Aus der dänischen Hauptstadt Kopenhagen kommen APPARATUS. (Nicht zu verwechseln mit APPARATUS aus Sudbury, die Alternative Metal machen, oder APPARATUS aus Rochester, die Death Metal spielen.)
Dass es sich hier um gar nicht mal so leicht zu verdauenden Black/ Death Metal handelt, lässt schon das etwas träge Intro vermuten, und spätestens als die Jungs in „Spheres“ sehr experimentell-willkürliches Keyboard in ihren Sound mischen ist es klar: Hier handelt es sich um keine gewöhnliche Band. „Experimentell“ sind APPARATUS gerne. Seien es spaceige Laute, apokalyptisches Dröhnen oder einfach nur dieses gewollt schlechte Keyboard, die dem an sich trägen Black Death-Gewand eine so avantgardistische Note verleihen.
Doch wo beginnt die Kunst? Und wo hört sie auf? In „Dissecting Temporal Dimensions to Afflict the Abyssi of Chronos” (was ein Titel…) sorgt wehleidiger Klargesang für einen Hauch Doom, woran sich das düstere „Miskatonic“ angliedert. Trübselige, fast berauschende Stimmung – durchbrochen durch diese merkwürdigen, schrägen Instrumentierungen. Das kann durchaus funktionieren und persönliche Reize setzen, im Falle von APPARATUS funktioniert das allerdings leider nicht so gut. Vielmehr wirkt es so, als hätte man die kranken Melodien willkürlich hierein gestreut, es wirkt insgesamt wenig stimmig. Wenn APPARATUS ein breiteres Publikum erreichen wollen, sollten sie daran arbeiten. Ob die wirre Mischung zusagt kann glücklicher Weise auf Bandcamp via Stream angetestet werden, bevor man sich zum Kauf der Digital-Version entschließt.
Ihr seid gerade „brachial leise“ auf Akustik-Tour. Das sind nicht eure ersten Akustik-Konzerte. Was fasziniert euch daran?
Wir waren vor acht Jahren schon einmal auf Akustik-Tour und fanden das sehr schön. Dadurch, dass wir unsere Songs für ein Streichquartett und Piano umgeschrieben haben, haben wir uns sehr intensiv mit ihnen beschäftigt. Das hat uns damals qualitativ sehr nach vorne gebracht. Nach der Tour gab es immer wieder Anfragen von Fans, ob wir das nicht noch einmal machen können. Seit der letzten Akustik-Tour sind fast 70 neue Songs entstanden, da war es jetzt mal wieder Zeit, das Projekt anzugehen.
Habt ihr euch intensiver auf die Tour vorbereitet als sonst?
Ja, schließlich mussten wir unsere neuen Stücke wieder für die Akustik-Versionen arrangieren. Etwa ein Drittel der Setlist haben wir von der früheren Tour übernommen, diese Lieder waren also schon fertig. Mit den anderen haben wir uns wieder lange beschäftigt.
Wie liefen die Proben ab?
Das ist gar nicht so einfach. Da wir alle in anderen Städten wohnen, haben wir als Band mit sechs Leuten sowieso schon ein logistisches Problem, wenn wir uns zu den Proben treffen wollen. Dass jetzt noch drei Musikerinnen hinzukamen, hat es nicht einfacher gemacht. Deswegen haben wir vorher nur drei Mal alle zusammen geprobt. Zusätzlich hat sich jeder für sich sehr gut vorbereitet.
Unterscheidet sich die Setlist für die Akustik-Tour von euren normalen Konzerten?
Ja, wir haben auf jeden Fall eine andere Setlist als im Sommer bei den Festivals. Da wir jetzt überwiegend in Kirchen spielen, haben wir darauf geachtet, dass die Songs auch die passende Stimmung transportieren und eine gewisse Feierlichkeit ausstrahlen. Außerdem sollten sie textlich zum kirchlichen Rahmen passen. Dennoch war uns wichtig, dass wir auch die Lieder spielen, die bei den Zuschauern immer eine besonders große Resonanz haben.
Gab es denn Lieder, bei denen ihr gemerkt habt, dass sie in der Akustik-Version nicht richtig funktionieren?
