Leder, Nieten, Patronengurte und posen bis zum Abwinken....so präsentieren sich GRAVEHILL dem geneigten Hörer um gleich klar zu machen worum es geht - Oldschool! Nach dem Intro werden dann auch keinerlei Gefangene gemacht, sondern GRAVEHILL knallen einem mit "Death Curse" gleich einen Death-Thrash-Black-Knaller um die Ohren, der einen ganz tief in den heimischen Schützengraben kriechen laesst. Salve für Salve hämmert einem gnadenlos das gravehillsche Trommelfeuer auf einen ein. Mike Abominator keift so grimmig ins Mikro, das einem die Spuckefäden förmlich um die Ohren fliegen und man wird sehr an Mika Luttinen von IMPALED NAZARENE erinnert, was sich über das ganze Album zieht. Immer wieder kann man Parallelen zu ImpNaz ziehen, ohne GRAVEHILL reines abkupfern vorwerfen zu koennen. Die Geschwindigkeit wird dann auch gleich bei "In Hells Command" beibehalten und man hat schon befürchtungen die Jungs trümmern sich nun über das ganze Album ohne Abwechslung ins Langeweilenirvana.
Mit "Open Their Throats" wird das Artilleriefeuer allerdings schlagartig eingestellt und ein dicker fetter Death Metal-Panzer überrollt einen in Zeitlupe. Um dies noch zu unterstützen wechselt Mike von grimmigem Gekeife auch gleich zu tiefem Gegrunze. Hat man dies überstanden, folgt ohne Pause sofort mit "Fear The Reaper" der Thrash Metal Nahkampf mit allem was dazu gehört, hochgereckten Fäusten, Pommesgabeln und messerscharfen Riffs und Solos, ohne auch nur einen Milimeter Grimmigkeit abzulegen. So wird dieses dann auch den Rest des Albums fortgeführt. Thrash Attacken, Black Geschredder, Death Geballer und fette Solos zum zwischendurch mal abposen, geben sich ohne Pause die Klinke in die Hand. Puristen werden vielleicht die saubere und druckvolle Produktion bemängeln und mehr Räudigkeit fordern, ich aber hab Spass an diesem Hassbatzen und gebe eine klare Empfehlung.
Death Curse
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
9
Länge:
35:43 ()
Label:
Vertrieb:
Wo Rogga Johansson drauf steht, ist auch Rogga Johansson drin............für alle die wissen um welchen Herrn es sich hinter diesem Namen handelt, würde dies als Review sehr warscheinlich schon reichen. Fur alle die nicht gleich wissen worum es geht: es geht um Death Metal, besser gesagt um schwedischen Oldschool Death Metal in Reinkultur. Kaum ein Quartal, in dem Rogga mit einem seiner drölfzig Bandprojekte nicht mindestens einen Tonträger auf die Hörerschaft loslässt. PAGANIZER ist hierbei sein ältestes Kind, REVOLTING und BONE GNAWER wohl seine bekanntesten. Bei "Cadaver Casked" handelt es sich ursprünglich um eine Aufnahme, die 2013 dem schwedischen Close Up Magazin beilag und nun auch auf den Rest der Welt, ausschließlich auf Vinyl, losgelassen wird. Auch auf dieser Mini LPist alles beim Alten. PAGANIZER widmen sich dem Schwedensound ala ENTOMBED/ DISMEMBER, alle Regler des Boss Heavy Metal Pedals auf Deep C gedreht und ab gehts. Sechs Songs lang bekommt man simple Nackenbrecher, aufgelockert mit schnellen Bolzparts und fetten Grooves und Roggas unverwechselbarer Stimme geboten.....nicht mehr, nicht weniger. Viele bemängeln Roggas Besessenheit mehr auf Quantität als auf Quantität zu setzen, aber auch die durchschnittlichsten Platten von ihm sind immer noch gehobenes Mittelfeld und sein wir doch mal erlich, nach gut 25 Jahren Schwedensound wird es schwer bis unmöglich ein zweites "Left Hand Path" oder "Flowing Stream" zu schreiben. Dem Roggasound tut es absolut gut, wenn er sich mit Leuten wie Dan Swanö, Kam Lee oder Paul Speckman zusammentut, aber diesmal kann er zumindest auch mich mit seiner Hausband PAGANIZER überzeugen. Allen Oldschool Freaks sei diese Mini Lp ans Herz gelegt, alle Anderen können ja zumindest beim Plattenladen des Vertrauens mal reinhören.
