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Long Way Down

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Der Brite Nigel Bailey ist mir schon bei dem starken THREE LIONS-Debüt als Stil- und Qualitätsmerkmal positiv aufgefallen. Er hat eine wunderbare, sowohl kraftvolle als auch melodietragende Stimme, die im Ohr bleibt und Charakter hat. Da konnten wohl auch die Italiener von Frontiers nicht widerstehen und mussten unter seinem Namen ein eigenes Album veröffentlichen. Recht so!

Wie meist, machte dies das Label auch hier unter Leitung und Beteiligung von Alessandro Del Vecchio (RATED X, LIONVILLE etc.). Somit kann man von einem handwerklich nicht zu beanstandenden Melodic-/Hardrock-Werk ausgehen.

Der Härtegrad des Albums liegt irgendwo zwischen MAGNUM, FM und TEN. Allen voran Letztgenannte scheinen mir hier als Vorbild gedient zu haben. Die 11 Nummern bieten mal soulige Schwermut à la FM, mal typischen Meanstream-Pathos, wie wir ihn von TEN kennen. Das über 6-minütige "In the Name of the King" hätte sich genau so auch auf einem TEN-Longplayer drehen können. 

Anyway, "Long Way Down" ist ein gutes, hochklassiges Melodic Rock-Album, welches nicht gerade durch Originalität besticht, dafür aber mit einer klasse Stimme, tollen Musiker, solidem Songwriting und mit seiner starken Produktion punkten kann.

Long Way Down


Cover - Long Way Down Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 56:31 ()
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Band:

bailey

KEINE BIO! www
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Dear Youth

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Mit "Dear Youth" wollen THE GHOST INSIDE an den Erfolg ihres Durchbruch-Albums "Get What You Give" anknüpfen, immerhin sind sie seit dessen Release eine der ganz großen Nummern im Hardcore/ Metalcore geworden. So wurde in Sachen Produktion auf Nummer Sicher gegangen und mit Jeremy McKinnon (VEARA, THE DEVIL WEARS PRADA) und Andrew Wade (A DAY TO REMEMBER, EYES SET TO KILL) das passende Produzentendoppel für den Brachialsound der Band verpflichtet. Das Ergebnis überzeugt: "Dear Youth" kommt mächtig druckvoll und gleichzeitig differenziert aus den Boxen. Jonathan Vigils Stimme bekommt viel Platz, ohne dass das zu Lasten der anderen Instrumente geht, und kann so Akzente setzen. Die Band funktioniert so gut aufeinander eingespielt wie eine Schweizer Taschenuhr und lässt ein Groovemonster nach dem anderen auf den Hörer los. Von Anfang bis Ende gibt es bei "Dear Youth" gewohnt gekonnt auf die Fresse, immer angetrieben von der Rhythmusfraktion und den knackigen Gitarren. Am Mikro gibt Mr. Vigil alles und kitzelt aus seinen Stimmbändern das letzte heraus. Die elf Songs zeigen die Band dabei abgeklärt und nachdenklich, was sich ja schon bei "Get What You Give" angedeutet hatte. Wer nicht auf die Texte achten will, kann zu jedem der elf Songs einfach steilgehen und die Moves auspacken. THE GHOST INSIDE haben einen würdigen Nachfolger zu "Get What You Give" geschrieben und werden auch mit "Dear Youth" in der Hardcore/ Metalcore-Melange ganz vorne mit dabeisein. Und das völlig zu Recht! 

 

 

 


The Ghost Inside - The Ghost Inside - Dear Youth on MUZU.TV.

 

Dear Youth


Cover - Dear Youth Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 42:35 ()
Label:
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Salvation

