Review: Portals To Canaan
Es hat etwas gedauert, bis die DEEDS OF FLESH-Platte als schickes Splattervinyl hier aufschlug, weswegen das Review erst jetzt folgt - Unique Leader haben "Portals To Canaan" bereits im Juni 2013 veröffentlicht. Satte fünf Jahre hat sich die Band für das neue Album Zeit gelassen und in erstmal zwei neue Mitglieder in die Band aufgenommen. Wie groß deren Anteil am Songwriting ist, bleibt unklar, aber DEEDS OF FLESH sind auf "Portals To Canaan" einen Ticken melodischer unterwegs als erwartet. Natürlich sind sie in der Regel brutal as fuck und stellen 95% der Death Metal-Konkurrenz in Sachen Technik und Brutlität in den Schatten, aber immer wieder schleichen sich in den neun Songs überraschende und den Sound bereichernde Elemente ein. Das gilt im Grunde für jeden Song und macht "Portals To Canaan" zu einer hochinteressanten Scheibe. Abseits davon ist es wieder einmal ein Fest für Freunde technischen Geknüppels, was hier von allen Beteiligten abgeliefert wird. Dabei artet es nie in eine unkoordinite Lärmorgie aus, sondern bleibt dank des auf den Punkt kommenden Songwritings nachvollziehbar und eingängige ("Xeno Virus"). DEEDS OF FLESH stellen einmal mehr unter Beweis, dass sie zu den ganz großen Nummern im technischen Death Metal gehören. Bleibt zu hoffen, dass sie nicht wieder fünf Jahre bis zum nächsten Album brauchen.
Portals To Canaan
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
9
Länge:
42:33 ()
Label:
Vertrieb:
Review: A Beautiful White
HEART IN HAND stehen mit "A Beautiful White" vor dem make it or break it-Punkt, wie es einer Band mit ihrem dritten Album eben so geht. Dabei stehen die Chancen der Briten auf mehr Erfolg und eine weitere Existenz als Band nicht schlecht, denn schon ihre beiden vorherigen Alben kamen in der Hardcore/ Metalcore-Szene gut an und auch "A Beautiful White" dürfte dort viele Freunde finden. Die Band hat konsequent an ihrem Stil gearbeitet und zwölf melodische, emotionale Songs geschrieben, die geschickt zwischen melodischem Hardcore und Metalcore pendeln und Fans beider Lager gefallen werden. Beim Shouting findet sich eine gute Balance zwischen wütenden Schreien, die an ARCHITECTS erinnern, und eher ruhigen Einschüben, mit denen Akzente gesetzt werden können. Die Rhythmusfraktion macht einen soliden Job und die Gitaren finden das richtige Maß aus songdienlichem Spiel und Akzente setzen. Beim Songwriting wurde ebenfalls alles richtig gemacht, die Platte bewegt sich auf einem gutem Niveau, einzig die Halbballade fällt etwas ab. Einziges Manko sind die sehr eindimensionalen Texte, die sich zwar - nicht Genre-unüblich - viel um Emotionen und persönliche Erlebnisse drehen, aber im Grunde nur aus hohlen Phrasen und Worthülsen bestehen. Hier wäre mehr drin gewesen. Wer darüber hinweghören kann, wird mit einem anständigem Album belohnt, das musikalisch von Anfang bis Ende Spaß macht und die richtige Mischung aus Härte und Melodie hat. HEART IN HAND sind auf einem gutem Weg. Beim nächsten Album noch zwei, drei echte Hits und das Ding läuft.
A Beautiful White
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
12
Länge:
45:18 ()
Label:
Vertrieb:
Mit neuem Sänger und neuem Drummer haben sich ENGEL an die Arbeiten zu ihrem viertem Album gemacht, welches sie auf den Titel "Raven Kings" getauft haben. Die Änderungen in der Bandzusammensetzung haben sich nicht hörbar auf den Sound ausgewirkt, weiterhin gibt es melodischen Death Metal mit modernen Einflüssen. Leider bleibt am Ende der Platte festzustellen, dass neue Ideen und frischer Wind wünschenswert gewesen wären, denn was ENGEL hier abliefern, kommt über Standardkost nicht hinaus. "Hollow Soul" ist ebenso belanglos wie "End Of Days" oder die völlig verkorkste Halbballade "I Am The Answer". Schon der Einstieg in "Raven Kings" ist mit dem farblosen "Salvation"/ "Your Shadow Haunts You"-Doppelpack misslungen. Immer wieder blitzt dabei das Können der einzelnen Musiker auf, ohne dass das in gelungene Songs mündet. Die Gitarren bleiben lustlos, dabei könnte ex-THE CROWN-Marcus im Doppel mit Niclas Engelin (mittlerweile auch bei IN FLAMES am Start) so viele schöne Göteborg-Gitarrenläufe aus dem Hut zaubern. Warum die beiden das nur selten machen, ist die Frage. "Raven Kings" plätschert so vor sich hin. Hin und wieder ein gutes Riff oder ein schöner Refrain reichen bei weitem nicht aus, um über das Mittelmaß des Genres hinauszukommen. Der Name ENGEL hätte mehr verdient.
