PULLED APART BY HORSES versprechen mit ihrem Bandnamen erstmal mehr, als sie halten können. Wer an blutiges Gemetzel oder schön auf-die-Fresse-Songs deckt, ist hier falsch unterwegs: die Briten haben zwar eine gewisse Härte in ihren Songs, fahren aber eine Mischung aus Rock, Grunge und etwas Metal auf, die Härtegrad-technisch nicht allzuhoch angesiedelt ist. Dafür haben die Musiker ein Gespür für eingängige Songs, die irgendwo zwischen alten NIRVANA, ALICE IN CHAINS und QUEENS OF THE STONE AGE angesiedelt sind. Da wird mal fröhlich ein schrammeliger Rocksong zum Besten gegeben ("Hot Squash"), mal ganz tief in der Grunge-Zitatekiste gewühlt ("Adhd In HD") und dann wieder ein knackiges Riff losgelassen. Das passt für Scheuklappen-freie Musikfans auf jeden Fall. PULLED APART BY HORSES probieren in den Songs viel aus und lassen "Blood" so zu einer, wenn auch in bewusst gesetzten Grenzen fahrenden, Achterbahn werden. Immer flott, leidlich wild, aber nie von der Spur abweichend. Die Produktion passt wie Arsch auf Eimer, der Gesang hat Wiedererkennungswert und textlich nehmen sich die Typen auch nicht zu ernst. Da bleibt "Blood" als Empfehlung für alle, die mal Lust auf anständigen Grunge-Rock-Geschrammelkram haben. Live sicher noch eine Nummer schöner, also wenn die Briten mal Station in der Stadt machen, hin da!
Blood
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
12
Länge:
41:35 ()
Label:
Vertrieb:
BLACK ACES haben ihre Namen wohl nicht ohne Grund gewählt – ohne den Jungs was unterstellen zu wollen, aber eine Hard Rock Band aus Australien die irgendwie nach AC/DC und AIRBOURNE klingen, Gibson oder Epihphone SGs vor Marshall-Stacks spielen, einen Namen haben und der in Kombination mit der Musik an „Black Ice“, „Back In Black“ oder „Chase The Ace“ von AC/DC erinnern kann, nun – sagen wir, es sogt für Widererkennungswert unter Hard Rock Fans.
Wer die Einleitung etwas weit hergeholt fand, dem sei versichert: „Hellbound“ klingen genau so wie ihr euch das gerade vermutlich vorstellt. „Aussie Rock ‘n‘ Roll“ der ohne Scheu zugibt, stark von AC/DC inspiriert zu sein. SG-Rock-Sound, kurze, prägnante 3-Minuten-Irgendwas Songs mit eingängigem Chorus, verpackt in modern gemischtem Retro-Sound – das könnte auch genauso gut eine AIRBOURNE-Platte sein, die Jungs haben nämlich das gleiche Konzept für sich entdeckt. Die gewisse Würze gibt Frontmann und Gitarrist Tyler Kinder – der Mensch hat nämlich ein extrem schrilles, sehr eingängiges Gesangsorgan welches mir zwar ausgesprochen gut gefällt, allerdings bei einer Tonhöhe weiter nach oben im Glam-Bereich endet.
Trotz wenig innovativer Ambitionen haben BLACK ACES mit „Hellbound“ ein ordentliches Album eingespielt, der Vergleich mit AC/DC und AIRBOURNE kommt ihnen nämlich insofern zu Gute, als dass beide Bands nämlich ähnlich starke Alben haben – BLACK ACES hier aber noch mit ihrem Sänger hervorstechen. Für Fans erwähnter Bands also definitiv eine gute Anschaffung.
