BURNING DOWN ALASKA sind eine junge Band aus dem Pott, die via Redfield Records ihren Einstand gibt. Ob "Values & Virtues" mit einer knappen halben Stunde Spielzeit noch eine EP oder schon ein Album ist, ist im Grunde eine müßige Diskussion. Fakt ist, dass die Band mit den neun Songs einen guten Eindruck macht. New Wave Hardcore nennen die Recklinghausener ihren Stil, was es in Zeiten von phantasievollen Genrebezeichnungen relativ gut trifft. BURNING DOWN ALASKA haben intelligente Songs geschrieben, die auf einem Hardcore-Gerüst aufbauend auf unnötige Spielereien oder vermeintlich Brutalität schaffende Breakdowns verzichten und stattdessen auf feine Gitarrenarbeit, schöne Melodien und eine gelungene Mischung aus Melodie und Brutalität setzen. Durchdachter Hardcore, frei von Effekthascherei wird dem geneigten Hörer geboten. Stellenweise klingen die Jungspunde wie ARCHITECTS zu "Daybreaker"-Zeiten, stellenweise blitzen US-Metalcore-Einflüsse auf. Beim Gesang fällt der Variantenreichtum ebenso auf wie die Kraft, wodurch "Values & Virtues" nur gewinnt. BURNING DOWN ALASKA überzeugen auf ganzer Linie. Wenn sie das Material live ebenso gut umsetzen können wie im Studio, dann kann das hier das nächste große Ding aus dem Pott werden!
Da sind ja auch schon wieder zehn Jahre seit dem letzten ARCTURUS-Album vergangen. Die Prioritäten der Beteiligten scheinen an anderen Stellen gebunden zu sein, was bei einer für hochklassige Alben bekannten Band wie ARCTURUS für den Fan mehr als ärgerlich ist. Es war ein langes hin und her, bis sich die Norweger wieder zusammengefunden haben und zehn Jahre nach "Sideshow Symphonies" ein neues Album veröffentlichen. "Arcturian" zeigt die Band im unveränderten Line-Up, also mit HELLHAMMER (MAYHEM) am Schlagzeug und ICS Vortex (BORKNAGAR, ex-DIMMU BORGIR) am Mikro und der seit den ersten ARCTURUS-Tagen bekannten Mingay/ Valle/ Johnsen-Combo an Saiten- und Tasteninstrumenten. Kann also alles nur gut werden, immerhin war "Sideshow Symphonies" ein gutes Album?
Läuft.
"Arcturian" ist von der ersten Sekunde an als ARCTURUS-Album erkennbar und überzeugt mit ausgefeilten Songs, einem differenzierten Sound und einem handwerklich sehr hohem Niveau. Alles andere wäre bei dieser Band eine herbe Enttäuschung, handelt es sich bei den Herren doch um gestandene Musiker, die gemeinsam wissen, wie ARCTURUS klingen müssen. ICS Vortex zeigt eine beeindruckende Gesangsleistung und als in den letzten Jahren gereifter Sänger. In vielen Songs ist sein Gesang sehr präsent und theatralisch, ohne dass er seinen Kollegen die Show stiehlt. Im Rausschmeißer"Bane" zeigt er dann noch einmal, dass er auch wie in den guten alten Zeiten klingen kann. Hier ist also alles im grünen Bereich. Beim Songwriting gilt das gleiche: "Arcturian" fesselt über die gesamte Spielzeit; den Musikern ist der Spaß am Schreiben und Spielen komplexer, emotionaler Songs förmlich anzumerken. Angetrieben von Mr. Hellhammer am Drumkit, geht es in der guten Dreiviertelstunde ordentlich zur Sache, ohne dass die anderen Instrumente ins Hintertreffen geraten. Es macht Laune, den Musikern beim Spielen zuzuhören, denn eine Blöße gibt sich hier - natürlich - keiner. Die Keyboards geben viele Melodien vor, die Gitarren erweitern diese und das Ganze wird dann vom Gesang perfekt unterstützt. So ist "Arcturian" ein Album geworden, das klassische Einflüsse, Black Metal und Modernität sehr gut in Einklang bringt - und einfach durchweg Spaß macht. Feines Comebackalbum, die Herren!