Cadaver Casket
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
6
Länge:
30:0 ()
Label:
Vertrieb:
MORDBRAND – Ein totbringendes Feuer aus Schweden prasselt herein. „Imago“ heißt der Debüt-Langspieler der drei „Brandstifter“ aus Värmland und zeigt sich in feurigem rot. Doch „neu“ sind MORDBRAND in ihrer Heimat nicht, veröffentlichten sie doch seit 2011 nicht weniger als drei EPs, sowie Split-CDs mit EVOKE (2010) und BOMBS OF HADES (2012). Tatsächlich reicht die Musik Geschichte der drei sogar noch weiter zurück, handelt es sich hier doch um Mitglieder von GOD MACABRE und THE LAW. So überrascht es kaum, dass sich „Imago“ als ein ausgesprochen gelungenes Death Metal-Werk abzeichnet. Stilistisch bewegen sich MORDBRAND gleich im doppelten Sinne im klassischen Bereich: Man spielt einen rauen Old-School-Tod und untersetzt ihn mit horrend schaurigen Klassik-Frauenchören, welche dem Material neben zahlreichen starken Melodien, Midtempo-Passagen und Instrumental-Parts das gewisse Bisschen Extra verleihen. So ist den räudigen Brandstiftern aus Skandinavien ein gewisser Hauch an Epik und Klasse nicht abzusprechen – was seltsamer Weise wunderbar funktioniert ohne kitschig oder zart zu wirken, knüppelt die Scheibe doch im Großen und Ganzen gehörig. Anspieltipps sind das schaurige „Revenge“, das leicht groovende „That Which Crawls“, das doomige „Bastion Of Blood“.
Imago
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
09
Länge:
38:59 ()
Label:
Vertrieb:
Review: The Cave & The Sunlight
PET THE PREACHER – Was soll das sein? Ein Priester, der verhätschelt wird? Dass es sich hier um Stoner Metal handelt ist selbstredend und das psychodelische 70’er-Hippie-Artwork räumt die letzten Zweifel aus. Dabei wollen die drei Jungs aus Dänemark gar nicht retro klingen, sondern eine ganz neue „Macht mit der man rechnen muss“ (C. H. Madsen, Vocals) sein. Welch interessante Äußerung bei dieser Aufmachung. Was tatsächlich nicht retro ist, ist der Sound von „The Cave & The Sunlight“, welcher klar und modern aus den Boxen dröhnt und Freunden tiefer (Bass-,)Gitarren in eine wohlige Ekstase versetzen dürfte. Was PET THE PREACHER hier geschaffen haben, könnte sich gut als Paradebeispiel eines Stoner-Rock-Albums hinhalten lassen: Von stampfender Lässigkeit über bluesige Atmosphäre („The Cave“, „The Web“) bis hin zu härteren Metal-Parts („Let Your Dragon Fly“, „I’m Not Gonna“) wird alles geboten. Auch vor einem progressiven Song-Aufbau und sechssaitigen Saiteninstrumenten schrecken die Kopenhagener nicht zurück. So ist „The Cave & The Sunlight“ zwar keine Neuerfindung des Genres, aber wohl definitiv eine der besseren (wenn nicht gar besten!) Veröffentlichungen. So perfekt abgerundet und doch abwechslungsreich ist das Album, das man sich glatt darin verliert und gleich wieder von vorn beginnen möchte.
