Verbrannte Erde: Ritualisierte Selbsttötung aus Österreich.
Du stehst am Rand eines tiefen, nebligen Waldes während der Dämmerung. Die Bäume ragen hoch in den Himmel, ihre Äste scheinen in einem melancholischen Tanz zu verwoben. In der Ferne hörst du das Echo von kraftvollen Gitarrenriffs, die wie ein Sturm über die Landschaft fegen, während sanfte Melodien wie ein sanfter Wind durch die Blätter streichen. Der Klang intensivt sich, als ob der Himmel sich verdunkelt und ein Gewitter aufzieht, während verzweifelte Schreie die Stille durchbrechen. Doch dann, inmitten des Chaos, erscheinen Lichtstrahlen, die durch die Wolken brechen - Hoffnung und Frieden bringen.
Diese musikalische Reise führt dich durch emotionale Höhen und Tiefen, von der Dunkelheit der Verzweiflung bis hin zum Licht, die menschliche Seele zerissen in einem kraftvollen, aber verletzlichen Tanz.
HARAKIRI FOR THE SKY kombiniert Elemente aus Post Black Metal und mit anderen Spielarten wie z.B. Post Hardcore, was zu ihrem charakteristischen Sound führt. Atmosphärische Riffs, emotionale Melodien und eine äußerst intensive, mitunter eindimensionale, vokale Darbietung.
Grob vier Jahre ist die Veröffentlichung von HARAKIRI FOR THE SKY's "Mӕre" nun her, und nun haben die Österreicher die Nachfolge-Scheibe „Scorched Earth“ parat. Nicht zu vergessen ist dabei, dass die Band in der Zwischenzeit ihre ersten beiden Alben komplett neu aufgenommen und mit neuem Anstrich veröffentlicht hat. „Scorched Earth“ ist ein tolles Album, die Songs entwickeln sich dynamisch, mit wechselnden Tempi und Stimmungen, die von melancholischen Passagen bis zu aggressiven Ausbrüchen reichen. Durch einige Gastmusiker kommt mehr Abwechslung auf. Zum Opener „Heal Me“ ist Tim Yatras von AUSTERE als Gast-Sänger an Bord. Es folgen „Keep Me Longing“ und „Without You I’m Just A Sad Song“: das Niveau ist hoch, stimmungsvoll werden Klavier und Streicher eingesetzt. Sänger J.J. schreit sich in seiner markanten Art die Seele aus dem Leib, die Tracks vermitteln Zerrissenheit und Melancholie. Zu „Too Late For Goodbyes“ konte man Serena Cherry (SVALBARD) für sich gewinnen und. Im Bonus-Teil punkten HARAKIRI FOR THE SKY mit dem RADIOHEAD-Cover „Street Spirit (Fade Out)“ mit Klargesang von P.G. von GROZA. Die Produktion ist klasse und strotzt vor Kraft.
Die Erwartungen an das neue Album wurden mehr als erfüllt. „Scorched Earth“ liefert eine feierliche Dynamik und wohltuende Feinfühligkeit ohne lahm oder langatmig zu werden. Dankscheen und Pfiat di!
„Death Metal Munich“ – die Homepage der Band beschreibt genau das, was den Hörer auf den kommenden 43 Minuten erwartet. COMMANDER spielt sich auf „Angstridden“ in einen puren Death-Metal-Rausch und bedienen sich aller „erlaubten“ Stilmittel, die das Genre ausmachen. Ob blastend, mid-tempo oder fies groovend – die Jungs wissen, wie Death Metal im Jahre 2025 gespielt wird. Ich kenne leider die drei Vorgängeralben nicht, aber scheinbar ist die Band schon länger auf dem Markt und hat ihre Hausaufgaben akribisch erledigt. COMMANDER verlassen sich nicht nur auf bekannte Trademarks, sondern streuen hier und da moderne oder unerwartete Schmankerl ein, welche die Musik enorm bereichern. Sei es eine Akustikgitarre, die den Song „Not My War“ einläutet oder filigrane Soli, welche besonders die Musikerpolizei aufhorchen lassen – „Angstridden“ bleibt stets spannend! Auf dem Album lassen sich Einflüsse von Bands wie BOLT THROWER, OBITUARY oder MASSACRA erahnen, aber die Band umgeht geschickt jeden Plagiatsverdacht und kocht ihr eigenen Süppchen. Der letzte Song der Scheibe lässt aufhorchen – innerhalb des 10-Minuten-Epos „No Compulsion To Live“ versucht die Band möglichst viele Stilelemente zu vereinen und macht das über weite Strecken auch ziemlich gut. Leider passt der Song nicht in das brachiale Gesamtkonzept der Scheibe und der eingestreute Klargesang mag nicht wirklich überzeugen. Dies ist aber Meckern auf hohem Niveau und somit kann man den bayrischen Todesmetallern eine gute Scheibe attestieren, welche die Zielgruppe bestens bedient. Für mich gehen vier von fünf Maßkrügen in die Landeshauptstadt.
