Review:

iDentiy

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ALPHA TIGER präsentieren uns mit „iDentity“ ihr drittes Langeisen und beginnen mit der Eurovision Hymne bevor es mit „Lady Liberty“ und einem schnell, sauber und hart gespielten Gitarrenriff in die Vollen geht. Schnell wird klar woran sich auch dieses Werk der Sachsen orientiert: traditioneller Heavy Metal mit den größten Anteilen in den 80er Jahren. Eine Mischung aus NWOBHM, US Metal sowie dem früheren Speed Power Metal. Die  klare und hohe Kopfstimme von Stephan Dietrich erinnert zweifellos an frühere Queensryche oder Crimson Glory Sachen und passt somit auch stilistisch ins Genre. Die Refrains wirken zu keinem Zeitpunkt kitschig übertrieben und gehen dennoch gut ins Ohr. Besonders toll kommt die mehrstimmige Gitarrenarbeit zum Vorschein ebenso wie die spannend aufgebauten Songstrukturen z.B. beim Titeltrack „IDentiy“ oder „Long Way Of Redemption“. Mal geben die Sachsen ordentlich Gas, mal bewegt sich das ganze im vertrackten Midtempobereich wie „We Won´t Take It Anymore“.  Ja und sogar Balladen können ALPHA TIGER – und wie: „Closer Than Yesterday“ beginn mit sanften Klavierklängen und entwickelt sich dann zu einer echten Powerballade die vor allem durch die starke Gesangsleistung von Dietrich lebt. „Revolution In Progress“ lässt auch Freunde schnellerer Saxon Songs auflauschen und auch eine Prise Iron Maiden schimmert immer wieder durch. Das Album ist state of the art – kräftig und druckvoll produziert und wurde abgemischt von Tommy Newton (UFO, Victory, Gamma Ray u.a.) im  Area 51 Studio). Die Jungs aus Freiberg schaffen mit „iDentity“ die Grätsche zwischen früheren Meilensteinen und der heutigen Zeit und geben dem Gesamtkonzept dennoch eine eigene Note. Die Band sollte man zwingend auf dem Schirm haben!

iDentiy


Cover - iDentiy Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 49:34 ()
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Interview:

Postmortem - Interview mit Tilo und Marcus

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Interview

Hi! Wie geht´s Euch denn zurzeit?

Tilo: Bestens! Das neue Album läuft gut, und auch sonst sind wir recht zufrieden.

Euer neues Album "The Bowls Of Wrath" ist wie gewohnt sehr eingängig ausgefallen, klingt jedoch etwas weniger modern und wieder old-schooliger als der Vorgänger "Bloodground Messiah". War das Eure Absicht, oder hat sich der Sound in beiden Fällen am Ende so ergeben?

Tilo: Der etwas andere Sound war Absicht! Wir hatten uns bei der Vorproduktion schon Gedanken gemacht, wie das neue Album klingen soll und dann zusammen mit unserem Produzenten Marc Wüstenhagen und Flo Nowak, der das Album gemischt hat, versucht, unsere Vorstellungen umzusetzen. Das ist unserer Meinung nach auch sehr gut gelungen. Dazu kommt noch, dass wir das Mastering wieder bei Time Tools in Hannover gemacht haben, wo Alex Kloss auch sehr gut mit uns zusammen gearbeitet hat. Dadurch ist genau der Sound herausgekommen, den wir haben wollten!

Marcus: Wir wollten keine glattgebügelte Produktion haben. Mich hatte beim Vorgänger im Nachhinein etwas gestört, dass der „Dreck“ fehlt. Ich meine damit gewisse Nebengeräusche, die beim Einspielen automatisch entstehen. Das ist mitunter das nötige Salz in der Metalsuppe um einem Album die letzte Nuance an Durchschlagskraft zu verleihen. Wir spielen ja schließlich Rockmusik und da sollte es schon knallen und krachen. Da ist es nur logisch, dass auch koppelnde Gitarren und Bässe zu hören sind...

