Review: When The Sun Goes Down
Dass es sich bei HARMONIC GENERATOR um eine französische Band handelt, hört man ihr so nicht an. Dies könnte der Tatsache geschuldet sein, dass man sich seit 2010 wohl überwiegend in Australien aufgehalten hat. Und auch auf die Performance der Band soll sich das ausgewirkt haben. Was Live durchaus sein kann, erschließt sich mir auf Albumlänge aber nicht. Die Mixtur aus Blues- und Classic Rock, Boogie und Alternative-Groove will nicht recht zünden. Der mit der Zeit auch wenig abwechslungsreiche Gesang kommt da noch erschwerend hinzu. So sind Songs wie „Rising Star“ und „Nobody Dies“ gute, mit ansprechender Härte versehene Hard Rock Songs, aber das auf Groove und Funk gebürstete „Fire“ ist an sich nur ein laues Lüftchen; und auch „Rollin‘ Free“ nervt mit seiner ZZ-TOP Affinität („Tush“). „When The Sun Goes Down” ist so in Summe leider nicht mehr als ein 08/15-Standard Rock-Album geworden, das auf den ersten Hör seine Momente und Einfälle hat, aber auf Dauer noch Wünsche offen läßt. Da sollte mehr gehen.
When The Sun Goes Down
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
9
Länge:
35:12 ()
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Old-School-Death Metal ist stark im Kommen – sollte man meinen. So ist es als kein Wunder, dass sich das Ex-Thrash-Projekt FORSAKER nach mehren Pausen nun endlich zusammen gerauft hat und unter neuem Namen „RUDE“ räudig-derben Old-School-Death via F.D.A. Rekotz veröffentlichen. Aus den Staaten kommen RUDE, und das hört man, lässt „Soul Recall“ doch an Landegrößen wie OBITUARY, DEATH oder AUTOPSY denken. Eine enorme Spielgeschwindigkeit ist hier zu verzeichnen, ohne jedoch als Einheitsbrei unterzugehen. So geht es in „Memorial“ (einem fetten Sieben-Minüter) mitunter auch ruhiger zu, „Conjuring Fades“ bedient sich Akkustik-Elementen. Alles stark, alles solide und gut gebaut, wenn da nicht ein einziges Manko wäre: Die Vokals. Das beschreibende Adjektiv „gewöhnungsbedürftig“ trifft es hier wohl am ehesten und auch Vergleiche mit Martin van Drunen (ASPHYX, HAIL OF BULLETS) helfen da weiter. Entweder man mag den etwas heiseren Hauch des Todes, oder eben nicht. Alles in einem ist „Soul Recall“ ein starkes und technisch einwandfreies Album.
Soul Recall
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
8
Länge:
43:25 ()
Label:
Vertrieb:
Gute Nachrichten: Die bambergschen’ DELIRIUM TREMENS sind aus dem acht-jährigen Koma erwacht, in das sie nach der Veröffentlichung ihrer Rock’n’Roll EP „Drink, Kill, Fuck, Die“ verfielen. Doch kein Grund zur Sorge, denn sie sind wieder da und schlagen zurück: „Read My Fist“ heißt die aktuelle Veröffentlichung der kompromisslosen Thrasher. Auf Tausend Stück limitiert und für den Nostalgiker sogar als Tape erhältlich. Yeah! Schon nach den ersten Tönen wird es klar: Haben sich DELERIUM TREMENTS je in einem Alkoholdelerium befunden (und das haben sie bestimmt ;) ), so haben sie sich mehr als nur vortrefflich erholt: „Read My Fist“ klingt wie aus den 80ern geschlagen – schön old-school, aber nicht verstaubt – und strotzt vor Energie und Geschwindigkeit, ohne dabei unangenehm nervtötend zu werden. Rasante Gitarren und gröhlende Vokals geben ihr Bestes (man lausche dem Soli bei „Kids Kick Ass“), klingen keinesfalls unprofessionell und doch nicht überproduziert. Traditioneller und doch zeitgemäßer Prügel-Metall, sozusagen. So haben DELERIUM TREMENTS mit „Read My Fist“ ein Thrash-Album geschaffen, das auf keiner Party fehlen sollte. Für Fans alter DESTRUCTION und KREATOR, wie TANKARD. Erstklassiges aus Bayern. Mit Wendy O. Williams Cover und einem böööösen bunten Artwork.
Read My Fist
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
11
Länge:
41:30 ()
Label:
Vertrieb:
MISS MAY I gelten als eine der heißesten Metalcorebands, entsprechend ungeduldig wurde auf "Rise Of The Lion" gewartet. In gut 35 Minuten wummern sich die Ohio-Jungs durch zehn Songs, in welchen vor allem der zwischen Shouting und Klargesang wechselnde Levi Akzente setzen kann, wie das das Album abschließende "Saints, Sinners And Greats" (ohne Oxfordkomma) gut aufzeigt. Leider sind nicht alle "Rise Of The Lion"-Songs so gut geschrieben wie der Rausschmeißer... MISS MAY I agieren beim Songwriting zu oft nach Schema F und verpassen die Chance, Akzente zu setzen. Gerade die Gitarren schaffen das nicht, egal wie viele Soli eingebaut sind oder wie dominant sie sein dürfen ("Refuse To Believe"). Dank der druckvollen Produktion kann "Rise Of The Lion" beim Sound überzeugen und einige Songlöcher stopfen, aber der große Wurf wird die Platte damit nicht. MISS MAY I liefern eine solide Metalcoreplatte ab, der es an Eigenständigkeit mangelt und die nur mit einer Handvoll bemerkenswerter Songs aufwarten kann - neben dem bereits erwähnten Rausschmeißer noch "End Of Me" oder "Lunatik". Dem großen Hype um die Band werden MISS MAY I mit der Platte nicht gerecht werden. (lh)
Rise Of The Lion
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
10
Länge:
35:30 ()
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DOWN, die vor "IV - Part II" den Weggang von Kirk Windstein (CROWBAR, KINGDOM OF SORROW) verkraften mussten, hatten mit "IV - Part I" einen überdurchschnittlichen, aber nicht zwingenden Start in ihre EP-Reihe hingelegt. Mit dem logischerweise "IV - Part II" betitelten Nachfolger - oder Bruder - geht es weiter, an der Gitarre findet sich als Windstein-Ersatz der bisherige Stagemanager der Band. Der macht seinen Job an der Sechssaitigen gut und sorgt mit dafür, dass die sechs neuen Songs kompakter und etwas Metal-lastiger klingen als die des Vorgängers - "Sufferer's Years" ist das gelungenste Beispiel für DOWN anno 2014 und der zäh fließende, bösartige Hit der EP. DOWN wissen dabei natürlich, was sie an sich haben und verstehen es, ihren Sludge Metal gekonnt in Szene zu setzen, ales andere wäre ja aber auch eine faustdicke Überraschung. Die Songs können den Erwartungen gerecht werden; im Vergleich mit dem Vorgänger wird deutlich, dass die Songs sich alle auf dem gleichen Level bewegen und "IV - Part II" kompakter wirkt. Enfant terrible Phil Anselmo hat daran einen nicht zu unterschätzenden Anteil, denn erst durch seine Gesangsleistung, die so gut ist wie seit dem DOWN-Debüt nicht mehr, bekommen die Songs den letzten Kick ("Bacchanalia"). DOWN haben eine starke Scheibe abgeliefert, mit der sie die Fanschar entzücken dürften und Mr. Landgraf an der Gitarre einen gelungenen Einstand bescheren.
IV - PART II
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
6
Länge:
36:42 ()
Label:
Vertrieb:
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