VAINAJA bedienen sich auf "Kadotetut" ausschließlich ihrer Muttersprache, dem Finnischen. Das klingt für ungeübte Ohren in der Regel befremdlich, wird von den Jungs auf dem Album aber in einen Doom/ Death-Teppich eingewoben und als stimmungsvolles Mittel genutzt. Die Growls unterstreichen die pechschwarze Atmosphäre, schnell kann sich der Hörer kaum eine andere Sprache als Finnisch für das Album vorstellen. Dank der intelligenten Gitarrenarbeit, die die richtige Balance zwischen im Vordergrund stehend und sich zurücknehmend findet, dem das Tempo gut variierende Songwriting und der effektiven Rhythmusfraktion, wird "Kadotetut" selten langatmig oder eintönig. Den Großteil der Zeit wird der Hörer von der Schwärze eingefangen und festgesetzt. So muss Doom/ Death sein. Eine schöne Mischung aus CELTIC FROST, RUNEMAGICK und fieseren BOLT THROWER, mit der sich VAINAJA einen Namen in der Zielgruppe machen dürften.
Kadotetut
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
9
Länge:
38:24 ()
Label:
Vertrieb:
Wenn sich gestandene Musiker zu einer neuen Band zusammenfinden, wird schnell mit Superlativen um sich geworfen. Im Falle von SERPENTINE PATH gibt es Verbindungen zu u.a. ELECTRIC WIZARD und WINTER, was für Aufmerksamkeit gesorgt hat. Wer sich davon nicht beeinflussen lässt und "Emanations" unvoreingenommen hört, kommt nicht umhin, die Klasse der Scheibe zu erkennen. Dreckiger, böser Metal Marke AUTOPSY trifft auf nicht minder dreckigen, nicht minder bösen Doom Metal, zusammen ergibt das eine Breitseite zähen und - man ahnt es - bösen Metals. SERPENTINE PATH verstehen es, eine an brutale Horrorfilme erinnernde Stimmung zu erzeugen, die durch die Death Metal-lastigen Vocals noch unterstrichen wird. Bei Songs wie dem sich langsam aufbauenden "Claws" oder dem in seiner Häßlichkeit schwer zu erfassendem "Disfigured Colossus" zeigt sich das Händchen für Songaufbau und akzentuierten Einsatz der Instrumente - "Emanations" ist voll von kleinen Spielereien und Schmankerln, mit der die Doom-meets-Death-Melange erst richtig gut wird. Anders als bei vielen finnischen Genrekollegen schwingt bei SERPENTINE PATH keine Melancholie mit, hier gibt es gnadenlose, verstörend ehrliche unterschwellige Misantrophie zu spüren.Da braucht es auch keinen Repuationsbonus, die Platte spricht für sich.
Emanations
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
7
Länge:
39:0 ()
Label:
Vertrieb:
Mit dem simplen Albumtitel und dem noch simpleren Cover-Artwork hat sich Chris Black (der zudem die Meisterkapellen PHARAO und DAWNBRINGER unterhält und früher bei den leider nicht mehr existenten NACHTMYSTIUM aktiv war) erneut keinen Gefallen getan; wie beim großartigen Vorgänger "Another Night" kann man den genialen musikalischen Inhalt hier allerhöchstens erahnen. Lässt man Verpackung und "Aufschrift" außen vor, bekommt man auch auf dem zweiten Album dieses Ein-Mann-Projektes einen Ohrwurmschmaus nach dem anderen serviert, obwohl - so viel bereits zum Fazit - "You Are Here" das Niveau des Vorgängers nicht ganz erreicht, weil die Kompositionen einen kleinen Tick weniger zwingend und im positiven Sinn aufdringlich ausgefallen sind. In der Schnittmenge aus Hard Rock, NWOBHM und melodischem US Metal gibt es momentan jedoch nicht viele gleichwertige Mitbewerber, wobei HIGH SPIRITS härtetechnisch weiterhin eher in JOURNEY,- MAGNUM,- oder UFO-Regionen (die vor zehn Jahren ein Album mit dem selben Titel herausbrachten) agieren und Feinsinnigkeit krachenden Rifforgien vorziehen. Mit dem flotten Opener "When The Lights Go Down", dem Stampfer "One Thousand Nights", dem schleppenden "The Last Night", der abschließenden Bandhymne "High Spirits" oder dem unter die Haut gehenden Megahit "Gone To Pieces" hat Mr. Black viele Argumente parat, die für dieses Album, das gegenüber seinem Vorgänger klanglich etwas roher belassen worden ist, einen "Tipp" mühelos rechtfertigen!