Das Titelstück des neuen Albums enthält in der zweiten Songhälfte sehr überraschend einsetzenden, weiblichen Operngesang. Wer ist die holde Maid, und wird bei POSTMORTEM auf den nächsten Veröffentlichungen eine erhebliche NIGHTWISH-Schlagseite einziehen?

Tilo: Haha, ich denke, eine NIGHTWISH-Schlagseite muss man bei uns nicht befürchten! Wir finden es gut, auf jedem Album etwas Überraschendes zu machen, und da wird uns auf dem nächsten Album sicher auch etwas einfallen. Die holde Maid, Karla Alvarez Scheffler, ist ausgebildete Opernsängerin und arbeitet bei der Deutschen Oper in Berlin. Der Einfall kam uns recht spontan im Studio. Karla hatte daher kaum Zeit sich vorzubereiten und „durfte“ ihren Part, ohne den Song vorher jemals gehört zu haben, direkt im Studio einsingen. Wir haben dabei alle mit Entenpelle dagesessen und waren begeistert, aber eine Wiederholung ist wohl so eher nicht zu erwarten.

Marcus: Mich nervt es schon ziemlich, wenn NIGHTWISH als Vergleich herhalten müssen! Eher hatten wir im Stil von CELTIC FROST die Eingabe, einfach das zu machen, was eigentlich niemand erwartet. Was haben damals viele Leute geheult, als da plötzlich Operngesang mit dabei war! Hört Euch „To Mega Therion“ und „Into The Pandemonium“ an. Göttlich! Mich hat es zum Beispiel persönlich sehr gefreut, als ein Journalist das so ähnlich gesehen hatte und er überhaupt keine Parallelen zu NIGHTWISH & Co. sehen konnte, da wir grundsätzlich verschiedene Stile spielen. Genauso ist das ja auch! Wir möchten echt nicht mit solchen Bands verglichen werden, nur weil wir eine Opernsängerin für knapp 20 Sekunden im Song eingebaut haben! Nichts gegen NIGHTWISH & Co., die sind auf ihrem Gebiet sicherlich gut, haben mit unserer Ausrichtung aber gar nichts gemeinsam.

Ein Songtitel wie "Oops!... I Killed Again" lässt darauf schließen, dass Ihr Euch und Eure Texte nicht immer besonders ernst nehmt. Steht bei POSTMORTEM in erster Linie der Spaß im Vordergrund?

Marcus: Wer uns kennt, weiß, dass wir POSTMORTEM als unser persönliches Spaßmobil betrachten: wir ziehen zusammen los, komponieren Songs – trinken Bier, spielen Konzerte – trinken Bier... und trinken dann... Bier! Haha!

Tilo: ... genau so ist es! Der Spaß steht bei uns immer im Vordergrund, und deshalb gibt es uns wahrscheinlich auch nach all den Jahren immer noch. Wir hatten schon immer Parts auf unseren Alben, wo der Text oder auch die Musik mit einem Augenzwinkern zu sehen waren. Auf den älteren Alben war es offensichtlicher, heutzutage versuchen wir es sicherlich etwas hintergründiger zu halten, was uns bei diesem Songtitel scheinbar nicht gelungen ist, haha!

Wurden Eure frühen Scheiben wie die EP "Der Totmacher" oder das zweite Album "The Age Of Massmurder" von Fans und Presse noch gemischt aufgenommen, seid Ihr spätestens seit Eurem Comeback-Werk "Constant Hate" in der Königsklasse des internationalen Death Metal angekommen. Hattet Ihr ganze 17 Jahre gebraucht um "warm" zu werden, oder war es die viel zitierte "Weiterentwicklung"?

Tilo: Sehe ich nicht ganz so! Wenn ich die Reviews zu den älteren Alben ansehe oder mich an die Verkaufszahlen und Zuschauerzahlen live erinnere, war das damals auch nicht schlechter. Natürlich entwickelt man sich immer weiter, und mit der seit 2006 stabilen Besetzung sind wir auch sehr gut aufeinander eingespielt. Ich denke, es liegt eher an unserer jetzigen Plattenfirma, die dafür sorgt, dass wir mehr wahrgenommen werden.

