Review: Aeon Unveils The Throne Of Decay
Die neue DOWNFALL OF GAIA-Scheibe kommt in einigen schicken Vinylvarianten zum Hörer, da macht das Auflegen auf den Plattenteller gleich doppelt Spaß. Musikalisch sindi die Erwartungen hoch, immerhin muss sich "Aeons Unveils The Throne Of Decay" mit dem endgeilen Metal Blade-Einstand "Suffocating In The Swarm Of Cranes" messen. Im ersten Durchlauf überzeugen die sieben neuen Songs nicht sofort, immerhin fällt die Black Metal-lastigere Produktion auf und das zum Glück positiv. Black Metal ist das Stichwort, DOWNFALL OF GAIA geben dem mehr Raum. Auch wenn "To Carry Myself To The Grave" beispielsweise starke Ähnlichkeiten zum Songmaterial des Vorgängers aufweist, ist es doch die Ausnahme: in den meisten Songs haben DOWNFALL OF GAIA ihrer Grundstruktur eine ordentliche Black Metal-Fasse hinzugefügt. Gerade die ersten drei und die letzten beiden Songs sind nihilistisch, wie es norwegische Songs nicht stärker sein könnten. Was fehlt, ist die Wucht, die sich auf "Suffocating In The Swarm Of Cranes" so wunderbar langsam und bedrohlich aufbaute. Auf dem neuem Langeisen wird direkter vorgegangen und dem Hörer schneller einer übergezogen. Das ist gut gemacht, keine Frage, und lässst die Band-Trademarks jederzeit erkennen, kann aber nicht so gnadenlos zünden wie das letzte Album. Der Gesang ist zudem etwas weiter in den Hintergrund gemischt worden und das Schlagzeugspiel des neuen Drummers nicht immer so ausgefeilt wie erwartet, aber im Grunde ist das alles Jammern auf hohem Niveau, denn den Großteil der 2014er Veröffentlichungen steckt "Aeon Unveils The Throne Of Decay" immer noch in die Tasche.
Aeon Unveils The Throne Of Decay
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
7
Länge:
60:6 ()
Label:
Vertrieb:
Review: Chapter One: The Principles
RED RAVEN sind eine recht spannende Angelegenheit. Die Grundsubstanz ist zwar moderner Hard Rock und erinnert in manchen Momenten an EUROPE seit ihrer Reunion, dieser jedoch wird in mehrere Richtungen ausgedehnt. So gibt es neben den obligaten, fett groovenden Nummern auch die Akustikballade oder den Doublebass-Kracher. Was in der Form nach den ersten Songs so nicht zu erwarten war. Abgesehen davon, dass das Debut sehr amtlich produziert wurde, ist es vor allem die Stimme von Frank Beck, die in Verbindung mit einigen Ohrwurmrefrains aufhorchen lässt. Catchy ist hier viel, cheesy hingegen wenig. RED RAVEN wissen mit einem eigenständigen und klischeefreien Werk zu beeindrucken, welches viele Anhänger finden sollte. Anspieltips sind das explodierende „Planet Fear“, das herrlich schräge „Foolsland“, und die toll gesungene Akustiknummer „Angel Of Your Life“. Nach diesem ersten Kapitel hat man durchaus Lust weiter zu les...ähh...zu hören.
