Band:

The Outer Limits

KEINE BIO! www
Review:

Drone

()

Zwei Jahre ist es nun her, dass das letzte Album „For Torch And Crown“ zurück liegt und jetzt melden sich DRONE mit „Drone“ zurück. Mein erster Gedanke: Kreativ ist der Name der Scheibe ja schon mal nicht, na hoffentlich ist das Album nicht auch so. Nichts desto trotz gab ich den Jungs eine Chance mich von einem besseren zu belehren.

Geboten bekam ich ein solides melodic Death-Metal-Werk, mit Höhen und Tiefen. Gerade der Einstieg mit „Guilt“ machte es mir schwer richtig rein zukommen. Es fängt sanft mit harmonischen Gitarrenklängen an und prescht dann mit exponentiell steigender Wucht los, wodurch man sich leicht überfahren fühlt. Erstmal ist auch keine all zu große Besserung zu sehen. Erst mit dem dritten Titel „Hammered, Fucked & Boozed“ trat eine Wendung ein. Der Song rockt und zieht durch! Hörenswerte Gitarrenriffs und ein guter Vocal-Part, der etwas an MOTÖRHEAD erinnert, bringen ein leichtes rhythmisches Wippen mit, das wohl die meisten Köpfe erfasst.

Danach gibt es wiedermal eine Talfahrt, die Ihren Tiefpunkt in „Into Darkness“ findet, das zunehmen an den Einstieg erinnert. Glücklicherweise geht es dann aber kurze Zeit später, mit „Rock'n'Rollercoaster“ wieder bergauf. Erneut werden uns harte Riffs und ein aggressiver Gesang auf sehr schnelle Art um die Ohren geschlagen. Die Geschwindigkeit ist aber auch das Problem des Titels. Nach etwa zweieinhalb Minuten ist das ganze schon wieder rum und lässt einen aufgeputscht aber unbefriedigt zurück. Danach geht es auf ein etwas niedrigeren Level zurück und mit „Carry Me Home“ wird wohl der letzte wirklich erwähnenswerte Track gespielt, der einen wirklich fesselt.

Schade Jungs! Ich habe deutlich mehr von „Drone“ erwartet, doch eins muss man wirklich hervorheben: Die Gitarrenklänge sind einfach nur richtig gut. Potenzial nach oben ist reichlich vorhanden, für zwischendurch bieten die DRONE-Jungs dennoch ein hörenswertes Werk.

Drone


Cover - Drone Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 45:43 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Reacher

()

WATCH OUT STAMPEDE wollen mit ihrem Debütalbum "Reacher" im hart umkämpften Metalcore-Genre ihren Platz finden und sich gegen die Konkurrenz behaupten. Bei den ersten Durchläufen vermag den Bremern das gelingen, viele der gut produzierten Songs können sich im Ohr festbeißen ("Reacher" oder das knackige "Allspark") und zeigen das Händchen der Band in Sachen Songwriting. Genau das ist es, was WATCH OUT STAMPEDE von vielen anderen Bands unterscheidet, denn auf technisch hohem Niveau und mit guter Produktion ausgestattet sind so gut wie alle Bands des Genres unterwegs, da kommt es umso mehr auf gute Songs und einen gewissen Wiedererkennungswert an. Erstere haben die Jungs so einige, letzteres ebenfalls, dank des gut in Szene gesetzten Gesangs und den eingängigen Hooklines. Es finden sich zwar einigen Füller auf "Reacher", die das Gesamtbild allerdings nur ein klein wenig trüben. Insgesamt ist WATCH OUT STAMPEDE ein mehr als solider Einstand gelungen, der im Metalcore-Bereich seine Freunde finden wird. Chapeau!

 

 

Reacher


Cover - Reacher Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 100
Länge: 31:25 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Empty Sky

()

Seit Mitte Mai 2014 ist nun die neue Platte von den Power-Metallern MEDUSA'S CHILD auf dem Markt und ist an dem Titel „Empty Sky“ zu erkennen. Damit lösten Sie nicht nur den Vorgänger „Damnatio Memoriae“ ab, sondern auch im Label gab es eine Umorientierung von STF-Records, hinüber zu Pure Steel Records. Geschadet hat es dabei dem ganzen aber nicht, denn was die Jungs uns auf die Ohren geben ist gar nicht mal schlecht.

