Mit „Hollow Shrine” legen THE SIXXIS nach ausgiebiger Tour-Aktivität ihr Debütalbum vor. Der Opener „Dreamer“ erinnert stark an den schnörkelig-melancholischen Sound von MUSE , an die man später durchaus noch öfter denken muss, so zum Beispiel auch beim etwas ätherisch-balladesken „Forgotten Sun“. Als weitere Referenz lassen sich die Kollegen von TOOL nennen. „Waste Of Time“ kommt etwas zurückhaltender, aber dennoch rockig und auf schnörkelige, fast schon verwunschen wirkende Weise eingängig daher. Mit „Coke Can Steve“ hat die Band auch einen Instrumentaltrack am Start, doch eins der Highlights haben die Jungs sich bis zum Schluss aufgespart: das ruhige, sphärische „Weeping Willow Tree“, mit welchem „Hollow Shrine“ schließt und das stellenweise auch den Soundtrack für einen Western á la Dead Man darstellen könnte. Fazit: THE SIXXIS legen ein vielversprechendes Erstlingswerk vor, das sich irgendwo im Bereich zwischen Alternative und Prog Rock bewegt.
Hollow Shrine
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
10
Länge:
45:3 ()
Label:
Vertrieb:
Der BACKYARD BABIES-Frontmann hat wieder Bock auf Rock. Nachdem Nicke Borg mit seinem Solo-Projekt NICKE BORG HOMELAND in Form der EP „Chapter 1“ und der LP „Chapter 2“ vor allem seinen Einflüssen aus den Bereichen Country und Singer/Songwriter huldigte, schlägt er mit „Ruins Of A Riot“ wieder härtere Töne an. Wer hier aber so etwas wie ein neues BACKYARD BABIES-Album erwartet, dürfte enttäuscht werden. Zwar sind die Gitarren laut und ballern die Drums, musikalisch bewegen sich die Songs aber eher im Bereich Hard Rock mit ordentlichem Mainstream-Einschlag. Fast komplett im Mid-Tempo angesiedelt, sind sich die Stücke fast alle ziemlich ähnlich, wobei ein hymnischer Chorus den nächsten jagt, ohne dass man sie alle ohne Weiteres auseinanderhalten könnte. Dabei stechen lediglich zwei Songs heraus, dies allerdings negativ: die seichte Ballade „End Of The Rainbow“ und der pathetische Schluss-Track „Devil Angel Mother“. Immerhin klingen hin und wieder SOCIAL DISTORTION an, aber mit dem derart cleanen Sound des Albums hätte sich Mike Ness niemals zufrieden gegeben. Überhaupt vermisst man auf „Ruins Of A Riot“ jeglichen Punk- und Dreck-Faktor – und das bei diesem Albumtitel! Leider ein ziemlich uninteressantes Album, und man fragt sich, was da schief gelaufen ist. Eigentlich müsste der Mann doch mehr drauf haben.
Ruins Of A Riot
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
10
Länge:
36:19 ()
Label:
Vertrieb:
Lenna Kuurmaa dürfte in unseren Kreisen kaum jemanden ein Begriff sein. Ihre erste Band, die im Mainstream-Radio durchaus erfolgreiche Pop-Rock-Girl-Band VANILLA NINJA hat man ja auch nie im Fokus gehabt. Das die estnische Sängerin stimmlich eine gute Figur abgibt, ist dabei ohne Frage – irgendwo zwischen ROXETTE und HEART ordnet sich das Ganze nun ein. Ob aber MOONLAD feat. LENNA KUURMAA unter der Firmierung Melodic Rock bzw. AOR ganz richtig sind darf man hinterfragen. Denn zu Anfangs setzt man fast ausschließlich auf balladeskes Material – mal mit etwas mehr, meist mit weniger Power. Erst mit Song Nummer vier („Poison Angel“) sind Gitarren und Tempo deutlich zu vernehmen. Im weiteren Verlauf wechseln sich dann Balladen und seichter Rock ab; hart wird es nie. Wobei Songs mit etwas mehr Groove wie „Heart Made Of Steel“ einen Symphonic-Einschlag aufweisen und aus den mit der Zeit doch etwas ermüdenden Balladen hervorstechen. In Gänze ist das Material aber doch zu glatt und zu sauber auf dem Reißbrett gezimmert – sorry, der Eindruck drängt sich auf. MOONLAD feat. LENNA KUURMAA bieten sich damit vor allem weiterhin für die ROXETTE-Fraktion an; allerdings ohne deren Hitdichte zu erreichen.
