BEING AS AN OCEAN legen den "How We Both Wondrously Perish"-Nachfolger in rekordverdächtiger Zeit vor, Schnellschuss oder nicht ist da die Frage. Die Band gibt dem Album keinen anderen Titel als den Bandnamen selbst, was für ein gesundes Selbstbewusstsein spricht, immerhin sind im Rock'n'Roll - von Debütalben abgesehen - nur von einer Band als wegweisend wahrgenommene Alben so benannt worden. Schon die ersten Durchläufe zeigen die Qualität der Platte und die Weiterentwicklung von BEING AS AN OCEAN: die Songs sind catchy, das Wechselspiel zwischen Shouter Michael und Gitarrist Michael - hart vs. zart - funktioniert, das Songwriting balanciert Hardcore und Postcore sehr gut aus. "Saint Peter" mit seinem unfassbar guten Melodien und dem Spoken Word-Beginn oder das am Ende der Platte stehende "...And Their Consequences" sind erstklassige Songs und zeigen BEING AS AN OCEAN fokussiert und als Songschreiber gereift. Als Hörer muss sich allerdings Zeit für die Platte genommen werden, denn "Being As An Ocean" kann zu leicht als Easy Listening-Platte abgetan werden, da die catchy Melodien und das Wechselspiel beim Gesang doch sehr viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen und das Gesamtwerk harmloser wirken lassen, als es ist. Mit der Zeit reift das Album und zeigt sich in seiner vollen kompositorischen Pracht. Auch in Sachen Atmosphäre haben die Amis eine Schippe draufgelegt, unter der Fassade lauern Melancholie und Depression.
"Being As An Ocean" ist das bislang beste BEING AS AN OCEAN-Album. Packende, tiefschichtige Songs werden auf handwerklich sehr hohem Niveau gespielt. Richtig schönes Album, dass zum Versinken und Kopfkino anmachen einlädt!
Mit Album Nummer Drei zeigt die Band, dass sie noch viel vor hat - und das Zeug hat, das auch umzusetzen.
Passend zu ihrem 10-Jährigen Band-Jubiläum bringt das schwedische Black Metal-Duo ISTAPP (unpassender Weise im August) ihr zweites Album „Frostbiten“ raus. Der Name (ISTAPP schwedisch für „Eiszapfen“) erweist sich hier als eisiges Konzept, drehen die Songs sich doch allesamt um den Winter, die Verwünschung der Sonne und des Lichts wie den absoluten Nullpunkt. Das Artwork wird von einem Eiskristall geziert.
Musikalisch setzen ISTAPP ihre Wege von 2005 und ihrer Vorgänger Full-Length „Blekinge“ fort: Frostiger Black Metal mit einem Hang zu eingängigen Melodien, prägnantem Clean-Gesang und einem Hauch Melodic Death Metal. So ist „Frostbiten“ letztlich ein ziemlich abwechslungsreiches Album mit vielen Ohrwürmern und Anhaltspunkten geworden: Hier gibt es kompromisslose Double-Base Nummern wie „Kall(elsen)“, „Fimbulvinter“ oder den Opener „Apep“. „Primum Frigidum“ und der Titeltrack wissen vor allem durch dominante Clean-Vocal-Parts ordentlich zu punkten während in „Må Det Aldrig Töa“ eine sehr intensive Atmosphäre erzeugt wird. An eingängigen Melodien, genialen Riffs und einprägsamen Refrains mangelt es dem Duo nicht. Vielmehr scheint die „Problematik“ des Albums zu sein, dass die Songs zu schnell an einem vorbeiziehen und sehr abrupt abklingen. Gerade einmal 02:38 Minuten gibt es da für den „Fimbulvinter“, 03:31 für die „Hymne“ „Frostbiten“. „Primum Frigidum“ weißt mit 04:27 schon fast Überlänge auf – Mehr ist nicht drinn und gerade für ein skandinavisches Black Metal-Album ist das schon echt schade.
Was den Sound betrifft sind ISTAPP eher modern als nostalgisch unterwegs, der Bass dröhnt hier heftig und klar aus den Boxen. Hier wurde an (fast) nichts gespart. So ist „Frostbiten“ ein würdiger Nachfolger des Debüts geworden, den sich Fans nordischen Schwarzmetalls mit der Veredlung heroischen Clean-Gesangs auf jeden Fall gönnen sollten.
DEVIL’S ’MUSEMENT sind eine junge Folk-Truppe aus Berlin welche aus einem Schülerprojekt entstand und mit „Am Ende War Der Met“ ihr erstes Album veröffentlicht. Selber aufgenommen, mit einem 500€ Budet. Warum ich das erwähne? Dazu später.
