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The Wound And The Bow

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Seit nun mehr als vier Jahren definieren Nicholas McMaster und Lev Weinstein von KRALLICE den Death Metal neu. Schreddernde Gitarren-Riffs? Brachiales Tempo? – Fehlanzeige. GERYON lassen E-Gitarren einmal ganz außen vor, setzen auf Weinsteins heftiges Drumming und ersetzen die Gitarrenarbeit durch einen ziemlich krank akzentuierten Bass. Dadurch öffnen sich vollkommen neue Klang-Welten. Einige Post Metal-Passagen, spacige Auswüchse und die wirre, undurchsichtige Instrumentierung (und das mit nur zwei Instrumenten!) lassen das Duo klar in die Exoten-Zone rücken. „The Wound And The Bow“ wirkt ungewöhnlich kalt und abstract. Das Songwriting ist durchweg schwer verschachtelt, was „The Wound And The Bow“ zu keinem leichten Album macht. Gerade das dominante Bass-Spiel ist hier sehr gewöhnungsbedürftig. Punkten können GERYON durch das abwechslungsreiche Schlagzeugspiel, einige atmosphärische Parts („Lys“ und vor allem in „Dioscuri“) und wenn man so will durch ihren eigentümlichen Sound.

Ist die Welt im Hipster-Death Metal angekommen?
„The Wound And The Bow“ liefert die Antwort.

 

 

The Wound And The Bow


Cover - The Wound And The Bow Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 07
Länge: 45:15 ()
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Band:

Geryon

KEINE BIO! www
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Hell Can Wait

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GHOSTWRITER haben es schon immer verstanden, den Fokus in ihrer Interpretation des Hardcore auf eine dunkle Atmosphäre zu legen. Die Berliner sind nicht einfach die x-te Hardcore-Band der Hauptstadt, sondern haben ihren eigenen, unvergleichlichen Stil gefunden. "Hell Can Wait" zeigt das schon im ersten Song klar auf: "The Pariah" ist ein ungestümer, bösartiger Song, in dem nicht nur Gift und Galle versprüht, sondern die Abgefucktheit des Lebens so richtig deutlich gemacht wird. Getragen von gut bratenden Gitarren, einer schönen Kombination aus wild nach vorne gehenden Parts und Moshparts und schlussendlich einem bösartigem Gesang, überzeugt der Einstieg in "Hell Can Wait". "Outlive Me", mit schleppendem Part zu Beginn, kann das Niveau halten und dreht im letzten Abschnitt Tempo-mäßig gut auf. Auch hier zeigen GHOSTWRITER ihr Händchen für die richtige Mischung aus Mosh und Atmosphäre, so schwer und bedrohlich, wie sie die Gitarren im letzten Abschnitt arbeiten lassen. Die folgenden drei Songs hauen - um es kurz zu machen - die gleiche Kerbe. Der Sechsminüter zeigt die Lust am Experimentieren, die in der Band steckt, ohne dass es einen Bruch mit den anderen Songs gibt. Well done!

"Hell Can Wait" wird so zu einer atmosphärisch dichten und musikalisch homogenen Scheibe, mit der ziemlich jedes Hardcore Kid glücklich werden dürfte. Mosh, Heavyness, Anspruch: alles da. Läuft.

 

Hell Can Wait


Cover - Hell Can Wait Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 19:51 ()
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Good Luck

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Die aus Madrid stammende All-Girl Formation LIZZIES kommt nach der gelungenen 2013er E.P. „End Of Time“ nun endlich mit ihrem Debutwerk „Good Luck“ um die Ecke. Glück hingegen haben die Damen gar nicht so nötig, denn der Longplay-Einstand kann mit Qualität und Konstanz punkten. Soundtechnisch sehr lebendig vom Schweden Ola Ersfjord eingefangen, überzeugt „Good Luck“ mit neun klassischen Metal Nummern, die mehr als nur einen Hauch NWoBHM-Spirit atmen. Aber auch eine US-Formation wie BLACKLACE kann als Vergleich herangezogen werden (besonders da Frontfrau Elena die Tochter von Maryann Scandiffio sein könnte).