Marcus: Wenn das Gesamtpaket stimmt, also Band, Plattenfirma, Promo-Agentur, Booker usw., hat man einfach mehr Möglichkeiten. Damals hatten wir auch noch zu wenig Erfahrung und sahen sicherlich gewisse Dinge falsch bzw. waren „betriebsblind“ durch die Botanik gestiefelt. Dafür sind wir ohne professionelle Unterstützung ganz gut durch die Decke gegangen. Leider fehlten dann die entscheidenden Netzwerkpartner um der Band den nächsten Schritt zu ermöglichen. Wir lassen in der heutigen Zeit viele Sachen gleich sein und setzen uns zum Beispiel nicht für jedes Angebot in den Tourbus. Früher haben wir fast jede Steckdose „bespielt“ und waren dann irgendwann ausgebrannt. Dann geht auch der Spaßfaktor extrem Richtung Null, und du kannst auch nicht relaxt arbeiten beziehungsweise gute Shows abliefern! Heute suchen wir uns viele Sachen aus oder reiben uns gar nicht erst auf um zum Beispiel unbedingt eine Tour zu spielen. Ergibt sich eine gute Gelegenheit, sind wir immer dabei. Bringt es jedoch nur Chaos und Stress, bleiben wir in Berlin und trinken lieber ein paar Töppe mehr... das klingt jetzt alles sehr simpel, ist aber der Schlüssel zum Erfolg. Erzwingen kann man nichts! Ist die Band entspannt und kann sich auf seine Geschäftspartner verlassen, wird eine positive Entwicklung immer unaufhaltsam sein. Hat die Band nur den Kopp voll und zieht eine Arschkarte nach der nächsten, kommt irgendwann gestresste, halbgare Scheiße ´raus. Es gibt genug Bands, die der absolute Wahnsinn sind! Leider fehlt einigen das nötige Netzwerk, versuchen dann aber dennoch alles und gehen an dieser Tatsache kaputt. Wir haben das Glück, mittlerweile ein stabiles Netzwerk im Rücken zu haben. Zu guter Letzt sollten aber auch die Fans nicht unerwähnt bleiben, ohne die nichts geht. Sie merken schnell, ob das ehrlich ist, was die betreffende Band da treibt oder ob irgendwer, irgendwas hinterher hecheln will...

Ihr spielt dieses Jahr erneut auf dem "Party.San"-Festival. Bedeutet das, dass in dieser Zeit die Gäste an Eurem "Brutz & Brakel"-Stand wieder leer ausgehen werden, wie einst 2009?

Tilo: Ich hoffe doch, alle haben sich dann vor unserem Auftritt mit Getränken versorgt und stehen vor der Bühne! Danach können sie ja weitersaufen, hehehe!

Marcus: Hähä! Außerdem werfen wir eh wieder Drinks von der Bühne, also könnte es schon sein, dass man während der POSTMORTEM-Show mehr Drinks vor der Bühne bekommt als ein paar Meter weg am Stand. Zumindest stehen bei Tilo und mir diverse Mostvorräte ´rum... Fakt ist, nach der Show ist großes Treffen am "Brutz  & Brakel"-Stand; und wir geben ein paar Drinks aus.

Das von Euch beziehungsweise "Brutz & Brakel" organisierte "Stromgitarrenfest" am 21. und 22. November 2014 im "H.O.F. 23" in Berlin war anscheinend im Laufe des Abends ausverkauft. Hattet Ihr im Vorfeld mit einer derartigen Resonanz gerechnet?

Tilo: Das Stromgitarrenfest entwickelt sich von Jahr zu Jahr weiter; und irgendwann war aus meiner Sicht damit zu rechnen. Es werden auch jedes Jahr größere Headliner aufgefahren wie dieses Mal PRIMORDIAL. Ob die Resonanz im Vorfeld so eingeplant war, muss Marcus erzählen, da er zusammen mit Kai (laut einer früheren Interviewaussage von Marcus ist Kai Herr Brutz und er selbst Herr Brakel - Anm. d. Verf.) für das Stromgitarrenfest verantwortlich ist.