Musikalisch ist „Am Ende War Der Met“ eine fröhlich-entspannte Folk-Geschichte mit Allüren an irgendwas zwischen VOGELFREY, RABENSCHREY und irgendwie vielleicht auch EQULIBRIUMS neuste Sauf-Gassenhauer (nur ohne großartige Growls). Simple Akkorde (J.B.O. erwähnte ja bereits vor Jahren, dass man es mit der Anzahl an Akkorden nicht übertreiben muss), dafür aber lebendige Akkordeon-, Keyboard- und Flöten-Melodien unterlegt und von der ein oder anderen Metal-Passage durchbrochen. Sänger Oli hat eine sehr charismatische Stimme, welche man allerdings nach ein paar Songs durchaus liebgewinnen kann, allerdings mit tödlicher Sicherheit die Charaktere spalten wird. Einige Songs machen dabei auch durchaus ordentlich Stimmung („Lasst Uns Feiern“), andere bringen einen ordentlichen Metal-Vibe auf die Membranen („Rotes Eis“), teilweise auch mit einigen fast-Growls („Die Welt Steht Still“), wieder andere versinken in langweiliger Belanglosigkeit („Der Spielmann“).
Ich muss allerdings nun folgenden Absatz als Fazit antackern: Ich bin ein großer, großer Fan von jungen Musikern die ihr Hobby auch nach der Schule weiterführen, ihre eigene Musik in (studentischem) Budget aufnehmen, Magazine wie das unsere anschreiben und um Feedback bitten – und bin auch grundsätzlich der Meinung, dass man ebendiese Bands nach allen Möglichkeiten unterstützen sollte. Geht zu Konzerten, kauft CDs, T-Shirts, gebt den Jungs und Mädels ein Bier (oder zwei) aus – diese Sachen eben.
Allerdings bin ich euch und mir auch ein professionelles Feedback schuldig, egal ob ihr nun IRON MAIDEN oder DEVIL’S ’MUSEMENT heißt – und das fällt hier leider wirklich nicht gerade durchgehend positiv aus. Das die Soundqualität bei 500€ Recording-Budget natürlich bereits bei einmal Software, zwei Shure SM-58 und einem Gesangsmikro (ja, ich halte das 58 zum Instrumental-Recording geeignet, hackt auf mir ein!) schon mehr oder weniger durch ist und auch sicher kein BLACKFIELD-Niveau erreicht, damit kann ich leben – wenn man aber unbedingt der Meinung ist, dass man unbedingt 16 Songs so aufnehmen muss (wovon ein nicht ganz kleiner Teil leider relativ verzichtbar ist), dann muss man damit leben das man diese ominösen 500€ zusammen mit einigen Songs um die Ohren geschmissen kriegt. Anders ausgedrückt: Hätten mir DEVIL’S ’MUSEMENT hier eine EP hingelegt (in vorliegender Soundqualität, dafür aber mit ordentlicher Songauswahl), dann wäre alles in Ordnung. Liegt mir aber ein vollwertiges Folk-Album vor (welches mir auch so präsentiert wurde), dann kann ich leider nicht viel mehr als ein „Kann man sich anhören, muss man aber nicht“ von sich geben – und das obwohl einige Songs definitiv sehr viel Potential aufzeigen. Aber bitte nicht in dieser Form.
Trotzdem bitte vorbeischauen, wenn ihr zufällig in Berlin seid – ich habe das Gefühl, dass sich das Live durchaus lohnen könnte.
EISREGEN bringt mit „Brummbär“ eine neue EP als Vorgeschmack auf ihr kommendes Album „Marschmusik“ und zeigt eindrucksvoll, wie man eine EP nicht machen sollte.
Drei Songs sind neu und bieten einerseits den typisch düster-aggressiven Mid-Tempo Metal im Stile der älteren EISREGEN-Werke („Gott Der Panzer“) sowie das gleiche mit einem stabil ins lächerlich gezogenen Vibe und Text mit „Panzerschokolade“. Dazu kommt noch „Luftschlag“: Das erinnert zwar an die längst Vergangene Zeit zwischen Black Metal und den indizierten Frühwerken, ist aber mit zwei Minuten kurz und instrumental. Unterm Strich sind da also zwei Songs über, die zwar durchaus nett sind, aber keinen Kauf rechtfertigen.
Bleiben noch drei gruselige „Remixes“ im altbekannt-gruseligem Techno-Stil („Auf Ewig Ostfront“, „Eisenkreuzkrieger“ und „Schakal“) – vielen Dank, ich verzichte.