Chapter One: The Principles
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
12
Länge:
55:20 ()
Label:
Vertrieb:
Review: A Taste Of The Light
XTHIRT13N sind zwar eine neue Band, dahinter verbergen sich aber durchaus verdiente alte Hasen des Metalbusiness. So war Gitarrist Rollie Feldmann bei CIRCLE II CIRCLE aktiv, Drummer John Osborn bei DOCTOR BUTCHER und Sänger TIM AYMAR kennt man von CONTROL DENIED und den göttlichen PHARAOH. „Das muss jetzt ja richtig geil werden“ - denkt man sich, wenn man sich die Geschichte der beteiligten Musiker vor Augen hält. Leider wird es das nur zum Teil, denn XTHIRT13N haben sich eine zwar recht eigenständige und auf gewisse Art moderne Spielweise des Heavy Metals ausgesucht, manche Songs erinnern aber fatalerweise an die 90er Ergüsse verdienter 80er Helden. Also eine Zeit wo Bands wie VICIOUS RUMORS, HELSTAR, EXXPLORER, LETHAL, OMEN und wie sie alle heißen nicht unbedingt ihre Sternstunden veröffentlichten, sondern mitunter recht orientierungslos durch die Gegend eierten. Was XTHIRT13N rettet, ist die Tatsache, dass doch einige Songs ihr Ziel finden. Da hätten wir das mit guten weiblichen Guestvocals aufgepeppte, epische Titelstück, das in den Strophen an PHARAOH gemahnende „Repeatlessness“, das an melodische NEVERMORE erinnernde „Evicted“ und das treibende „The Singularity“. Natürlich ist technisch hier alles top und AYMAR's Vocals sind sehr geil und abwechslungsreich. Wenn jetzt noch weniger Wert auf groovige Coolness gelegt wird und das recht klinische Klangbild verschwindet, kann die nächste Scheibe doch noch richtig geil werden.
A Taste Of The Light
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
13
Länge:
55:9 ()
Label:
Vertrieb:
Ein Licht geht auf: In kompletter Eigenarbeit veröffentlich, erblicht die „Lichtgestalt EP“ nun das Licht der Welt. Hierbei handelt es sich um das erste Zeugnis der in NRW-ansässigen Kapelle LICHTGESTALT. Dabei ist die Bezeichnung „EP“ zugegebener Maßen ein ziemlich heftiges Ausrufungszeichen für ein Schmankerl von gerade einmal drei definierten Songs. In eine Schublade will sich die LICHTGESTALT nicht pressen lassen, aber man tut wohl nichts falsches, wenn man ihre Stilrichtung als Gothic-Rock mit elektronischen Elementen bezeichnet. Lied Nummer l, mit dem schönen Titel „Entfessele Den Sturm“ rückt die NRW-ler zunächst in gutes Licht: Hier haben wir einen schönen Refrain zum Mitsingen, neben der etwas unüblichen Thematik „Erotik“. Ob es sich hier um eine Diva oder Dirne handelt will nicht verraten werden. Dies war der stärkste und eingängigste Song des Quintetts. Etwas flacher wird es mit „Motorenherz“: Hier geht es um Burn-Out. Tatsächlich treffen die Vocals hier überhaupt nicht meinen Geschmack: Statt auf Gesang wird hier auf gesprochene Verse gesetzt. Der Refrain läuft sehr kurz und knapp daher. Das Ende – Der „Zölibat“ kommt mit einem ähnlichen, aber etwas anspruchsvolleren Aufbau daher. Hier ist es die Idee, die begeistert. So macht das Lied, durch seine philosophischen Elemente und leichtem RAMMTEIN-Touch fast so viel Spaß wie der Opener.
Unterm Strich können Fans von Bands wie EISBRECHER, UNHEILIG, STAHLMANN, MEGAHERZ und Konsorten sowie SALTATIO MORTIS, IGNIS FATUU (…) tatsächlich gespannt sein, was da noch kommen mag.