Marcus: Wir planen nicht wirklich irgendwelche Resonanzen bzw. rechnen uns etwas im Vorfeld aus. Können wir auch nicht, es ist immer sehr schwierig abzuschätzen, ob genug Leute zum Festival kommen. Wir sind selber Fans und versuchen, eine bunte Mischung an den Start zu bekommen. Die Möglichkeit mit PRIMORDIAL hat uns natürlich sehr gefreut, aber ich denke, auch unser Preis-Leistungs-Verhältnis hat sich etabliert, vom Spaßfaktor mal ganz abgesehen. Wir bekommen schon jetzt Ticketanfragen für 2015, obwohl noch gar keine Band bekannt gegeben wurde. Den Leuten ist das völlig egal, denn sie wissen, dass es wieder eine coole Undergroundmischung sein wird, für einen super Preis, und es sich im Prinzip um eine Art Familientreffen handelt: ca. 400 Gleichgesinnte auf einer 2-Tagesparty! Danach hat eigentlich jeder beteiligte Muskelkater - entweder vom Stagediven & Bangen oder vom Feiern, Lachen und so weiter. Noch besser: von allem gleichzeitig, hehe!

Werdet Ihr in Eurem Laden in Berlin eigentlich von vielen Gästen als die Band POSTMORTEM wahrgenommen? Oder anders: ist "Brutz & Brakel" inzwischen auch außerhalb des "Party-San"-Festivals zu einer Pilgerstätte für Death-Metaller aus der Republik und außerhalb geworden? Und wie werdet Ihr mit dem ganzen Ruhm fertig?

Tilo: Das "Brutz & Brakel" hat sich definitiv zu einer Pilgerstätte für alle Metaller entwickelt! Die Band POSTMORTEM hat damit eher wenig zu tun, außer dass wir gelegentlich sämtliche Most-Vorräte wegsaufen, haha! Ruhm? Welcher Ruhm? Oder meintest du Rum? Haha!

Marcus: Ja, er kann nur Rum meinen! Mit Ruhm haben wir nix zu tun, wir sind und bleiben ein Haufen Kumpels, mit dem Hang zum Spaß mit allen Besuchern... klar werden wir häufig erkannt oder angesprochen, aber es ist bekannt, dass man mit uns ordentlich feiern kann. Im "Brutz & Brakel" geht das doppelt gut... haha!

Auf Eurer Homepage ist für das Jahr 2015 lediglich eine Handvoll Shows für die Sommermonate und ausschließlich auf Festivals angekündigt. Warum bekommt man Euch nicht öfter zu sehen, und warum spielt Ihr in diesem Jahr nach bisherigem Stand keine einzige Clubshow?

Tilo: Wir versuchen, den Fans die bestmögliche Show zu bieten, wenn wir spielen! Das ist natürlich auch von den Rahmenbedingungen abhängig, die uns geboten werden. Marcus hat ja vorhin dazu schon etwas gesagt. Auf Festivals sind die Rahmenbedingungen generell recht gut. Deshalb spielen wir in letzter Zeit häufiger auf Festivals. Clubshows spielen wir natürlich auch gerne, aber auch da müssen die Rahmenbedingungen stimmen! Anfragen, wo wir für eine Handvoll Euro und einen Kasten Bier in Süddeutschland oder im Ausland spielen sollen, müssen wir daher leider ablehnen. Wir müssen auch unsere Crew, den Transport und die Übernachtung bezahlen, und das ist bei vielen Anfragen einfach nicht möglich. Aus Erfahrung steht dann auch fast immer ein Holzhaufen da, der den Namen PA nicht verdient hat, und die Organisation stimmt hinten und vorne nicht. Aber es werden sicher noch einige Shows dazukommen!