Hellbound
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
6
Länge:
18:45 ()
Label:
Vertrieb:
Review: Constricting Rage Of The Merciless
GOATWHORE stehen für Zuverlässigkeit und Konstanz auf hohem Niveau, das haben sie mit ihren fünf Alben bewiesen. Das neue Werk "Constricting Rage Of The Merciless" reiht sich da problemlos ein und bietet handwerklich guten, bösartigen Black/ Death. Konstanz ist auch bei der Studiowahl das richtige Wort, wieder kam Erik Rutan (HATE ETERNAL, ex-MORBID ANGEL) mit seinem Studio zum Zug. Diesmal wurde allerdings auf Analogbändern aufgenommen, was für einen wärmeren Sound gesorgt hat, der der Band gut steht. Beim Songwriting gab es - es ist zu ahnen - ebenfalls Konstanz, einzig "Cold Earth Consumed In Dying Flesh" sticht mit fünfeinhalb Minuten und gedrosseltem Tempo heraus. Alle anderen sind nach bewährtem Schema geschrieben: drei Minuten Highspeed, viel Black, Death und Thrash und ab dafür. GOATWHORE schaffen es dabei, dass sich trotz der eng gesteckten Grenzen keine Langeweile in die Songs schleicht, wie es so vielen anderen ähnlich gelagerten Bands passiert. Dafür sorgt der unnachahmliche Groove in Verbindung mit der Gitarrenarbeit und dem wütenden, gleichzeitig variablen Organ von Shouter Ben. Es gab und gibt für GOATWHORE keinen Grund, vom bewährten Schema groß abzuweichen. Das Ergebnis ist erneut ein starkes, bösartigen Metalalbum, mit dem ihre Fans voll auf ihre Kosten kommen werden. Wer Bock auf in-die-Fresse-Metal hat, ist mit "Constricting Rage Of The Merciless" bestens bedient.
Und die Vinylversion ist wirklich schön:
Constricting Rage Of The Merciless
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
10
Länge:
37:29 ()
Label:
Vertrieb:
Zwanzig satte Jahre lang sind TEMPESTA schon auf den Bühnenbrettern dieser Welt unterwegs und anlässlich des Jubiläums kredenzen die Schweizer mit „Roller Coaster“ ein neues Album. Musikalisch bewegt man sich dabei zum größeren Teil im Fahrwasser von Bands wie BON JOVI, aber Ausnahmen bestätigen die Regel: der Titeltrack „Roller Coaster“ erinnert vom Hörgefühl her ein wenig an die EAGLES, das mit Sprechgesang versehene „Drag You Down“ klingt funkiger und dreckiger. Letzteres gibt es am Ende noch einmal in anderer Version mit Rapper J.K als Gastmusiker. „Better Being you“ rockt mit einer gewissen melancholischen Heavyness, beim ruhigen „Cry For Help“ dagegen wird man von Hawaii-Gitarren überrascht. Fazit: Handwerklich gibt es bei TEMPESTA nichts auszusetzen, das Album ist gut eingespielt und modern produziert, aber irgendwie klingt einiges auf Dauer dann doch ein wenig uninspiriert und der Funke will, trotz mitunter guter Ideen, einfach nicht so richtig überspringen.
Roller Coaster
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
13
Länge:
49:50 ()
Label:
Vertrieb:
Ich hatte zu Beginn so meine Probleme mit der dritten Scheibe der britischen Band VEGA. Das Album hat einen fürchterlich klebrigen Sound, allen voran das Keyboard, welches ich so klanglich von O.M.D. kenne. Dabei mag ich O.M.D., das ist 80er Synthie-Pop, der sich mit "If you Leave" im Tennie-Film "Pretty in Pink" für immer in mein Herz gespielt hat. Aber bei einer Band, die vorgibt, Hardrock oder zumindest Rock zu praktizieren, gehört so ein Keyboard meiner Ansicht nach nicht zu einem stimmigen, glaubhaften Gesamtbild. Auch das klischee-triefende Artwork bestätigt mich in diesem ersten Eindruck.
Aber im Zuge der zunehmenden Durchläufe des Silberlings schmeichelte sich das Teil wie ein müdegespielter Welpen an mich heran, und ich muss einräumen, die meisten Nummern kommen letztlich doch irgendwie an. Catchige Melodien, eine hochmelodiöse Stimme, generell gut arrangierte Songs, die trotz des ganzen Zuckergussses und poppigen Klangbildes immer noch überraschend viel Druck besitzen. Ich fühle mich manchmal an TNT, DANGER DANGER oder an das starke Zweitwerk von den Landsmännern SERPENTINE erinnert.
Wahrlich hätte ich nicht gedacht, dass mir das Ding noch so gut gefallen würde. Doch das Teil gewinnt an Konturen und wird immer öfter durch die Anlage gejagt. Somit kann ich Euch, sofern ihr auf die oben genannten Bands steht, das Teil dann doch empfehlen.
