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Songs from Tsongas- The 35th Anniversary Concert

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Eine Dreier-CD hat man nicht so häufig als Live-Dokument, mir fällt auf Anhieb, bis auf BRUCE SPRINGSTEENs legendäres Live-Album 1975 -1985, keines ein. Auf diesem ist aber, anders als bei SPRINGSTEEN, kein Zusammenschnitt enthalten, sondern ein kompletter Gig der Jubiläumstour 2004 in Lowell, Massachusetts. Die klassische YES-Besetzung mit Jon Anderson, Steve Howe, Chris Squire, Rick Wakeman und Alan White gibt sich dort die Ehre.

Die Set List ist prallvoll und umfasst in der immerhin fast dreistündigen Spielzeit aus der gesamten Karriere der Progrocker Songs wie "Going for The One", "Roundabout", "Owner of a Lonely Heart" und noch viele, viele andere. Der Sound ist transparent, und die Live-Atmosphäre kommt phantastisch rüber, auch allein dadurch, dass es keine Einblendungen gibt, sondern das Teil am Stück aufgenommen wurde.

Musikalisch gibt es an der Performance der Musiker nichts auszusetzen. Jon Andersons Stimme ist wunderbar klar und zeigt keinerlei Abnutzungserscheinungen, Rick Wakeman zaubert seine Klangteppiche wie gehabt und Steve Howe spielt sich frei und beseelt durch die Nummern. Die gegenseitige Inspiration, die gewachsene Vertrautheit und das blinde Verständnis der Musiker untereinander sind zu jeder Sekunde spürbar.

Dieses Album ist aber nicht nur für pure Progfans geeignet, sondern auch für diejenigen, die sich eher in rockigeren Gefilden wohlfühlen. Der Konzertabschnitt auf der zweiten CD mit "Owner of a Lonely Heart", den schönen Balladen "Time is Time" und "Show me" zeigt YES von ihrer gefühlvollen, zum großen Teil rein akkustischen Seite.

Es ist unendlich schade, dass die Band diese Besetzung nicht halten konnte, es ist und bleibt die Beste, was durch dieses Live-Album nochmals aufs Feinste dokumentiert wird.

Songs from Tsongas- The 35th Anniversary Concert


Cover - Songs from Tsongas- The 35th Anniversary Concert Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 23
Länge: 158:30 ()
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V.

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Zäh und lang ist der Flug von Odins Sleipnir. Doch nach dem Willen aller nordischen Götter hat das US-Amerikanische Duo es endlich geschafft einen Vertrag bei Napalm Records zu ergattern. So veröffentlichen THE FLIGHT OF SLEIPNIR mit Werk „V.“ erstmals unter einem großen Label. Dabei ist die Musik ein echter Spezial-Fall. THE FLIGHT OF SLEIPNIR vereinen staubigen Stoner Rock, schleppenden Doom und Psychedelic mit Folk- und Black Metal. Thematisch werden dabei nordische Sagen aufgegriffen. So werden schwere, gefühlvolle aber auch zähe Stücke kreiert, die einerseits durch ihre Vielfältigkeit glänzen, sich stellenweise aber auch als ziemlich schleppend erweisen. Einzigartig ist der Mix dieser Stilrichtungen auf jeden Fall, etwas Vergleichbares ist mir noch nicht zu Ohren gekommen. Aber leider bleibt auch definitiv zu sagen, dass hier manchmal mehr der Weg das Ziel ist, welches man auf der Strecke und den Irrwegen durch die verschiedenen Stilrichtungen immer mehr aus den Augen verliert. THE FLIGHT OF SLEIPNIR haben hier ein wunderschönes, aber auch sehr anspruchsvolles Mosaik kreiert, das so manchen Hörer (gerade beim ersten Durchgang) leicht überfordert. Von Mal zu Mal jedoch wächst „V.“, wobei mir besonders der Hauch Black Metal und die Lagerfeuerromantik in den Stücken zu sagen. Fans der Band kommen hier garantiert auf ihre Kosten und müssen durch den Label-Wechsel nichts befürchten. Wer CRIPPLED BLACK PHOENIX, TOMBSTONES und auf der anderen Seite PRIMORDIAL, STANGALA und AGALLOCH vergöttert, sollte hier mal reinhören.

V.


