"Arias Exalted" ist schon die zweite Veröffentliung der Baden-Würtemberischen Black Metal Hoffnung ARTHEDAIN. Anfang 2014 von Charles Wolford gegründet, wurde mit "By The Lights Of The Moon" schnell eine erste EP herausgebracht, in der Hoffnung zeitgemäßen Black Metal zu produzieren. Die in in den Wäldern Transsilvaniens aufgenommene Drei-Song-EP zog die Aufmerksamkeit von Tobias Schuler (DER WEG EINER FREIHEIT) auf ARTHEDAIN, womit flugs ein Drummer gefunden wurde. Drei Songs plus Interlude werden hier auf "Arias Exalted" geboten und ergeben gerade einmal vierzehn Minuten Spielzeit, was natürlich arg kurz ist. Der Opener rumpelt rumpelt in nordischer Manier, kratzig-böse, aber nicht ohne Melodien daher. "Visons Of Fire" schlägt mit etwas mehr Details, sowie akkustischem Zwischenpart und mit etwas mehr Atmosphäre in eine ähnliche Sparte. Lediglich wirkt hier noch alles etwas dichter, bis die Post Black Metal-Elemente, welche sich hier erahnen ließen im folgenden Interlude "The Constant Void" ihre Bestätigung finden. Hierbei handelt es sich um ein ruhiges, fast anmutiges Piano-Interlude. Schließlich kommen ARTHEDAIN mit dem wahnsinnig epischen "Traverse The Path Of Thorns" zum Höhepunkt. Ein Stück, welches schnelles Drumming, harsche Vokals und Melodisches vereint. Sehr zu loben ist die Tatsache, dass ARTHEDAIN bei ihrer Vorstellung von "zeitgemäß" den Black Metal nicht vernachlässigen. Tatsächlich klingen die Jungs so, als hätte man die Anfänge von IMMORTAL oder DARKTHRONE in das Jahr 2014 katapultiert: Ehrlich böse, nicht zu klar - aber mit Melodie und Können. Kein unbegabtes Geschredder der Finsternis und keine künstlerische komlett-neu (Fehl-)Interpretation des Genres findet man hier. ARTHEDAIN haben ihren Platz gefunden, da hofft man auf ein Album!
Arias Exalted
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
4
Länge:
14:6 ()
Label:
Vertrieb:
Mit EMERGENCY GATE befasse ich mich heute mit einer doch recht bekannten Größe der Melodic Death Metal Schiene. Die münchener Jungs präsentieren aktuell „Infected“ ihr 6. Album.
Was sich von EMERGENCY GATE im Vergleich zu vielen anderen Bands des gleichen Genre abhebt ist schnell erkannt: Neben dem prägenden Melodic Death Metal haben sie einfach elektronische Parts und Metalcore mit in den Mixer geworfen und mal ordentlich durchgerührt. Dass sich das rentiert zeigt sich seit nunmehr fast 10 Jahren. „Infected“ ist dabei keine Ausnahme. Bereits zu Beginn bekommt man mit „Sons Of The Secound“ eine Kostprobe was den Hörer nun ca. 40 Minuten lang erwartet und ganz ehrlich? Das klingt echt gar nicht mal so schlecht. Ein episches Album darf man hingegen auch nicht erwarten, es stolpert ständig so vor sich hin und liefert gute bis sehr gute Songs, die aber allesamt hörenswert sind. Gute Beispiele dafür sind „Revelation“, „Crushing Down“ und „Infected Nightmare“. Dann hingegen kommt etwas das die Jungs vielleicht eher hätten lassen sollen – Mit „Drowning In Hate“ vollziehen sie einen kompletten Stimmungswechsel zum Negativen. Zum Ende wäre das ja nicht ganz so schlimm gewesen, aber es warten doch noch 4 Songs…
Wenigstens kommen die Jungs dort wieder halbwegs zu ihrer alten Stimmung zurück und liefern kurze Zeit später mit „Loving Hate“ einen der besten Songs des Albums.
Zum Schluss klingt die Platte mit einem ruhigen akustischen „Peace Of Mind“ aus und während die letzten zielen gesungen werden frage ich mich noch immer: Wieso musstet ihr „Drowing In Hate“ mit rein nehmen? Kurzer Hand habe ich nach dem Ende der Scheibe den Track einfach raus gehauen und mir alles nochmal angehört. Erkenntnis? Viel besser!
Alles in Allem kann man sagen, dass EMERGENCY GATE ein gutes Album mit einem einzigen ziemlich miesen Song abgeliefert haben. Trotz allem freu ich mich schon auf das nächste Album und vielleicht auch auf die ein oder andere Live Darbietung.