You Are Here
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
9
Länge:
36:24 ()
Label:
Vertrieb:
Wer sich im NAILS-Umfeld tummelt, kann nur einen Hang zu Krach haben. SKINFATHER belegen diese These einmal mehr und liefern mit "None Will Mourn" eine Death Metal-Platte ab, die sich gewaschen ab. Klanglich an alten Schwedentod angelehnt - mehr als einmal blitzt "Clandestine" auf - und von der Produktion her ebenfalls recht old schoolig daherkommend, sind die neun Songs eine schöne Mischung aus altem Death Metal und CROWBAR/ KINGDOM OF SORROWS. Letzteres wird vor allem durch den Gesang vermittelt, der zwar mit den Genannten nicht ganz mithalten kann, aber eine insgesamt solide Leistung abliefert. "None Will Mourn" hat zwar keinen richtigen Hit zu bieten, dafür sind alle Songs aber auf einem gleichbleibend hohem Niveau und dank der vielen Ideen und Spielereien (selbst eine DEATH ANGEL-Huldigung findet sich in einem der Songs) unterhaltsam. Wer sich für frische Death Metal-Bands interessiert, ist mit SKINFATHER gut beraten; gleiches gilt für Schwedentodjünger.
None Will Mourn
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
9
Länge:
30:41 ()
Label:
Vertrieb:
Review: Violence Reigns Supreme
Hinter WINTER OF SIN stehen mit zwei Leuten der leider verblichenen GOD DETHRONED (in Gestalt von Henri Sattler (voc.) Michiel van der Pflicht (dr.)) prominente Namen im Death/ Black-Kontext, aber WINTER OF SIN nur darauf zu reduzieren, würde der seit 1998 existierenden Combo Unrecht tun. Vor "Violence Reigns Supreme" gab es einen erneuten Line-Up-Wechsel, der die beiden Veteranen in die Band brachte, was gleichzeitig die stärkere Death Metal-Kante des neuen Albums erklärt. Wenig überraschend, dass beim Gesang und bei der Schlagzeugarbeit jetzt ordentlich Druck gemacht wird und die Produktion im Soundlodge Studio (GOD DETHRONED, DEW-SCENTED) darauf abgestimmt wurde. Handwerklich ist dann auch alles im grünen Bereich, Songs wie das Mid Tempo-lastige "Inheritors Of Pain" oder das schnelle "Maelstrom" sind knackig-aggressiv ausgefallen und dürften für scih alleine jeden Totmetaller überzeugen. Auf Albumlänge geht der Band allerdings die Puste aus, gerade in den Gesangslinien ist relativ wenig Abwechslung und auch das Songwriting hätte die eine oder andere Idee mehr vertragen können. "Violence Reigns Supreme" entpuppt sich als solides Death/ Black-Album, kommt aber weder an GOD DETRHONED-Leistungen noch an die Genrereferenzen wirklich ran.
