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Lizard King

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Post Rock muss nicht immer düster sein, wie schon ALCEST (und vor kurzem erst LÂNTLOS mit „Melting Sun“) zu beweisen wussten. Und tatsächlich scheint ein neuer Trend (oder auch einfach nur ein sanfter Hauch von Frühlingsgefühlen) erwacht zu sein, das immer mehr Bands in diese Richtung schlagen. So auch die einstigen Metalcoreler von THE AUGUST: Nicht nur Bandname und Label sind hier sonnig. Musikalisch reiten die Jungs auf den weichen Wellen elektronischer Klänge, ohne jedoch teils stürmische und treibende Schlagzeug- und Gitarrenparts untergehen zu lassen. Flächenweise ist die Musik instrumental, lässt Landschaften und Bilder entstehen: Die Bilder von einem perfekten Sommer, ein Sommer voll mit Sonne und Leidenschaft. Ein Hauch von Indie und Metalcore („Ebbing Well“) verleiht dem ganzen an Würze. So sehr wie „Lizard King“ wohl ein Gesamtkunstwerk ist, schafft es das atemberaubende Artwork von Max Löffler wohl am treffendsten, die in Vinyl gepresste Musik zu beschreiben: Ein farbenfroher Regen, aus gleißendem Licht, der gleichermaßen Verwirrung und Erleuchtung bringt. Ewigkeit und Schwebezustand, wirre Träume, ein Strudel der Gefühle und eine wunderbare Zeit. THE AUGUST haben mit „Lizard King“ ein starkes Debüt-Werk geschaffen, das sich auf keinen Fall hinter anderen Scheiben dieses Genres verstecken braucht.

Lizard King


Cover - Lizard King Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 51:3086 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

The August

KEINE BIO! www
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Under The Church

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UNDRER THE CHURCH zeigen mit ihrem Debütwerk gleich wo der Hammer schlägt: „Under The Church“ lässt sich als typisches Death Metal-Album bezeichnen. In Skandinavien beheimatet haftet den Schweden ein ähnlicher Klang wie UNLEASHED, GRAVE oder den Finnen NECROPSY an: Harter, räudiger, stampfender Death Metal, der auch vor schnelleren Stücken (Titeltrack) oder groovenden Parts (“Macabre Cadaver” und “Digging in the Dirt”) nicht scheut. Bei einer durchschnittlichen Songlänge von drei Minuten und einer Gesamtspielzeit von gerade einmal 20 Minuten die perfekte Dröhnung Tod und Verderb für Zwischendurch. Veredelt wurde das ganze durch den spanischen Horror-Artwork-Künstler Cesar Valladares, der schon unter anderem für GRAVEYARD gezeichnet hat.

Under The Church


Cover - Under The Church Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 21:12 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Under The Church

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The Eerie Sound Of The Slow Awakening

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Thorns (oder bürgerlich: Gionata Potenti) ist wohl einer der bekanntesten BM-Musiker Italiens, kann er sich doch rühmen in namenhaften Bands wie AD HOMINEM, BENIGHTED IN SODOM, GLORIOR BELLI, HANDFUL OF HATE, KRIEG festes Mitglied gewesen sowie bei ENTHRONED und TUNDRA Live-Schlagzeuger zu sein. Aktiv ist er aktuell bei den Griechen ACHERONTAS und MACABRE OMEN, den Franzosen BLUT AUS NORD, den Landesgenossen FROSTMOON ECLIPSE, SULFUR und KULT, den litauischen Projekt FUCK OFF AND DIE! und MANETHEREN aus den Vereinigten Staaten aktiv. Ausgebucht und vielbeschäftigt ist der talentierte Drummer. Und ehrlich gesagt, wen wundert es bei so vielen (BM-)Projekten, dass Thorns die Musik durch das Blut geht und durch sein Blut nichts als Black Metal entsteht? So hat sich Thorns unter dem Bandnamen DEATHROW nun vollends verselbstständigt – ist er doch bei DEATHROW weit mehr als Drummer und Sänger und für alle Instrumente zuständig. So präsentiert sich „The Eerie Sound of the Slow Awakening” dem Hörer in seiner kompromisslosen, oldschooligen Schwärze – DEATHROW spielen dreckig und solide, klingen nach alten DARKTHRONE und ISVIND und erinnern gar etwas an THORNS Nebenprojekt KULT (welches mit der Veröffentlichung „Unleashed From Dismal Lights“ schon Ende letzten Jahres vorsetzte) – tatsächlich klingen DEATHROW (wie auch KULT) verdammt norwegisch. Langweilig wird es trotz des recht kompromisslosen Stils nicht: Seien es raue Knüppel-Nummern wie „He, The Destroyer“ oder „The Sential“, dem langsamen (fast depressiven) „The Illusion Of Control“, dem packenden „Dying In The Cold“, der Instrumental-Nummer „Lost In The Grey“ oder dem groovig-rockigen „One Moment“. Ordentliche Genre-Arbeit!