Moonland
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
12
Länge:
53:12 ()
Label:
Vertrieb:
Rene THOMSEN dürfte in Musikerkreisen bekannter als bei Musikfans sein. Ist er seines Zeichens doch Geschäftsführer der Firma BRS (Backline Rental Service) und so für viele im Biz ein Muss für Liveaktivitäten. So kommt es nicht von ungefähr, dass man für das zweite Album „Unbroken“ – das Debüt „Let's Get Ruthless" konnte in 2009 bereits einen Achtungserfolg vermelden – wieder einige illustre Gäste verpflichten konnte (siehe unten). Was aber nicht heißen soll, dass THOMSON auf Namedropping setzen. Denn die Besetzung mit Sänger Robert Soeterboek (AYREON, STAR ONE, WICKED SENSATION) liefert ein starkes Heavy Metal Album ab, welches seinen teutonischen Stammvätern von ACCEPT über RUNNING WILD bis GRAVE DIGGER alle Ehren macht und unvermittelt zum Bangen einlädt. „Draw The Curtain“ kommt als Opener direkt und flott zur Sache; das Riffgewitter und der harte Groove lassen einen die Fäuste gen Himmel recken, der Refrain geht ins Ohr. „In Steel We Trust“ hat die gleichen Trademarks – erhöht aber im Double-Bass Gewitter das Tempo weiter. Mit dem etwas bedächtigeren „Dream“ hat man eine melodische Ohrwurm am Start, der auch durch und durch gekonnt arrangiert ist. Ein Highlight sicher die mit Streichern untermalte hymnische Ballade „We Made It” mit Reibeisenstimme Udo Dirkschneider am Mikro. THOMSEN liefert also auch mit Album Nummer zwei Qualiät aus deutschen Landen. „Unbroken“ wird auch mit der Zeit nicht langweiliger (auch wenn ein paar Kompositionen nicht ganz die hohe Halbwertszeit haben), sondern macht auch nach dem x-ten Durchlauf noch überwiegende Banger-Laune.
Unbroken
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
12
Länge:
45:37 ()
Label:
Vertrieb:
Fast 30 Jahre nach dem Erscheinen ihrer einzigen beiden Scheibletten (die E.P. „First Strike“ und die LP „The Enforcer“) lassen auch die deutschen WARRANT mal wieder tonträgertechnisch von sich hören. Zwar hüpfen Jörg Juraschek und seine Sidekicks seit 1999 wieder auf den Bühnen der einschlägigen True Metal Festivitäten herum, wirklich neues hörbares Material gab es in dieser Zeit kaum. Das ändert sich mit „Metal Bridge“ grundlegend. 13 neue Tracks und zwei neu eingespielte Klassiker bietet das über einstündige Werk. Die Frage, die sich als erstes stellt: Haben WARRANT ihren Stil beibehalten oder haben sie die künstlerische Weiterentwicklung für sich entdeckt? Nun, es ist ein wenig von beidem. Einerseits atmet man als Altfan schon beim speedigen Opener „Asylum“ erleichtert auf. Es ist immer noch reinrassiger Speed Metal, der da aus den Boxen schießt. Zudem noch gut, fett und vor allem zeitlos produziert. Andererseits fällt im weiteren Verlauf aber auch auf, dass an WARRANT die letzten 30 Jahre nicht ganz spurlos vorübergegangen sind. Das äußerst sich vor allem in einem Mehr an Musikalität und einem etwas abwechslungsreicheren Songwriting, welches zu dem einen oder anderen Schlenker in den Songs führt. Während es Anno Dunnemals einfach nur straight nach vorne ging, so wird jetzt nicht immer der direkte Weg gewählt. Einerseits erhöht dies die Halbwertszeit der Songs, andererseits mag sich der eine oder andere Altfan daran stören, dass es eben nicht mehr genauso simpel tönt wie 1985. Bei nüchterner Betrachtung muss man WARRANT aber auf jeden Fall attestieren ein starkes, melodisches Speed Metal Werk eingetütet zu haben, das keinen aktuellen Vergleich scheuen muss.Oder um den Titel aufzugreifen: WARRANT haben es geschafft eine Brücke zwischen 1985 und 2014 zu schlagen und so sowohl Altfans, als auch neue Supporter zu vereinen. Eine Hymne wie „All The King's Horses“ ist der direkte Nachfolger zu „Ready For Command“ und eine Speed Nummer wie „Helium Head“ sollte niemanden enttäuschen, der WARRANT auch zu „The Enforcer“-Zeiten schon geliebt hat. Welcome back!
Metal Bridge
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
15
Länge:
65:42 ()
Label:
Vertrieb:
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