Mit viel Abwechslung und einem kraftvollen und doch cleanen Stil überzeugen Sie mich auf ganzer Linie! Neben schnellen und ordentlich metallischen Songs wie „Paradise Eternally“ und Titel zum mitgröhlen mit ziemlich guten Riffs(„Nevermore“), gibt es mit „My Inner Voice“ auch etwas für die gefühlsvolleren Momente. Zudem gibt es als kleinen Bonus, die zuletzt genannte Halbballade, als akustische Version, die wunderbar für ruhigere Momente geeignet ist. Lediglich der Track „Beethoven's Kiss“, der ein Tribut an die klassische Musik sein soll, will mir einfach nicht gefallen.

Letztendlich ist die Scheibe aber ein wunderbarer Wegbegleiter und wird wohl noch eine Weile einen Platz in meiner Playlist haben. Wem Bands wie HAMMERFALL (oder für die etwas älteren STRATOVARIUS) gefallen, wird in „Empty Sky“ ein gefunden fressen finden und eine ganze weile Freude haben.

Empty Sky


Cover - Empty Sky Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 61:46 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Hegyek Felettem

()

Was sich in etwa liest wie das Nationalgericht einer Nahostrepublik, ist das aktuelle Album der Ungarn WITCHCRAFT, die 1996 von Sänger Angmar und Gitarrist Hate gegründet wurden. Und wäre "Hegyek Felettem" (was auf Deutsch so viel wie "Obere Hügel" bedeutet) tatsächlich etwas Essbares, wäre es für die meisten Geschmäcker ungenießbar, weil zu räudig, ranzig und blutig roh. Das Quartett (zu dem Bandmitbegründer Hate schon lange nicht mehr gehört) orientiert sich klanglich an den DARKTHRONE der mittleren 90er Jahre ("Transilvanian Hunger", "Panzerfaust"), ganz frühen IMMORTAL ("Pure Holocaust") oder BATHORY Mitte der 80er Jahre ("The Return", "Under The Sign Of The Black Mark"). Wer es in dieser Richtung mag, wird durchweg gelungene, wenn auch nicht überragende Songs wie "Arcomon Gyülölettel" ("Mit Hass In Meinem Gesicht"), das Titelstück, "Fekete És Hideg" ("Schwarz Und Kalt") oder "Vörös Köd" ("Roter Nebel") ins dunkle Herz schließen; der Rest wird sich in Unverständnis, Ekel und Grausen abwenden. Käufer der Vinylversion erhalten mit "Az Árnyékok Földjén" ("Auf Dem Land Der Schatten") einen zusätzlichen Bonustrack, der mir jedoch leider nicht vorliegt. Für Genre-Fans unterm Strich hörenswert!

Hegyek Felettem


Cover - Hegyek Felettem Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 32:44 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

ARCH ENEMY: Alissa White-Gluz über "War Eternal", Bandwechsel und psychedelische Träume (Deutsch)

Band anzeigen
Interview

The English version can be found here!

Video (Englisch):

Die erste Frage ist eine recht offene – wie waren deine ersten Monate mit ARCH ENEMY?

Meinst du die aktuellen Monate, so etwas wie unseren ersten Gig?

Ja, deinen eigentlichen Start nachdem du den Wechsel bei den Fans angekündigt hast usw.

Es läuft super, es war fantastisch! Die Reaktionen zum Album, zum Musikvideo und auch zur News selber waren wirklich, wirklich positiv. Wir verstehen die Auswirkung und die Wichtigkeit der Situation, wir wissen das es eine große Sache ist, wir wissen das es ein ernstes Thema ist – und wir haben das nicht auf die leichte Schulter genommen.

Wir wollten sicherstellen, dass wir die News den Fans in einer Art und Weise rüberbringen, die so respektvoll wie möglich ist. Zu den Fans, die ich persönlich habe, zu Angelas Fans, zu denen von ARCH ENEMY als Band… und das ist der Grund, warum wir es gezeigt haben wie wir es letztlich getan haben. Angela, Michael und ich haben sehr aufrichtige und detaillierte Statements dazu abgeben was gerade passiert. Wir wollten auch sofort Musik zeigen, wir hatten das Video fertig – und es lief wirklich, wirklich gut. Ich bin sehr dankbar dafür, dass jeder aufgeschlossen genug dafür war und die Musik für sich sprechen lässt.