Nein. Wir haben erst die Setlist zusammengestellt und dann so lange an den Songs gebastelt, bis es geklappt hat. Das hat letztendlich bei allen ausgesuchten Songs funktioniert.
Ihr spielt auf dieser Tour überwiegend in Kirchen. Habt ihr privat einen Bezug zur Kirche?
Die meisten von uns haben keinen religiösen Bezug zur Kirche, trotzdem ist die Stimmung in Kirchen als Auftrittsorte für uns etwas ganz Besonderes. Unser Bassist Michael ist allerdings tatsächlich studierter Kirchenmusiker.
Ist die Tour etwas entspannter für euch, dadurch, dass die Konzerte ruhiger sind? Du musst ja als Sänger nicht so sehr über die Bühne fegen wie sonst…
Normalerweise haben wir eine Nightliner-Tour, das heißt wir werden gefahren und können uns nach dem Konzert in den Bus legen und schlafen. Jetzt sind wir mit dem Sprinter unterwegs und fahren selbst. 500, 600, 800 Kilometer jeden Tag. Das ist anstrengend. Vor allem, weil wir quasi den ganzen Tag sitzen. Wir sitzen beim Frühstück, wir sitzen während der Fahrt, dann sitzen wir wieder beim Essen, wir sitzen Backstage und dann sitzen wir abends auch noch auf der Bühne. Mein Hintern hat schon Hornhaut. Und die ganze Zeit zu sitzen ist auch ganz schön anstrengend. Mein Körper ist kurz vor Ende der Tour ein einziger Muskelkater.
Die Tour ist fast vorbei. Heute Abend spielt ihr in Darmstadt, morgen in Berlin. Unterscheidet sich die Stimmung bei den Konzerten von Stadt zu Stadt?
Ja, wir haben tatsächlich Unterschiede festgestellt. Den Nordlichtern und den Franken zum Beispiel sagt man ja nach, dass sie etwas reservierter sind und das war wirklich so. In Hamburg und Nürnberg haben die Fans eher ruhig zugehört, in Bochum dagegen viel mitgeklatscht und gesungen. Die Resonanz der Fans im Nachhinein war aber überall gut.
Ab Mitte Dezember seid ihr gemeinsam mit Subway to Sally, Fiddlers Green und Versengold mit der „Eisheiligen Nacht“ auf Tour. Was macht ihr in der Zwischenzeit?
Ursprünglich hatten wir die Zeit für unseren Familienurlaub eingeplant, doch daraus wird erst einmal nichts. Vor ein paar Tagen haben wir einen neuen Plattenvertrag unterschrieben und werden nach der Tour weiter an unserem Album arbeiten. Etwa 80 Prozent der Songs stehen bereits, jetzt gehen wir in die zweite Arbeitsphase, an die Feinarbeit. Dazu haben wir alle noch eigene Projekte laufen und einer von uns wird gerade auch noch Papa. Schlaf wird überbewertet.
Wann erscheint das Album?
Am 12. August 2016. Den Titel dürfen wir noch nicht verraten, aber drei der neuen Songs spielen wir bereits auf der Tour.
An dem Album arbeitet ihr bereits gemeinsam mit Andy, eurem neuen Schlagzeuger. Er ist seit ein paar Monaten Mitglied bei der Letzten Instanz. Wie findet ihr neue Musiker? Sprecht ihr gezielt Leute an, die ihr kennt, oder veranstaltet ihr ein Casting?
Wir hatten schon öfters Besetzungswechsel. Das läuft immer unterschiedlich. Als wir 2010 einen Schlagzeuger gesucht haben, haben wir zum Beispiel mehrere Leute zum Vorspielen eingeladen und uns dann für David entschieden. Er hat uns dieses Jahr relativ kurzfristig vor der Festivalsaison verlassen, so dass wir schnell einen Ersatz brauchten. Unser Bassist Michael hat Andy vorgeschlagen, da er bereits bei anderen Projekten gut mit ihm zusammengearbeitet hatte. Das war perfekt, denn es ist besonders wichtig, dass Bassist und Schlagzeuger miteinander harmonieren. Nach der ersten gemeinsamen Probe war klar, dass Andy dabei ist.