Es wird natürlich spannend bleiben in der Frage, wie es mit ARCTURUS weitergeht. Mit dem Album hat sich der norwegische Kreativhaufen eine sehr gute Ausgangsposition verschafft.
Als Tour-Gitarrist von BIFFY CLYRO hat sich der Ex-OCEANSIZE-Frontmann Mike Vennart so etwas wie eine Auszeit genommen. Hier musste er weder Songideen produzieren noch singen, sondern einfach nur Gitarre spielen. Aber klar, ein derart kreativer Musiker muss irgendwann auch wieder eigene Stücke schreiben, und das Resultat liegt jetzt mit seinem ersten, „The Demon Joke“ betitelten, Solo-Album vor. Die Musik darauf ist der von OCEANSIZE nicht allzu unähnlich. Krumme und abgschnittene Takte an jeder Ecke sind hier der Standard, wirken aber völlig unangestrengt, dazu kommen tolle Melodien, sphärische Parts und ungewöhnliche Songstrukturen. Nur etwas weniger gitarrenlastig geht Vennart solo vor, setzt mehr Keyboards ein, holt den Gesang öfter in den Vordergrund und befindet sich stellenweise auch nah am Pop. Aber einige heftige Gitarren-Riffs gibt es glücklicherweise doch noch zu hören.
Schon zu Beginn des Albums wird deutlich, wie sehr Vennarts Musik von Kontrasten lebt. Mit „255“ gönnt er sich einen getragenen Einstieg, bevor fiese Störgeräusche einsetzen, die ins das treibende „Doubt“ übergehen, das mit wuchtigem Beat und ziemlich düster, aber trotzdem melodisch daherkommt und in einem harmonieverliebten Finale zum Reinlegen endet. Später folgt auf die hymnische Ballade „Don't Forget The Joker“ mit „Retaliate“ ein Song mit hartem Beat, übersteuertem Bass und durchgeknallten Synthie- und Gitarreneffekten. Zum hymnischen Chorus von „Operate“ hat sich Vennart offensichtlich von seinen zeitweisen Geldgebern BIFFY CLYRO inspirieren lassen, wohingegen das sphärische „Infatuate“ mit seinem treibenden Ohrwurm-Refrain auch gut von OCEANSIZE sein könnte.
In der zweiten Hälfte des Albums wird die Balladendichte höher – leider, denn hier wird es auch manchmal etwas seicht. Und überhaupt hätte ich mir insgesamt mehr Gitarrenausbrüche und weniger Keyboards gewünscht. Aber auch wenn einen nicht jeder Song auf „The Demon Joke“ umhaut, ist es allemal spannend, was Vennart hier so treibt. Und immerhin schwingt oft etwas OCEANSIZE-Flair mit, weshalb die Fans seiner Ex-Band auch ein bisschen auf ihre Kosten kommen.
Neben Bands wie z.B. MITHOTYN, SKYFORGER oder MOONSORROW gehören MANEGARM zu den wenigen Bands aus dem Viking/Pagan-Bereich, die ich noch akzeptieren kann und auch wirklich mag. Zu den Sternstunden MANEGARMs gehören ganz klar die Alben "Fredens Tid" und das 2003 erschienene "Dödsfärd". Letzteres ist nun Wiederveröffentlicht worden und wartet auf den Einzug ins Musikregal der geneigten Hörer. Hatten sich MANEGARM auf den zwei Vorgängern noch überwiegend dem klassischen Black Metal verschrieben, trumpfen sie mit "Dödsfärd" das erste mal mit folkigeren Melodien, Violineneinsatz und sehr variablen Gesang auf. Sänger Eric, der damals auch noch gleichzeitig an den Drums saß, variiert zwischen Death Metal Growls, Black Metal "Gekeife", rauem Klargesang und normalem Klargesang, welcher zum Glück nicht wie bei vielen anderen Viking Bands eher dazu führt, das sich einem die Fußnägel aufrollen. Textlich befassen sich Månegarm mit den üblichen Wikingerthemen. Hier ein bisschen Mythologie, da ein bisschen Schlachtenlärm und oben drauf nen Tupfer metgeschwängerter Lagerfeuersahne mit Christenhasskirsche.....oder so. Is für die meisten aber auch egal, da Eric die Texte überwiegend in schwedisch ins Mikrofon röhrt. Die Instrumentenfraktion geht im Gegensatz zu Vielen anderen Bands aus dem Genre wesentlich straffer zu Werke. Hier wird nich mit süßem Met ums Lagerfeuer zu Humppatönen gehüpft und alles mit klebrigen Keyboards zugekleistert. Hier wird mit dem Drachenschiff bei rauer See durch die Nordsee gepflügt und Schädel gespalten. Es geht zwar auch mal ruhiger zu und mit Violine wird auch nicht gespart, aber es wird nie unangenehm cheesy, sondern man hat immer ein paar ordentlich Nordmänner im Kopf und keine kleinen albernen Hüpfetrolle. Als kleiner Kaufanreiz sind noch zwei unveröffentlichte Songs mit an Bord, die sich wunderbar einfügen und nicht den Eindruck machen schnell als Lückenfüller aus dem Songmülleimer gefischt worden zu sein. Auch nach 12 Jahren kann ich jedem raten mal reinzuhören und möchte als einzigen wirklichen Negativpunkt anprangern, dass es "Dödsfärd" auch 2015 leider nicht auf Vinyl geschafft hat....Schade!