Marcus: Wir machen das alles schon zu lange, und daher muss ein gewisser Standard gewährleistet sein. In den letzten Jahren hatten wir uns bei ein paar Shows breitschlagen lassen und sind den Veranstaltern entgegen gekommen... zum Dank hatten wir dann die Arschkarte gezogen, und den Fans mussten wir dann erklären, warum wir zum Beispiel erst nachts um halb zwei spielen konnten, oder warum der Sound völlig katastrophal war. Mittlerweile fahren wir nur noch los, wenn wirklich alle Sachen vertraglich geklärt sind, auf das „Ehrenwort“ einiger Veranstalter kannst Du leider nichts geben. Da werden Zeitpläne nicht eingehalten, Backline und PA sind entgegen der Absprachen völlig nutzlos und so weiter. Der Leidtragende ist dann der Fan! Er bezahlt den Eintritt und wird verarscht, weil der Sound Dank der technischen Voraussetzungen unterirdisch ist, oder er den Headliner nicht mehr sehen kann, da seine letzte Zugverbindung um 01:00 Uhr ist, und die ganzen Vorbands keinen Zeitplan eingehalten haben. Ich könnte da jetzt noch so viele Sachen mehr erzählen aber ich denke, dass sprengt hier den Rahmen...

Frei nach Adam Riese feiert Ihr im nächsten Jahr Euer 25-jähriges Bestehen. Sind diesbezüglich bereits Pläne geschmiedet? Dürfen sich Eure Fans auf etwas ganz Besonderes freuen?

Tilo: Konkrete Pläne haben wir bisher noch nicht, da ja das aktuelle Album gerade erst raus ist. Wir werden uns aber sicher etwas Besonderes zum 25-jährigen Jubiläum einfallen lassen!

Marcus: Hhmmmm..., wir könnten Bier trinken gehen!

Tilo: ... und Most!

Marcus: Natürlich! Haha!

Möchtet Ihr noch ein paar berühmte letzte Worte an Eure Gefolgschaft richten?

Tilo: Erst einmal danke an alle, die uns die ganzen Jahre die Treue gehalten haben! Das motiviert uns zum Weitermachen. Und zweitens unterstützt die „kleineren" Bands und Clubs in Eurer Umgebung mit Eurer Anwesenheit bei Konzerten. Die sind oft keineswegs schlechter als die „großen“ und haben Unterstützung dringend nötig!

Marcus: „Support The Underground“ erklärt eigentlich alles! Heult nicht über die fetten Preise einiger Veranstaltungen und Bands und bezahlt das stillschweigend! Schaut lieber selber, wo wirklich wahrer Metal geboten wird, und wo man den eigentlich Gedanken unserer geliebten Musik lebt! Plattformen wie Ihr hier von METAL INSIDE können auch dazu beitragen und Underground-Bands,- und Veranstaltungen weiter unterstützen. Der wahre Metaller merkt das, und ich denke, genau deshalb seid zum Beispiel Ihr so ein geiles Online-Portal: Ihr seid selber Fans und lebt diesen Gedanken! Daher Danke allen Supportern und DANKE unseren Fans! Ihr habt alle `nen schönen Knall, und daher macht es auch so viel Spaß mit Euch!



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Flies Are Happy About Coyote Shit

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ELECTRO BABY die Fünfte - die Karlsruher Band begleitet mich ja schon einige Jahre und hat dabei meines Erachtens noch kein schlechtes Album abgeliefert. Und so weis auch das neue Werk „Flies Are Happy About Coyote Shit“ (was für‘n Titel) zu überzeugen. Gewohnt trocken reichert man den bandeigenen Signatursound mit Blues- und Southern-Elementen an („The Old Fighting Juice”, „King Of The Delta“, „City Of Sleep“), ohne gänzlich auf die typischen metallenen Doom- und Stoner-Parts zu verzichten. Bei „Lone Wolf“ meint man gar den gut alten harten Groove.Boogie wieder entdeckt zu haben. Und obwohl man sich im ureigenen Signatursound und Gesangsbereich bewegt (oder gerade deswegen) bleibt es durchweg spannend. Wie gehabt liefern ELECTRO BABY mit „Flies Are Happy About Coyote Shit“ fetten Stoff für die Stoner – Doom – Alternative Schnittstelle im Regal, bei der Fans des gepflegten Heavy Rocks nicht viel falsch machen können.