Ihr seid selbst schon lange im Geschäft und kennt viele andere Bands. Wie wichtig ist es, gerade am Anfang der Karriere etablierte Bands zu kennen, die einen fördern und vielleicht als Support mit auf Tour nehmen?
Ein klassischer Support läuft so ab, dass eine unbekannte Band sich quasi beim Headliner einkauft, also einen mehr oder weniger großen Betrag bezahlt, um mit auf Tour gehen zu dürfen. Oft haben die Bands vorher noch gar nichts miteinander zu tun gehabt. So eine Art von Support haben wir eigentlich nie gemacht. Wir waren mal mit Schandmaul auf Tour, weil wir sowieso schon freundschaftlich verbunden waren. Das war eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe. Ansonsten sind die Festivals im Sommer immer eine tolle Gelegenheit, sich mit anderen Kollegen zu treffen und Pläne zu schmieden.
Wie findet ihr eure Vorbands? Gibt es Nachwuchskünstler, die ihr unterstützt?
Wir hören uns auf jeden Fall vorher die Musik der Bands an. Uns ist es wichtig, dass uns selbst gefällt, was unsere Vorbands machen, auch wenn das musikalische Genre vielleicht nicht immer perfekt zusammenpasst. Wir freuen zum Beispiel sehr, dass Lord of the Lost bei den Letzte-Instanz-Fans so gut angekommen sind und auch Coppelius haben sich inzwischen etabliert. Es ist schön, wenn wir einen Beitrag dazu leisten können, dass solche Bands ein größeres Publikum finden.
Dass es einmal eine Compilation von MOTORPSYCHO geben würde, ist überraschend. Immerhin handelt es sich hier ganz klar um eine Album-Band. Noch dazu haben die Norweger in ihrer über 25-jährigen Geschichte so viele verschiedene musikalische Phasen durchlaufen, dass es kaum möglich scheint, einen Überblick über ihr Schaffen auf einem Album festzuhalten, geschweige denn die ausgewählten Songs in eine sinnvolle Reihenfolge zu bringen. Angefangen bei Grunge- und Metal-beeinflusstem Alternative Rock kamen schnell Elemente aus Psychedelic Rock hinzu, außerdem Ausflüge in Folk, Country und Pop, schließlich auch Progressive Rock-Einflüsse. Dazu kommen diverse Kooperationen mit anderen Musikern, bei denen die Norweger ihren Sound mit Jazz, Klassik und neuer Musik kombinierten. Ein schwieriges Unterfangen also, all das unter einen Hut zu bringen. Dies geschah übrigens vor einem speziellen Hintergrund: Das norwegische nationale Museum für Pop- und Rockmusik in Trondheim, der Heimatstadt von MOTORPSYCHO, widmet der Band derzeit eine Ausstellung, die außerdem auch von einem Buch begleitet wird. (Für die englische Übersetzung wird derzeit per Crowdfunding Geld gesammelt.) Beides trägt den Titel „Supersonic Scientists“ und hat das ebenso betitelte Album inspiriert, das eine Hilfe für Nicht-Fans darstellen soll, sich im MOTORPSYCHO-Kosmos etwas zurechtzufinden.
Das Ergebnis ist überraschend stimmig und auch für Fans wirklich spannend. Denn hier gibt es altbekannte Songs aus dem Zeitraum von 1993 bis 2014, nicht chronologisch angeordnet, in ungewohntem Kontext zu hören, wodurch sich erstaunliche Zusammenhänge und Übergänge ergeben. „Vortex Surfer“ etwa, ein klassicher Konzert- und Mix-Tape-Abschluss-Song vom ´98er Überalbum „Trust Us“, steht hier schon an dritter Stelle, eingerahmt vom treibenden „Little Lucid Moments Pt. 1“ vom gleichnamigen Album, das den Beginn der aktuellen Phase der Band markiert, und dem entspannt groovenden, höchst meldodischen „Dominoes“ von der 2014 erschienenen 7-Inch-Single-Reihe „The Motorpnakotic Fragments“. Schön ist auch, dass sich nicht auf Stücke beschränkt wurde, die aufgrund ihrer Länge theoretisch gesehen Single-tauglich wären. So sind z. B. mit „Starhammer“ und „The Golden Core“ auch zwei Songs enthalten, die deutlich über zehn Minuten liegen. Für genug Space im Rock ist also gesorgt. Leider sind zwei Songs – für die überzeugten Vinyl-Fans MOTORPSYCHO untypisch – nur auf der CD-Version erhalten: „Psychonaut“, der Hammer-Opener von „Trust Us“, und „Toys“, das ursprünglich einem Trondheimer Obdachlosen-Magazin als 7-Inch-Single beilag.