Ihr habt bereits Songs eures bald erscheinenden Albums „Node“ veröffentlicht. Welche Reaktionen haben diese bisher bei den Fans hervorgerufen? Und wie denkt ihr über die Kritiken?
Es Gibt immer Leute, die an den alten Liedern hängen und auch aggressiv sind. Der Großteil hat sich aber sehr positiv darüber geäußert. Wir haben auch schon einige der neuen Songs live gespielt und die Leute waren sehr begeistert, was toll war zu sehen. Das Album wird, sobald es als Ganzes erschienen ist, sowieso noch besser verstanden– auch wie sich Obelisk und Ra dort in das große ganze einfügen.
Bei der Auswahl der Singles haben wir auch immer im Hinterkopf behalten dass man sich schon das ganze Album anhören muss, um alles zu verstehen – so sind auch Obelisk und Ra nur Teile eines Puzzles, die nur für sich genommen noch nicht ausreichend beurteilt werden können.
Also geht ihr relativ locker mit den kritischen Stimmen um
Haters gonna hate. Es gibt immer Menschen, die nicht leiden können, was du machst – ganz gleich ob es begründet ist oder sie nur einem Trend folgen. Außerdem ist es so, dass man uns vom ersten Tag an entweder liebte oder hasste. Doch das hat uns noch nie aufgehalten. Wir machen halt etwas, dass wir wirklich zu tun lieben, und das ist das wichtigste.
Und bekämen wir gar keine geteilten Meinungen, würden wir wohl auch als Band etwas falsch machen und uns gar nicht entwickeln. Und auch wenn wir uns als Band nicht entwickeln würden, würde man uns wiederum dafür kritisieren, immer dasselbe zu tun. You’re damned if you do, you’re damned if you don’t. We don’t give a fuck.
Was würdet ihr sagen, sind die wichtigsten Unterschiede zwischen „Node“ und euren früheren Veröffentlichungen?
Reife, würde ich denken. Wir sind älter.
Dann erforscht „Node“ sowohl die helleren als auch die dunkleren Seiten des Lebens – das findet sich auch im Sound viel stärker wieder als noch auf den vorherigen Alben
Ich denke auch ganz allgemein, dass wir uns mit jedem Album immer weiter entwickeln. Und so ist auch „Node“ nur ein weiterer Schritt in der Evolution von dem, was Northlane ist – allerdings ein großer Schritt für uns. Zum einen wegen Marcus. Und zum anderen, weil wir uns gewissermaßen in einer Kategorie gefangen fühlten, in die uns die Leute immer wieder steckten. Unser kommendes Album war die Möglichkeit, daraus auszubrechen. Deswegen klingt es, wie es klingt. Wir wollen einfach nicht nur imitieren und wiederholen, sondern erschaffen und gestalten
Warum habt ihr euch für „Node” als Albumtitel entschieden?
Der Titel reflektiert die Situation, in der wir uns gerade befinden – und genau das wollten wir ausdrücken. Nach dem Line-Up-Wechsel, waren wir sehr neugierig, was nun aus der Band wird. Und die Idee hinter dem Wort „Node“ ist, dass es Punkte gibt, an dem sich zwei oder mehr mögliche Wege treffen und eine Entscheidung gefordert wird. Wir sahen es so, dass man auch etwas zurücklassen muss, um dem nächsten Weg nachzugehen. Wir wollten außerdem ein Wort nehmen, dass sehr unauffällig ist (bzw. selten genutzt wird), sodass die Leute nachdenken müssen, was es denn überhaupt bedeutet.