„Zeitlos“ heißt der neue Silberling der Herrschaften von VERSENGOLD und präsentiert wird darauf reinster Mittelalter-Folk mit einer bunten Mischung aus irisch inspirierten Instrumentals, Kapitalismuskritik („Der Rubel Rollt…“) und Hymnen aufs Leben, zu denen sich trefflich bechern lässt, wie dem eingängigen „Hoch Die Krüge“, das auch die erste Single-Auskopplung darstellt. Der Opener „Zeitlos“ lässt auf eingängige Weise das Leben für den Moment hochleben, „Kein Trinklied“ nutzt vordergründig die in Mittelalterkreisen verbreitete Trinkthematik, verwendet sie bei näherem Besehen jedoch als Metapher für die individuelle Einstellung zum Leben und das Lenken des eigenen Geschicks. Das ruhige und im ersten Moment textlich etwas überraschende „Frühlingsgruß“ besingt Unachtsamkeit und Rücksichtslosigkeit, die beiden Instrumentals „Luna´s Reel“ und „Sol´s Reel“ nehmen Bezug auf die Sonne-Mond-Thematik des Album-Covers und kommen irisch-beschwingt daher. Das flotte „Spaß Bei Saite“ beschreibt das Leben als Spielmann mitsamt seinen Vorteilen, für die Ballade „Die Schönheit der Schatten“ konnte Katja Moslehner von FAUN als Gastsängerin gewonnen werden. Fazit: Versengold haben sich auf „Zeitlos“ eindeutig weiterentwickelt und liefern ein rundes Album ab.
PRO-PAIN sind wieder da! Gute zwei Jahre nach The Final Revolution melden sie sich nun mit ‚Voice Of Rebellion‘ zurück. Und was bleibt groß zu sagen, außer dass alles beim alten ist? Die bekannten Stilmittel werden wieder aufgegriffen und auch am Sound hat sich seit der letzten Scheibe nicht wirklich was geändert. Viele Worte müssen also nicht verloren werden.
Die Songs gehen straight nach vorn und direkt in die Fresse. Das wütende Gebrüll von Mastermind Gary Meskil wird eingebettet in ein treibendes Schlagzeugspiel und Gitarren, die immer wieder zwischen Hardcore und Metal hin und her wandern. Stilistische Ausreißer findet man nicht wirklich, wenngleich man natürlich anerkennen muss, dass dennoch kleine Veränderungen bzw. unerwartete Momente geboten werden. Mal Groovig und stampfend (‚No Fly Zone‘), mal in höherer Geschwindigkeit (‚Bella Morte‘) variieren die vier Amis das Tempo und bieten so zumindest eine in sich abwechslungsreiche Platte. ‚Voice Of Rebellion‘ funktioniert also äußerst gut, ist in sich schlüssig und macht keine Kompromisse.
Wer mit der Gruppe bisher nichts anfangen konnte, wird dies auch jetzt nicht können. Fans wiederum werden weiterhin gefallen an der Formation um Sänger Meskil finden. Sie haben ihren Stil gefunden und bleiben ihm treu – keine großen Überraschungen, aber auch keine Enttäuschungen. Das Quartett macht also auch 2015 noch die Musik, die sie wohl am besten kann: direkten, aggressiven Hardcore-Punk mit Metal-Breitseite. Sicherlich haben die Jungs das Rad nicht neu erfunden, aber dennoch muss man ihnen zugestehen, auch nach über 20 Jahren noch so authentisch und wütend zu klingen wie eh und je. Wo PRO-PAIN drauf steht, ist eben auch PRO-PAIN drin.
Your latest album "Terra" has been released a while ago - how's the feedback from fans and media so far?
It's been good for the most part. Of course you are gonna get some shit reviews here and there, but all in all it's been closer to 10/10 than 5/10 out of the reviews we’ve seen. The fans have seemed to enjoy it as well which is the most important part of it all. Magazines and all that ’setting scores on music’ is something that has always been weird for me. Music is a bit of a personal thing to me, how things speak to the individual. So what one person might hate the next one could love. For us it's only the fans reactions that count, cause in the end of the day they are the one that keeps this 'train' running.
Do you read reviews, comments (i.e. on Facebook), or internet forums about WALKING WITH STRANGERS? Do you care about it?
We read them from time to time, some of us more than others. Reviews we don't think that much about as I said. It's always fun when you get great scores but that is more of a ego boost than anything else. We look more on the fans reactions, what they like and what they would like to see more of in the future. I won't lie though, for the most part when we write music we write what we like and what we can stand for. But we surely take some of the comments from fans into consideration when writing new songs.
Did "Terra" turn out the way you envisioned it during the songwriting and recording process?
Songwriting yes, recording it yes. But the mix could have been better in our own opinion. It could be a situation where we actually produce and mix our pre prods in a way where it sounds so good it could actually be released with that mix. So we get used to it and how prominent some leads/synths etc etc are. And when we then go to another producer it changes the vision a bit from what we had originally thought since he sets his mark on it. Next time we will probably hit up a studio from the start, record it and let the producer be apart of the whole process from start to finish. This time around (as with Hardships) we record everything by our self home in Sweden then we re-amped it in the states and mixed it there as well - only corresponding via emails and Skype, and it just gets tricky at some points. Not blaming the producer or the studio at all, it was just not ideal this time around for us.