Flies Are Happy About Coyote Shit


Cover - Flies Are Happy About Coyote Shit Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 39:24 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Falling Home

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PAIN OF SALVATION hatten 2012 mal ein Akustikalbum geplant, das dann aus irgendwelchen (lies: nicht im Infozettel genannten) Gründen nicht zu Stande kam. Jetzt gibt es mit "Falling Home" dann doch noch eine Akustikscheibe, auf der sich PAIN OF SALVATION um Bandkopf Daniel Gildenlöw durch reduzierte Versionen eigener Songs und zwei Covernummern proggen. Wobei... Prog ist da dabei nur halbwegs treffen, denn was die Band im Verlauf des Albums zeigt, bedient sich auch bei Singer/ Songwriter, Folk, Rock und etwas Swing. Bei einem musikalischen Tausendsassa wie Mr. Gildenlöw überrascht es wenig, dass das Ergebnis überzeugen kann und trotz neu zusammengesetzter Bandbesetzung, bei der bis auf den Drummer keiner der "Road Salt"-Beteiligten mehr dabei ist, harmonisch und stimmig klingt. Über die hart interessante DIO-Coversion von "Holy Diver" wird sich unter Musiknerds und Metalfans streiten lassen, während LOU REED und "Perfect Day" überraschend nah am Original geblieben sind. Die PAIN OF SALVATION-Nummern, die zusätzlich verarbeitet werden, können auch in der Akustikversion überzeugen. "Falling Home" ist eine warme, schöne Singer/ Songwriter-meets-Alternative-Platte, mit der Mr. Gildenlöw & Co. ihren Facettenreichtum zeigen und einmal mehr überzeugen können.

Falling Home


Cover - Falling Home Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 48:36 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Scorpions Revisted

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ULI JON ROTH gilt als einer der besten deutschen Rock-Gitarristen und hat zahllose internationale Größen beeinflusst (u.a. einen Yngwie Malmsteen oder Kirk Hammett). Bekannt wurde er vor allem als Gitarrist und Songschreiber bei den SCORPIONS, bei welchen er von 1973 bis 1978 aktiv war und vor allem den Alben „In Trance“ und „Virgin Killer“ aber auch Prog-angehauchte Perlen wie „Fly To The Rainbow“ und „Taken By Force“ seinen Stempel aufdrückte. Seine spätere Band ELECTRIC SUN und seine verschiedensten Solo-Aktivitäten (u.a. zahlreiche Gastauftritte, Symphonieprojekte, Entwicklung der Sky-Gitarre, usw.) standen nicht so im Rampenlicht.

Nachdem die SCORPIONS in den letzten Jahren wieder verstärkt im Rock und Hard Rock Bereich aktiv wurden (Wacken-Auftritt, gute Studioalben), hielt es ROTH wohl für angemessen seine Lieblingssongs neu einzuspielen. Dabei darf man nicht erwarten, dass ROTH die Songs neu erfindet. Er bleibt recht konsequent am Grundgerüst der zeitlosen Originale, die Neuinterpretation spielt sich vor allem auf der Ebene des gefühlvollen Gitarrenspiels und den Arrangements ab - und natürlich tut die neue Aufnahmetechnik ein Übriges. Die Kraft und die Seele der Kompositionen, wie sie die SCORPIONS in den 70er auszeichneten, bleibt durchweg erhalten. Auch Sänger Sänger Nathan James liefert einen ausgezeichneten Job am Mikro ab – ob man da Klaus Meine vermisst, das muss ein jeder selbst entscheiden. Auch das ist eine neue Facette die den Klassiker steht. Und das alles in allem ist auch der Charme, welcher „The Scorpions Revisted“ ausmacht. So oft wie in den letzten Tagen habe ich die „Scorpions“ schon lange nicht mehr gehört, Songs wie „The Sails Of Charon“, „Polar Nights“, „Catch Your Train“ und „Pictured Life“ neu entdeckt.

p.s.: Offiziell spricht ROTH von „Scorpions Revisited Volume 1“ – es besteht also berechtigte Hoffnung, dass es hier noch zu einem Nachschlag kommt.