Cover - V. Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 07
Länge: 59:9 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

The Flight Of Sleipnir

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Sacred Warpath

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Neues im Hause SODOM: Knapp zehn Monate liegt die „Hellion Rising / Water Boarding“- Vinyl-Split mit HIRAX zurück und die Tour mit ARCH ENEMY und KREATOR steht kurz vor der Tür. Da Weihnachten ebenfalls kurz vor der Tür steht und es bis zum neuen Album wohl noch ein Weilchen braucht, sind die Thrasher so freundlich ihre Fans pünklich zur Tour mit frischem Material zu beglücken: „Sacred Warpath“ heißt der neue, überdurchschnittlich lange Song, der sich brisant finster und mit akkustischem Interlude durch die Boxen schreddert. Schön old-schoolig und in gewohnter SODOM-Manier, sollte der Song allgemein alle Erwartungen der Fans erfreuen und auch Live jede Menge Spaß machen. Oben drauf gibt es mit „The Saw Is The Law“ (plus einem Stückchen „Surfin‘ Bird“), „Stigmatized“ und „City Of God“ noch gleich drei klasse Live-Versionen von altbekannten Stücken, wovon gerade „The Saw Is The Law“ sehr begeistern kann. Lust auf die Tour bekommt man hier alle Male!

Sacred Warpath


Cover - Sacred Warpath Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 04
Länge: 19:14 ()
Label:
Vertrieb:
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Ephemeral

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Down, Down Under… Das Australien zu einem Mutterschiff des DSBM aufrüstet und dem hohen Norden allmählich Konkurrenz bereitet, dürfte unter Kennern Wohl bekannt sein. WOODS OF DESOLATION, NAZXUL, AUSTERE, AUTUMN‘S DAWN finden hier ihre Heimat – um nur einige zu nennen. Noch so ein Fall sind PESTILENTIAL SHADOWS die mit fünf Full-Length-CD‘s zu den Urgesteinen zählen. „Ephemeral“ heißt das neuste Werk der Australier. PESTILENTIAL SHADOWS klingen wie eine Mischung aus WOODS OF DESOLATION und DARKTHRONE. Es ist, als würde sich die musikalische Schwere mit den Vocals alten, norwegischen Black Metals vereinen. Gutturaler, gurgelnder Gesang statt infernalistisches Stöhnen und Kreischen – Fast verständlich. Dabei ziehen düstere Gitarrenriffs nach typisch australischem Stil einen tief nach unten. Kein schlechtes Album wurde hier geschaffen, doch irgendwie fehlt es „Ephemeral“ an etwas besonderem. Kaum ein Lied bleibt wirklich hängen, und so glänzt das Werk letzlich durch konkrete Umsetzung des Titels, zeigt es uns wie „vergänglich“ die PESTILENTIAL SHADOWS 2014 sein können. Da haben die Kollegen AUTUMN’S DAWN mit „Gone“ und WOODS OF DESOLATION mit „As The Stars“ mehr zu fesseln gewusst.

Ephemeral


Cover - Ephemeral Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 07
Länge: 43:58 ()
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The Kingdom Field

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Atmosphärische, akkustische female-fronted Finsternis: Das sind DARKHER. Die dunkle Sie, mit bürgerlichem Namen Jayn H. Wissenberg, spielt Gitarre und singt mit ihrer melancholischen, sanften und äußerst schönen Stimme. Der Hintergrund wird durch mystische Chöre und ambientales Rauschen, Rhythmus-Instrumente und dezent eingesetzte Streicher verdichtet, stehen Gesang und Akkustik-Gitarrenspiel im Mittelgrund. Sehr überzeugend ist dies mit der druckvollen Produktion, welche einem insbesondere bei dem Intro „Ghost Tears“ einen wahnsinnigen Schauer über den Rücken jagt. So viel Düsternis, so dichte Stimmung – in deren Folge man sich mehr als einmal an ENYA erinnert fühlt. Ein weiterer Anspieltipp ist definitiv „Foregone“, welches auch schön mystisch elfengleich daher kommt. Leider ist der Ausflug in ihr dunkles Königreich nach knapp 22 Minuten und gerade einmal zwei vollwertigen Liedern schon vorbei, der Titeltrack bildet einen rein akkustischen Ausklang. Das ist schade, macht aber auf ein Album gespannt. Die perfekte Musik zur Entspannung: Ein Bisschen Neo-Folk, ein Bisschen Gothic und im jeden Fall hörenswert für alle, denen "Otta" von SÓLSTAFIR oder der Stil von FALLOCH zusagen.