Ihr sagtet bereits, dass die Songs wie einzelne Puzzleteile sind. Was ist denn das Konzept hinter dem gesamten Album?
Lyrisch erkundet das neue Album, wie unsere Welt im Moment ist und wer wir als Menschen sind. Ein weiteres durchgehendes Thema ist die Ermächtigung des eigenen Selbst. Es gibt sowohl großartige Dinge in diesem Leben gibt als auch solche, die – naja – nicht so rosig sind. Wenn du damit unglücklich bist, wie es persönlich oder global läuft, hast du die kraft etwas zu verändern – in dir selbst.
Welche Bands haben euch während der Aufnahmen beeinflusst? Gibt es Bands, die ihr alle gleichermaßen gern hört?
Das ist eine schwierige Frage, weil ich denke, dass das Album ein Produkt von allem ist, woran wir jemals Anklang fanden.
Wir sind aber keine der Bands die sagen: wir mögen das, lass uns etwas davon bei uns einbringen. Wir wollen ja nicht nur das Produkt der Kleinteile dessen sein, was gerade auf dem Musikmarkt passiert. Du kannst nichts neues oder individuelles schaffen, wenn du das machst. Du musst in dich hinein schauen und überlegen, was wichtig ist und was du hören willst.
Könnt ihr mir etwas darüber erzählen, wie ihr eure Musik schreibt? Gibt es eine klare Arbeitsteilung? Und was hat sich geändert, seitdem ihr Marcus aufgenommen habt?
Abgesehen davon, dass wir Marcus aufgenommen haben, hat sich der Schreibeprozess nicht wirklich geändert. Wenn es ums reine Songwriting geht, ist es immer noch Jon, der den Hauptteil der Arbeit macht. Er setzt sich immer an den Computer und probiert solange rum, bist es für ihn gut klingt. Dann werden weitere Ideen entwickelt und die Anderen werfen auch einen Blick drauf.
Josh und Marcus schreiben die Lyrics. So kümmert sich einer um die Texte und andere wiederum um Melodien und Hooks. Dennoch ist dieses Album gemeinschaftlicher als die vorangegangenen, weil alles während der Tour geschrieben wurde. So konnten bspw. die Lyrics immer jemanden gezeigt werden, was es leichter macht, neue Ideen einzubringen.
Hat sich die Idee, die ihr von Northlane habt bzw. das Konzept, dass hinter eurer Band steht, mit dem neuen Line-Up verändert?
Nein. Wir sind immer noch dieselbe Band und werden es auch bleiben
Northlane war nie nur die Idee einer einzelnen Person. Die Band besteht aus fünf Leuten und damit aus fünf je eigenen Ideen und Konzepten.
Schon bei der Gründung hatten wir eine sehr klare Idee davon, wo wir hin wollen. Außerdem hatten wir auch nicht nur den aktuellen Line-Up-Wechsel. Der Bassist wurde gewechselt und bereits zwei andere Drummer haben bei Northlane mitgewirkt. Und die Idee davon, was wir tun wollen ist trotzdem noch dieselbe. Ich denke, dass sie über die einzelnen Mitglieder hinaus geht und sie überschreitet.
Zuletzt würde mich noch interessieren, wie ihr auf Marcus gestoßen seid.
Zunächst wurde öffentlich verkündet, dass Adrian die Band verlassen hat. Dann haben wir außerdem angekündigt, dass wir einen neuen Sänger wollen und die Möglichkeit angeboten, sich zu bewerben, indem man einen von zwei Songs des letzten Albums covert. Ungefähr 2000 Leute haben sich beworben, aus denen wir dann 20 herausgepickt haben. Marcus war dann schließlich der Sieger. Er hat sich dann mit uns getroffen, vorgesungen und mit uns allen geprobt. Da alles sehr gut funktionierte und stimmig lief, haben wir ihn aufgenommen.
Alles klar. Habt Dank für das Interview.
Vielen Dank! Vielleicht sehen wir uns auf der kommenden Tour!