Raven Kings
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
11
Länge:
38:9 ()
Label:
Vertrieb:
Harry Hess und Pete Lesperance haben sich erbarmt und bringen ein neues Album unter die Melodic Rock-Fans. "Thirteen" heißt das neue Werk von HAREM SCAREM, und ja rischtisch, das Teil ist Nummer 13 in der Discography.
HAREM SCAREM kredenzen uns wie gewohnt leckere Rockhäppchen, die sich mit den Großen im Genre messen lassen können.
Leicht beschwingt, positiv, nahezu fröhlich beginnt das Teil mit "Garden of Eden" und "Live it". Mit "The Midnight Hours" treffen sie dann erstmals tief in mein Aufmerksamkeitszentrum. Die Nummer wird mit einem interessanten Keybord angereichert, das dem Teil eine leicht geheimnisvolle Aura verleiht. Die Melodie ist zum Hinknien und für mich der stärkste Song unter den ersten Fünf. Große Balladen waren nie die Stärke der Kanadier, so kann mich auch "Whatever it Takes" mit seiner Kuschelmelodie nicht wirklich in Stimmung bringen. Dennoch kann man auch hier solides Songwriting, eine starke Gitarre und Leidenschaft attestieren.
HAREM SCAREM-Fans können bei "Thirteen" ungehört zugreifen, das Ding zündet Längen besser als "Hope". Pete Lesperances Spiel ist inspiriert wie lange nicht mehr, und die Refrains triefen von goldenem kanadischen Ahornsirup wie zu "Mood Swings"- und "Weight of the World"-Zeiten. Ich gehe sogar so weit, dass ich das neue Album mit zu den vier stärksten ihrer 27-jährigen Karriere zähle. HAREM SCAREM sollte man als Melodic Rock-/Hardrock-Hörer kennen. Wer das immer noch nicht tut, kann das adequat mit dem neuen Album beheben.
Thirteen
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
10
Länge:
39:32 ()
Label:
Vertrieb:
Die Traditionsmetaller STALLION aus dem Süden der Republik sind ein kleines Phänomen, denn sie besaßen bereits im letzten Jahr, nach nur einem Demo und der sehr guten EP „Mounting The World“ (die Gitarrist Äxxl und Sänger Pauly lediglich zu zweit aufgenommen hatten), eine gehörige Fanbasis, ohne aus irgendeiner bekannteren Band hervorgegangen zu sein. Nun liegt mit „Rise And Ride“ das Debütalbum des Quintetts vor, das die rohe Energie der EP hält, qualitativ noch eine Schippe drauflegt und beweist, dass die Jungs ihr Niveau auch über die Distanz eines Langspielwerkes aufrechterhalten können. Zwei Stücke der EP (das etwas sperrige „The Right One“ sowie die großartige Bandhymne „Canadian Steele“) wurden für „Rise And Ride“ neu eingespielt, ansonsten finden sich hier ausschließlich gute bis sehr gute Neukompositionen wie etwa der stark aufstampfende Opener und Titelsong, das flotte „Wild Stallions“, die Midtempo-Granate „Streets Of Sin“, die treibenden „Stigmatized“ und „Watch Out“ oder der saugeile Banger „The Devil Never Sleeps“ (neben erwähntem „Canadian Steele“ der für mich bislang beste STALLION-Song!), die aus den – speziell im Gitarrenbereich - unüberhörbaren heimischen Einflüsse der Jungs (ACCEPT, 80er-SCORPIONS oder RUNNING WILD) einen eigenständigen Stahlklumpen formen, der zu keiner Sekunde nach müdem Abklatsch, sondern tatsächlich nach Aufbruch klingt. Vom „Tipp“ halten mich nur zwei kleine Schönheitsmakel ab: die oftmals noch etwas monotonen hohen Tonlagen von Sänger Pauly sowie mit „Bill To Pay“ und dem abschließenden „Wooden Horse“ zwei eher „B-seitige“ Nummern. Nichtsdestotrotz sind STALLION mit „Rise And Ride“ auf dem richtigen Weg, und ich bin sicher, dass sie diesem hochkarätigen Einstand beim nächsten Mal mühelos noch eins draufsetzen werden!