Am Ende muss man sagen, dass es zwar lohnenswerter ist, ein komplettes MOTORPSYCHO-Album am Stück zu hören, und auch befriedigender. Immer wenn man sich auf „Supersonic Scientists“ grade eingegroovt hat, möchte man eigentlich das folgende Stück des entsprechenden Albums hören, doch dann geht es ganz anders weiter. Trotzdem macht der Ritt quer durch den MOTORPSYCHO-Space auch als Fan ungeheuren Spaß und führt einem wieder einmal die unglaubliche Vielseitigkeit und Brillanz der Band vor Augen. Für Einsteiger dürfte das Album sowieso ideal sein. Auf die Frage, mit welchem Album der Band man anfangen sollte, gibt es wohl viele verschiedene Antworten. Zukünftig kann man auf diese wunderbare Zusammenstellung verweisen, um jeden Hörer seine persönliche MOTORPSYCHO-Lieblingsphase entdecken zu lassen.
Mit ihrem Debüt „From The Flames” konnten die Nordiren der SCREAMING EAGLES durchaus einen Achtungserfolg verbuchen – ihr bluesiger Hard Rock mit einem Tick Rock’n’Roll á la BLACK STONE CHERRY meets AC/DC traf bei überraschend vielen Zeitgenossen den Nerv. Nun liefert man mit „Stand Up And Be Counted“ den Nachfolger und bleibt sich dabei durchaus treu; legt den Focus aber doch etwas mehr auf Hard Rock und zielt – was die Anzahl der flotteren, rotzigeren Songs angeht auch beweist – mehr gen AIRBOURNE & Co. Frontmann Chris Fry agiert in den neuen 10 Tracks auch zunehmend mehr als Shouter denn als Sänger – im positiven Sinne. Wer es nicht glaubt - „Ready For The Fall“ als nach vorne preschender Einstieg sagt schon fast alles und darf angetestet werden. Dann sollte man auch noch gleich Song Nummer 2 mitnehmen. Die Single „Save Me“ ist ein geiler Gitarrensong und meines Erachtens die beste Komposition auf „Stand Up And Be Counted“. Dazu nimmt „Bow Down To The Blues” auf dem Album dann den bluesigen Gegenpart ein und spannt den Bogen zum Debüt – gutes Stück. Allerdings ging eben jenes Debüt schneller ins Ohr und hatte etwas mehr Überraschungen zu bieten. „Stand Up And Be Counted“ geht über die Distanz doch leicht die Luft aus – ohne das man es hier mit Fillmaterial zu tun hat. Wer sich also mit dem Debüt der SCREAMING EAGLES anfreunden konnte und immer mal gerne Aussie-Hard Rock hört darf trotzdem wieder ran.
Gefühlt ne kleine Ewigkeit liegt die neue Scheibe von SKELETAL REMAINS hier und wartet darauf das ich was tippe und ich schiebs fröhlich vor mir her.Lange hab ich nen großen Bogen um US Death Metal gemacht und hab mich überwiegend der schwedischen Schule gewidmet. So langsam mit dem Alter schwindet die Verbohrtheit und ich werde auch dem Ami-Gefrickel gegenüber immer offener, habe aber noch nich so ganz ne Meinung zum Ganzen, womit mir ein objektives Review recht schwer fällt........aber da Cheffe langsam unruhig wird, muß ich und ihr da jetzt durch......