SPELLCASTER haben 2011 mit „Under The Spell“ ein formidables Speed Metal Werk auf die Menschheit losgelassen. Leider machte ihr Label Heavy Artillery kurze Zeit danach die Pforten für immer dicht. Während z.B. ENFORCER schnell eine neue Heimat fanden, standen SPELLCASTER erst einmal wieder am Anfang. 2014 wurde das neue Werk dann in zwei Kleinstauflagen unters hungrige Volk gebracht. Selbige aber nur in einer wenig einladenden Card-Sleeve Optik (Das Ganze als „Mini-LP Style“ zu verkaufen ist schon der Gipfel des Euphemistischen..demnach habe ich hier schon ne ganze Menge „Mini-LP Style“ CDs 'rumliegen.) Dankenswerterweise erbarmt sich nun Stormspell Records und veröffentlicht die Scheibe mit allem Drum und Dran noch einmal neu und nun gibt es für Traditionalisten keine Ausrede mehr das Ding nicht sofort zu verhaften. Nach dem Ausstieg von Sänger Thomas Adams hat nun Gitarrist Tyler Loney auch die Vocals übernommen und der rückt den Gesamtsound gleich mal ein ganzes Stück Richtung NWoBHM (SATAN / ANGEL WITCH) und auch musikalisch ist man von der reinen Speed Lehre abgerückt und positioniert sich näher am klassischen Heavy Metal. Auch wenn es natürlich immer noch recht flott nach vorne geht. Aber nun heißen die nahen Verwandten eher SCREAMER (swe), AIR RAID, CAULDRON oder auch HEAVY LOAD und eben nicht mehr LIEGE LORD oder POWERMAD. Das Ungestüme des Debuts ist einer melodischeren Herangehensweise gewichen, ohne jedoch auszuwimpen und die Power zu verlieren. „Eyes Of Black“ beispielsweise ist große Heavy Metal Kunst. Auch „Bound“ macht da richtig Laune. To keep a long story short, wer auf melodischen und flotten Heavy Metal steht, der kann hier zugreifen. Wer sich noch unsicher ist, der gehe in ein paar Wochen aufs Headbangers Open Air und ziehe sich die Jungs live rein. Ich jedenfalls freue mich schon.
ADRAMELCH standen zu jeder Phase ihres Daseins außerhalb gängiger Normen und schufen einen einzigartigen Klangkosmos. Selbiger wird noch lange nachhallen, auch wenn das vierte -treffend betitelte- Werk „Opus“ den Schwanengesang dieser außergewöhnlichen Combo bedeutet. ADRAMELCH hören auf. Und sie tun es so stilvoll wie möglich. Erst gab es einen persönlichen und bewegenden Abschied auf dem diesjährigen Keep It True und nun folgt das akustische „Farewell“.
„Opus“ ist wieder ein wunderschönes, elegisches Album zum Träumen und sich Treiben lassen geworden. Obwohl es das Ende von ADRAMELCH bedeutet, klingt es erstaunlich positiv und hoffnungsvoll. Ein Indiz dafür, dass uns die beteiligten Musiker in zumindest anderen Kontexten erhalten bleiben werden.
Mit Metal im herkömmlichen Sinne haben ADRAMELCH zwar schon lange nichts mehr am Hut, die Musik, die die Italiener kreieren ist aber so voller Emotionen und Leidenschaft, dass das eigentlich vollkommen schnurz ist, denn dies ist im besten Wortsinne verbindende Musik über alle Vorbehalte und Genregrenzen hinweg. Während Sänger Vittorio Ballerio auf früheren Alben mitunter sehr leidend klang, so klingt er nun positiv und geradezu befreit und kredenzt uns einige seiner besten und ergreifendsten Gesanglinien ever. Auch hier gilt, was ich schon weiter oben geschrieben habe: Einfach pure in Noten verpackte Schönheit.
Seine Mitmusiker unterlegen und ergänzen diese mit packenden Rhythmen und Melodien für die Ewigkeit. Ich spare mir an dieser Stelle einzelne Songs herauszuheben, denn dieses „Opus“ funktioniert am besten in seiner Gesamtheit.
Und so bleibt mir nur noch mich für vier legendäre Alben, tolle Liveshows und eine private Herzlichkeit, die wohl einzigartig im Musikbusiness ist, zu bedanken.