SARCATOR fallen auf. Erstmal durch den Vater des Sängers Matteo Tervonen – der heißt Marko zupft die Saiten bei THE CROWN und hat seinen Sohnemann auch schon mal live für seine Hauptband mit-shouten lassen. Zweitens durch die Wahl es Namens, denn aus Metal Militia wurde 2018 SARCATOR. Und das ist ist ein Portmanteau aus Sarcofago und Kreator. Der Sohn des gekrönten Schweden genoss also eine feine musikalische Sehr-Früherziehung. Nunmehr ist er 19 Jahre jung, krakelt wild und aggressiv und irgendwie da, wo der Papa auch mitmischt: Harter Thrash mit ein bisschen Death und mehr Black steht auf dem Programm. Die Bande spielt ihre Chose mit viel Verve, es wirkt jugendlich frisch, echt wütend und klingt doch gut produziert, aber eben nicht drüber. Mit dem bereits dritten vollen Album „Swarming Angels & Flies“ beweisen die Jungs aber auch, dass sie nicht nur dolle auffn Kopp können, denn sie besorgen es dir auch mal schöööön langsam und melodiös – wie mit „The Deep Ends“ , akustisch-groovy mit “Where The Void Begins“ und sogar instrumental mit „Closure“. Letzteres ist aber mitnichten das abschließende Stück, denn dort steht „Unto Sepulchres“ wie ein Monument, das alle Stärken von Musik und Stilrichtung vereint und klingt wie eine junge Version von Nerocphobic. Und so fallen SARCATOR mit einem Fakt mehr auf: mit guter Musik.
Mit "Anthems from Beyond the Graves – Live in Europe 2023" haben Dark Fortress nicht nur ein Live-Album veröffentlicht, sondern eine wunderbare Zusammenfassung ihres gesamten Schaffens hinterlassen. Das Album fängt sowohl die rohe Energie als auch die technische Brillanz der Band auf ihrer letzten Tournee perfekt ein. Der Mitschnitt erfolgte an zwei aufeinanderfolgenden Tage ihrer "The Cosmic End Tour" in Rotterdam und Bochum.
Die Setlist umfasst dabei Stücke aus fast allen der acht Studioalben - nur der Zweitling "Profane Genocidal Creations" von 2003 wird ausgespart. Die Band spannt auf diese Weise einen schönen Bogen über ihre 29-jährige Schaffensphase und präsentiert sich dabei in Höchstform. Angetrieben vom genialen Tausendsassa Hannes Grossmann (ex-NECROPHAGIST, ex-OBSCURA, TRYPTIKON, BLOTTED SCIENCE) an den Drums, brillieren Dark Fortress mit ihren komplexen und anspruchsvollen Kompositionen, die jedoch nie so verkopft sind, dass sie zum Selbstzweck verkommen. Das Live-Sextett zeigt vielmehr beeindruckend, dass sich im weiten Feld des schwarzen Metalls Musik findet, die durchaus das Potential hat auch über die Genregrenzen hinaus zu begeistern. Insbesondere weiß die Gitarrenarbeit von V. Santura (TRYPTIKON) und Band-Urgestein Asvargr zu überzeugen.
