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Modern Vintage

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„Modern Vintage“ ist das dritte Album von MÖTLEY CRÜE Urgestein Nikki Sixx, DJ Ashba (GUNS’N’ROSES) und Sänger James Michael – und das erste, welches nicht den Soundtrack zu einem von Nikki’s Büchern spielen darf. Nach eigener Aussage sollte das Album den Geist des 60er- und 70er Rocks ins Jetzt befördern und vor allem Spaß machen (die beiden vorherigen Alben waren ein ganzes Stück schwermütiger). Mit einer gehörigen Portion Selbstironie, ausreichend Glam- und Sleaze-Anleihen sowie einem dicken Augenzwinkern darf man dies durchaus als gelungen bezeichnen. Denn auch wenn „Modern Vintage“ jetzt nicht gerade ein Hitalbum geworden ist, eine gute, launige mit Pop-Appeal ausgestatte Rockplatte ist es allemal - ausreichend Mitgehparts, Effekt-Passagen und Gitarrensoli inklusive. Der groovende Opener „Stars“ mit E-Drums und fetter Gitarre ist dann auch gleich der potentielle Hit des Albums (Melodic-Rock-Stadion-Song) und ein echter Hinhörer. Der Drogensongs „Get Ya Some“ hat genügend Psychedelic im Blut, das CARS-Cover „Drive“ kommt nicht ans Original ran, überrascht aber durch seine nett-elektronische Ausrichtung. Mit dem lockeren „Hyperventilate“ und „Miracle“ (hat was von Soul-Rock) verstecken sich zwei weitere Anspieltipps am Albumende, dazwischen kommt mit „High On The Music“ schielt man auf Airplay im Standardradio. Die Swing-Nummer „Before It’s Over“ bildet dann mit Bläser und Trompeten den Schlußpunkt (hat was von 80er DAVID LEE ROTH; wem das was sagt). Ergo – wer mal wieder ein Rockalbum mit Blick über den Tellerrand ohne den großen Anspruch braucht, der darf in den dritten Streich von Nikki Sixx & Co. mal reinschnuppern.

Modern Vintage


Cover - Modern Vintage Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 42:23 ()
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Roar

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Bei 20 DARK SEVEN handelt es sich um das neue Projekt des Ex-PUMP-Sängers Marcus Jürgens, das dieser zusammen mit einer Reihe anderer einschlägig bekannter Kollegen aus der Taufe gehoben hat.  Das passend zum Titel „Roar“ mit der Abbildung eines brüllenden Löwen versehen Cover ist Programm:  das Album haut ordentlich auf den Putz, und zwar direkt von der ersten Sekunde an. Der Opener „Do You Like The Dark“ gibt von Anfang ordentlich Gas und zeigt, wo der Hammer im Hause 20 DARK SEVEN hängt – und in diese Kerbe schlägt denn auch alles was folgt. Da wird druckvoll und rau gerockt, was die Instrumente hergeben. „Killing With Kindness“ beginnt ruhiger, legt aber schnell zu und geht gut ins Ohr, „Stand Your Ground“ drosselt das Tempo etwas zugunsten noch größerer Heaviness. Mit dem letzten Song „Hard Times Coming“ wird das Gaspedal dann noch mal bis zum Anschlag durchgetreten, um nur ja keine Müdigkeit aufkommen zu lassen. Fazit: Freunde des dröhnenden, Metal-lastigen Heavy Rocks, werden sich bei 20 DARK SEVEN wie zuhause fühlen.

