VIVUS HUMARE heißt "lebendig begraben". Und für begraben hielt man VIVUS HUMARE tatsächlich, die ihre erste und letzte Demo ("Prolog") vor knapp sieben Jahren aufnahmen. Trotz allem haben die Thüringer es irgendwie trotzdem geschafft lebendig zu bleiben, so spielten sie 2012 sogar auf dem Party.San Open Air. Nun endlich geben sie mit "Einkehr" ihre Rückehr bekannt. Schon das Art-Work mit dem recht traditionellen Art-Work lässt vermuten, das hier an den Stil der Demo angeknüpft wird. Tatsächlich geht es bei VIVUS HUMARE eher rauh zu. Die Band schreitet auf traditionellen Wegen des Black Metal, zieht die Songs durch depressive, instrumentale Zwischenstücke etwas in die Länge und fügt hier und da neuere Komponenten ein. Leider spürt man hier und da die Länge der Lieder und das Ganze wirkt etwas zäh wie Kaugummi - macht aber auf jeden Fall depressiv. Darann ändert auch ein vergleichweise fröhliches Akkustik-Interlude wie "In Eos Antlitz" nichts. Zu einem wirklichen Höhepunkt kommen VIVUS HUMARE gegen Ende der Scheibe. Ein "Traum" ist "Traum" - und der wartet erst einmal mit ordentlich Geschwindigkeit auf, wo die rauhen Vocals und melancholischen Hintergrund-Melodien wirklich sehr gut zu passen. Als das Tempo zurückgeht entstehen hier dichte Atmosphäre und wohlige Gänsehaut breitet sich aus. "Der Schmerz Weckt" und "Auf Morgendlichen Pfaden" sind zwar auch keine schlechten Lieder, aber irgendetwas fehlt hier. Somit lassen VIVUS HUMARE mit "Einkehr" sicherlich noch Platz nach oben, ohne allzu sehr zu enttäuschen. Für Liebhaber, Live-Fans und Fans von Bands wie CTULU und RAUHNACHT.
Einkehr
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
05
Länge:
36:49 ()
Label:
Vertrieb:
Aus Schweden kommt die Doom-Metal Band AVATARIUM, welche 2013 mit der EP "Moonhorse" erstmalls auf sich aufmerksam machte. Bald schon folgte das Self-titled Debüt-Album und nun ist mit der EP "All I Want" schon Output Numero drei in den Läden. Zwischenzeitlich gab es übrigens eine Tour mit der finnischen Death-Metal-Legende AMORPHIS, als Supporter der "Tales From The Thousend Lakes-"Tour. Das heißt nicht automatisch, dass AVATARIUM den Geschmack eines jeden Death Metal-Fans treffen. Viel mehr ist es so, dass die Schweden ihren Stil perfekt beherrschen und sich gefunden haben. CANDLEMASS-Gründer Leif Edling hat seine Hände hier im Spiel, mit AVATARIUM aber etwas vollkommen Neues erschaffen. Klar bewegt man sich auch hier im Groben und Ganzen im Doom Metal, aber nicht ohne zwischenzeitlich ein paar mystische, bluesige und rockige Klänge einfließen zu lassen. Ein weiteres, großes Plus für die Formation ist die wunderschöne Stimme der Frontfrau. Jennie-Ann Smith's Stimme fügt sich perfekt in den doomigen Sound ein und gibt der Band eine ganz besondere Note, sowie einen großen Wiedererkennungswert. Großes Potential gibt es hier auf jeden Fall! Etwas Schade ist es nur, dass auf der "All I Want"-EP lediglich zwei neue Songs zu finden sind. Zum einen das rockige "All I Want", welches obendrein ein sehr guter Live-Song ist und das um Längen ruhigere "Deep Well", welches auf seine Art auch zu überzeugen weiß. Der Rest der EP setzt sich aus Live-Versionen des Albums zusammen. Und obgleich hier mit "Pandora’s Egg", "Tides Of Telepathy" und "Bird Of Prey" die Wahl recht gut ausfiel und die Songs live ohne Frage funktionieren, bleibt es fraglich, ob man das auch wirklich braucht. Da hätte man besser eine vollwertige EP, sowie ein Live-Album herausbringen können. Für Fans der Band und zum Sammeln sicher nicht verkehrt, der Rest wartet lieber auf das neue Album.