LIZZIES pendeln gekonnt zwischen melancholisch angehauchten Mid-Tempo Nummern („Night In Tokyo“, „Russian Roulette“) und simplen Abgeh-Rockern (das von der E.P. bekannte „Speed On The Road“ oder „One Night Woman“). Besondere Qualitätsschwankungen sind dabei keine zu vernehmen. Die extrem kurzweiligen 32 Minuten vergehen wie im Flug.

Im Vergleich zur E.P. haben LIZZIES hörbar an Sicherheit gewonnen und die eine oder andere Holprigkeit aus ihrem Sound verbannt ohne zu glatt zu werden.

Oder um es anders zu sagen: Die Ur-Mutter des spanischen Metals (SANTA Frontfrau Azuzena) schaut mit Sicherheit mehr als zufrieden von ihrer Wolke, wenn sie sieht wie Combos wie OKER oder eben LIZZIES ihr Erbe weiterführen und in die Welt tragen.

Good Luck


Cover - Good Luck Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 32:49 ()
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Sleepless

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ADEPT sind mit "Sleepless" bei Album Nummer Vier angekommen und gehen ihren Weg weiter. Die Schweden experimentieren nicht großartig, sondern konzentrieren sich auf ihren Sound und verfeinern ihn hier und da. Ergibt am Ende eine durchweg solide Metalcoreplatte, die als Einheit wirkt und aus der kein Song herausragt. "Dark Clouds" als poppig-heftiger Song fügt sich ebenso in "Sleepless" ein wie das KORN-lastige (!) "Down And Out" oder das heftige "Wounds". Getragen werden viele Songs vom starken Gesang des Herrn Ljung, der sowohl in den heftigen wie auch in den klar gesungenen Passagen mit Ausdrucksstärke überzeugen kann. Die Gitarrenarbeit ist - wie erwartet - durchweg gelungen und pendelt gekonnt zwischen Göteborg-Gedächtnis-Riffing, starken Hooks und leichten Djent-Anfällen hin und her. Bei Songwriting wissen ADEPT, wie sie Melodie und Härte miteinander verbinden müssen, damit das Ergebnis eingängig ist und sich im Hirn der Hörer festsetzt. "Sleepless" ist, wie gesagt, ein solides Metalcorealbum, mit dem ADEPT-Fans alles richtig machen; gleichzeitig stagniert die Band auf ihrem hohen Niveau und wirkt stellenweise zu routiniert.

 

Sleepless


Cover - Sleepless Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 42:53 ()
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L.A Darkness

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"L.A Darkness" ist Album Nummer 12 des One Man Band-Projektes des Franzosen Frédéric Slama mit dem seltsamen, nach dem Genre betitelten Namen AOR. Den Alben Slamas, sprich der Qualität eben dieser sind Schwankungen unterworfen - was nicht zuletzt an den beteiligten Musikern liegt. So konnte mich der Vorgänger "Return To L.A." nur bedingt überzeugen. Das ist heuer anders! Zusätzlich zu den kontinuierlichen Mitstreitern Paul Sabu und Tommy Denander hat Mr. Slama diesmal u.a. auch Jeff Scott Soto (Talisman, W.E.T.) und das Goldkehlchen Steve Overland (FM) gewinnen können. Allein diese zwei Sänger stehen für Melodic Rock "at its best". Aber nicht nur die Perfomance ist wertiger als beim Vorgänger, sondern auch die Songs zünden mehr und treffen diesmal wieder zielsicher das Befriedigungszentrum des geneigten AOR und Melodic Rock-Hörers. Es ist müßig, einen einzelnen Song herauszustellen, denn das ganze Album klingt nach den seligen 80ern, nach der Geburtsstunde des Genres.

Wer sich bis dato von dem plumpen Namen des Projektes, den ewig gleichen Titeln oder dem immer selben Artwork hat abschrecken lassen, sollte heuer darüber hinweg sehen. "L.A Darkness" ist wahrlich ein Tipp für AOR und Melodic Rock-Fans. Dieses Album gehört mit zum besten, was die "Band" jemals veröffentlicht hat.