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OBEY THE BRAVE liefern mit "Salvation" ihre zweite Scheibe ab, nachdem sie mit ihrem Debüt gut durchstarten konnten und dabei sicher auch von der eigenen Vergangenheit als DESPISED ICON proftieren konnten. Seitdem waren die Jungs auf amerikanischen und europäischen Bühnen dauerpräsent. So ist "Salvation" auf der einen Seite das Produkt gut aufeinander eingespielter Musiker, auf der anderen Seite im Grunde nur dafür da, um die Band weiterhin auf Tour zu schicken. Da verwundert es nicht, dass die meisten Songs so massiv und innovativ wie eine Ziegelwand sind. Es gibt schön auf die Moppe, immer mit Gangshouts, viel Gorilla-Gehabe und knackigen Riffs. Innovativ ist dabei genau nullkommanix, aber dafür sind OBEY THE BRAVE auch nicht im Musikzirkus unterwegs. Sie orientieren sich an Arbeitstieren wie TERROR und THE GHOST INSIDE, wobei beide Bands knackigeren, schlicht bessere Songs als OBEY THE BRAVE schreiben. "Salvation" bleibt so ein solides Album, dessen Songs im Pit für Furore sorgen werden, aber in der heimischen Anlage in ihrer Berechenbarkeit und mit Reißbrettcharme nur bedingt fesseln können. Musik als Handwerk. 

 

 

Salvation


Cover - Salvation Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 40:19 ()
Label:
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Black Power Flower

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Brant Bjork dürfte den meisten vor allem als Schlagzeuger und Gründungsmitglied der legendären KYUSS bekannt sein, ebenso als Mitglied von KYUSS LIVES! und VISTA CHINO, beides an der Seite von Ex-KYUSS-Kollege John Garcia, sowie auch als zwischenzeitlicher Drummer von FU MANCHU. Bereits seit 1999 veröffentlicht der Multiinstrumentalist aber auch regelmäßig Solo-Alben, die sich stilistisch auch mal in anderen Genres bewegen, wie Jazz, Dub oder Singer-Songwriter.

Bjorks neuestes Werk „Black Power Flower“, das unter dem Namen BRANT BJORK AND THE LOW DESERT PUNK BAND erscheint, ist aber wieder reinster Stoner Rock. Die Gitarren sägen tief, die Drums wummern und scheppern, und zusammen mit dem oberdreckigen Bass groovt alles unwiderstehlich nach vorne. Besonders Songs wie der Opener „Controllers Destroyed“ oder „Boogie Woogie On Your Brain“ erinnern deutlich an alte KYUSS-Tage, an anderen Stellen sind auch Blues-Einflüsse hörbar, wie im schleppenden „Buddha Time (Everything Fine)“ oder im – der Name verrät es bereits – sich langsam steigernden „Hustler's Blues“. „Ain't No Runnin'“ und „That's A Fact“ atmen dann sogar etwas Funk-Rock-Feeling, wohingegen das abschließende Instrumental „Where You From Man“ einen psychedelisch-hypnotischen letzten Höhepunkt darstellt.

Brant Bjork führt mit diesem Album vor, wie vielseitig Stoner Rock sein kann, ohne dass etwas von seiner drückenden, düsteren Intensität verloren geht. Die letzte Veröffentlichung von Kollege Garcia schlägt er um Längen (die QUEENS OF THE STONE AGE stehen natürlich auf einem ganz anderen Blatt), und überhaupt handelt es sich bei „Black Power Flower“ vermutlich um eines der stärksten Stoner Rock-Alben seit „Welcome To Sky Valley“. Zumindest hat mich seitdem keine Veröffentlichung aus diesem Genre so schnell gepackt und so mühelos komplett überzeugt. 

Black Power Flower


Cover - Black Power Flower Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 49:21 ()
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Twilight Of The Gods (Single)

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Ich erzähle keinem BLIND GUARDIAN Fan etwas Neues wenn ich euch erzähle, dass das neue Album, „Beyond The Red Mirror“, im Januar (genauer gesagt, am 30.) erscheint. Und wie bei großen VÖ üblich gibt’s vorher eine Single: „Twilight Of The Gods“.

Dieser Vorbote auf das kommende Album fällt durch zwei Eigenheiten auf: Der Song geht steil los und zeigt ziemlich deutlich, dass BLIND GUARDIAN nicht mehr in den Neunzigern stecken – eine Tatsache die bereits „At The Edge Of Time“ sehr deutlich gezeigt hat. Der Sound ist modern, die alten Speedmetal-Elemente treten etwas in den Hintergrund, dennoch ist der ganze Song treibend und galoppiert mit Hansi Kürschs Lead-Gesang und bekannten Chor-Elementen steil nach vorne – in einer progressiv-symphonischen Weise mit Sweeping-Einlagen und komplexen Melodie-Stellen.