CD1:
1.         The Sails Of Charon
2.         Longing For Fire
3.         Crying Days
4.         Virgin Killer
5.         In Trance
6.         Sun In My Hand
7.         Yellow Raven
8.         Polar Nights
9.         Dark Lady

CD2:
1.         Catch Your Train
2.         Evening Wind
3.         All Night Long
4.         We’ll Burn In The Sky
5.         Pictured Life
6.         Hell Cat
7.         Life’s Like A River
8.         Drifting Sun
9.         Rainbow Dream Prelude
10.      Fly To The Rainbow

The Scorpions Revisted


Cover - The Scorpions Revisted Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 19
Länge: 106:21 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Heavy Lullabies

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Dunkelwuchtige Klänge sind es, die LYKAION da auffahren, auch wenn es beim titelgebenden Opener „Heavy Lullabies“ zunächst noch nicht den Anschein hat.  Dieser beginnt, ganz im Stil des zitierten Schlafliedes, nicht nur rein instrumental, sondern auch erst einmal sehr ruhig-  erst ab der zweiten Hälfte des Songs gesellen sich verzerrte Gitarren dazu und man drückt etwas mehr auf die Bombasttube. Das nachfolgende „For Love“ lässt es da schon deutlich mehr krachen, geht schnell ins Ohr und erinnert im Refrain an SENTENCED in ihrer Dark Metal-Phase. Überhaupt können SENTENCED und POISONBLACK ganz gut als Referenz für den Sound der Italiener dienen: rau, rockig-metallisch, aber immer mit einer guten Portion Düsternis an Bord. „Anthem“ und „End Of Time“ packen eine Schippe Aggression oben drauf, auch im Refrain von „Animals“ geht es dank knüppelndem Schlagzeug ordentlich zur Sache. „Accept Yourself“ kommt passagenweise etwas getragener daher. Fazit: die Eingängigkeit der Melodien bzw. Arrangements ließe sich zum Teil noch etwas ausbauen, doch im Großen und Ganzen liefern LYKAION ein ordentliches und stimmungsvolles Dark Metal-Album ab.

Heavy Lullabies


Cover - Heavy Lullabies Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 46:55 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Send Them All To Hell

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Das neue Projekt von DESTRUCTION-Fronter Schmier und zwei ex-ACCEPT-Leuten ist auf den Namen PANZER oder THE GERMAN PANZER getauft, kommt mit einem schnell als rechtslastig empfundenen Gesamtkonzept daher und bietet Teutonen-Metal. Soweit die Rahmenbedingungen. Warum die drei Herren nicht an irgendeiner Stelle mal die Kombination aus Bandname, Plattentitel und Coverartwork kritischer betrachtet haben, bleibt unklar. Fingerspitzengefühl ist was anderes, so bleibt es beim guten, alten "stumpf ist Trumpf". Trifft stellenweise auch auf die Musik zu, denn natürlich arbeitet sich das Trio am guten, alten Heavy Metal deutscher Schule ab. Die meisten Songs machen Spaß, "Hail And Kill" oder das treibende "Temple Of Doom" beispielsweise. Simpel gestrickt, aber gut geschrieben und natürlich handwerklich erstklassig. Der Opener "Death Knell" ist vorab in der Kategorie "stumpf ist Trumpf" und läutet das Album allerhöchstens solide ein, bleibt aber auch die Ausnahme auf einem an sich gut geschriebenem Metalalbum. Die Produktion ist sehr druckvoll und manchmal zu wuchtig, hier wäre weniger mehr gewesen ("Panzer"). "Send Them All To Hell" ist musikalisch ein Album, das die Erwartungen erfüllen kann und mit dem sich die Band gut wird etablieren können. Inhaltlich ist das echt peinlich und stumpf. Wie weit das der geneigte Metalfan unterstützen kann, muss jeder für sich entscheiden. 

