Bei DRAGONFORCE scheiden sich die Geister. Den einen ihren technisch schnellen „heiligen Gral“ sind des anderen Flitzefinge ohne Metal-Seele. Eingefahrene Denkweisen inklusive. Egal! Denn dabei lohnt sich „Maximum Overload“ doch für alle. Die englischen „immer noch Jungspunde“ setzen wie selten zuvor auf eine Mischung ihrer bekannten Trademarks. Da wären natürlich die zahlreichen Hochgeschwindigkeitstracks: volle Pulle Double-Bass, Fingerübungen am Gitarrenbrett, unheimliche Dynamik – dazu die flächigen Keyboards, einprägsame Melodien und abwechslungsreicher Gesang (meist in höheren Stimmlagen, aber auch mal als Powervocals oder Growls). Als exemplarische Vertreter seien mal das mit fetten Gitarrenriffs versehene „The Game“ (mit Gastsänger Matt Heafy von TRIVIUM, der bei insgesamt drei Songs mitwirkt) und das speedig-melodische, „Tomorrow's Kings“ genannt. Mit durchaus überraschenden Wendungen lassen zum Beispiel der epische Stampfer „Three Hammers“ (altvorderer Metal zum Mitgrölen) und das fast schon progressive, über 6-minütige „The Sun Is Dead“ aufhorchen. Zum Schluss dann noch das JOHNNY CASH-Cover „Ring Of Fire“ – sagen wir mal „interessant“. Hätte meines Erachtens nach nicht sein müssen. Vor paar Jahren waren sie, vor allem in ihrer Heimat, ein Hype. Das ist vorbei; heute spielt man wieder in kleineren Locations. Musikalisch aber, da zeigen DRAGONFORCE mit „Maximum Overload“ dass sie jetzt daran sind die damaligen Erwartungen zu erfüllen. Starke Scheibe – und wie gesagt – nicht nur für Fans.
Maximum Overload
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
10
Länge:
49:38 ()
Label:
Vertrieb:
Review: Im Auge Des Sturms
Nach Vollendung der „Schuldig“-„Heilig“-„Ewig“-Trilogie wuchs die Spannung, was die Herren von LETZTE INSTANZ als nächstes kredenzen werden. Jetzt steht es bald in den Läden, das neue Album „Im Auge Des Sturms“, und die Band präsentiert darauf ihre gewohnten Stärken: eingängige, etwas angedunkelte Rocksongs, denen Benni Cellinis Cello seinen unverwechselbaren Stempel aufdrückt. So etwa beim Ohrwurm „Traum Im Traum“, der zum Ende hin mit einem wunderbaren mehrstimmigen Refrain als Steigerung versehen ist. Ebenfalls sehr gelungen sind „Der Panther“, in dem LETZTE INSTANZ das berühmte gleichnamige Gedicht Rainer Maria Rilkes mit eigenem Text zu einem recht düsteren Gesamtwerk verweben, sowie das hymnisch-eingängige „Koma“. Auch Freunde ganz ruhiger Klänge kommen nicht zu kurz und dürften sich an der titelgebenden Ballade „Im Auge Des Sturms“ erfreuen. Mit „Nein“ findet sich zudem eine druckvoll vorwärtstreibende Hymne für alle, die sich schwer damit tun, auch einmal genau das zu sagen, „Opus III“ ist ein Instrumentaltrack, bei dem Cellini zeigen darf, was er kann. Dass von den insgesamt 14 Tracks drei eher den Charakter von Interludes haben, sieht man der Band da gerne nach. Fazit: „Im Auge Des Sturms“ ist ein schmuckes Album geworden, das den einen oder anderen Ohrwurm bereit hält.
Im Auge Des Sturms
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
14
Länge:
51:0 ()
Label:
Vertrieb:
Yep - THE DAGGER ... schmecken akkustisch kross ... und lecker!!! Ähnlich wie bei BLACK TRIP versuche ich wieder, einen besonders bescheuerten Einstieg in die Review zu finden - und ich scheine da ein Händchen für zu haben.