L.A Darkness


Cover - L.A Darkness Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 49:18 ()
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No One Can Save You From Yourself

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Jünger werden wir alle nicht, WALLS OF JERICHO unterstreichen diese Tatsache mit ihren Bandfotos zu "No One Can Save You From Yourself". Ist ja auch viel Zeit seit der letzten Platte vergangen: gute acht Jahre hat sich die Band für ihr fünftes Album Zeit gelassen. Kinder wurden in die Welt gesetzt, mit STICK TO YOUR GUNS durch die Welt gezogen und was Menschen sonst noch machen. Das neue Album zeigt, dass sich WALLS OF JERICHO treu geblieben sind und weiterhin Bock auf High-Energy-Hardcore haben. Genau die Sorte Songs, die die Leute live zum Ausrasten bringt, gab es immer von der Band und gibt es auch weiterhin, das macht der nach dem Intro folgende Start ins Albums, "Illusions Of Safety", klar. Getragen von Candace starker Stimme und einer gnadenlos pumpenden Rhythmusfraktion, gibt es 1:36 Minuten Abriss pur. Starker Einstieg! Der sich anschließende Titeltrack ist etwas Thrash Metal-lastiger, geht aber genau so gut in Ohr und Beine - spätestens mit dem Mid Tempo-Moshpart ist die Sache klar.

"Fight The Good Fight", das mit coolem Sprachsamples eingeleitete "Relentless" und "Forever Militant" schlagen in die gleiche Kerbe und geben Vollgas. Auch wenn WALLS OF JERICHO die Songstrukturen relativ wenig variieren und sich bei den Breakdowns gerne mal wiederholen, macht "No One Can Save You From Yourself" einfach Laune. Es ist, wie jedes WALLS OF JERICHO-Album bislang, eine gnadenlose Ansammlung gnadenlos effizient geschriebener gnadenlos brutaler Hardcore-Songs. WALLS OF JERICHO wissen, wie sie als Band klingen müssen und haben sich einen Haufen guter Songs ins Poesiealbum geschrieben. Beim abschließenden "Probably Will" überraschen die ruhigen Töne und der klare Gesang, als Song zum Runterkommen nach mehr als 35 Minuten Abriss ist es aber genau das Richtige. WALLS OF JERICHO melden sich mit einem mächtig heftigem Album zurück, mit dem sie es allen Nachwuchsbands locker zeigen. Detroit schwingt immer noch einen verdammt großen Hammer! 

 

 

 

No One Can Save You From Yourself


Cover - No One Can Save You From Yourself Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 40:51 ()
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Kentucky

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Mit ihrem fünften Album „Kentucky“ streben BLACK STONE CHERRY weiter den US-Durchbruch auf breiter Front an. Das Album legt in Punkto Härte und Sound noch eine Schippe drauf und dürfte vor allem auch auf dem einheimischen Markt damit Airplay und Erfolge erzielen. Dies geht aber schon etwas zu Lasten der Eigenständigkeit und des eigenen Werdeganges und setzt den gewollten Trend der seit 2001 unveränderten Band aus der Kleinstadt Edmonton/Kentucky fort. BLACK STONE CHERRY haben dabei weiterhin ein Händchen für feine Melodien, gute Songs und ordentlich Groove - aber was man durchaus etwas vermissen darf sind die Southern Roots der ersten beiden Alben, die nun endgültig dem Gang zum Modern Metal und Mainstream gewichen sind. Immer wieder kommen einem DISTURBED, aber auch härtere NICKELBACK-Songs in den Sinn – aber doch noch ohne den letzten Rest professioneller Perfektion welche die beiden Genannten auszeichnen. Ich würde BLACK STONE CHERRY wünschen den anstehenden Erfolg – und das Album wird mit Songs wie „Shakin' My Cage“, „Rescue Me“ und „Feelin' Fuzzy“ nach oben gehen - dazu zu nutzen, auch mal wieder ihre Wurzeln verstärkt in den Vordergrund zu rücken. Das THE TEMPTATION-Cover „War“ (ein 60er-Antikriegshit) in der Albummitte hätte es allerdings nicht gebraucht. Es stört den Hörfluß und hat auch ansonsten eine eher ungewöhnliche Ausrichtung, unnötig. Allerdings ist das Jammern auf hohem Niveau. Denn wo die Band hin will, wird sie mit diesem starken Modern Metal Album auch hinkommen – raus aus Kentucky, rauf auf die großen Bühnen.