Infected
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
12
Länge:
39:4 ()
Label:
Vertrieb:
Am laufenden Band veröffentlicht die Thüringer Super-Group EWIGHEIM, seit ihrer Rückehr im Jahre 2012. So zeigt "24/7", dass auch 2014 EWIGHEIM-Zeit ist, nach dem "Nachruf" 2013 und "Bereue Nichts" 2014. Überraschend ist dieses wahnsinnige Tempo, haben wir es hier doch immerhinn mit viel beschäftigten Musikern zu tun. Teile von EISREGEN, THE VISION BLEAK und EMPYRIUM sind hier mit an Bord. So vielseitig und so verknüpft die Beziehungen untereinander hier sein mögen, so überraschend ist das Endergebnis: EWIGHEIM ist etwas vollkommen Eigenes, fällt ziemlich aus dem Rahmen und hat seinen Sil seit jeher gefunden: Gothic Pop-Rock mit tanzbaren Elektro Beats. Ein sehr ironischer Umgang mit dem Tod, makabere Texte und ein leichtes Augenzwinkern sorgen hier stets für eine gute Partytauglichkeit. "24/7" kam nun recht überraschend - Wo nimmt die Band die Zeit her? EWIGHEIM haben hier allerdings Unterstützung bekommen. Fünf neue Songs und fünf Remixe/Coverversionen von alten EWIGHEIM-Liedern finden sich auf "24/7". An den Coverversionen haben LAIBACH, SUN OF THE SLEEPLESS, SOKO FRIEDHOF, NEUE WELTORDNUNG und BLUTER erfolgreich mitgewirkt. Interessant und teils sehr orginell wurden die Songs hier umgesetzt. Besonders geglückt ist hier die Coverwersion von "Heimwege", doch auch der Rest geht voll in Ordnung. Nun zu dem neuen Material: Während sich "Tanz Um Dein Leben" sofort ausgesprochen tanzbar festbrennt, besticht vor allem "Wir, Der Teufel Und Ich" durch seinen genialen Text. Der Titeltrack ist als eine weitere Hymne der Band zu verstehen und auch der Rest der Lieder ist so typisch EWIGHEIM, wie es nur geht. Für Fans ist das super, hier weiß man, was man kriegt. Ein wenig mehr Entwicklung würde hier nicht schaden, gerade bei solch einem rasanten Tempo der Veröffentlichung. Ohne Probleme hätte man die neuen Leder auch auf dem Vorgänger finden können - hier tut sich wirklich nicht viel. Dennoch haben EWIGHEIM mit "24/7" eine schöne Zeit-Überbrückung für die dunklen Tage und Wochen des Winters geschaffen, die garantiert auch zum Stöbern in den Werken der Cover-Bands anegen. Notwendig ganz sicher nicht, aber für Fans sehr wohl ein Leckerbissen.
24/7
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
11
Länge:
46:45 ()
Label:
Vertrieb:
UNEARTH gehören neben KILLSWITCH ENGAGE zu den wenigen noch aktiven Bands der ersten Welle der US-Metalcorewelle. Mit "Watchers Of Rule" legen die Jungs um das genialistische Gitarrendoppel McGrath/ Susi ihr sechtes Album vor - und das leiten sie dermaßen heftig und brutal ein, dass es dem unbedaftem Hörer die Schuhe auszieht! UNEARTH hatten schon immer gut Druck aufbauen können, aber bei "Watchers Of Rule" haben sie das Intensitätslevel angezogen und sind stellenweise so brutal und Death Metal wie noch nie. Shouter Trevor liefert in den Momenten seine beeindruckensten Leistungen ab, zeigt aber in den ruhigeren, melodischeren Songs, dass er auch die typischen UNEARTH-Gesangslinien locker beherrscht. Durch die höhere Brutalität ist "Watchers Of Rule" nicht so leicht zugänglich wie bisherige UNEARTH-Alben, macht das aber durch Facettenreichtum wett. UNEARTH loten Grenzen ihres Sounds aus, was in der Regel gut klappt und zu interessanten Songs führt, die wie "From The Tombs Of Five Below" und "Burial Lines" saubrutal sind und gleichzeitig klar nach UNEARTH klingen. Einen echten Hit hat das Album zwar nicht zu bieten, aber insgesamt ist es auf einem so hohem Niveau unterwegs, dass das zu verschmerzen ist. UNEARTH entwickeln sich mit "Watchers Of Rule" weiter, ganz klar. Mit der Band ist auch weiterhin zu rechnen!