All I Want
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
05
Länge:
31:14 ()
Label:
Vertrieb:
Review: L'aorasie des spectres rêveurs
GRIMOIRE, das ist das Solo-Projekt von dem FORTERESSE- und CSEJTHE-Schlagzeuger Fiel. Wenig überrascht es da, dass GRIMOIRE stilistisch in eine ganz ähnliche Sparte schlägt: Melanchonischer Black Metal wid hier geboten, ohne Kitsch und mit jeder Menge Atmosphäre. Wohinn die Reise gehen soll, zeigt schon der fabelhafte Opener "Tragédie des ombres", der in einem sehr gelungenen und vielfältigen Soundgewand zu Tage tritt. Ein Song, dessen schwertönende Keyboard-Melodien schön nach kürzester Zeit einbrennen. Tatsächlich erinnern die wahnsinnig schönen Keyboard-Melodien und der teils dezent gehalte Gesang etwas an CSEJTHE, was natürlich alles andere als schlimm ist. Jedoch gibt sich Fiel in seinem Solo-Projekt um einiges abwechslungsreicher. So gibt es hier jede Menge Breaks und Taktwechsel, Interludes und Überraschungen. Der Wechsel von klassischen (französisch-sprachigen) BM-Vocals und wehleidigen, choralen Echos tragen einiges zur Atmosphäre bei. Mal verträumt im Stile von ALCEST, mal düster-depressiv wie WOODS OF DESOLATION treffen GRIMOIRE mit "L'aorasie des spectres rêveurs" jeglichen Nerv. Mit nur drei Liedern (plus einem ambientalen Outro) kommt die EP abschließend immerhinn auf eine länge von knapp 25 Minuten, was leider immernoch viel zu kurz ist. Hoffentlich folgt da ein Album! Für Fans der oben genannten Bands und CALADAN BROOD, APPALACHIAN WINTER, GERM und ELDERWIND. Erhältlich ist das Werk bei der Eisenwald-Tonschmiede!
L'aorasie des spectres rêveurs
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
04
Länge:
24:45 ()
Label:
Vertrieb:
MELISSA ETHERIDGE besitzt nachwievor eine der charismatischen Stimmen der Musikszene. Dies stellt sie auch mit ihrem neuen Songmaterial „This is M. E." unter Beweis. Die Frau hat schon viel in ihrer Karriere erlebt und erreicht u.a. zwei Grammys und einen Stern auf dem Walk of Fame und sogar eine schwere Krebserkrankung überwunden. 1988 hatte die Lady einen Traumkarrierestart, ihr selbst betiteltes Debüt wurde dank der beiden Superhits „Bring me some Water" und „Like The Way I Do" alleine in den Staaten über fünf Millionen mal verkauft.
Auch auf dieser Scheibe gibt die Rocklady wieder den vollen Einsatz, besticht durch tolle Vocals und einen hohen Wiedererkennungswert. So richtig nur pur Rock war bei Frau Etheridge ja auch schon früher nicht nur, ihre Songs bewegten sich schon immer poplastig und so gibt es auch auf „This is M.E.“ einiges an eher leicht verdaulichem. Nur was hier hochkarätige Mainstreamproduzenten wie Jon Levine (u.a. Nelly Furtado), RoccStar (Usher, Chris Brown), Jerrod Bettis (Adele, One Republic, Jerry Wonda (Fugees, Mary J. Blige) insbesondere bei drei Songs so fabriziert haben, ist mir dann doch zu arg auf's US-Radio getrimmt. Die Tracks mit vielen Uhhs, Ahhs und La-La-Passagen sind natürlich perfekt arrangiert, nehmen der Musik mitunter aber etwas die Tiefe. Der Opener “I won’t be alone Tonight“ kommt eher langsam auf Tempo, das wunderbar raue Organ von Melissa dominiert, die Hookline ist ganz solide nur diese „Ohs Ahs“ können den Eindruck von Massenanbiederung nichtverleugnen. Noch schlimmer „All the Way home“ ähnliche Laute verhunzen den Song ziemlich und zum dritten noch „A little bit of me“ - nee solche angezuckerten Sachen mag ich von dieser Stimme net hören. Sorry Easylistening. Dass es auch deutlich anders geht zeigen klasse Songs wie u.a. das eher düstere, leicht aggresive “Monster“ mit einem kantigen Bluestouch und Hammermundharmonika. Endlich mal etwas fetter Schmiss im ganzen Song, der legitime Nachfolger von „Like the way I do". Und bei„Ain't that bad“ kommt es noch fetter, es wird nichts zuproduziert es gibt sogar ein richtiges AC/DC-Riff zu hören – beide Songs sind nur etwas kurz. Auch ihren bekannten Hang zu Countrypop trägt sie bei “Do it again“ mit schönen Steel-Gitarren Rechnung, die hier verstärkt für Singer-/Songwriter Stimmung sorgen. Die Lady kann einfach geile Lieder schreiben mit richtig fetter Atmosphäre wie das eher etwas dramatisch sich steigernde “Like a Preacher“. Der eindringliche Song ist der heimliche Hit der Scheibe. „A Little Hard Hearted" kann auch überzeugen, trotz etwas starker Miss Furtado Trademarks. Die abschließende, sehr gelungenen einfühlsame Ballade „Who are you waiting for" mit gelungenen Tastenparts (ansonsten eher sparsam eingesetzt) gehört ebenfalls zu den Höhepunkten.