Einige der Fans haben, nun, etwas harsch auf die Ankündigung reagiert. Ich habe so einige Kommentare auf Facebook gelesen und da waren so einige Fans sehr unglücklich mit der Entscheidung. Was machst du dir aus solchen Leuten? Ich meine, es sind immerhin auch Fans von ARCH ENEMY.

Nun, ich selber lese keine Kommentare, weil ich das für eine dumme Sache halte! Ich habe das also nicht wirklich selber mitgekriegt. Wenn die Leute kein Fan der Band sein wollen, weil sie die Musik nicht mögen, das ist völlig okay! Aber wenn sie kein Fan der Band sein wollen weil sie so trotz offener Begründung an einem Mitglied hängen, dann ist das ein wenig albern. Vor allem, wenn man bedenkt, dass das Angelas Entscheidung war! [lacht] Sie war diejenige, die das angestoßen hat. Wenn sie Angela wirklich lieben, dann sollten sie ihre Entscheidung hier wirklich respektieren.

Okay! Bezüglich Angela: Sie hat gesagt, dass sie sich auf Familie und Managementaufgaben beschränken wird. Hat sie immer noch Einfluss auf die Live-Shows und Musik oder macht sie nur Geschäftliches?

Es ist mehr geschäftlich. Sie hat die Hände voll mit der geschäftlichen Seite von ARCH ENEMY. Daher ist die Musik wirklich nur von der Band.

Ich war einer der Glücklichen, die Early Access zum Album haben und es in den letzten Wochen schon hören konnte. Für mich vor allem bemerkenswert ist, dass eure Musik sehr ähnlich zum alten ARCH ENEMY klingt. Das heißt, für mich passt du persönlich sehr gut in den Stil – aber ist das etwas was ihr erreichen wolltet oder wart ihr eigentlich nach einem neuen Sound aus?

Danke! Ich glaube, wir wollen von beidem etwas machen. Wir haben genug traditionelle ARCH ENEMY Elemente drin um die Leute, die schon lange Fans der Band sind – was mich übrigens einschließt! – das diese Leute sich keine Sorgen machen brauchen. Das ARCH ENEMY immer noch ARCH ENEMY ist. Aber wir wollten auch die Tür ein wenig öffnen um neue Sachen machen zu können.

Es macht keinen Sinn einfach „Rise Of The Tyrant“ neu zu schreiben oder ein neues „Khaos Legions“ zu schreiben. Wir wollten ein neues Album! Und „neu“, das heißt Evolution, es heißt Veränderung, es heißt Sachen hinzufügen und wegzunehmen. Also, ja, wir wollten es sehr spannend halten während wir trotzdem die 13 Jahre, die Angela mit der Band verbracht hat, würdigen.

Bezüglich der Zukunft, du sagtest, dass ihr den Sound sozusagen häppchenweise ändert. Was können wir in weiterer Zukunft erwarten? Wird es drastischere Änderungen geben? Oder vielleicht ein kleines Nebenprojekt?

Ehm… ich habe keine Ahnung! Was ARCH ENEMY angeht, da habe ich absolut keine Ahnung was wir machen werden. Aktuell fokussieren wir uns auf dieses Album. Und das ist noch nicht einmal veröffentlicht! [lacht]

Okay! Lass mich das anders formulieren: Gibt es etwas, was du zukünftig machen willst und in der Vergangenheit noch nicht gemacht hast?

Mit ARCH ENEMY?

Mit ARCH ENEMY oder nur mit ein paar der Jungs… vielleicht auch als komplett neues Projekt?