Lichtgestalt
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
03
Länge:
12:36 ()
Label:
Vertrieb:
Review: Symphony Of Light
THE DARK TENOR, das ist der neuste Versuch die klassische Musik der modernen Pop-, bzw. Goth-Kultur näher zu bringen. Ein großer Name, ein großer Versuch: „Symphony Of Light“ wurde schon lange vor der Veröffentlichung mehr als ordentlich umworben. TV-Werbung, Plakate und der knapp fünfzehnminütige Kurzfilm „Wie alles begann“ sollten auf das Werk des mysteriösen Maskenträgers gespannt machen. THE DARK TENOR vereint den Bombast der Klassik mit der Düsternis des Gothic und der Tauglichkeit des Pop. Seine klassische Gesangsausbildung hat der Sänger sicher mit Bravour abgeschlossen und ob man klassischen Gesang in der (Metal-)Musik mag ist und bleibt Geschmackssache. Ebenso natürlich der Klassikanteil: Ein Faible für die großen Meister Mozart, Yiruma, Beethoven, Saint Saens und Gabriel Fauré sollte vorhanden sein. Viele altbekannte Melodien finden auf „Symphony Of Light“ eine vollkommen neue, zeitgemäße Interpretation. Neben Soprangesang weiblicher Natur, Chören und jeder Menge klassischen Instrumenten kommen aber natürlich auch Gitarren und Schlagzeug zum Einsatz, wobei man für meinen Geschmack ruhig etwas mehr auf die Pauke hätte hauen können. Wissen Lieder wie „River Of The Light“ oder „Haunted Hearts“ gut zu fesseln, bleiben auf dem Album Momente der Langeweile leider nicht aus. Einiges klingt hier ähnlich, einige Passagen sehr ruhig und gestreckt – dass hätte man durch mehr Gitarre und etwas gutturalen Gesang vielleicht ausmerzen können. Auch Ausflüge in den Industrial (wie in „Lascia CH’IO Pianga“ und dem abschließenden „Tag des Zorns“ angedeutetet) hätten konsequenter verfolgt werden können. THE DARK TENOR ist nicht so gigantisch wie ein NIGHTWISH mit TARJA TURUNEN, nicht so verfrickelt energetisch wie RHAPSODY mit LUCA TURILLI und nicht so rockig wie QUEEN mit FREDDY MERCURY. Ich empfehle THE DARK TENOR Freunden klassischer Musik mit einem Faible für Gothic und etwas Metal.
Symphony Of Light
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
14
Länge:
53:12 ()
Label:
Vertrieb:
Review: Songs from Tsongas- The 35th Anniversary Concert
Eine Dreier-CD hat man nicht so häufig als Live-Dokument, mir fällt auf Anhieb, bis auf BRUCE SPRINGSTEENs legendäres Live-Album 1975 -1985, keines ein. Auf diesem ist aber, anders als bei SPRINGSTEEN, kein Zusammenschnitt enthalten, sondern ein kompletter Gig der Jubiläumstour 2004 in Lowell, Massachusetts. Die klassische YES-Besetzung mit Jon Anderson, Steve Howe, Chris Squire, Rick Wakeman und Alan White gibt sich dort die Ehre.
Die Set List ist prallvoll und umfasst in der immerhin fast dreistündigen Spielzeit aus der gesamten Karriere der Progrocker Songs wie "Going for The One", "Roundabout", "Owner of a Lonely Heart" und noch viele, viele andere. Der Sound ist transparent, und die Live-Atmosphäre kommt phantastisch rüber, auch allein dadurch, dass es keine Einblendungen gibt, sondern das Teil am Stück aufgenommen wurde.
Musikalisch gibt es an der Performance der Musiker nichts auszusetzen. Jon Andersons Stimme ist wunderbar klar und zeigt keinerlei Abnutzungserscheinungen, Rick Wakeman zaubert seine Klangteppiche wie gehabt und Steve Howe spielt sich frei und beseelt durch die Nummern. Die gegenseitige Inspiration, die gewachsene Vertrautheit und das blinde Verständnis der Musiker untereinander sind zu jeder Sekunde spürbar.
Dieses Album ist aber nicht nur für pure Progfans geeignet, sondern auch für diejenigen, die sich eher in rockigeren Gefilden wohlfühlen. Der Konzertabschnitt auf der zweiten CD mit "Owner of a Lonely Heart", den schönen Balladen "Time is Time" und "Show me" zeigt YES von ihrer gefühlvollen, zum großen Teil rein akkustischen Seite.
Es ist unendlich schade, dass die Band diese Besetzung nicht halten konnte, es ist und bleibt die Beste, was durch dieses Live-Album nochmals aufs Feinste dokumentiert wird.
Songs from Tsongas- The 35th Anniversary Concert
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
23
Länge:
158:30 ()
Label:
Vertrieb:
Seiten