Roar


Cover - Roar Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 46:36 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

20 Dark Seven

KEINE BIO! www
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.5: The Gray Chapter

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SLIPKNOT hatten lange mit dem Tod ihres Gründungsmitglieds Paul Gray zu kämpfen, so dass die Betitelung ihres neuen Albums wenig überrascht. Überraschender war die Tatsache, dass Drumtier Joey Jordison schon bei den Aufnahmen zu ".5: The Gray Chapter" nicht mehr mit dabei war und erst nach langem Hin und Her Jay Weinberg (ex-MADBALL, ex-AGAINST ME!) und Alessandro Venturella (ex-Guitartech von MASTODON und COHEED AND CAMBRIA) als Neuzugänge an Drums und Bass präsentiert wurden. Wie weit die beiden am Songwriting beteiligt waren, ist unklar, aber Shouter Corey Taylor, Percussionist M. Shawn „Clown“ Crahan, die Gitarristen Jim Root und Mick Thomson, Percussionist Chris Fehn, DJ Sid Wilson und Sampler-Experte Crag Jones werden die beiden sicher nicht über Gebühr am kreativen Schaffensprozess beteiligt haben, dazu ist SLIPKNOT ein zu lange geschlossen agierendes Kollektiv. Das Ergebnis überzeugt so oder so vom ersten Durchlauf an und zeigt den Iowa-Haufen in Bestform. Die bedrückende Atmosphäre, immer wieder durchbrochen von wütenden Abschnitten, gibt das Gefühlsleben der Band nach dem Tode ihres Bassisten sehr gut wieder und wird auch textlich mal deutlich, mal kryptisch verarbeitet. Die beiden LPs sind vollgepackt mit intensiven Songs, die sich zu einem homogenen Album zusammenfügen. Songs wie das wütende "Sarcastrophe" oder das unfassbar eingängige "The Devil In I" sind gleichermaßen typische SLIPKNOT-Songs wie Ausdruck ihrer Wut, während "If Rain Is What You Want" die melancholische Seite in der Verarbeitung ihres Verlustes zeigt und das Album passend beendet.

"The Negative One" oder "Custer" sind kommende Klassiker und werden live zu Kracher werden. In beiden Songs kann Corey Taylor seine ganze Klasse zeigen und gibt gleichzeitig Raum für alle Mitglieder des Kollektivs. Neudrummer Jay macht einen guten Job und steht seinem Vorgänger in kaum etwas nach, was im Grunde auch für die Bassparts gilt, wobei hier nicht ganz klar ist, ob Mr. Venturella die auch im Studio eingespielt hat oder nur live den Tieftöner bedient. SLIPKNOT haben nebenbei mit "Killpop" einen weiteren melancholischen Song geschrieben, der auch als Ballade funktioniert hätte, was die Band aber glücklicherweise vermieden hat. "

.5: The Gray Chapter" ist die logische Fortsetzung des SLIPKNOT-Sounds, mit einer ordentlichen Portion Wut im Bauch. Auch ohne Gray und Jordison liefert das Kollektiv sehr gute Arbeit ab und kann seiner Discography ein weiteres Highlight hinzufügen. SLIPKNOT waren und sind eine sehr spannende Band, deren Charakterköpfe es immer wieder schaffen, das kreative Chaos in erstklassige Songs zu verwandeln, die die Alben nicht zu Unrecht zu Megasellern machen. ".5: The Gray Chapter" ist ein spannendes Kapitel für SLIPKNOT - die Zukunft wird zeigen, wie das nächste Kapitel gestaltet werden wird. Bis dahin liefert dieses Album viel spannenden Stoff. 

 

.5: The Gray Chapter


Cover - .5: The Gray Chapter Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 63:51 ()
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City Of The Sun

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Wem sich bei der Vorstellung „extrem progressiven Rock trifft auf Free Jazz“ die Fußnägel rollen, der darf jetzt gleich weiter surfen. Den ebendies trifft meinen Eindruck nach intensiven Hören (und anders als intensiv geht das nicht) von „City Of The Sun“, dem Debüt des norwegischen Sextetts SEVEN IMPALE. Die fünf in der Regel überlangen Kompositionen spielen fast durchweg mit der Erwartung des Unerwarteten und führen den Hörer auf eine Reise gen Beauty and the Beast. Anfangs eingängig wirkende, zarte Passagen treffen unverhofft auf zerstört wirkende Parts und lassen einem meist zwischen Staunen und angestrengtem Hoffen – denn die Grundstimmung des Albums ist eine an sich positive. Das Jungspunde (samt dominierendem Saxophon) setzen anders als viele ihrer eher düster angehauchten Landsleuten meist auf die sonnige Seite, verpacken dies aber in unkonventionellen, zum Teil anarchischen Spiel, welches oft Richtung einer Wall of Sound tendiert, um dann vom Gesang wieder eingefangen zu werden. Mit „City Of The Sun“ liefern SEVEN IMPALE eine Synthese unterschiedlicher Stile welche sich unvermittelt finden und so eine der aufregensten, und je nach Gusto und Hörgewohnheiten besten Prog-Werke des Jahres 2014 ab.