Ich habe sogar ein komplett anderes Projekt, das allerdings noch nicht fertig für ein Release ist… aber das sollte in einem Jahr soweit sein würde ich sagen. Es ist etwas in Richtung Punkrock-Projekt – und das ist etwas, was ich immer schon einmal machen wollte! Und das ist auch sehr cool für die Leute, die meine cleane Stimme mögen und davon wohl bei ARCH ENEMY nicht viel kriegen werden. Das Projekt ist, ich würde sagen, 80% cleaner Gesang. Es ist ein sehr cooles Projekt! Es besteht aus mir und einigen meiner Freunde, die zufällig selber sehr gute kanadische Metal-Musiker sind. Aber anstatt Metal zusammen zu machen gehen wir mehr in Richtung schnellem Rock, eine irgendwie punkige Band. Ich bin sehr gespannt was das angeht! Das wird auch meine nächste Priorität neben ARCH ENEMY.

Großartige Überleitung, denn ich wollte dich noch auf deine clean Parts – oder vielmehr, die fehlenden clean Parts - in ARCH ENEMY ansprechen. Wenn ihr performt, probt oder schreibt, vermisst du dann die cleanen Parts die du in THE AGONIST hattest?

Na ja, ich würde sagen… ich vermisse cleanen Gesang ein bisschen, vor allem weil es etwas ist was mir Spaß macht. Aber ich bin auch so sehr zufrieden damit, ARCH ENEMY Songs zu singen, vor allem weil so… reizvoll, so gut auf der Bühne zu spielen sind, sodass ich das nicht vermisse wenn ich auf der Bühne stehe. Ich habe auch einige Songs geschrieben wo ich nur clean singe. Ich habe eine Menge Death Vocals gemacht und werde auch weiterhin Death Vocals machen. Es ist also nichts was ich auf der Bühne vermisse, alleine schon weil ARCH ENEMY Shows so adrenalingeladen, so dynamisch, chaotisch und heavy sind, dass es für mich da wirklich nichts zu vermissen gibt!

Wenn du ältere ARCH ENEMY Songs spielst, vor allem das wirklich alte Zeug: Gibt es da etwas wo du sagst „Das kann ich nicht singen“ bzw. sogar, „Das will ich nicht singen?“ Oder sagst du zu allem, was ARCH ENEMY je geschrieben haben „Da habe ich Bock drauf, das mache ich!“?

Ich bin bereit alle Songs zu singen und ich könnte wohl auch alle singen! Natürlich ist es aber so, dass wenn du so viele Alben hast es immer Songs gibt die du niemals Live spielen wirst. Selbst wenn du nur ein Album hast – es gibt Songs, die werden es einfach nie in ein Live Set schaffen, aus verschiedenen Gründen; manche Songs bleiben einfach Album-Titel. Aktuell haben wir eine ziemlich lange Show die wir spielen, fast 2 Stunden lang – aber das ist immer noch nicht genug Zeit um etwas in Richtung ein dutzend Studioalben zu spielen! Also, ja: Ich mag die alten Songs die wir spielen. Und wir besprechen aktuell einige Songs die wir noch ins Set packen wollen.

Hast du da ein paar Namen für uns?

Wir machen Kram von „Wages Of Sin“, „Khaos Legions“, „A Doomsday Machine“… wir decken praktisch alle großen Alben der Angela-Ära ab. Und dazu noch die Singles.

Zurück zum Album: Ich habe gelesen, dass du einige der Songs selber geschrieben hast?

Ja! Ich hab die Lyrics für fünf Songs geschrieben. Und die Vocal Arrangements für diese Songs, zusammen mit Michael den Rest.

Du warst also schon voll involviert?

Ja!

Bezüglich der eigentlichen Lyrics: Das ist eine Frage die gerne stelle, denn ich denke, es ist etwas was sehr spannend für Fans ist, die die Musik ein wenig interpretieren wollen: Wo kriegst du deine Inspiration für die Songs her? Irgendwelchen persönlichen Einflüsse die du hast und in ARCH ENEMY einfließen lässt?

Ja! Ich schreibe Lyrics dann wenn ich mich danach fühle. Denn wenn ich es mache, wenn ich mich nicht danach fühle, dann wird es in der Regel, nun… die Lyrics begeistern nicht und machen hinterher keinen Spaß zu singen. Aber auf diesem Album gab es einiges an Chaos in meinem Leben… eigentlich, in allen unseren Leben, auf Grund von großen, großen Veränderungen die passiert sind, vor allem bezüglich unserer jeweiligen Bands.