Aber nicht nur mein Geschreibsel ist vergleichbar fragwürdig, nein auch die Musik der schwedischen Band ist ähnlich und bedient dieselbe Klientel. So werden auch bei diesem Debüt Endsiebziger Hardrock-Einflüsse mit dem NWoB Heavy Metal gekreuzt. Und wie bei den Landsleuten von BLACK TRIP kribbeln mir die Lauscher vor Vergnügen.
Den Beginn der musikalischen Zeitreise macht "Ahead of you All". Hier werden alte IRON MAIDEN zitiert und mit DEEP PURPLE'S "Burn" angereichert, dass sich mir die Nackenhärchen spiralenförmig kräuseln. "Call of 9" befördert SAXON zu "Wheel of Steel"-Zeiten in die Wohnstube und "Skygazer" erinnert an lange vergangene RAINBOW-Tage. Ich komme da aus meiner zum Gänsestyle mutierten Haut nicht raus. Das ist für mich einfach die geniale Mucke, um in alten Erinnerungen zu schwelgen, aber dennoch im Hier und Jetzt zu sein und nicht eine zum tausendsten Mal gehörte LP oder CD auf- bzw.einzulegen.
Bei THE DAGGER wird gelungen "zurück gehört", als der Hardrock härter und kompakter wurde und sich aggressivere und direktere Vibes untermischten. Aber nicht nur das Songwriting und die Darbietung, sondern auch Sound und Cover huldigen der Geburtsstunde des Metals und machen dieses Debüt rund und stimmig.
Also Freunde, an dem Silberling gibt es - außer ihn zu leise hören - nichts falsch zu machen.
THE DAGGER
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
10
Länge:
44:21 ()
Label:
Vertrieb:
Die QUEENS OF THE STONE AGE sind längst in ihrer eigenen Sphäre angekommen, während John Garcia das KYUSS-Erbe weiterführt. Zuletzt hat er das mit dem zwar ordentlich rockenden, aber etwas ideenlosen VISTA CHINO-Debüt getan, jetzt ist sein erstes, nach ihm selbst benanntes Solo-Album erschienen.
Im Vergleich zu so ziemlich all seinen vorherigen Bands lässt er es hier weniger mit schweren Riffs und trockenem Wüstenstaub angehen. Zwar sind die Gitarren tief und die Drums dick, aber sein Songwriting bedient sich eher bei klassischem, teils bluesigem Rock und lässt immer wieder auch einen gewissen Hard Rock-Einfluss hörbar werden. Mal geht das gut, wie im psychedelischen „His Bullets Energy“, das den besten Chorus des Albums aufweist, dem drückenden, von Danko Jones geschriebenen „5000 Miles“ oder dem bluesig-coolen „The Blvd“. Mal entstehen aber auch Längen, wie im stampfenden „Rolling Stoned“, das sich ziemlich hinzieht, im lärmigen, ansonsten aber uninteressanten „Argleben“ (sic) oder dem (fast) nur aus E-Gitarre bzw. Feedbacks und Gesang bestehenden „Confusion“.
Es gibt hier also durchaus einige gute Songs zu hören, nur ist es Garcia nicht gelungen, das hohe Niveau auf Albumlänge zu halten. Garcias Stimme hat dabei nichts an Intensität eingebüßt, aber das weiß eh jeder, der in letzter Zeit mal etwas von ihm gehört hat. Sorgen muss man sich also nicht um ihn machen, und seinen Stoner Rock-Legenden-Status wird er wohl eh auf ewig behalten.