City Of The Sun


Cover - City Of The Sun Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 47:2 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Seven Impale

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Live At Montreux 2013

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ZZ TOP sind eine gefühlte Ewigkeit im Geschäft, die Songs fast schon Allgemeingut, und die Bärte Kult. Die Rückwendung vom Pop der End-80er und vom Experimentieren mit Härte und Effekten der 90-er zum ursprünglichen Southern-Boogie-Blues-Rock (Yeah!) tat hörbar gut und machte das Texas-Trio wieder zu einer livehaftigen Band. Da darf dann auch eine DVD vom Auftritt beim ehrwürdigen Montreux Jazz-Festival nicht fehlen. ZZ TOP agieren dabei gewohnt cool, Show und Bühneneffekte sind bis auf drei Leinwände eher nicht. Die Setlist bietet jetzt nicht gerade die großen Überraschungen und ist unten aufgelistet. Die Songs des starken bluesgetränkten neuen Albums „La Futura“ " („I Gotsa Get Paid", „Flying' High", „Chartreuse") fügen sich bemerkenswert nahtlos ein. Das der Auftritt nach gerade mal 80 Minuten zu Ende ist – ist leider bei ZZ TOP nichts ungewöhnliches und weis der geneigte Fan. Bemerkenswert die Hommage an den Begründer des Montreux Jazz Festivals, bei der daß Trio sich auf ein Quintett erweitert und zwei Gastmusiker mit auf die Bühne bittet – Mike Flanigin an der Hammond Orgel und Van Wilks an der zweiten Gitarre - mal was anderes. Guter Sound (Dolby Digital 5.1, DD Stereo, DTS Surround), hervorragendes Bild in 16:9 und der Gelassenheit der Protagonisten entsprechende ruhige Bildführung runden das ab. Als Bonus gibt es noch zwei 6-minütige Interviews (mit Untertitel u.a. in deutsch) und ein kleines Booklet mit Linernotes. Alles in allem eine weitere gute ZZ TOP-DVD die den Fans der Band gefallen dürfte. Da aber auch die Rauschebärde (sind noch zwei) nicht jünger und vitaler werden sei dem Neueinsteiger eher eine der Vorgängerveröffentlichungen anempfohlen – ganz so fett wie früher sind sie leider nicht mehr.

 

1. Got Me Under Pressure

2. Waitin’ For The Bus

3. Jesus Just Left Chicago

4. Gimme All Your Lovin’

5. Pincushion

6. I Gotsta Get Paid

7. Flyin’ High

8. Kiko

9. I Loved The Woman

10. Foxey Lady

11. My Head’s In Mississippi

12. Chartreuse

13. Sharp Dressed Man

14. Legs

15. Tube Snake Boogie

16. La Grange

17. Tush

Live At Montreux 2013


Cover - Live At Montreux 2013 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 17
Länge: 80:0 ()
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Cult Of Steel