Ich habe daher aus einer sehr persönlichen Sicht geschrieben. Ich neige dazu, Lyrics sehr vom Kopf her zu schreiben – aber in diesem Falle habe ich etwas mehr mit dem Herzen geschrieben. Und ich glaube, das erlaubt es mir mich wirklich mit den Fans zu verbinden. Ein sehr emotionales Album!

Was den eigentlichen Prozess angeht: Du sagst, du schreibst sehr emotional – gibt es Situationen, wo du eine Idee kriegst und sofort ein Stück Papier brauchst um es aufzuschreiben oder ist das etwas, was du sammelst und dann sinngemäß „einen Song in einer Stunde“ schreibst?

Nein! Ich habe in der Regel Papier und Stift in meiner Handtasche. Das dumme daran ist, dass es in der Regel verknittert und ich es hinterher nicht wiederfinde. [lacht]

Daher mache ich mir mittlerweile Stimm-Memos wenn ich eine gute Idee für eine Melodie, einen Rhythmus oder einen Stil für etwas habe – und dann singe oder screame ich es einfach in mein Handy. Ich wache auch oft mitten in der Nacht auf – ich bin ein fürchterlich schlechter Schläfer, heißt ich schlafe nicht gerade gut – und habe andauernd verrückte, lebendige Träume! Wenn ich also manchmal von einem kranken Albtraum oder einem wirklich coolen Traum aufwache, dann mache ich direkt mein Handy an und fange an, Lyrics zu schreiben. Ehrlich gesagt, so habe ich eine Menge der Lyrics auf „War Eternal“ geschrieben: Im Halbschlaf, nachts um 4 im Dunkeln, am Texte schreiben!

Wir haben also einige semi-psychedelische Songs auf dem Album?

Ja! [lacht]

Sehr cool! Nun, ich habe da noch eine Standard-Frage: Dein Lieblingstrack auf dem aktuellen Album?

Das ist so schwer da etwas auszuwählen! Es ist wirklich schwer, aber ich glaube… für mich wäre es „As The Pages Burn“ oder „Avalanche“, glaube ich. Aber es ist wirklich schwer, ich mag alle Songs!

Das ist denke ich mal gut zu hören! Okay, ich habe noch ein paar persönliche Fragen, etwas ab von ARCH ENEMY. Du bist eine der Hauptfiguren von Frauen im Heavy oder Extreme Metal. Es gibt immer noch nicht wirklich viele Frauen in Metal Bands – wie erfährst du es, Sängerin einer der größten Extreme Metal Bands der Welt zu sein?

Das hat mich als Person kein Stück verändert! Ich war immer sehr dankbar für die Möglichkeiten die ich gekriegt habe und sehr dankbar für die ganzen guten Leute um mich herum. Ich gebe mir viel Mühe dabei, keine negativen Leute um mir zu haben. Und ehrlich gesagt, in ARCH ENEMY ist jeder sehr bescheiden und sehr auf dem Teppich geblieben. Und das ist glaube ich sehr cool, wenn trotz dessen, dass ARCH ENEMY ein gewisses Level an Erfolg haben das uns auch in ein gewisses Licht rückt – wir sind immer noch wie kleine Kinder die vor einer Live-Show aufgeregt und hinterher total aufgedreht sind, uns gegenseitig High-Fives geben und umarmen… also, ja: Es ist wirklich eine tolle Band und ich fühle mich mehr als geehrt an Angelas Stelle zu stehen und ARCH ENEMY am Leben und am Laufen zu halten!

Ich schätze, es könnte aber schon ein gewisser Druck aufgekommen sein wenn man von THE AGONIST zu ARCH ENEMY wechselt. Hast du so etwas gespürt oder dachtest du dir „Okay, ARCH ENEMY, läuft!“?

Ich war nicht übermäßigt besorgt was das angeht, ich wusste ja, dass ich Angelas Segen in der Sache hatte und das sie Vertrauen in mich hat. Auch der Rest der Jungs in ARCH ENEMY waren völlig überzeugt von meinen Fähigkeiten. Sobald ich angefangen habe mit ihnen zu Jammen und Songs zu schrieben wurde ich auch sehr zuversichtlich in unsere Musik die wir zusammen machen würden.