 

Send Them All To Hell


Cover - Send Them All To Hell Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 54:7 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Panzer

www
Review:

From The North

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RAISED FIST haben sich seit Mitte der 2000er Jahre immer viel Zeit für ihre Alben gelassen, so dass die lange Pause zwischen dem durchwachsenen "Veil Of Ignorance" und "From The North" nicht überrascht. Mittlerweile ist das Quintett aus Uppsala bei Epitaph Records gelandet und hat sich für die Produktion mit Roberto Laghi (STONE SOUR, TRIVIUM, LAMB OF GOD) einen echten Hochkaräter angelacht. Der hat einen Job abgeliefert, der seiner Reputation alle Ehre macht: "From The North" knallt druckvoll-differenziert aus den Boxen und lässt allen Instrumenten den nötigen Freiraum zur vollen Entfaltung. Mit Jimmy Tikkanen gibt - und dann genug der Neuerungen - einen neuen Gitarristen an Bord. Er ersetzt Urgestein Marco Eronen. Und macht einen fantastischen Job, die Gitarrenarbeit gehört zu dem Besten, das von RAISED FIST jemals abgeliefert wurde. Immer wieder werden Verbindungen zu den früheren Werken der Band aufgezeigt und gleichzeitig an den Durchstarter "Sound Of The Republic" erinnert. Shouter Alle setzt mit seinem einzigartigem Organ weitere Highlight und beeindruckt einmal mehr durch MG-artiges Sprechtempo. Über Matte Modin (DEFLESHED, ex-DARK FUNERAL) an den Drums muss kein weiteres Wort verloren werden, der war und ist fantastisch. Soweit also alles im grünen Bereich, aber wie sieht es mit dem Songwriting aus? Immerhin hat das Vorgängeralbum da ja einige Schwächen gehabt. Schon der erste Durchlauf von "From The North" macht klar, dass das vorbei ist und RAISED FIST zu alter Stärke gefunden haben. Die Songs sind mitreißend, eingängig und kommen auf den Punkt. Immerhin ist das Album in einer guten halben Stunde durch und alles gesagt. "We Will Live Forever" ist der Mitsing-Hit, "In Circles" und "Gates" werden Live für Abriss sorgen und "Chaos" zeigt allen Nachwuchscombos, wie sich schwere Riffs und Hardcore zusammenbringen lassen. "From The North" ist ein echter Kracher geworden, mit dem RAISED FIST jeden Fan in Verzückung versetzen werden! 

 

 

 

 


Raised Fist - Flow (audio video) on MUZU.TV.

 

 

From The North


Cover - From The North Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 32:38 ()
Label:
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Review:

Blood for the Blood God

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Nach dem besinnlichen Intro zeigen die Iren, in welche Richtung "Blood for the Blood God" marschiert: direkt zum Schlachtfeld, um Köpfe zu spalten. CRUACHAN haben beim Titelsong einen kräftigen Schluck aus der PRIMORDIAL-Pulle genommen, und das steht dem Song verdammt gut. Fölkisch-fröhliches, gepaart mit dunklem Black Metal, der durchzogen von Zorn und Raserei eine gelungene Kombination ist. "Blood for the Blood God" bildet nach "Blood on the Black Robe" das Mittelstück ihrer geplanten "Blut-Triologie" und geht wie der Vorgänger wieder mehr auf die Black Metal-Gemeinde zu, ohne dass die Band ihren fölkischen Markenkern verlässt. Das Teil ist sowohl bösartig und gemein, wie bei "Beren and Luthien", als auch ansteckend fröhlich bei "The Marching Song of Fiach Machugh". Gerade diese Nummern kann man eigentlich nur abfeiern. Da steckt ein so großer Batzen an purer irischer Lebensfreude drin, der einem Lachfalten in die Ohrmuscheln hämmert.

Sicher tut sich so mancher "Pandabär" schwer mit dieser Leichtigkeit - und dann noch die ganzen Tröten und Flöten. Aber ich finde genau das ungemein gelungen. CRUACHAN verbinden gekonnt Folklore mit Black Metal, Wut und Zorn mit Spaß und Freude, Trauer mit Zuversicht. Ist das manchmal nicht auch im Leben so? Beides gehört dazu, das eine würde es ohne das andere nicht geben. Applaus für CRUACHAN!

Blood for the Blood God


Cover - Blood for the Blood God Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 59:27 ()
Label:
Vertrieb:

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