The Eerie Sound Of The Slow Awakening


Cover - The Eerie Sound Of The Slow Awakening Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 44:2636 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Deathrow (Italy)

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Eselsmesse

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Neun Monate nach ihrer letzten Scheibe „Höllenfahrt“ melden sich TANZWUT nun mit einem neuen Label im Rücken (AFM Records) und einem neuem Akustikalbum im Musikregal zurück. Bereits heute sind Sie ein fester Bestandteil des deutschen Mittelalter Rocks und wollen auch nicht von ihrem Platz weichen.

Die neue Platte, die den Namen „Eselsmesse“ trägt, ist ein interessantes Werk, das bereits im Intro den Hörer mit Marktschreiermanier zur Eselsmesse, einem mittelalterlichen Narrenfest, einlädt. Dann wird auch bereits in „Asinum Chorum“  gezeigt wodurch sich TANZWUT auszeichnen, nämlich das diesmal fast ausschließliche Dudelsack gedröhn, dass freudig zum Tanzen einlädt. Sicherlich mag das für den ein oder anderen jetzt langweilig und eintönig klingen, doch das ist es keineswegs! Der Teufel und seine Crew beweisen immer wieder, dass sich Dudelsack-Titel nicht gleichen müssen, so ist es in der Tat, dass keiner der 13 Titel sich auch nur im Entferntesten ähnelt. Allerhöchstens in der Wahl der Instrumente.

Wer viel Gesang erwartet wird allerdings enttäuscht, auch wenn hin und wieder lateinische Gesänge auffallen, so gehen sie in der Dominanz der Bagpipes unter. Lediglich die Titel „Der Eselskönig“, „Unsere Nacht“, „Gregis Pastor Tityrus“ und „Zieh Mit Mir“ zeigen sich mit deutlich vernehmbaren Vocal-Parts.

„Der Eselskönig“ ist eine Erzählgeschichte, die über besagtes Narrenfest berichtet und einen trinkerfreundlichen Refrain mitbringt, der sogar noch nach einem dutzend Methörnern oder Krügen Bier noch getroffen wird.  Dagegen wird mit „Unsere Nacht“ ein schönes Duett, zwischen Mann und Frau geliefert, das voller Leidenschaft steckt und erst zum langsamen, dann aber immer schnelleren Tanzen fordert. Zwischenzeitlich wird im Titel „Gregis Pastor Tityrus“ starker Bezug zum Feste durch mehrfache IA IA-Gesänge aufgebaut, dass auf Eselsmessen üblich war. Wenig später erklingt etwas trauriger der schon letzte Titel der Scheibe, nämlich „Zieh Mit Mir“. Dieser verkörpert gleichsam etwas melancholisches, aber aus Textlicher Hinsicht auch eine gemeinsame Flucht, so dass der nun verschrittene Tag auf ewig anhält.

Mit "Eselsmesse" bringt uns TANZWUT ein wirklich schönes Akustikalbum, das auf Mittelaltermärkten, Ritterturnieren und ähnlichen Veranstaltungen sehr gut ankommen wird und sehr viel Freude und Tanz liefert. Gespannt bin ich auch schon auf schon auf ihre Tour im Oktober, wo sie DIE APOKALYPTISCHEN REITER Supporten werden!

Eselsmesse


Cover - Eselsmesse Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 45:52 ()
Label:
Vertrieb:
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The Blues Came Callin

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WALTER TROUT (Jahrgang 1951) gehört mit zu den bekanntesten und auch in Europa umtriebigsten Blues-Gitarristen. Nach seinen „Lehrjahren“ bei JOHN LEE HOOKER, CANNED HEAT und JOHN MAYALL ist er seit Anfang der 90er Solo unterwegs und steht für druckvollen, abwechslungsreichen und songdienlichen Blues. Mit „The Blues Came Callin” hat er nun ein neues Studioalbum am Start, welches textlich durchaus von seiner schweren Krankheit geprägt scheint – vieles dreht sich um seine Famile und die Danbkbarkeit die er für sie empfindet; und um das Ende, das Sterben, das unser aller Weg ist. Das er gesundheitlich angeschlagen ist, hört man seinem Gitarrenspiel aber nicht an - nur der Gesang, der war schon mal fester und forscher. Musikalisch scheint die Situation WALTER TROUT eher dazu gebracht zu haben seine jeweiligen Tademarks noch zu verstärken. So spannt sich der Bogen von schnellen Boogie-Blues á la „Willie“ bis zu intensiv, gefühlvollen Nummern wie „The Bottom Of The River“ welche tief blicken lassen. Ob es das letzte Album des WALTER TROUT sein könnte? Das wollen wir mal nicht hoffen. Nach Medienberichten ist die Lebertransplantation im UCLA Medical Center in Los Angeles gut verlaufen, der Weg der Besserung scheint beschritten - das läst hoffen auf ein Wiederhören. ja, es gibt mit Sicherheit bessere Alben in der nunmehr 22 Alben umfassenden Diskografie, aber als ein gutes reiht sich „The Blues Came Callin“ allemal ein.

