Für „Dissent“ hat UNSANE-Sänger/Gitarrist Christ Spencer zum ersten Mal seit 13 Jahren wieder neue Songs mit THE CUTTHROATS 9 aufgenommen. Ursprünglich um das Jahr 2000 herum während der Auszeit von USANE gegründet, legte er die Band 2004 wieder auf Eis und reaktivierte sie erst Mitte des vergangenen Jahres. An den Drums ist wieder Will Carroll (DEATH ANGEL, OLD GRANDDAD) mit dabei, neu an Bord ist Bassist Tony Baumeister (16, AEGES). Dabei herausgekommen ist ein energiegeladener, böse groovender Brocken von einem Album. Tiefe, dumpf sägende Gitarren, ein fies verzerrter Bass, roh bolzende Drums, darüber Spencers intensiver, dreckig geschrieener Gesang – das ist nichts für schwache Nerven. Wer UNSANE kennt, wird schon vermuten, dass auch bei THE CUTTHROATS 9 ordentlich Lärm gemacht wird, und natürlich ist das auch so, es geht aber doch etwas rockiger zu als bei Spencers Haupt-Band. Gerne wird, wie im schweren „Dissension“, eine ultraverzerrte Slide-Gitarre eingesetzt, und im gnadenlosen „We Could“ meine ich sogar einige Mundharmonika-Passagen herauszuhören, was erstaunlicherweise großartig funktioniert. Insgesamt ist das zwar alles nicht wahnsinnig innovativ oder überraschend, aber das hohe Energielevel der Band ist einfach mitreißend. Alles befindet sich durchgehend auf maximalem Pegel und wird mit einer derartigen Intensität rübergebracht, dass man sich dem kaum entziehen kann.
Dissent
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
7
Länge:
26:2 ()
Label:
Vertrieb:
Black Metal aus dem finsteren Norden sollen die Norweger VREDEHAMMER spielen und mit dem klangvollen Titel „Vinteroffer“ („Winteropferfest“ bzw. „21.Dezember“ bzw. „Wintersonnenwende“) bleibt man auch erst einmal auf dieser Spur. Schnell wird klar, dass VREDEHAMMMER keinen düster-dreckigen, sondern etwas moderneren, glatten Black Metal spielen. Kein Post BM, kein „Avantgarde“, sondern die Art, die einfach nur irgendwie düster ist und mit Thrash- und Death-Elementen um sich wirft. Aber auch dem Viking-Metal wurde auf „Vinteroffer“ in eins, zwei Stücken eingeräumt. Dann herrscht wieder technische Finsternis. Genretypische Vokals, das ein oder andere nette Riffing, ruhiger Parts und Highspeed-Arbeit prasseln aufeinander. Ähnlich wirr und chaotisch scheinen auch die lyrischen Ergüsse der Norweger zu sein: Von dem Monstrum „Cthulhu“ ist über Krankheit („Sykdom“), Zerstörung und Selbstmord („Suicide Forest“, „We are The Sacrifice“) alles dabei. So haben VREDEHAMMER schlussendlich ein sauberes Album Schwarzmetall zusammengebastelt, was arg in die Kerbe von KEEP OF KALESSIN schlägt, aber irgendwie seelenlos daherkommt. Anspieltipps: „We Are The Sacrifice“ und der Titelsong.
Vinteroffer
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
9
Länge:
45:14 ()
Label:
Vertrieb:
Review: When The Sun Goes Down
Dass es sich bei HARMONIC GENERATOR um eine französische Band handelt, hört man ihr so nicht an. Dies könnte der Tatsache geschuldet sein, dass man sich seit 2010 wohl überwiegend in Australien aufgehalten hat. Und auch auf die Performance der Band soll sich das ausgewirkt haben. Was Live durchaus sein kann, erschließt sich mir auf Albumlänge aber nicht. Die Mixtur aus Blues- und Classic Rock, Boogie und Alternative-Groove will nicht recht zünden. Der mit der Zeit auch wenig abwechslungsreiche Gesang kommt da noch erschwerend hinzu. So sind Songs wie „Rising Star“ und „Nobody Dies“ gute, mit ansprechender Härte versehene Hard Rock Songs, aber das auf Groove und Funk gebürstete „Fire“ ist an sich nur ein laues Lüftchen; und auch „Rollin‘ Free“ nervt mit seiner ZZ-TOP Affinität („Tush“). „When The Sun Goes Down” ist so in Summe leider nicht mehr als ein 08/15-Standard Rock-Album geworden, das auf den ersten Hör seine Momente und Einfälle hat, aber auf Dauer noch Wünsche offen läßt. Da sollte mehr gehen.
When The Sun Goes Down
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
9
Länge:
35:12 ()
Label:
Vertrieb:
Old-School-Death Metal ist stark im Kommen – sollte man meinen. So ist es als kein Wunder, dass sich das Ex-Thrash-Projekt FORSAKER nach mehren Pausen nun endlich zusammen gerauft hat und unter neuem Namen „RUDE“ räudig-derben Old-School-Death via F.D.A. Rekotz veröffentlichen. Aus den Staaten kommen RUDE, und das hört man, lässt „Soul Recall“ doch an Landegrößen wie OBITUARY, DEATH oder AUTOPSY denken. Eine enorme Spielgeschwindigkeit ist hier zu verzeichnen, ohne jedoch als Einheitsbrei unterzugehen. So geht es in „Memorial“ (einem fetten Sieben-Minüter) mitunter auch ruhiger zu, „Conjuring Fades“ bedient sich Akkustik-Elementen. Alles stark, alles solide und gut gebaut, wenn da nicht ein einziges Manko wäre: Die Vokals. Das beschreibende Adjektiv „gewöhnungsbedürftig“ trifft es hier wohl am ehesten und auch Vergleiche mit Martin van Drunen (ASPHYX, HAIL OF BULLETS) helfen da weiter. Entweder man mag den etwas heiseren Hauch des Todes, oder eben nicht. Alles in einem ist „Soul Recall“ ein starkes und technisch einwandfreies Album.
Soul Recall
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
8
Länge:
43:25 ()
Label:
Vertrieb:
Seiten