Unter dem Strich bleibt ein gutes Album, die Songs sind durchweg gut komponiert – es hätte sogar sehr gutes werden können, wenn man etwas mehr Kante gezeigt hätte und mehr auf dynamische Parts mit energie betonteren Songs gesetzt hätte. Da kommt diese Wahnsinnsstimme einfach am besten rüber. Auf "This Is M.E." beweißt Melissa Etheridge erneut welche Songwriterfähigkeiten in ihr stecken, da paßt vieles und die Melodien überzeugen. Nur das nächste mal bitte den Focus noch stärker auf ROCK richten mit etwas mehr Biss auftreten,dann reicht's auch für einen Tipp.
This is M.E.
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
11
Länge:
41:25 ()
Label:
Vertrieb:
Review: The Dead Of The World
ASCENSION haben sich für ihr Zweitwerk "The Dead Of The World" vier Jahre Zeit gelassen. Zeit, in der sich die Band nicht vom Black Metal verabschiedet hat, sondern im Gegenteil ihren Stil noch verfeinert. Weiterhin deutlich an der schwedischen Spielart orientiert, gibt es auch in den sieben neuen Songs komplexen Black Metal zu hören. Keyboards, gelegentliche Death Metal-Riffs, markantes Schlagzeug und eine gute Produktion geben sich ein Stelldichein in interessanten Songs. Der Hörer hat gut zu tun, die vielen Details aufzunehmen, was manchmal zu Lasten des Wiedererkennungswertes geht; richtig eingängig ist kaum ein Song geworden. Handwerklich machen ASCENSION alles richtig, da gibt es keine Zweifel, aber wirklich kicken will "The Dead Of The World" nicht - trotz guter Gesangsleistung, trotz gnadenlosem Schlagzeugspiels, trotz aller Bösartigkeit. Es fehlt der letzte Kick und auch die atmosphärische Dichte, die wirklich gute Black Metal-Scheiben auszeichnet. "The Dead Of The World" ist Malen nach Zahlen auf Black Metal konveriert. Alles richtig gemacht, aber leider ohne Spirit.
The Dead Of The World
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
7
Länge:
54:27 ()
Label:
Vertrieb:
PYRIOR haben 2008 als Jamsession dreier Musiker angefangen, 2009 eine EP veröffentlicht und sind dann 2010 mit ihrem Debut „Oceanous Procellarum“ bei mir gelandet. Damals haben sie schon ziemlich überzeugt; dementsprechend erwartungsvoll freute ich mich über „Onestone“, das zweite Album der Truppe.
„Onestone“ kommt mit 8 Songs daher, welche allesamt wieder diesen charmanten Spagat zwischen Stoner Rock und Psychedelic Rock schaffen den schon „Oceanous Procellarum“ so gut gemacht hat - wenngleich der drückend-kratzige Stoner Sound dann doch überwiegt. Im Allgemeinen wechselt die Band zwischen coolen Jam-Session-Sounds („Sphere“), sehr entspanntem Psychedelic-Rock für den Sitzsack („Arakis“), düsterem Psychedelic-Rock für die OPETH-Einlage zwischendurch („Dark Side Of Neptune“) und vollwertigem Live-Material („Onestone“, übrigens mit Vocals!) – an Abwechslung dürfte es nicht mangeln.
Generell kann ich eigentlich inhaltlich nur wiederholen, was ich vor ein paar Jahren schon gesagt habe: Der Stoner-Psychedelic-Mix der Truppe ist einfach ziemlich genial. Dementsprechend kann ich es euch nur ans Herz legen, hier mal reinzuhören und die Jungs zu unterstützen!
Das Album gibt es als LP, CD und Download auf der Website der Band.
Onestone
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
8
Länge:
41:55 ()
Label:
Vertrieb:
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