The Blues Came Callin


Cover - The Blues Came Callin Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 57:42 ()
Label:
Vertrieb:
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Brain Salad Surgery (Re-Release)

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H.R.Giger hat den Planeten erst vor kurzem verlassen, aber dessen Kunst bleibt. Sein wohl erstes Platten-Artwork war "Brain Salad Surgery" von ELP. Viele weitere u.a. für CELTIC FROST und DANZIG folgten. So wichtig und wegweisend Giger für die Kunst und speziell für den Illustrations- bzw. Kunststil Bio-Mechanik war, waren dies in den frühen 70ern für den Progrock EMERSON LAKE & PALMER neben YES ("Fragil" 1972) und GENESIS ("Foxtrot" 1972). Und dieses von 1973 stammende Album war des Trios Höhepunkt und darf als deren Referenz-Werk bezeichnet werden. Der Longplayer wird nun neu, leicht aufgepimpt unter das Volk gebracht. Jeder Anhänger des Genres hat das Teil wohl im Plattenschrank oder aber kennt es zumindest. Da wir nicht unbedingt alle Progis sind, schreib' ich ein paar Takte dazu.
Das Scheibchen ist anspruchsvoll, sperrig und für Prog ungeschulte Ohren herausfordernd. Den Anfang macht das recht geschmeidige "Jerusalem", das hymnisch mit leichtem sakralen Unterton zu gefallen weiß. Die darauffolgende Version von Alberto Ginateras "Toccato" ist extrem anstrengend, jazzig und hat was von einem fleischgewordenen, leicht desorientierten Tinnitus auf Kokain. "Still...you Turn me on" ist um Welten entspannter, mit leichter Melancholie, PINK FLOYD´schem Unterton und ohne "progressive Vorkenntnisse" zu genießen. Hier gefällt mir, dass die Gitarre, die ansonsten eher im Schatten des überpräsenten Synthesizers und der Orgel steht, mehr zur Geltung kommt. Das halbstündige, in vier Abschnitte aufgeteilte "Karn Evil 9" ist Progrock in Reinkultur, Jazz, Blues und auch der Rock (Part 2) bekommt seinen Raum. Wenn man bedenkt, zu welcher Zeit das Album veröffentlicht wurde, so ist der vielschichtige musikalische Inhalt und damit verbundene Anspruch aller Ehren wert. "Brain Salad Surgery" zählt ohne Zweifel und mit Recht zu den Klassikern des Genres.
Auf CD 2 sind weitere 13 Tracks enthalten. Hierbei handelt es sich um Alternativ-Versionen und verschiedene Mixe. Zu guter Letzt gibt es noch eine Akustik-DVD im Stereo-Mix. All das, wie anfangs schon beschrieben, mit einem Cover der Extraklasse im schicken Digi Pack.
"Brain Salad Surgery" gibt es, so wie es mir vorliegt als 2+1, oder aber als 6er Box inklusive Vinyl, Poster und Buch ab Juni 2014 in den Läden Eures Vertrauens.

CD1
Songs : 8
Zeit: 44:50

CD2
Songs: 13
Zeit: 72:38

DVD
Original Remastert + 2014 Mix
Songs: 8 bzw.16

 

Brain Salad Surgery (Re-Release)


Cover - Brain Salad Surgery (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8 + 13
Länge: 117:40 ()
Label:
Vertrieb:
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D'accorD III

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D’ACCORD – Retro Prog Rock aus Norwegen - wird den wenigsten etwas sagen. Und das letzte Werk „Helike“, das leider eher ein Album zum „vergessen“ war, hat den Bekanntheitsgrad der Band sicherlich auch nicht gesteigert. Aber war man 2011 noch zu bemüht, für die Länge der Songs an sich zu ideenlos sowie Gesang und Produktion zu flach, so scheint man in 2014 daraus gelernt zu haben. Man orientiert sich zwar wie schon beim Vorgängerwerk an den Größen – YES, JETHRO TULL, GENESIS und natürlich KING CRIMSON – aber die Songs klingen abwechslungsreicher und kommen nicht nur wegen der kürzeren Spielzeit besser auf den Punkt. „D'accorD III“ setzen also auf 70er-Prog, Hard Rock Elemente, Flöte (!) und Retro-Sound (analog, in einem Take Live eingespielt und gesanglich immer noch etwas gewöhnungsbedürftig). Wer sich einen Eindruck verschaffen möchte: das in JETJRO TULL Form rockende und sehr eingängige „Here Lies Greed“ oder das direkt folgende, ruhige „Lady Faboulus“ lassen erahnen, was D’ACCORD sind und wohin die Reise gehen könnte. Fans des guten alten Retrosounds sollten sich also vom letzten Werk nicht abschrecken lassen und für „D'accorD III“ die Zeit zum Probehören einplanen.

D'accorD III


Cover - D'accorD III Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 61:21 ()
Label:
Vertrieb:

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