Which song has become your personal favourite?
Changes from day to day, right now Im really looking forward to adding Carry the World to the setlist. We did not play that song on the Texas In July tour (not sure why tbh) but Im sure that track will kill it live.
You've released "Terra" via Burning Heart Records - why did you decide to work with the returned Swedish label?
Well, Burning Heart has a such longer and deeper history than most people know. To keep it short Peter Ahlqvist was the founder of Burning Heart. Epitaph then bought the company and Peter went on to found Panic And Action Records who we signed with back in 2011 and released our debut Hardships. When we approached Peter about having a new record coming he told us that he had the rights back for the Burning Heart name, which we of course was thrilled to hear about since it is a legendary label. So for us it was not really a label change more than there are a few more people involved in Burning Heart than in Panic And Action which feels great.
You're currently touring Europe with CHELSEA GRIN and TEXAS IN JULY. How's the tour going? Which has been the best so far?
Back home now when Im writing this. We had a blast. Summer tours is so much more enjoyable than winter tours. The shows might be a bit smaller but you wont have to freeze your ass of just going outside of the venue for a quick walk.
The shows where great, our favourite was probably in Zurich. Sold out show, sick crowd and it's always a plus when the venue has a river just outside the front door where you literally could walk off stage and just jump in to cool off.
Do you enjoy touring at all?
Haha short answer, fuck yes! Long answer, if you don't enjoy touring and are in a band why even do it? For us rehearsing and recording is more a process to get to that golden pot at the end of the rainbow, which in this case is touring. We love being out on the road meeting fans, party and sleep under shitty circumstances. That's why we do what we do.
Did you consider turning WALKING WITH STRANGERS into a full-time touring band?
It's always been the goal so hopefully we can make it happen at some point but with the industry being as it is it will be hard. To quote JJ Peters "But a motherfucker still got bills to pay"
Related to that: what are your plans for the next months with the band?
Right now we will just enjoy that short summer we get up here in Sweden and look a bit on what we will do this fall. We have several ideas for tours just gotta see where it lands so we will deff hit the road this fall at some point.
How often do you hang out with your band mates when you're back home?
Sadly not as much as we should or would like to. I live way up in Stockholm while the others are based in Gothenburg & Trollhättan. So once we all meet up it's more a situation that we need to rehearse or do some other band work.
How important is WALKING WITH STRANGERS in your personal life?
It affects pretty much everything, we have to plan everything from regular vacations with family and friends around the band. Having a steady work back home is hard as well since we are a bit more demanding than the regular employee. Other than that, right now I don't think any of us would be the persons that we are today without Walking With Strangers. So it's definitely something that has set a mark on our life. Nothing weird about it though, since it has been such a major part of our lives for so long now.
The last words are yours...
So yeah, we just had a new album that came out please pick it up on iTunes, or you can pick the physical release over at Impericon, plus some sweet threads.
If you download it (illegally) and like it you better get your ass out to a show when we come to a town near you. You will have to stand in the front (not in the back with your hands in your pockets) and sing along. That's the price you have to pay when you want to get your music cheap. We got a deal? Cool!
Bands kommen und Bands gehen. FROM WHAT WE BELIEVE haben sich aufgemacht, um die Welt mit Metalcore zu versorgen. Dabei gehen sie keine neuen Wege, sondern verlassen sich auf dem Hörer - und den Musikern - aus dem Genre vertraute Riffs, Songstrukturen und Breakdowns. Dazu gibt es eine Mischung aus aggressivem und klarem Gesang und ein wenig Elektro-Effekte. Beim Gesang überzeugt der kraftvolle, aggressive Gesang, während die klar gesungenen Passagen wenig überzeugen können ob ihrer Eindimensionalität und des fehlenden Volumens. Durch die Produktion klingt "Sink Or Swim" etwas zu austauschbar, aber das ist ja mittlerweile ein altbekanntes Problem. Manche Songs wissen zu gefallen, allen voran "My Lighthouse" oder "Under The Surface", während viele andere nicht mehr als solider Genrestandard sind. Für ein Debütalbum ist das alles völlig in Ordnung, immerhin können FROM WHAT WE BELIEVE hiermit eine erste Duftmarke setzen. In der nächsten Zeit ordentlich Kilometer fressen und im Proberaum Songs schreiben, die etwas weniger generisch klingen, dann wird das zweite Album ein schönes Ding. Potential haben die Jungs auf jeden Fall.