John Garcia
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
11
Länge:
44:52 ()
Label:
Vertrieb:
Review: Notes From The Shadows
Mit „Notes From The Shadows“ servieren ASTRAL DOORS ihr siebtes Album in gewohnter Manier – will meinen: zeitloser Hard Rock / Metal, auf 80er-Fundament gebaut; den Rahmen stecken Größen wie DEEP PURPLE, WHITESNAKE, BLACK SABBATH, vor allem aber RAINBOW und DIO ab. Die letzten Verzierungen liefern dann noch das spannende, melodische Songwriting und der an eben jenen R. J. DIO erinnernden Gesang von Stimmwunder Patrik Johansson. Herausragend diesmal das 9-minütige Epos „Die Alone“ – ein abwechslungsreiches Musterstück in Sachen schlüssige Variationen im melodischen Metal und das etwas ungewöhnliche, trotz starken Keyboards gut nach vorne gehende „Southern Conjuration“. Ach ja, und wer dann noch was zum Bangen braucht – das Duo „The Last Temptation Of Christ“ (hat was von den alten PRIEST) und das hart-hymnische „Disciples Of The Dragon Lord“ stehen gleich Anfang der Platte bereit. Eine ASTRAL DOORS Scheibe war noch nie eine Enttäuschung. Im Gegenteil. Freunde der alten Schule können hier wie immer bedenkenlos zugreifen - „Notes From The Shadows“ hat alle Band-Trademarks und erfüllt so die vom 3 Jahre alten starken Vorgänger „Jerusalem“ geschürten Erwartungen.
Notes From The Shadows
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
11
Länge:
49:6 ()
Label:
Vertrieb:
Nach 3 Jahren melden sich DIE APOKALYPTISCHEN REITER endlich zurück und wer Sie bereits kennt, der weiß, dass von Ihnen immer großes zu erwarten ist. So auch dieses Mal! Und zur Freude aller warten Sie nicht nur mit einem Album, sondern gleich mit einem Doppel-Album auf, das die Namen „Tief.Tiefer“ trägt.
Bevor man sich beide CD’s anhört, sollte man erwähnen, dass man die Alben getrennt voneinander betrachten sollte und nicht als Gesamtwerk.
Mit „Freiheit Gleichheit Brüderlichkeit“ fangen Sie auf der ersten der beiden CD’s auf rockige Art mit einem Thema an, dass direkt als Kritik an die Gesellschaft gesehen werden kann und gehen nahtlos in den Song „Wir“ über, der dann eine Steigerung der Härte erfährt. Beide Titel besitzen mitsingbare Texte, die man aber genauso gut auch einfach auf sich einwirken lassen kann. Verhältnismäßig sanft geht es dann mit „Wo es Dich gibt“ und „Was bleibt bin ich“ weiter.
Doch den Höhepunkt der Ruhe findet die Scheibe in der Piano untermalten Nummer „Ein Vöglein“, die sicherlich nicht bei jedermann Gefallen finden wird. Bei mir persönlich hat der Track genau ins Schwarze getroffen. Nach den ziemlich ruhigen Nummern wird es wieder etwas härter und steigert sich wieder bis zum vorletzten Track „Die Welt ist Tief“ und findet dann mit „So fern“ einen runden und gelungenen Abschluss. Bis hier hin schon mal super.
Doch es fehlt ja noch eine Platte und zwar „Tiefer“. Was sich dahinter versteckt hat, fand ich besonders interessant, da man das nur selten findet: Es ist ein reines Akustik-Album mit alten Songs.
Gespickt mit Texten die etwas Tiefsinniger sind, aber auch hier und da zum leichten Schmunzeln einladen(z.B. „Die Zeit“ und „Auf die Liebe“). Durchweg sind alle Tracks fetzig und laden zum mit trällern ein (oder wenigstens mitwippen).
Die CD’s selbst werden einem schönen Schuber geliefert, der zu dem auch noch ein schönes und recht hochwertiges Booklet enthält. Zum Schluss bleibt eigentlich nur zu sagen, dass ich keineswegs von den Reitern enttäuscht wurde und Sie nach wie vor nicht an Qualität verloren haben, sowohl alte wie auch neue Fans werden sicher begeistern sein.
Wie sich die neue Scheibe auf der Bühne macht, wird sich dann im Herbst zeigen, wenn DIE APOKALYPTISCHEN REITER zusammen mit TANZWUT auf Tour gehen.