Was allerdings meiner Meinung nach nicht wirklich passt ist der Chorus – die vorher doch recht prägnanten Drums und Gitarren mit einem starken Mitwipp-Faktor treten total in den Hintergrund, der Chor wird übermäßig prägnant, kurz: Der sonst relativ düstere Song wird plötzlich entschieden zu… fröhlich?

Neben dem neuen Song finden sich zwei Live-Versionen vom Wacken 2011, „Time Stands Still – At The Iron Hill“ (eine sehr schöne Auswahl vom 1998er Album „A Nightfall In Middle Earth“) und, oh Wunder, „The Bard’s Song“. Sehr fette Live-Aufnahmen die den Kauf der 7“-LP rechtfertigen können (jedenfalls rede ich mir das erfolgreich ein).

Info: Die gruselige Soundqualität offizielle Version auf YouTube entspricht nicht (!) der Single.

Und, Fazit: Vorfreude auf „Beyond The Red Mirror“ ist weiterhin gegeben. 

Twilight Of The Gods (Single)


Cover - Twilight Of The Gods (Single) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 3
Länge: 13:44 ()
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IV - One With The Storm

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GHOST BRIGADE haben sich für den Nachfolger des hochgelobten "Until Fear No Longer Defines Us" viel Zeit gelassen. Zeit, die dem neuem Werk hörbar gut getan hat. Schon bei den ersten Durchläufen wird klar, dass "IV - One With The Storm" an die durch den Vorgänger geweckten Erwartungen anknüpfen kann. In den mehr als 60 Minuten Musik zeigen sich die Finnen durchweg auf hohem Niveau unterwegs und können einen atmsophärisch dichten Song nach dem anderen aus den Boxen schallen lassen. Sei es das mit fast schon bösartigen Vocals daherkommenden "Disembodied Voices" oder der kraftvolle Opener "Wretched Blues". Natürlich werden sich GHOST BRIGADE immer mit KATATONIA- und SENTENCED-Vergleichen rumschlagen müssen, aber spätestens mit ihrem letzten Werk haben sie gezeigt, dass sie den finnisch (im weitesten Sinne) geprägten Düstersound mit neuen Ideen anreichern und sich eine eigene Identität schaffen können. Konsequenterweise finden sich auch auf "IV - One With The Storm" Verweise aus Postcore, ja schimmern manchmal sogar DEFTONES/ CROSSES-artige Ideen durch. Gepaart mit einem viel Abwechslung im Albumaufbau und wirklich gutem Songwriting vergehen die 68 Minuten wie im Flug. Über die schöne, facettenreiche Gitarrenarbeit und die wieder einmal sehr Gesangsleistung muss kein weiteres Wort verloren werden, GHOST BRIGADE waren handwerklich schon immer sehr gut. Sie schaffen es mit "IV - One With The Storm", ein weiteres erstklassiges Album abzuliefern. Der perfekte Soundtrack für die dunklen Monate. Chapeau!  

 

 

 

IV - One With The Storm


Cover - IV - One With The Storm Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 68:18 ()
Label:
Vertrieb:
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Thánatos Áskēsis

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Kiel ist Heimat von ENDSTILLE, eine der großen Namen des europäischen Black Metals. DYSANGELIUM sind ebenfalls in der Ostseemetropole beheimatet und schicken sich an, mit "Thánatos Áskēsis" ihr erstes Langeisen zu veröffentlichen. Zuvor gab es bereits zwei Demos, mit denen die Band erste Duftmarken setzen konnte. "Thánatos Áskēsis" kann durch eine differenzierte Produktion, die selbst dem Bass viel Platz einräumt, schon mal punkten. Beim Songaufbau und der Atmosphäre werden immer Erinnerungen an WATAIN wach, besonders wenn sich Sänger Sektaris 0 sehr auf eine Messe-artige Intonierung stützt ("Words Like Flames"). Das funktioniert in der Regel gut und hebt DYSANGELIUM vom Black-Metal-Keifgesang-Einheitsbrei ab, kann manchmal aber auch hart nerven; besonders dann, wenn das Stimmvolumen den Ansprüchen nicht gerecht werden will ("I Am The Witness, I Am The Servant"). Und auch der gut zu hörende Bass ist nicht immer von Vorteil, denn so wird das manchmal uninspirierte Bassgeschrammel gut hörbar. Als Pluspunkt haben DYSANGELIUM eine starke Gitarrenfraktion und interessantes Songwriting zu verbuchen. Das reicht zwar nicht, um sich in den vorderen Plätzen der Black Metal-Releases des Jahres einzufinden, aber für einen Platz im oberen Mittelfeld allemal.