Violence Reigns Supreme
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
10
Länge:
40:41 ()
Label:
Vertrieb:
Um es gleich einmal vorweg zu nehmen: SAD DOLLS kommen nicht aus Finnland. Die Jungs sind Griechen. Allerdings klingen sie so, als wären sie alteingesessene Nordlichter und eine enge musikalische Artverwandtschaft findet sich denn auch zu einer dortigen Kombo: THE 69 EYES (mit denen sie im Übrigen auch schon als Support unterwegs waren) lassen dezent grüßen (zum Beispiel „Angels Making Love“), was zu einem gewissen Grad sicherlich auch an der dunklen Stimme von Sänger George Downloved liegen dürfte. Auch an (die zugegebenermaßen nicht finnischen) LORD OF THE LOST fühlt man sich gelegentlich erinnert, und als dritte Größe darf man noch ein Prise DEATHSTARS dazugeben. Verglichen mit THE 69 EYES kommen SAD DOLLS stellenweise härter und aggressiver daher (so zum Beispiel die Scream-Ansätze bei „Terminate Me“, „Dancing Shadows“ und der ebenfalls eher dreckige Refrain von „Creeping Skies“, bei denen der DEATHSTARS-Einschlag deutlich überwiegt), die Keyboards weisen eine Schlagseite zu Electro-lastigeren Klängen auf. Gewoben wird ein dichter, düsterer Klangteppich aus Gitarren und Keyboards, versehen mit Melodien, die zwar nicht alle sofort direkt ins Ohr gehen, sich bei mehrmaligen Anhören dann aber doch recht hartnäckig festsetzen. Heimlicher Hit des Albums ist das im Refrain mit weiblichen Backing Vocals versehene „The Last Valentine“, bei dem böse Zungen zwar behaupten könnten, dass es eine ganze Reihe an Genre-Klischees in sich vereint, was der Sache jedoch nicht den geringsten Abbruch tut- der Song funktioniert blendend und kommt dabei noch so eingängig daher, dass dem geneigten Düsterrockfreund ganz warm ums Herz wird. Fazit: SAD DOLLS liefern hübsche Kost für Dark Rock- bis Dark Wave-Freunde auf der Suche nach neuem Material – die Grave Party rockt.
Grave Party
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
12
Länge:
49:40 ()
Label:
Vertrieb:
Review: Unnatural Selection
HAVOK aus Denver gehören nach wirklich gelungenen Scheiben wie "Burn", Point Of No Return" oder "Time Is Up" zu den Geheimtipps des traditionellen, tief in den 80ern verwurzelten Thrash Metals. Und auch ihr aktuelles Werk "Unnatural Selection" stellt alles andere als einen Ausfall dar, auch wenn das Quartett von einem ganz großen Wurf noch eine Ecke entfernt ist. Die ordentlich EXODUS-geschwängerten Riffs der Herren David Sanchez (der auch das Mikro schwingt und in bester Dave-Mustaine-Manier krächzkreischt) und Reece Scruggs hat man erwartungsgemäß schon in anderer Form (besser) gehört, die gelegentlichen Gang-Shouts (wie im flotten "Give Me Liberty... Or Give Me Death" oder dem fast schon doomigen, sehr starken Midtempo-Stampfer "Waste Of Life") sind ebenfalls keine echte Neuheit, und das Songwriting allgemein verführt nicht zu Luftsprüngen, doch trotz dieser (nicht erheblichen) Schwächen geben sich HAVOK auch auf ihrem dritten Album keine Blöße und überzeugen mit weiteren Knackwürsten wie dem Ohrwurm-Opener "I Am The State", der Mitgröl-Nummer "Chasing The Edge" oder dem tonnenschweren "Worse Than War". Wer die oben genannten Scheiben bereits im Schrank stehen hat, macht auch mit "Unnatural Selection" nichts falsch. Dasselbe gilt für Leute, die neben FUELED BY FIRE, LAZARUS A. D., SUICIDAL ANGELS oder BONDED BY BLOOD noch Platz im Regal haben und HAVOK bis jetzt nicht kennen sollten!
Unnatural Selection
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
10
Länge:
47:56 ()
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Mit „Argia“ kommen DIABULUS IN MUSICA zurück auf der Bildfläche des symphonischen Metals und das besser denn je! Nach „The Wanderer“ im Jahr 2012 galten sie bereits als ein wahrer Geheimtipp, doch nun tragen sie einen Namen, den man einfach nicht mehr an sich vorbei gehen lassen sollte.
Das Intro „Et Resurrexit (Libera Me)“ beginnt erst langsam und sanft und dreht gegen ende richtig auf und bietet eine gute Überleitung zu „From the Embers“ in dem klar wird, wo der Metal steckt. Bereits hier kommt die sehr hörenswerte Stimme von Sängerin Zuberoa Aznárez zur Geltung, was nicht zu Letzt auf die wahnsinnig gute Abmischung der Produktion zurückzuführen ist. So sollte eine wirklich gute Produktion im Symphonic-Metal-Bereich klingen und erst diese Atmosphäre. Wow. Brutale Riffs, vielseitige und sehr schöne Vocals, Growls und Screams die viele der Tracks gut abrunden, sowie epische Chorgesänge werden einen von Anfang an geboten.Der Song „Inner Force“ baut sich erst langsam auf, steigt aber immer stärker an und dann hört man auch die deutliche Unterstützung von Ailyn Giménez (SIRENIA), was das ganze fast schon königlich macht.