Watchers Of Rule
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
11
Länge:
35:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review: Portals To Canaan
Es hat etwas gedauert, bis die DEEDS OF FLESH-Platte als schickes Splattervinyl hier aufschlug, weswegen das Review erst jetzt folgt - Unique Leader haben "Portals To Canaan" bereits im Juni 2013 veröffentlicht. Satte fünf Jahre hat sich die Band für das neue Album Zeit gelassen und in erstmal zwei neue Mitglieder in die Band aufgenommen. Wie groß deren Anteil am Songwriting ist, bleibt unklar, aber DEEDS OF FLESH sind auf "Portals To Canaan" einen Ticken melodischer unterwegs als erwartet. Natürlich sind sie in der Regel brutal as fuck und stellen 95% der Death Metal-Konkurrenz in Sachen Technik und Brutlität in den Schatten, aber immer wieder schleichen sich in den neun Songs überraschende und den Sound bereichernde Elemente ein. Das gilt im Grunde für jeden Song und macht "Portals To Canaan" zu einer hochinteressanten Scheibe. Abseits davon ist es wieder einmal ein Fest für Freunde technischen Geknüppels, was hier von allen Beteiligten abgeliefert wird. Dabei artet es nie in eine unkoordinite Lärmorgie aus, sondern bleibt dank des auf den Punkt kommenden Songwritings nachvollziehbar und eingängige ("Xeno Virus"). DEEDS OF FLESH stellen einmal mehr unter Beweis, dass sie zu den ganz großen Nummern im technischen Death Metal gehören. Bleibt zu hoffen, dass sie nicht wieder fünf Jahre bis zum nächsten Album brauchen.
Portals To Canaan
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
9
Länge:
42:33 ()
Label:
Vertrieb:
Review: A Beautiful White
HEART IN HAND stehen mit "A Beautiful White" vor dem make it or break it-Punkt, wie es einer Band mit ihrem dritten Album eben so geht. Dabei stehen die Chancen der Briten auf mehr Erfolg und eine weitere Existenz als Band nicht schlecht, denn schon ihre beiden vorherigen Alben kamen in der Hardcore/ Metalcore-Szene gut an und auch "A Beautiful White" dürfte dort viele Freunde finden. Die Band hat konsequent an ihrem Stil gearbeitet und zwölf melodische, emotionale Songs geschrieben, die geschickt zwischen melodischem Hardcore und Metalcore pendeln und Fans beider Lager gefallen werden. Beim Shouting findet sich eine gute Balance zwischen wütenden Schreien, die an ARCHITECTS erinnern, und eher ruhigen Einschüben, mit denen Akzente gesetzt werden können. Die Rhythmusfraktion macht einen soliden Job und die Gitaren finden das richtige Maß aus songdienlichem Spiel und Akzente setzen. Beim Songwriting wurde ebenfalls alles richtig gemacht, die Platte bewegt sich auf einem gutem Niveau, einzig die Halbballade fällt etwas ab. Einziges Manko sind die sehr eindimensionalen Texte, die sich zwar - nicht Genre-unüblich - viel um Emotionen und persönliche Erlebnisse drehen, aber im Grunde nur aus hohlen Phrasen und Worthülsen bestehen. Hier wäre mehr drin gewesen. Wer darüber hinweghören kann, wird mit einem anständigem Album belohnt, das musikalisch von Anfang bis Ende Spaß macht und die richtige Mischung aus Härte und Melodie hat. HEART IN HAND sind auf einem gutem Weg. Beim nächsten Album noch zwei, drei echte Hits und das Ding läuft.
A Beautiful White
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
12
Länge:
45:18 ()
Label:
Vertrieb:
Mit neuem Sänger und neuem Drummer haben sich ENGEL an die Arbeiten zu ihrem viertem Album gemacht, welches sie auf den Titel "Raven Kings" getauft haben. Die Änderungen in der Bandzusammensetzung haben sich nicht hörbar auf den Sound ausgewirkt, weiterhin gibt es melodischen Death Metal mit modernen Einflüssen. Leider bleibt am Ende der Platte festzustellen, dass neue Ideen und frischer Wind wünschenswert gewesen wären, denn was ENGEL hier abliefern, kommt über Standardkost nicht hinaus. "Hollow Soul" ist ebenso belanglos wie "End Of Days" oder die völlig verkorkste Halbballade "I Am The Answer". Schon der Einstieg in "Raven Kings" ist mit dem farblosen "Salvation"/ "Your Shadow Haunts You"-Doppelpack misslungen. Immer wieder blitzt dabei das Können der einzelnen Musiker auf, ohne dass das in gelungene Songs mündet. Die Gitarren bleiben lustlos, dabei könnte ex-THE CROWN-Marcus im Doppel mit Niclas Engelin (mittlerweile auch bei IN FLAMES am Start) so viele schöne Göteborg-Gitarrenläufe aus dem Hut zaubern. Warum die beiden das nur selten machen, ist die Frage. "Raven Kings" plätschert so vor sich hin. Hin und wieder ein gutes Riff oder ein schöner Refrain reichen bei weitem nicht aus, um über das Mittelmaß des Genres hinauszukommen. Der Name ENGEL hätte mehr verdient.
Raven Kings
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
11
Länge:
38:9 ()
Label:
Vertrieb:
Seiten