Thánatos Áskēsis


Cover - Thánatos Áskēsis Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 44:59 ()
Label:
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Band:

Dysangelium

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Crime Of The Century - 40th Anniversary Edition

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Was Rick Davies (Keyboards, Mundharmonika, Gesang) und Roger Hodgsons (Gitarren, Klavier, E-Piano, Gesang) in 1974 mit „Crime Of The Century” veröffentlichten war eine Blaupause für eine hitmaschinelle Mixtur aus Pop, Artrock und 70er-Prog welche SUPERTRAMP zu Superstars machte. Waren die ersten beiden Alben (in anderer Besetzung) noch wenig Erfolg beschienen, so ergänzten Bob Siebenberg (Schlagzeug, Percussion), Dougie Thomson (Bass) und John Helliwell (Saxophon, Klarinette, Querflöte) das kongeniale Songwriter-Duo perfekt. Der typische SUPERTRMAP-Sound war geboren: elektrisches Klavier (Wurlitzer), der Einsatz von eher seltene Instrumente (Mundharmonika, Saxophon, Klarinette, Querflöte) an zentralen Stellen der Songs und der hohe Falsettgesang. Das man es hier, was viele heute überhören, auch noch mit gesellschaftskritischen Texten zu tun hatte, trug Mitte der 70er zusätzlich zur Popularität der Band bei.
Der Opener „School“ (den man schon an den ersten Tönen der Mundharmonika erkennt) darf man durchaus als Signatur des Quintetts bezeichnen, kommt als Ohrwurm mit Schelte für die konservative und Freiheiten einengende Schulpolitik der damaligen Zeit. Die bekannte Single „Dreamer“ schaffte es sogar in den Staaten in die Top-20. Wer nur diese beiden Songs kennt hat was verpasst. Denn Mittelmaß gibt es unter den 8 Kompositionen nicht. „Bloody Well Right” kommt härter als der Durchschnitt, „Hide In Your Shell” drosselt Tempo und Stimmung, „Asylum“ und „If Everyone Was Listening“ fallen (wenn überhaupt) nur leicht ab, sind aber für den Gesamtkontext des Albums unverzichtbar.Als Geheimtipp darf man das sich erst im Verlauf kräftig entfaltete „Rudy“ bezeichnen, dass es bei vielen Fans an die Spitze der persönlichen Hitliste schaffte. Der Titelsong dürfte dann das „Überlied“ von SUPERTRAMP überhaupt sei und zwingt einen einfach zum wiederholten Hören. Alles in allem ein Album der Extraklasse, das auch in der digital remasterten Version kaum schwächelt (ist halt nicht Platte) und durch eine zweite CD in der Deluxe-Version aufgewertet wird. Diese enthält ein Livemitschnitt vom März 1975 im Londoner „Hammersmith Odeon“, welcher unter anderem „Crime Of The Century“ komplett enthält und noch frühe Live-Versionen ihres damals noch unveröffentlichten Nachfolgers „Crisis? What Crisis?“. Dazu noch ein 24-seitige Booklet mit ein paar Fotos, Songtexten und ausführlichen Linernotes.
„Crime Of The Century“ gilt für viele als stärkste Platte der Briten – tolle Songs und für die damalige Zeit überragend arrangiert und produziert (das Album der heranziehenden HiFi-Welle) hatten SUPERTRAMP damit ihren Klassiker (Platz 4 in UK), dem nicht mal das erfolgreichere „Breakfast In America“ das Wasser reichen kann.

ORIGINAL ALBUM:
School
Bloody Well Right
Hide In Your Shell
Asylum
Dreamer
Rudy
If Everyone Was Listening
Crime Of The Century

LIVE AT HAMMERSMITH 75:
School
Bloody Well Right
Hide In Your Shell
Asylum
Sister Moonshine
Just A Normal Day
Another Man’s Woman
Lady
A – You’re Adorable
Dreamer
Rudy
If Everyone Was Listening
Crime Of The Century

Crime Of The Century - 40th Anniversary Edition


Cover - Crime Of The Century - 40th Anniversary Edition Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 44:15 ()
Label:
Vertrieb:

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