The Kingdom Field


Cover - The Kingdom Field Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 04
Länge: 22:2 ()
Label:
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Band:

Darkher

KEINE BIO! www
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Kapittel II: Faen I Helvete

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Nach der Split mit HORNA bringen die Norweger DEN SAAKADETE endlich ein neues Werk von ganzer Länge heraus: „Kapittel ll: Faen I Helvete“. Richtig, „Kapittel l“ hat es (in Bezug auf die Discographie der Jungs) nie gegeben. Vielmehr ist Album Nummer Drei hier ein Bruch mit Niklas K. von SHINING, der bisher auch bei DEN SAAKALDETE das Mikro in der Hand hielt. Mit Eldur von FORTID wurde jedoch gebürtiger Ersatz gefunden, scheint seine Stimme doch wie geschaffen für den etwas rohen und doch gleich so atmosphärischen und melodischen Black Metal von DEN SAAKALDETE zu sein. Hier reiht sich ein brachiales Schlagzeuggewitter an doomige Parts und düstere, atmosphärische Passagen. Klassische Black Metal-Vocals treffen auf Clean-Vocals und gesprochenes Norwegisch. Dabei schaffen es DEN SAAKALDETE eine düstere, leicht depressive und ursprüngliche Stimmung zu erzeugen, dass man bei der einen oder anderen Stelle Gänsehaut bekommt. Interessant ist auch die Steigerung zu betrachten: Kommt der Opener mit guten Riffs zwar, im Endeffekt recht durchschnittlich daher, wissen sich DEN SAAKALDETE unverhalten zu steigern. Als man glaubt, mit dem fast epischen „Endelost Ode“ glaubt, den Höhepunkt erreicht zu haben, wird dieser erneut von dem starken Doppel „Djevelens Verk“ und „Som Ett Pa Sjelen“ übertroffen. Hier war der Teufel am Werk! Was DEN SAAKALDETE mit „Kapittel ll: Faen I Helvete“ erschafffen haben, ist die Musterlöung für den Aufbau eines perfekten Black-Metal-Albums! Jedem, dem an alten DARKTHRONE, aber auch (alten) ULVER, VED BUENS END und SHINING gelegen ist, ist dieses Album uneingeschränkt zu empfehlen!

 

Kapittel II: Faen I Helvete


Cover - Kapittel II: Faen I Helvete Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 48:13 ()
Label:
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Band:

Den Saakaldte

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Imaginary Horse

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Erst auf eigene Faust eine US-Tournee organisiert, dann einen Plattenvertrag mit einem US-Label abgeschlossen und anschließend direkt noch mal auf Tour gegangen – nicht schlecht für eine junge Band aus Gütersloh, die mit ihrem neuen Album noch dazu nach drei Jahren Pause einen musikalischen Neuanfang wagt.

Für ihr drittes Album haben sich die PICTUREBOOKS zum Duo gesundgeschrumpft. So minimalistisch die Besetzung jetzt ist, so abgespeckt ist auch der Sound von „Imaginary Horse“. Wuchtige, tiefe Trommeln geben den schleppenden Beat vor, auf Becken wurde verzichtet. Darüber liegen sägende Gitarren und der von irgendwo aus dem Raum kommende Gesang von Fynn Grabke (übrigens der Sohn von THUMBs Claus Grabke). Aufgenommen wurde das Album mit nur zwei Mikrophonen in der eigenen Garage, neben den selbstgebauten Motorrädern, was dem Gesamtsound einen wunderbaren Hall verleiht.

Dabei herausgekommen sind 13 Songs, die knietief im alten, schwarzen Blues stehen und unwiderstehlich düster und scheppernd grooven. Der Vergleich mit den WHITE STRIPES läge nahe, viel mehr fühlt man sich aber an Tom Waits erinnert oder auch an BLACK REBEL MOTORCYLCE CLUB, wenn sie in den Voodoo-Blues-Modus wechseln. Dafür dürften wohl auch die immer wieder zu hörenden repetitiven Passagen verantwortlich sein, die eine ganz eigene, psychedelische Hypnotik entstehen lassen. Ausnahmsweise vermisse ich bei einem Drums-Gitarren-Duo übrigens mal nicht den Bass, was sicherlich an den insgesamt tiefen Frequenzen liegen dürfte. „Imaginary Horse“ ist ein faszinierendes, höchst atmosphärisches Album, das sich so authentisch in amerikanischer Roots-Musik bewegt, dass man kaum glauben kann, dass es von einer deutschen Band aufgenommen wurde. 

Imaginary Horse


Cover - Imaginary Horse Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 39:10 ()
Label:
Vertrieb:

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