Kentucky


Cover - Kentucky Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 52:41 ()
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The Lemming Project

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Female-Fronted Power Metal gibt es von INISHMORE aus der Schweiz auf die Ohren. „The Lemming Projekt“ ist der Titel des vierten Albums der sechsköpfigen Band und macht schon einmal neugierig. INISHMORE sind längst keine Neulinge mehr auf ihrem Gebiet. Mit ordendlichen Riffs und mehr Wums als erwartet lassen INISHMORE das Projekt beginnen. Immer wieder gibt es hier Heavy Metal-Anleihen, dafür keinen Orchestral-Chor-Kitsch wie bei vielen Genre-Kollegen.

Das eingängige „Better Off Dead“ ist zwar kein SODOM-Cover, aber doch herrlich eingängig und rockig. „Finally A Love Song“ ist keine schnöde Liebesballade sondern ein mit Irish-Folk-Klängen beginnendes, sich stätig entwickelndes Konstrukt dass letztlich gegen Ende wieder auf „Better Off Dead“ zurückgreift und so einen roten Faden aufrecht erhält. Gerade auf der zweiten Hälfte des Albums bekommt Sängerin Michalela Parata immer wieder männliche Unterstützung am Mikro. Ist die Luft raus? Wohl kaum, denn Songs wie „Red Lake“ preschen voller Power und mit eingängigem Refrain nach vorne. Ruhigere Songs haben die Schweizer mit „Manifest“ und „Wkere Lonely Shadows Walk“ und „Where Lonly Walks“ in Akustik-Version aber auch am Start. Der Titelsong selbst greift in satten dreizehn Minuten noch einmal so ziemlich alles auf und präsentiert sich als progressives Monster in Duett-Form.

Auch wenn ich finde, dass „The Lemming Project“ in der zweite Hälfte mit dem ganzen ruhigen Songs ein wenig abflaut hat man es hier doch wieder einmal mit einer Band zutun die man zurrecht als „underrated“ bezeichnen kann. INISHMORE spielen mit viel Herzblut und liefern mit „The Lemming Projekt“ ein abwechslungsreiches Power Metal-Album in anständiger Produktion ab.
Anspieltipps: „Better Off Dead“, „Finally A Love Song“ und „Red Lake”.

The Lemming Project


Cover - The Lemming Project Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 59:30 ()
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Death Mask Replica

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BOMBS OF HADES feuern mit „Death Mask Replica“ ihr viertes Album in die Runde. Schwedischer Death Metal mit leicht staubigem Underground-Flair, einem Hauch Crust und zwischenzeitlichen Ausflügen in den Rock’N’Roll wird hier geboten, wobei BOMBS OF HADES sich ohne allzu sehr zu Experimentiren vom toten Einheitsbrei abheben und reichlich Abwechslung in ihr Album bringen.

Während der Titelsong ziemlich flott und old-schoolig voranschreitet (und zu VENOM an Anfangstagen denken lässt), klingt „To Walk Through The Pyres“ schon ziemlich nach Death’N’Roll und wird mit dem gerade einmal zweieinhalbminütigen „Tombsday“ perfektionistisch zur Spitze getrieben. Nach einer geballten Portion Crust („Long May You Rot“) geht es „Burning Angel (Uhuru)“ im Low-Tempo weiter. Auf einer Länge von über sieben Minuten schaffen die Schweden hier eine fast doomige Atmosphäre – ein krasser Kontrast zum vorherigen Stück. Mit „Old Fires Die“ geht es zurück zum Rock’N’Roll durchtränkten Death Metall um schließlich mit „On Pillars Of Madness“ und „Venom“ richtig Vollgas zu geben. „When The Reaper Comes“ und „Mad Shadows“ lassen das Werk düster ausklingen.

„Death Mask Replica“ gehört ganz klar zu den besseren Death Metal-Alben des Jahres und ist für Fans schwedischen Todesbleis auf jeden Fall eine Empfehlung wert. „Death Mask Replica“ ist ein weiteres Beispiel dafür, dass ein recht trashiges Artwork über die Qualität der Musik durchaus täuschen kann.
Anspieltipps: „Tombsday“, „Burning Angel (Uhuru)“ und „When The Reaper Comes“.


 

 

Death Mask Replica


Cover - Death Mask Replica Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 36:18 ()
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