich bombardiert. Vor ca. 5 Jahren hörte das dann -wie jeder Trend- relativ plötzlich auf. Und 2014 macht eine Scheibe wie „II“ der Dänen SEVEN THORNS einen fast anachronistischen Eindruck, aber deshalb nicht weniger Spaß. SEVEN THORNS bestechen durch eine Vielzahl gelungener Melodien und geben über nahezu die gesamte Spielzeit richtig schön Gas. Natürlich hört man hier an allen Ecken und Enden Bands wie STRATOVARIUS, THUNDERSTONE, BURNING POINT, NOSTRADAMEUS oder CRYONIC TEMPLE heraus, aber das macht nichts, da SEVEN THORNS sowohl gute Instrumentalisten, als auch gute Songwriter sind. SEVEN THORNS machen nämlich nicht den Fehler und tappen in die „Kitschfalle“. Mit Sänger Erik Blomkvist ist auch kein „Kiske-Klon“ bei der Arbeit, sondern eher ein Vertreter der bluesigeren „Lande-Schule“. Skandi-Power Metal Fans, die in der letzten Zeit nicht gerade verwöhnt wurden, sollten bei „II“ auf jeden Fall ein Ohr riskieren. Das abschließende ABBA-Cover zeigt dann endgültig auf, dass hier die Fahne des skandinavischen Power Metals hochgehalten wird...denn ein ABBA-Cover gehört da fast schon zum guten Ton.
II
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
11
Länge:
47:28 ()
Label:
Vertrieb:
Review: Inner City Wolves
Da salbadere ich im KNIGHTMARE Review noch von Australiens überschaubarer Metal-Szene, da kommen mit JOHNNY TOUCH schon die nächsten Aussies um die Ecke. So kann's gehen. Aber im Gegesatz zu den doch recht modern-komplexen KNIGHTMARE rult hier schnörkelloser Früh-80er Stahl. Irgendwo zwischen frühen RIOT, CITIES und diversen US-Eigenpressungen der 80er liefern auch JOHNNY TOUCH ein zwar innovationsarmes aber dennoch authentisches und Spaß machendes Debutwerk ab. Mit „Lady Strutter“ oder „Black Company“ findet sich einerseits recht melodiebetontes Material auf „Inner City Wolves“, beim treibenden „Metal Embrace“ oder dem dahinfliegenden „End Of Daze“ beweisen JOHNNY TOUCH, dass sie auch Gas geben können. Abgesehen von dem etwas schrägen Bandnamen (bleibt aber eher im Gehirn haften als die 100ste Band mit „irgendwas mit Steel im Namen“), gibt es hier wenig zu bekritteln und die KIT / HOA Klientel darf sich angesprochen fühlen und JOHNNY TOUCH eine Chance geben.
Inner City Wolves
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
8
Länge:
39:13 ()
Label:
Vertrieb:
Review: In Death's Shadow
Australien hat mit LORD, PEGAZUS, VANISHING POINT oder BLACK MAJESTY und ein paar anderen eine recht überschaubare Prog / Power Metal Szene, doch mit KNIGHTMARE taucht jetzt ein weiterer Name auf der stählernen Landkarte auf, den man sich merken sollte. KNIGHTMARE stehen für intelligenten und scheuklappenfreien Power Metal, der weder vor proggigen Songstrukturen, noch vor thrashiger Härte Halt macht. Die überlangen Songs sind verschachtelt genug um lange zu fesseln, aber nicht zu verworren um ihnen nicht mehr folgen zu können. Da haben KNIGHTMARE den richtigen Weg aus Eingängigkeit und Anspruch gefunden. Die recht langen instrumentalen Passagen verkommen hier nicht zum Selbstzweck, sondern helfen dem jeweiligen Song sich sinnvoll zu entwickeln. Ich habe lange überlegt, mit wem man KNIGHTMARE vergleichen kann um den Sound zu beschreiben. Alleine, dass man darüber so lange brütet, ist ein Zeichen für die enorme Eigenständigkeit der Australier. Die Einzigen, die mir schlußendlich einfielen, waren die Griechen EVERDOME, welche aber nicht so zwingende Songs am Start haben. Kürzen wir das Ganze ab und sagen einfach, dass KNIGHTMARE für Power Metaller, Proggies und Thrasher eine perfekte Konsensscheibe abgeliefert haben. Stark.
In Death's Shadow
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
7
Länge:
58:56 ()
Label:
Vertrieb:
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