TIEF. TIEFER
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
CD 1 (11 Tracks) CD 2 (9 Tracks)
Länge:
75:25 ()
Label:
Vertrieb:
Review: Memoirs Of A Murderer
KING 810 definieren sich stark über ihre Herkunft aus dem abgefuckten Flint, Michigan. Die Stadt schafft es seit einigen Jahren regelmäßig in die Top-Liste der gefährlichsten Städte der USA und ist seit dem Niedergang der ansässigen Automobilindustrie zu einem Symbol für den Niedergang der USA geworden, ähnlich wie Gary, Indiana. In einer Stadt, in der mehr als ein Drittel der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze lebt und es gerade mal 100 Polizisten für gut 100.000 Einwohner gibt, kann eine Band schwerlich fröhliche Musik machen. KING 810 liefern dann auch den Soundtrack für alles Schlechte in der Welt und verarbeiten in ihren Texten Erlebnisse aus dem Leben in Flint, Michigan. Da geht es um tote Freunde, Gewalt auf und neben der Straße und so weiter und so weiter. Harter Scheiß, der Parallelen zu frühen SLIPKNOT ziehen lässt. KING 810 sind dabei weniger technisch (und haben weniger Mitglieder), dafür legen sie Wert auf Groove, Härte und Sänger David. Der brüllt, jammert, beklagt sich auf "Memoirs Of A Murderer" ohne Unterlass und verleiht so den Texten und der Musik die nötige Authentizität. Richtig hart sind dabei die Spoken Word-Passagen, die zwar manchmal etwas zu atemlos sind, aber inhaltlich hart sind und Gänsehaut entstehen lassen. In ihren Songs lassen KING 810 immer wieder ihr Potential aufblitzen, "Best Nite Of My Life" oder "Fat Around The Heart" lassen die Vergleiche mit SLIPKNOT verstehen, während manche der eher ruhigen, balladesken Songs wie "Take It" sind gelungen; KING 810 vermitteln hier das Düstere in ihnen durch langsame, schwere Songs. Nicht jeder Groove-betonte Song, nicht jede Ballade, nicht jeder Spoken Word-Song funktioniert dabei. Manchmal wiederholt sich doch einiges, an anderen Stellen wollten KING 810 zu viel und wirken dadurch aufgesetzt, aber im Großen und Ganzen kann die Band mit ihrem Debüt überzeugen. "Memoirs Of A Murderer" ist eine interessante, atmosphärisch dichte Metalplatte, mit der KING 810 ihre Duftmarke setzen werden.
Memoirs Of A Murderer
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
16
Länge:
67:53 ()
Label:
Vertrieb:
DELAYAMAN sind für mich absolutes Neuland – und eine richtig positive Überraschung dazu. Die multikulturelle Truppe - hier vermischen sich armenische, französischem, schwedische und nordamerikanische Einflüsse – bietet auf „The Edge“ eine melancholische Melange voller Sehnsucht, Schwermut und anmutiger Traurigkeit, welche einen unvermittelt sanft entschweben lässt – Ambient, Dark Wave, was auch immer. Das Alles wird ohne den geringsten Anflug von Belanglosigkeit vollführt, und von einem Duett vorgetragen, welches mal beruhigend stille weibliche Vocals bietet (Béatrice Valantin), aber auch einen coole, düster-sonore männliche Stimme zu bieten hat (Aret Madilian). Neben den alte DEAD CAN DANCE fällt mir hier auch seine Düsterheit NICK CAVE als einigermaßen treffender Vergleich ein. Musikalisch setzt man dann auch nicht nur auf unterschiedlichen, Gesang (meist englisch, aber auch mal mit französischen Passagen versetzt), sondern auch auf eine entsprechend ungewöhnliche Instrumentierung. Atmosphärische, Keyboards, Gitarren in Moll – kennt man in dem Genre, dazu aber noch eine armenische Flöte (Duduk) und durch Percussion und Drums getriebene ungewöhnliche Rhythmen. „The Edge“ wirkt so in Gänze – eine Stunde um die Seele baumeln zu lassen. Wer DELAYAMAN erst mal antesten möchte – „Murdered Days“ und „Castles In The Sand“ seien hier mal angeregt.
The Edge
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
13
Länge:
56:6 ()
Label:
Vertrieb:
Seiten