Als ich aus THE AGONIST rausgeflogen bin, da war ich besorgt, denn ich wollte wirklich die THE AGONIST Fans nicht alleine lassen. Die haben mich 10 Jahre begleitet und einige von ihnen sind enge Freunde von mir. Es war ein großer Schock für mich und ich weiß, dass es auch ein großer Schock für sie war. Das hat mich weit nervöser (und wütender!) gemacht als der Eintritt in ARCH ENEMY.

Darf ich fragen, wie das passiert ist? Ich meine, ich weiß, dass du rausgeflogen bist – aber warum genau?

Hm, das ist etwas das ich aus meinem Kopf verbannen will, es ist offensichtlich ein schmerzvolles Thema. Natürlich habe ich es ihnen erzählt sobald ich die News von ARCH ENEMY wusste und hatte danach das Gefühl, dass alles super war und rund lief. Wir hatten sogar Pläne eine Partnerschaft zwischen beiden Bands zu machen!

Was ich aber nicht wusste war, dass sie eigentlich gar nicht glücklich waren und nach einem Ersatz für mich gesucht haben, sogar während wir zusammen auf Tour waren! Als die letzte gebuchte Show fertig war haben sie mir praktisch gesagt: Du bist raus, du bist ersetzt, Tschüss. Das war ein großer Schock, ich wusste nicht was da los war. Ich habe bis dahin praktisch mein ganzes Leben in die Band gesteckt!

Aber ich habe auch einiges daraus gelernt. Ich habe gelernt, vorsichtig damit zu sein mit wem ich mich abgebe und habe gelernt was man machen sollte und was nicht… in gewissen Situationen, auf einem professionellen wie auch einem privaten Level. Und so: Ich schaue nach vorne, blicke in die Zukunft und fokussiere mich auf das Positive – also alles bzgl. ARCH ENEMY! Und das ist es, was ich machen werde. Denn es ist viel zu schmerzlich in der Vergangenheit zu leben. Ich bin stolz auf die Alben, die ich mit den Jungs gemacht habe, ich glaube wir waren eine tolle Band und ich hätte es super gefunden, wenn wir weiterhin eine tolle Band geblieben wären – aber manche Sachen kann man nicht kontrollieren.

Guter Ansatz, denke ich! Letzte Frage: Ich habe gelesen, dass du bei PETA, der Tierschutzorganisation aktiv ist. Wie beeinflusst dich das persönlich und in deinem Musikstil? Denn persönlich habe ich noch das Gefühl, dass es in der ganzen Metal Szene immer noch extrem viele Leute gibt, die unbedingt Fleisch als Männlichkeitssymbol brauchen…

[lacht] Ich glaube, das ist ein großes Missverständnis was Metalheads angeht. Ich habe immer gedacht, dass Metalheads genau das Gegenteil von dem sind als das sie wahrgenommen werden. Sie sind nicht nur ein Haufen dummer, betrunkener, schwitziger Typen! Ich meine… klar… können sie sein! Aber meistens, in meiner Erfahrung mit Metal Bands (und ich bin in einer Metal Band!) ist es so, dass sie sehr umsichtige, gebildete Leute sind!

Sie haben ein tiefes Verständnis von menschlicher Natur, oft ein tiefes Politikverständnis. Ich habe einige Freunde in der Hardcore-Szene und da ist vegan oder Straight Edge ein sehr häufiges Phänomen. Ehrlich gesagt fällt es mir schwer mir eine Metal Band vorzustellen, die nicht wenigsten einen Vegetarier oder Veganer als Mitglied hat. Und ich bin Veganerin bevor ich mit Metal angefangen habe. Das ist 100%ig wer ich bin und ist 100%ig in meiner Persönlichkeit verankert. Ich bin eine Aktivistin für Tier- und Menschenrechte, ja, aber ich bin auch Musikerin! Wenn es an Lyrics geht drücke ich mich darin natürlich aus. Aber es ist eine unterschiedliche Sache: Musik ist Kunst und ich denke es ist cool, wenn Kunst eine Nachricht rüberbringt, aber es ist nicht das einzige worüber ich nachdenke wenn ich spiele oder schreibe.

Versteh mich nicht falsch – ich sage nicht, dass Metalheads das sind was sie zu sein scheinen.

Klar!