Das Album ist hervorragend abgemischt und vermittelt den Eindruck sich einen Gig ins Wohnzimmer zu holen, obwohl es aus zwei verschiedenen Konzerten zusammengestellt wurde. Die einzelnen Instrumente sind klar zu unterscheiden und von "trvem" Black Metall-Soundmatsch glücklicherweise Lichtjahre entfernt. Daher machen die "Anthems from Beyond the Graves" auch unter dem Kopfhörer eine gute Figur. Besonders hervorzuheben ist die unbändige Spielfreude der Band. Man merkt in jedem Song, dass Dark Fortress ihre Abschiedstournee mit großer Leidenschaft bestritten haben. Diesen Eindruck spiegelt auch das reich bebilderte Booklet wider, das optisch die Verbundenheit der Musiker miteinander unterstreicht.
"Anthems from Beyond the Graves – Live in Europe" ist mehr als nur ein Live-Album. Es ist ein würdiges Vermächtnis einer Band, die die deutsche Black-Metal-Szene nachhaltig geprägt hat und zu deren Speerspitze gehörte. Auch wenn Dark Fortress nun nicht mehr aktiv sind, wird ihr Geist dank dieses Albums weiterleben. Ein Muss für jeden Fan von Dark Fortress und anspruchsvollem Black Metal.
Anthems from Beyond the Grave - Live in Europe 2023
WARWOLF beglückt im jungen 2025 die Metal-Gemeinde, um nicht zu sagen die Maiden-Gemeinde, mit ihrem dritten Longplayer "Final Battle". Dass die Band, neu geformt aus den früheren WOLFEN, sich die britischen eisernen Fräuleins als Haupteinfluss an den Pelz geheftet haben, hat sich sicher schon herumgesprochen. Und so ist auch beim dritten Streich jeder IRON MAIDEN-Anhänger bei dem rheinländischen Lupus gut aufgehoben. Auch diesmal hat GRAVE DIGGER-Urgestein Chris Boltendahl das Album mit einem kräftigen und transparenten Sound ausgestattet. Dazu gesellt sich noch das starke Artwork von Götz Morgenschweiß und rundet so eine wertige und typische Metal-Veröffentlichung ab.
Ich hoffe, der Titel soll nicht implizieren, dass es sich hier um den letzte Output der Wölfe handelt. Denn der Kölner WARWOLF kommt zusehends in Form. Die Ausrichtung der Band ist pur und heavy, hier wird nichts technisch geschönt oder abgerundet. What You see is what you get. Der Metal der Band ist nach wie vor hart, roh und passend zum Titel kämpferisch. Sänger und Bandchef Andreas Lipinski zeigt sich musikalisch nahbarer als bei WOLFEN, seine Melodien sind griffiger, geschmeidig und simpel. Das Timbre des Kölners ist rauh, kraftvoll, nicht einschmeichelnd, eher traditionell. Das Gitarren-Duo aus Frank J. Noras und Peter Müller macht einen tollen Job, beim schnellen Opener "Eye Of The Storm" zeigt es sich dynamisch, variabel und auf Albumlänge immer spielfreudig. Dass manche Nummer, wie z.B. "The Lycan Empire", förmlich nach Maiden schreit, sei der Kölner Band vergeben. Nie haben sie daraus ein Geheimnis gemacht, doch insgesamt gesehen ist genug eigener Input zu erkennen. Allen voran verdienen die brodelnde Leidenschaft und handwerkliche Finesse aller Beteiligten Anerkennung. Das groovende und intensive "Flight The Invaders" erscheint bei seinen fast 9 Minuten auf dem ersten Blick sperrig, dennoch gelingt es dem Kollektiv, sich mit einem starken Refrain gerade hier überraschend anschmiegsam und verträglich zu zeigen. WARWOLF ist mit "Final Battle" sicher ein weiterer großer Schritt raus aus dem Underground gelungen. Mehr Kompatibilität, mehr Handlichkeit und wenn man so will, auch mehr Anhänglichkeit. Gleichwohl bleibt der Wolf ein Wildtier und ich würde nach wie davon abraten, das Ding zu streicheln.
Uns liegt das Album als Picture Vinyl vor - was natürlich das starke und detaillierte Artwork ausgesprochen gut zur Geltung bringt. Das Feine und ein echter Mehrwert an dieser Veröffentlichung ist, dass zusätzlich auch die CD im Gatefold Cover steckt. Der Klang des Vinyls ist sauber und störungsfrei; selbstredend fehlen ein wenig die Höhen, die der Bildfolie zum Opfer gefallen sind.