The Cave & The Sunlight
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
11
Länge:
51:55 ()
Label:
Vertrieb:
Review: Rock’n’Roll Telephone (2-CD)
Anfang der 80er waren NAZARETH eine recht große Hausnummer – auch auf Grund der Lorbeeren welche sie bereits in den 70ern ernteten. Die Wandlung vom 70er-Metal-Act zur 80er-Hard Rock Band brachte aber trotz anfänglicher Single-Hits den Weg ins Abseits. Richtig raus gekommen sind sie da nie mehr, viele haben NAZARETH dann schlicht und einfach aus den Augen verloren. Die letzten beiden Alben nach ihrem 2007er-Comeback („The Newz“ und „Big Dogz“) hatten zwar wieder eine härtere Grundausrichtung, aber waren eher was für die eingefleischten Fans von Dan McCafferty und Band. Und Letzterer ist auch auf „Rock’n’Roll Telephone“ ein Thema. Denn seine rauchig-kratzende Reibeisenstimme muss man als Kennung von NAZARETH bezeichnen. Er hat aber gesundheitlich angeschlagen seinen Ausstieg verkündet – und zu guter Letzt noch dieses Album eingesungen. Ob sein Nachfolger Linton Osborne in adäquat ersetzen kann, darf man mit einem Fragezeichen versehen, obwohl Cafferty bei einigen Songs auf „Rock’n’Roll Telephone“ selbst bereits schwächelt. Wie man auch das Album als Ganzes eher als durchwachsen bezeichnen muß. Guten Rockern mit Blues-Feeling („One Set Of Bones", sowie die unverständlicherweise am Ende platzierten „Speakeasy“ und das flotte „God Of The Mountain“) stehen auch zum Teil einfallslose Durchschnittssongs gegenüber („Back 2B4” kommt gar nicht in Fahrt - „Long Long Time”, „Winter Sunlight' und „The Right Time” könnten bei anhaltender Schlaflosigkeit helfen). Sorry, auch wenn die Bonus-CD mit ihren Livestücken da wieder etwas gut macht – das ist in Gänze etwas zu dünn. NAZARETH sind NAZARETH, keine Frage – aber „Rock’n’Roll Telephone“ adressiert vor allem die Die-Hard-Fraktion der Band. Junge Classic-Rock-Spezis sollten schon erst mal die 70er-Jahre von McCafferty & Co. abarbeiten.
Rock’n’Roll Telephone (2-CD)
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
11 + 7
Länge:
76:52 ()
Label:
Vertrieb:
Review: Aftershock Touredition
Trotz gesundheitlicher Probleme läßt es sich LEMMY und seine Kapelle nicht nehmen den diesjährigen Festivalsommer mit einigen Auftritten zu bereichern. Passend dazu hat man das aktuellen Release „Aftershock“ jetzt um eine Live-CD mit 14 Tracks erweitert und das Ganze als „Afershock Touredition“ betitelt. Neben den neuen „Lost Woman Blues“ (MOTÖRHEAD mit einem tollen ZZ-TOP-mäßigen Blues-Rocker) von „Aftershock“ gibt es die vor allem übliche Klassiker, die halt auch Bestandteil des Live-Set von MOTÖRHEAD sind (siehe Tracklist unten). Wobei „The Chase Is Better Than The Catch“ mit einem tollen 2-minütigen Gitarren-Intro-Solo und „Doctor Rock“ mit einem 5-minütigen Drum-Solo daherkommt. Der Sound ist so in Ordnung, gesanglich ist Lemmy aber nicht immer ganz auf der Höhe; dass kann man aber als Fan einordnen. Das Material stammt von der gerade erst beendeten „West Coast Tour“, generell ist das Add-On zur regulären CD ohne Aufpreis zu haben. Wer also das starke letzte MOTÖRHEAD–Output „Aftershock“ (Oktober 2013) käuflich noch nicht erworben hat, der darf ruhig bei der „Tourtedition“ zulangen (für die anderen ist der Nachschlag eher unter der Rubrik „Schade“ zu sehen). Zwar hat man das ja zwar wahrscheinlich auch Live schon alles; aber wer weis, wie lange uns Lemmy noch erhalten bleibt.
Damage Case
Stay Clean
I Know How To Die
Metropolis
Over The Top
The Chase Is Better Than The Catch
Rock It
Lost Woman Blues
Doctor Rock
Just `Cos You Got The Power
Going To Brazil
Killed By Death
Ace Of Spades
Overkill
Aftershock Touredition
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
14
Länge:
68:56 ()
Label:
Vertrieb:
Seiten