Aber sie – oder vielmehr, wir, ich bin auch nicht außen vor – haben ein gewisses Image. Die Frage ist: Ist da schwierig mit einer gewissen, sagen wir, Persönlichkeit?

Weißt du, ich bin eine komische Person, ich war immer schon ein verrückter Vogel! Und es wäre langweilig total konform und normal zu sein. Also, wenn ich der Außenseiter bin – was ich oft bin, alleine weil ich Straight Edge lebe – dann… whatever! Ich bin’s gewöhnt! [lacht]

Das ist wirklich kein großes Thema für mich. Ich könnte mich nicht weniger drum scheren wenn die Leute denken, dass vegan nicht Metal ist. Ich weiß nicht – ich mache Musik, die man glaube ich als Metal bezeichnet und bin trotzdem Veganerin, also… [lacht]

Okay! Vielen Dank für dein Interview! Noch eine letzte Nachricht an die Fans?

Ja! Ich denke, ich möchte noch einmal „Vielen Dank“ an die ARCH ENEMY Fans für den unglaublichen Rückhalt richten. Für die, die den Abgang von Angela beweinen oder einfach noch unsicher über die Lineup-Änderung sind: Das ist okay! Ich verstehe das total, ich habe es kapiert, es ist gut, nehmt euch die Zeit die ihr braucht um damit auf einen Nenner zu kommen.

Wisst ihr: Das zerstört ja nicht das, was sie gemacht hat, es ist eigentlich ein Tribut an das, was sie gemacht hat. Und die Band ist sehr glücklich, wir sind sehr stolz auf „War Eternal“ und freuen uns auf die Release Termine, sodass es jeder hören kann und die Musik das entscheiden lassen kann, was sie über die Band denken.

Außerdem möchte ich noch ein großes Danke an die Fans loswerden, die mich seit Jahren begleiten, meine vorherigen Fans, die KAMELOT Fans, dafür, dass ihr mich wirklich, wirklich unterstützt habt und so freundlich und verständnisvoll für meine Situation wart und für mich da wart – denn das macht einen riesen Unterschied für mich!

Vielen Dank nochmal, ich freue mich schon drauf, euch diese Jahr noch mal live zu sehen – habt eine super Tour, Ciao!

Danke, Bye!

 

 



Band:

Young And In The Way

KEINE BIO! www
Review:

War Eternal

()

ARCH ENEMY halten bei mir einen ganz lustigen Rekord: Es dürfte die Band sein, die ich in den letzten 5 Jahren am häufigsten Live gesehen habe – und ich bin (schon quasi Job-bedingt) kein Bands hinterherreisender Die-Hard-Fan einer Band – und dennoch habe ich nicht unbedingt vor, Konzerte auszulassen wenn ich hinkomme. Bis dato war es die Mischung aus der Tatsache, dass ARCH ENEMY immer Musik auf höchstem Level geschrieben haben und jener, dass sie die großartige Angela Gossow am Mikrofon hatten.

Nun war ich auch dementsprechend erstaunt, als Angela im März ihren Rücktritt angekündigt hat und bekannt wurde, dass Alissa White-Gluz, ehemals THE AGONIST, ihre Stelle übernimmt und Angela ins Management geht. Erstaunt wie in „Hui – das kann ja was werden“ – nicht wie in „Ach du scheiße“, denn THE AGONIST sind ganz sicher keine schlechte Band. Dennoch blieb die Frage: Kann Alissa (welche in THE AGONIST auch ihre clean Parts hatte) das Stimm-Monstrum Gossow ersetzen? Wie ändert sich der Sound? Wie ändert sich die Live-Performance? Was wird aus, kommen wir zum Punkt, dem 2014er-Album „War Eternal“?

Nehmen wir die künstliche Spannung: So sehr ich Angela Gossows Performance über die Jahre lieben gelernt habe, so sehr kann ich auch sagen: Alissa White-Gluz ist ein großartiges Replacement, welches sich nahtlos in den Sound von ARCH ENEMY einpflegt.