WARWOLF ist zur Zeit mit GRAVE DIGGER und VICTORY auf Tour. Wir werden uns am Donnerstag im Aschaffenburger Colos-Saal (Tickets) einfinden, um uns die Band auch live anzuschauen.
Das Picture Vinyl wird über metalloscope-music verlegt und u.a. vertrieben.
YOU, INFINITE ist das neue Projekt vom THIS-WILL-DESTROY-YOU Gitarristen Jeremy Galindo. Zusammen mit seinem ehemaligen Bandkollegen Raymond Brown veröffentlicht das Duo nun ihr Debütalbum beim Berliner Label Pelagie Records. Enthalten ist sphärischer, rein instrumentaler Post Rock, der sich durchaus an der vor kurzem, auch hier rezensierten DISTANT DREAM anlehnt.
Fast klassisch, symphonisch anmutend, behäbig wie ein Sonnenaufgang beginnt "Focus On Reflection", ehe es rhytmisch im Trip Hop Stil weiter erzählt wird. Doch mit mehr Ruhe und Tiefe interpretiert, verbietet es sich, YOU, INFINITE irgendwie mit den Begriffen Hop oder Hip, zu betiteln. Instrumentaler Post Rock mit einem hohen Maß an Anschmiegsamkeit trifft das Genre ganz gut. Kein Song bleibt unter 5 Minuten, mit "Understated" gibt es gar einen Longtrack. "Cutter" hat etwas von Wellness-Musik, man riecht förmlich das Massageöl dazu. Doch zu den schwebenden, ätherischen Klängen schleicht sich eine wunderbare, melancholische Keybord-Melodie, die reduziert und simpel erscheint und doch berührt. "The Elder" überrascht, um nicht zu sagen erweckt den Hörer dann mit sperrigem Rock, der sich im weiteren Verlauf dann verflüchtigt, aber Eindruck hinterlässt.
Ausgenommen vereinzelter, kontrastierender Ausbrüche hat die Veranstaltung aber insgesamt betrachtet nur am Rande mit Rock zu tun. Das Album strahlt größtenteils Ruhe, Stille, ja fast Frieden aus. Und das tut in dieser seltsamen Zeit durchaus mal ordentlich gut. YOU, INFINITE ist hier ein starker Einstand gelungen, der sich immer weiter in den Hörer eingräbt, langsam, aber von Durchlauf zu Durchlauf.
Es ist jetzt genau ein Jahr her, daß uns Anthony Michael „Tony“ Clarkin (R.I.P.) völlig unerwartet verlassen hat. Er gab zwar kurz zuvor bekannt, dass er an einer Wirbelsäulenkrankheit litt, plante aber nach Fertigstellung von "Here Comes the Rain“ bereits die Tour für das vergangene Jahr. Mit ihm verliert die Rockwelt nicht nur einen äußerst charismatischen Gitarristen, sondern vielmehr einen begnadeten Songschreiber, dessen Ideen MAGNUM nicht nur in die Geschichtsbücher der Rockmusik brachten, sondern ihnen ebenso einen zweiten und dritten Frühling bescherten. Er war Kopf, Rückgrat und Antriebsmotor der englischen Hardrock-Dinosaurier. Mit "On a Storyteller’s Night“ hat er ein Werk für die Ewigkeit geschaffen, das seinesgleichen sucht und an dem MAGNUM sich selbst immer wieder messen lassen mußten. Er komponierte maßgeblich darüber hinaus sage und schreibe zwölf Alben nach dem Comeback 2001, von denen sich keines hinter den Großtaten ("On a Storyteller’s Night“ mal ausgenommen) vergangener Zeiten verstecken braucht. Zu meinen persönlichen Favoriten gehört unter anderem "Princess Alice & the Broken Arrow“, wovon es leider kein Track auf die vorliegenden Scheibe geschafft hat, um es vorwegzunehmen.
Wolverhampton spielte in der Bandgeschichte immer wieder eine Rolle. So war es dieser Ort, an dem das letzte Konzert stattfand, bevor sich die Engländer 1995 auflösten. Rick Benton haute 2016 dort das erste Mal in die Tasten und ist seitdem fester Bestandteil der Truppe.