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LONEWOLF haftet seit jeher der Ruf an RUNNING WILD Nachlassverwalter zu sein. Natürlich kann man sich davon auch auf „Cult Of Steel“ nicht zu 100% lösen, dennoch muss man den Franzmännern konstatieren, dass sie sich immer weiter emanzipieren und an ihrer Eigenständigkeit feilen. Selbstredend gibt es aber auch auf „Cult Of Steel“ vornehmlich speedigen Traditions-Stahl zu hören, nur klingt der eben nicht mehr immer so offensichtlich nach RUNNING WILD wie das noch auf früheren Werken LONEWOLFs der Fall war. Im Gegensatz zu diversen anderen Combos, die sich nach einigen Alben satt und müde anhören, klingen LONEWOLF immer noch hungrig und haben ohrenscheinlich Spaß. Man hört -und das meine ich positiv-, dass hier eben keine Profimusiker am Werk sind, sondern undergroundverliebte Metalfans, die einfach das machen, auf das sie am meisten Bock haben. Und das ist eben hymnischer Heavy Metal ohne Experimente. Manchmal sind Scheuklappen ja ein Grund zur Kritik, im Falle LONEWOLF's sind sie ein Indiz dafür wie fokussiert die Herren zu Werke gehen. Wer neugierig geworden ist sollte es zuerst mit den Speed Hymnen „Hordes Of The Night“ und „Hell's Legacy“, sowie dem epischen „Funeral Pyre“ versuchen.

Cult Of Steel


Cover - Cult Of Steel Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 59:39 ()
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V

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Die Australier VOYAGER haben es mit nunmehr fünf gelungenen Alben geschafft sich eine eigene Nische zu bauen. Teils etwas unterkühlter 80er Wave-Pop trifft auf modernen Progressive Metal. Was sich im ersten Moment vielleicht etwas schräg anhört, funktioniert aber prächtig und die Symbiose macht Spaß und vermag zu fesseln. Trotz ihres starken Pop-Appeals sind VOYAGER mitnichten kitschig oder seicht. Ihre Musik hat immer Tiefe und kann mit großen, breitwandigen Melodien punkten. Man höre zum Beispiel das in den Strophen zuerst hart riffende und dann im Chorus elegisch schwelgende „You, The Shallow“. Keyboards spielen im Sound von VOYAGER zwar eine wichtige Rolle, verwässern aber nicht, sondern verleihen dem Material eine weitere Dimension. Hier mag das mit Growls (!) versehene „Orpheus“ als Anspieltip dienen. Wie man es auch immer betrachtet: VOYAGER haben einen ganz eigenen Soundmix und verstehen es dazu noch stimmige Songs zu komponieren. Viel mehr braucht's nicht; außer vielleicht ein Mehr an Erfolg. Selbigen hätten VOYAGER nämlich verdient.

V


Cover - V Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 54:46 ()
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The Negatives

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CRUEL HAND haben sich für ihre neue Scheibe "The Negatives" gut vier Jahre Zeit gelassen. In der schnellebigen Hardcore-Szene ist das für eine vergleichsweise junge Band eine halbe Ewigkeit, nicht wenige hatten die Jungs daher schon abgeschrieben. Mit "The Negatives" beweisen CRUEL HAND aber eindrucksvoll, dass mit ihnen auch weiterhin zu rechnen ist. Den unwiderstehlichen Groove ihrer bisherigen Veröffentlichungen haben sie beibehalte, das wird schon im Opener "Pissing - Spitting" deutlich. CRUEL HAND hatten immer schon eine ordentliche Metalkante in ihrem Sound, womit sie sich vom Standard-Hardcore absetzten und gleichzeitig das Kunstück vollbrachten, nicht nach Metalcore zu klingen. Das setzt sich in den neuen Songs fort, gerade "Scars For The Well-Behaved" als härtester Song des Albums oder das metallische "Why Would I" hauen den Hörer mit ihrem Groove aus den Latschen. METALLICA blitzen auch immer wieder mal durch ("Cheap Life"), ohne dass der Hardcore-Anteil zu kurz kommt, wie der Titeltrack beweist. "The Negatives" macht durchweg Spaß und lädt zum Moshen ein. Vier Jahre sind nicht spurlos an CRUEL HAND vorbeigegangen: die Band hat ihren Sound facettenreicher gestaltet, ohne die Grundgerüste zu sehr zu verpacken. Somit alles richtig gemacht und sich mit einem starken Album zurückgemeldet, das zudem in einer der coolsten Vinyl-Versionen des Jahres zu haben ist: 

 

The Negatives


Cover - The Negatives Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 23:12 ()
Label:
Vertrieb:

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