„War Eternal“ führt die über die vergangenen 13 Jahre mit Angela weiter ausgebauten Tugenden von ARCH ENEMY nahtlos fort und könnte so auch 3 Jahre früher (anstatt „Khaos Legions“) erschienen sein. An sich ist es auch schwierig, sich einzelne Songs rauszupicken und drauf rumzureiten, auch wenn ich das persönlich nicht ungern mache, denn: „War Eternal“ wirkt vor allem sehr homogen und in sich stimmig und verzichtet meiner Meinung nach auf Filler – trotz seiner 12 Tracks plus Fidel-Intro.

Wenn man es dennoch tut: Das Album stürmt mit „Never Forgive Never Forget“ direkt durch bekannte Fronten auf den Hörer zu und zeigt das, was ich oben schrieb: Das neue ARCH ENEMY ist ARCH ENEMY! 16tel Hooks und eine völlig entkettete White-Gluz platzieren direkt den perfekten Melodic Death Opener für Album und etwaige Live-Sets. Spätestens bei Titeln wie dem Titeltrack „War Eternal“ oder „Time Is Back“ kommt auch die melodische, Gitarrenseitig technisch-verspielte Seite der Band (ich schaue Sie an, Herr Amott!) nicht zu kurz: Dicke Soli, filigrane Melodic-Elemente und Aktionen wie eine Death Metal-Sweeping-Orgie als Intro („No More Regrets“) mit dezentem quasi-Breakdown zur Halbzeit vorm Solo zeigen klar, dass auch ein Lineup-Wechsel dem komplexen Songwriting der Band nichts anhaben kann. Spannend ist das vor allem auch daher, da sich Angela Gossow (trotz Verzahnung mit der Band) aus dem Songwriting rausgehalten hat.

Fazit: Für mich sicherlich eine der spannendsten Änderungen im Line-Up einer der großen Metal-Bands der letzten Jahre, dafür aber auch sicher eine der Gelungensten. „War Eternal“ ist ein saustarkes Album - zur Halbzeit vom Musik-Jahr 2014 definitiv für mich auch eines der bis dato Besten – und das trotz des mächtigen SABATON-Albums vor einer Woche! Wer sich über den Weggang von Angela aufregt, der hat mein Verständnis – aber gerade jener sollte sich „War Eternal“ mal auf die Ohren werfen, sich ein Bier aufmachen und sich am besten direkt beim Titeltrack mal überlegen, warum man denn meckern will – wegen „War Eternal“ als ARCH ENEMY Album ganz sicher nicht.

TL;DR: Fett. Tipp.

Release: 06.06.2014

War Eternal


Cover - War Eternal Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 47:25 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Electric Mountain Majesty

()

Das MOS GENERATOR bereits seit 14 Jahren und vier Alben mit ihrer Doom-Stoner-Mischung unterwegs sind scheint bis auf eingeweihte Fans der Masse der Genre-Affinados verborgen geblieben zu sein. So richtig ins Blickfeld trat die Gruppe bei vielen Doomies erst, als sie im Vorprogramm von SAINT VITUS eine tolle Vorstellung ablieferten. Mit „Electric Mountain Majesty” haben Basser Scooter Haslip, Drummer Shawn Johnson und Bandcheffe Tony Reed (Vocals, Guitar, Keyboard) jetzt also Longplayer Nummer fünf am Start, dessen Ursprünge sicherlich irgendwo zwischen doomigen BLACK SABBATH und rockenden MONSTER MAGNET liegen. Dabei stechen MOS GENERATOR aus der Masse gleichartiger Bands hervor (wie es auch KYUSS und QOTSA taten), denn die notwendige Eigenständigkeit ist durch eine gewisse Southern-und Soul-Affinität sowie einem entsprechend Black-Label getrimmten Gesang gegeben. MOS GENERATOR grooven sich dabei durch zehn auf den Punkt kommenden Songs, wobei die Spannbreite mit dem flotten, erdigen Rocker „Beyond The Whip“ über dem coolen, mit Härtegraden spielenden „Enter The Fire“ bis zu „Early Mourning“ (einem mit Signatur-Riff versehenen, bedächtigen 70-er Doomer) zu erkennen ist. Damit dürfte „Electric Mountain Majesty“ für Genre-Freunde in diesem Jahr mit auf dem Speiseplan stehen

Electric Mountain Majesty


Cover - Electric Mountain Majesty Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 42:12 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Mos Generator

KEINE BIO! www

Seiten

Subscribe to RSS - deutsch