Neben solchen eindrucksvollen und verhältnismäßig harten Songs, sollte man das tolle Duett mit Thomas Vikström(THERION) nicht außer Acht lassen. "Encounter At Chronos' Maze" wirkt wie extra für ihn geschrieben und dabei geht er zur Gänze auf seine Gesangspartnerin ein. Zeitweise erinnert es dabei an das PHANTOM DER OPER und lässt am ganzen Körper Gänsehaut entstehen.
Weitere ruhige Songs wie "Eternal Breeze", einer emotionalen Ballade, oder das akustisch gehaltene "Indigo" überzeugen eben so auf ganzer Linie. Das Outro „Horizons“ ist ein sehr sanfter und kurzer Titel, der das Werk sehr gut abrundet und den Hörer entspannt mit einem wohligen Gefühl zurück lässt. Abschließend ist nur zu sagen, dass ich es bis jetzt selten erlebt habe das eine Band ihren Vorgänger(„The Wanderer“) mit solch einer Leichtigkeit so heftig zu Boden geschmettert hat. Selbst nach dem gefühlten hundertsten hören, ist die Platte immer noch nicht langweilig. Für alle Freunde des symphonischen Metals ist „Argia“ somit eine ganz klare Kaufempfehlung!
Argia
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
13
Länge:
56:34 ()
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Review: 35th Anniversary Live in Poland
Ich hatte das Glück, TOTO schon zweimal live zu erleben. Einmal anno dazumal - Anfang der 90er, glaube, in der Offenbacher Stadthalle ("Kingdom Of Desire"-Tour), aber meine Erinnerungen daran sind schon ein wenig getrübt. Und 2013 auf der Loreley, das ist mir noch gut im Gedächtnis (welch Wunder) und gehört zu den Highlights meiner Konzert-Saison eben dieses Jahres.
Von dieser Welttournee bringen TOTO heuer zum 35-jährigen Jubiläum vom Gig im polnischen Lodz eine Live DVD/Blue Ray und Doppel-CD heraus. Die Musiker sind über jeden Zweifel erhaben, gehören sie doch mit zu den besten der Welt, allen voran natürlich ihr Mastermind, Gitarrist und auch showtechnisch gesehener Fixpunkt Steve Lukather. Auch wenn sowohl Herr Lukather als auch Keyboarder David Paich überraschend oft und gekonnt die Vocals beisteuern, gebührt Leadsänger Joseph Williams besonderes Lob für seine fehlerfreie und souveräne Performance. Das Publikum und die Location kommen ausreichend zur Geltung, Licht und Sound sind klasse. Große Showelemente fehlen, die aber auch keiner wirklich vermisst. Hier stehen die Künstler und deren Musik im Focus. Auch wenn immer mal wieder zu lesen ist, dass speziell der Klang nicht optimal sein soll, so kann ich zu dieser DVD nichts, aber auch gar nichts Negatives über den Sound schreiben. Für mich klingt das Ding klar und druckvoll und für eine Live-Scheibe mehr als angemessen. Auch die Setlist lässt keine Wünsche offen; so sind nahezu alle Hits an Bord, neben ein, zwei Überraschungen. Ob man minutenlange Interaktionen mit dem Publikum inklusive Bass-Solo ("Afrika") jetzt unbedingt auf DVD braucht, sei mal dahingestellt. Gleichwohl vermittelt dies Atmosphäre und gibt die Stimmung im Auditorium wieder. Der Gänsehaut-Moment des zweieinhalbstündigen Auftrittes ist, als zu den ersten Tönen von "Hold The Line" das Album Cover vom Debüt als Bühnenbild enthüllt wird und damit zum Finale nochmal letzte Energien von Fans und Band freigesetzt werden.
Ich finde die DVD rundum gelungen. Tolle Band, jede Menge Hits, starkes hochprofessionelles Stage-Acting, dennoch Emotionen, Atmosphäre und Publikumsreaktionen passend eingefangen. Als Bonusmaterial gewährt die Band einen Einblick hinter die Kulissen - diesmal (welch Wunder - die zweite) auch mit deutschen Untertiteln ;-).
35th Anniversary Live in Poland
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
21
Länge:
150:0 ()
Label:
Vertrieb:
Seiten