Stereo Messiah
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
12
Länge:
54:4 ()
Label:
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Review: ...And Justice For Y'all (Re-Release)
Das WEEDEATER-Debüt "... And Justice For Y'all" kommt via Season Of Mist als neu gemischte Variante in die Läden und bietet so Späteinsteiger in den Sound der Band mit dem zweitcoolsten Bandnamen ever (BONGZILLA toppt immer noch alles) die Chance, eine Bildungslücke zu schließen. Anno 2001 klang das Ganze noch relativ rumpelig ("Free"), daran ändert auch der gestaltete Sound nichts. WEEDEATER vermögen es trotz oder gerade dessen, den Hörer mit ihrem Mix aus schleppenden, fast schon Drone-artigen Passagen, und schnellen Abschnitten zu fesseln. Der Gesang gurgelt sich fast schon in die Songs und erinnert eher an vertonten Schleim als an alles andere. Das fügt sich zu einer zähen Masse zusammen. Was wohl rauskommt, wenn Bongwasser mit Kleister gemischt wird? Als Musik dürfte WEEDEATER dem ziemlich nahe kommen. Irgendwo in der Schnitmenge der New Orleans-Chose, ELECTRIC WIZARD und SLEEP hatten WEEDEATER zu Beginn des Jahrtausends ihren Platz gefunden und ein starkes Debüt eingespielt, das auch heute noch zu überzeugen weiß.
...And Justice For Y'all (Re-Release)
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
10
Länge:
34:57 ()
Label:
Vertrieb:
Review: The Concrete Flower
NO BRAGGING RIGHTS versuchen sich auf dem "Cycles"-Nachfolger "The Concrete Flower" an einer etwas melodischeren Ausrichtung ihres Sounds, vorrangig durch mehr clean gesungene Passagen. Die dominieren manche Songs sehr ("Damge/ Recover") und erinnern das ein oder andere Mal an die Klargesangsstimme von EVERGREEN TERRACE. Besser steht der Band, die von STRAY FROM THE PATH-Wil bei den Aufnahmen begleitet wurde, ihre heftige Seite zu Gesicht - wenn richtig vom Leder gezogen wird, macht "The Conrete Flower" Spaß. Der Mittelteil des Titelsongs oder die fiesen Passagen in "Fallen Masters" sind Beleg dafür. Aber leider verfallen NO BRAGGING RIGHTS immer wieder auf klar gesungene Passage, die dazu oft noch im Tempo gedrosselt sind. So wird "The Concrete Flower" zu einem nicht recht zusammenpassenden Wechselspiel aus hart und zart. Einen richtigen Hit gibt es auf der Scheibe dann auch nicht, es klingt zwar alles gefällig, was die Amis im Proberaum geschrieben haben, bleibt aber nur bedingt hängen. Angesichts der guten Texte, die sich unter anderem um den Kampf mit und gegen Depression drehen, ist das doppelt schade. NO BRAGGING RIGHTS haben sich mit ihrem neuen Album leicht verzettelt und lassen die Klasse von "Cycles" vermissen.
The Concrete Flower
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
10
Länge:
30:32 ()
Label:
Vertrieb:
Mit ihrer Mischung aus Alternative und Progressive Rock bewegen sich THE PINEAPPLE THIEF im musikalischen Rahmen von Bands wie MUSE, DREDG oder KARNIVOOL. Obwohl es die Briten um Bandkopf Bruce Soord bereits auf 15 Jahre und neun Alben bringen, ist es ihnen bislang aber nicht gelungen, an den Erfolg bzw. Kultstatus der genannten Formationen anzuknüpfen. Ob ihnen das mit dem zehnten Longplayer gelingt, bleibt abzuwarten. Auf „Magnolia“ bemühen sie sich jedenfalls um Eingängigkeit. Progressive Elemente spielen kaum eine Rolle, dafür gibt es 12 gerade, ziemlich schnörkellose und teils höchst melodische Songs zu hören. Wobei auch „Rock“ hier nicht mehr groß geschrieben wird: Ein beträchtlicher Teil des Albums wird nämlich durch oft ziemlich seichte, kitischige und mit Streichern überladene Balladen bestimmt. Im Fall der Halb-Ballade „Don't Tell Me“ ist das besonders schade, denn die ist ansonsten harmonisch toll gemacht, und auch das getragene „Season's Past“ könnte ohne den Kitschanteil ein wirklich schönes Stück sein. Immerhin, ein paar Rocker gibt es dann doch auch, und die machen durchaus Spaß, wie etwa „Alone At Sea“ mit seinem hittigen Ohrwurm-Chorus, das dynamische „Breathe“ mit seinen Laut-leise-Wechseln oder auch das krachende „Sense Of Fear“. Unterm Strich bleibt dennoch ein über weite Strecken belangloses und auch etwas seelenloses Album mit einigen hübschen Melodien und einigen wenigen krachig-treibenden Riffs, dessen glatte Hochglanzproduktion es auch nicht hörenswerter macht.
Magnolia
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
12
Länge:
47:37 ()
Label:
Vertrieb:
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