Rise And Ride
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
10
Länge:
42:58 ()
Label:
Vertrieb:
Review: The Wreckage Of Stars
BLACK CROWN INITIATE legen mit "The Wreckage Of Stars" ihr Debütalbum vor, nachdem sie 2013 bereits eine EP veröffentlicht hatten. Nach dem ersten Durchlauf muss noch einmal geschaut werden, ob es die Band wirklich erst seit 2012 gemeinsam aktiv ist, so tight und auf den Punkt wie auf "The Wreckage Of Stars" klingen die wenigsten Bands auf ihrem Debütalbum. Death Metal können BLACK CROWN INITIATE ebenso gut wie progressiven Metal, wie "Shape's Collapse" oder das grandiose "Withering Waves" beweisen. Es gelingt ihnen scheinbar mühelos, knallharten Death Metal (der immer wieder an THE BLACK DAHLIA MURDER erinnert) und verspielt-progressive Elemente zu vereinen. Dabei wird immer ein konstantes Brutlitätslevel beibehalten, mit welchem Death Metal-Fans zufrieden sein werden. Shouter James zeigt ein beeindruckendes Spektrum in seiner Stimme und lässt Erinnerungen mit frühen OPETH wach werden, während die Gitarrenfraktion mühelos zwischen zart und hart wechselt und Drummer Jesse in den richtigen Momentan den Härtegrad anzieht. So wird es in den gut 50 Minuten zu keiner Sekunde langweilig und es macht einfach Spaß, die vielen Ideen der Musiker in Entfaltung kommen zu sehen. "The Wreckage Of Stars" ist ein echtes Metal-Highlight und bringt BLACK CROWN INITIATE in eine sehr gute Ausgangsposition. Wenn sie sich live gut präsentieren und beim nächsten Album ähnlich facettenreich und komplex zu Werke gehen, können sie die von OPETH hinterlassene Lücke im progressiven Death Metal füllen.
The Wreckage Of Stars
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
12
Länge:
52:42 ()
Label:
Vertrieb:
Das geschieht also, wenn Alternative Metal (A MILLION MILES) und Stoner Metal (BUFFALO HUMP) in Symbiose treten: Dunkle Rituale werden gefeiert, dem Stoner Metal gefröhnt. Von HIGH FIGHTER ist hier die Rede. Lead Gitarrist, Schlagzeuger und Bassist entstammen hier BUFFALO HUMP, während A MILLION MILES den Rhytmusgitarrist und ihre Frontfrau Mona gespendet haben. Entstanden ist dabei ein ziemlich genialer Mix aus Stoner Rock, Sludge Metal, mit einem Hauch Doom und einem niemals schwinenden Blues, sowie einem klitzekleinen Anteil Death Metal. Langeweile scheint hier ein Fremdwort zu sein, bedient sich jeder Song jeglichen Elementen. Fette Riffs greifen in rumpelnde Soli, garniert von äußerst variablen Gesang: Hier wird mit schöner frauen Stimme gesungen, gegrowlt, gefaucht, infernalistisch gekreischt. Und das alles aus der kleinen Ex-A MILLION MILES-Sängerin, die sich tatsächlich sehr zum Positiven weiterentwickelt hat. Während der Opener bald noch fröhlich vor sich stottert und am ehersten im Stoner Rock verankert ist, wird im Titeltrack der Blues ausgepackt. "Black Waters" (mein persönlicher Höhepunkt) zeigt HIGH FIGHTER schließlich von ihrer finstersten Seite: Die Vocals sind hier so finster wie niergends sonst, die Gitarren stellenweise richtig agressiv und es gibt ein akkustisches Outro. In "Fire In The Sun" glänzt die Band neben Gesang vorallem durch die differenzierte Gitarrenarbeit und ein wärmeres Flair. Da ist man doch sehr gespannt, was da noch kommen mag! Die Professionalität mit der hier zu Tage gegangen wurde (übrigends auch an dem wunderschönen Artwork ersichtlich) lässt Grosses erhoffen. Erhältlich ist die EP als Digi-Book nur im Napalm Records-Shop.
<a href="http://highfighter.bandcamp.com/album/ep-the-goat-ritual">EP - The Goat Ritual by High Fighter</a>
The Goat Ritual
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
05
Länge:
21:19 ()
Label:
Vertrieb:
Seiten