Soundmäßig sind SKELETAL REMAINS mit „Condemned To Misery“ ganz klar im Fahrwasser von Altgrößen wie DEATH, PESTILENCE, GORGUTS und stellenweise auch OBITUARY unterwegs. Langsame Parts geben sich mit blitzschnellem Riffing die Klinke in die Hand und sind auf einem amitypisch recht hohen technischen Niveau, ohne aber zu frickelig/nervig zu werden. Unterstützt durch das treibende Drumming und das sehr an John Tardy und Martin van Drunen erinnernde Organ vom Sänger, frönen die Jungs ganz ihrer Leidenschaft für Death Metal der frühen 90er, laufen aber nicht Gefahr wie ein öder, billiger Abklatsch zu klingen. Die Gitarrensolos sind mir persönlich oft etwas zu dudelig und zu lang, aber da scheiden sich ja die Geschmacksgeister. Death Metal neu erfinden wird eh niemand mehr, also warum nicht an den alten Helden orientieren, solang man authentisch klingt Seele in der Musik zu spüren ist und das is hier absolut der Fall!
Optisch besticht das Album mit einem für manche eventuell sehr bunten und auffälligem Cover, aber Bands wie Death oder Gorguts sind da ja auch teilweise in den Farbtopf gefallen.
Wie ist nun also das Fazit zu diesem Machwerk? Nun, mir hat es sich noch nich ganz erschlossen, aber Freunde der genannten Bands können wohl bedenkenlos zugreifen!
SPEEDTRAP haben im Metal-Underground mit ihrem 2013er Debütalbum "Powerdose" für viel Aufsehen gesorgt, lud die Scheibe doch zum Dauerheadbangen und Dauersaufen ein. Das gleiche gilt für "Straight Shooter", auch hier geben die Finnen permanent Vollgas und hauen acht Songs in einer guten halben Stunde durch. Klingt alles wie von zugekoksten Duracell-Hasen auf Speed gespielt - Hauptsache schnell, Hauptsache headbangen, Hauptsache Metal. Das macht schon Spaß, geht über Albumlänge aber schnell auf die Nerven, solange nicht acht Kumpel und zwei Kisten Bier für den Metalabend am Start sind. Dann ist "Straight Shooter" eine feine Scheibe, genau wie für den gepflegten Abriss eines Clubs als Einstieg in das Wochenende. SPEEDTRAP bringen den Speed in Speed Metal. Metal sind sie sowieso. Läuft also. Oder besser: rennt.
Nachdem GRAVEYARD 2011 mit ihren grandiosen zweiten Album „Hisingen Blues“ durchgestartet waren, folgte im Jahr darauf schon der Nachfolger „Lights Out“, der allerdings keinen Deut schwächer ausfiel. Für „Innocence & Decadence“ haben sich die Göteborger gleich ganze drei Jahre Zeit genommen. An ihrem Sound haben sie aber quasi nichts geändert, was die einen vielleicht enttäuschen, viele Fans aber auch sehr freuen wird. Swingende Rocker („Magnetic Shunk“), straighte Up-Tempo-Nummern („Never Theirs To Sell“), bluesige Balladen („Exit 97“) – alles wieder da. Hinzu kommen in Songs wie „Can’t Walk Out“ und „From A Hole In The Wall“ leichte Psychedelic- und sogar Krautrock-Einflüsse und in „Too Much Is Not Enough“ ein Gospel-Background-Chor. Auch das abschließende „Stay For A Song“ sticht heraus: Mit dem wunderschönen, superruhigen und atmosphärischen Stück halten GRAVEYARD für ein paar Minuten die Welt an.
Musikalisch weiterentwickelt haben sich GRAVEYARD unterm Strich aber eben kaum, und man könnte sich jetzt sicher darüber beschweren, dass es ihnen an Innovationslust mangelt. So lange eine Band aber so großartige Songs schreibt, ihre Instrumente so unglaublich gut spielt und einen so wunderbaren organischen Sound fährt wie diese Jungs, gibt es wirklich nichts zu meckern. Ganz im Gegenteil: Mit „Innocence & Decadence“ legen GRAVEYARD ein weiteres tolles Album vor, das keine Durchhänger hat und von vorne bis hinten großen Spaß macht.