Nun erscheint zum ersten Todestag von Tony das letzte Livealbum "Live At KK's Steel Mill“, aufgenommen in Wolverhampton. Es handelte sich hierbei eigentlich um einen Zusatztermin, der die “The Monster Roars“-Tour abschloß. Die Setlist indes hätte nicht besser gewählt sein können. Wer MAGNUM schon live erlebt hat, wird nicht überrascht sein, daß vom (damals) aktuellen Werk lediglich zwei Stücke (der Titeltrack und “The Day After the Night Before“) zum Besten gegeben werden. Wenn man seine Werksschau in eineinhalb Stunden auf die Bühne bringen möchte, geht das auch nicht anders. Die 16 Tracks findet man auf elf verschiedenen Alben, die sich über die Jahrzehnte sehr gut verteilen. Selbstverständlich überwiegt die “Storyteller“, aber auch da kann man bedenkenlos zu jedem Lied greifen und variieren. “Les Morts Dansant“ sorgt für den Gänsehautmoment der Scheibe. Eine besondere Perle finden wir abgesehen davon bereits gegen Ende der ersten CD mit “The Flood“ (von "Sleepwalking“). Diese recht düstere Nummer gab es nur äußerst selten live zu erleben und wird mit ordentlich Pathos vom Barden Bob Catley vorgetragen, der im Übrigen einen exzellenten Job mit seinen 77 Lenzen macht. Insgesamt präsentiert sich das Kollektiv in Höchstform. Tony haut alles raus, was er draufhat, die Tracks kommen mit Schmackes um die Ecke werden obendrein mit einem gelungenen Hauch von „Symphonic“ auf ein neues Level gehoben. Dem Publikum gefällt's und das ist auch immer wieder deutlich vernehmbar. Bei “Kingdom Of Madness“ melden sie sich im Refrain lautstark zu Wort und der Titel des Magnum Opus wird im Anschluss nahezu in Gänze mitgesungen. “Sacred Hour“ beendet den phänomenalen Auftritt würdig mit einem abschließenden Weihnachtslied, der Jahreszeit entsprechend.
Tony Clarkin hat sich mit seiner Musik sein eigenes Denkmal gesetzt und diese Livedokumentation setzt einerseits das Ausrufezeichen dahinter. Die Fans dieser außergewöhnlichen Hard-Rock-Band erhalten mit dieser Platte andererseits ein passendes Abschiedsgeschenk, denn MAGNUM wird es ohne den guten Tony nicht geben.
Der in Europa und Amerika eher weniger bekannte japanische Künstler Tak Matsumoto veröffentlicht mit “TMG II“ nach 20 Jahren ein weiteres Album seiner nach ihm benannten Supergroup. Neben Matsumoto, der alleiniger Melodiengeber, Gitarrist und Produzent ist, gesellen sich Eric Martin (MR. BIG) an den Vocals, Jack Blades (NIGHT RANGER) am Bass sowie Schlagzeuger Matt Sorum (ex-GUNS’N’ROSES) zu ihm. Die englischen Texte stammen von Martin und Blades.
Wie die Besetzung vermuten lässt, ist auch dieses Mal wieder klassischer Hard Rock der Inhalt des Longplayers. “Crash Down Love“ wippt inklusive 80er Jahre kompatiblem Keybord sehr anmutig und artig aus dem Startblock. Matsumotos Gitarre härtet die Nummer und der griffige Refrain tut sein übriges zur Wirkung des Songs. “Eternal Flames“ überrascht dann mit zusätzlichem Frauengesang, der von Matsumotos Landsfrauen BABYMETAL stammt und die Nummer modern wirken lässt. Nach einem weiteren femininen Intermezzo mit LISA (Risa Oribe) kommt TMG mit dem bluesigen und opulent arrangierten “Color In The World“ wieder auf die klassische Hard Rock-Spur zurück, auf der sie dann auch bleibt. Eine gewisse Festlichkeit und Pathetik wie bei “Jupiter and Mars“ erinnern an RAINBOW oder frühe MSG, während flotte Rocker wie “My Life“ UFO-DNA in sich tragen. “TMG II“ ist ein Classic Rock-Album, das keinen Anhänger des Genres enttäuschen wird. Versierte Musiker performen gehaltvolle, detailliert in Szene gesetzte Songs, mit Ausstrahlung und Langzeitwirkung.