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Blue Lightning

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Wie fange ich diese Review am besten an? "Wow!" ist, glaube ich, ein ganz passender Einstieg. Der deutschgriechische Gitarrist EVAN K. brennt mit seinem Debütalbum ein Feuerwerk an Inspiration, Fingerfertigkeit und songwriterischer Güte ab, wie ich es nicht für möglich gehalten hätte. Mir war der erst 21 Jahre alte Gitarrist bis vor wenigen Wochen noch vollkommen unbekannt, und sicher bin ich da nicht der einzige.

"Blue Lightning" enthält sieben instrumentale und drei gesungene Titel, zweien davon leiht der italienische Sänger Fabio Lione (RHAPSODY OF FIRE) seine Stimme. Aber der Reihe nach.

Das leichte Intro "Rising" bläst sanft Wind in die Segel, ehe mit "Into The Light" stürmische Metal-Fahrt aufgenommen wird. Überragend, wieviel Abwechslung, Drive und Unterhaltung das rein instrumentale Stück über 5 Minuten lang bieten kann. EVAN K. zeigt nicht nur bei dieser Nummer, dass er sich sowohl songwriterisch als auch technisch mit den ganz großen Gitarristen messen kann. Sein Stil ist hart und virtuos - John Petrucci, Jeff Loomis und bei den ruhigeren Parts Michael Schenker kommen mir als hörbarer Einfluss in den Sinn.

"Blue Lightning" ist mal fröhlich verspielt ("Picking The Stars"), mal schwankt es zwischen rasender Wut und nachdenklicher Melancholie ("Skies of Shred"), und trotzdem wirkt alles wie aus einem Guss. Ich bedauere fast, dass beim letzten Drittel der Scheibe der Gesang von Fabio Lione einsetzt. "One Last Time" ist purer Power Metal, das Mischungsverhältnis von Härte und Melodie ist perfekt gewählt, trotzdem kann es nicht ganz mit den voran gebotenen reinen Instrumentalstücken mithalten. Zuguterletzt darf die Coverversion von BLACK´s "Everything is Coming up Roses", passend intoniert von dem Amerikaner Markus Johansson, nochmal düster und leicht dramatisch in THE SISTERS OF MERCY-Manier das kurzweilige Meisterwerk schließen.

Ich bin begeistert und irgendwie auch ein bisschen von den Socken; selten habe ich einen berechtigteren Tipp vergeben. Also liebe Leser, hier gibt es wahrlich was zu entdecken, hört in "Blue Lightning" einmal rein und ihr werdet verstehen, was ich mit "Wow!" gemeint habe.

 

 

 

 

Blue Lightning


Cover - Blue Lightning Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 46:0 ()
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Band:

EVAN

KEINE BIO! www
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Falling Satellites

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Hinter der englischen Prog-Band FROST* verbirgt sich so etwas wie eine Mini-Supergroup. Bandkopf und Keyboarder Jem Godfrey hat früher Pop-Songs für Stars wie ATOMIC KITTEN geschrieben, Gitarrist John Mitchell spielt sonst bei LONELY ROBOT und IT BITES, Bassist Nathan King ist der Bruder des LEVEL 42-Bassisten Mark King und Drummer Craig Blundell spielt in der Band von Steven Wilson. Ganze acht Jahre hat sich die Gruppe für ihr drittes Album Zeit gelassen – wahrscheinlich hatten die Beteiligten zwischenzeitlich einfach zu viel zu tun.

„Falling Satellites“ klingt, wie aktueller Progressive Rock klingen sollte, nämlich gleichermaßen klassisch wie modern. Vertrackte Passagen werden mit großen Melodien kombiniert, und immer wieder wird man durch unvorhergesehe Wendungen überrascht. Außerdem werden auch immer wieder ungewöhnliche Sounds und kleine elektronische Spielereien eingebaut. Dabei entsteht eine Musik, die wie eine Mischung aus alten SPOCK'S BEARD und aktuellen HAKEN, kombiniert mit einem Schuss Elektronik, klingt. FROST* werden dabei nie zu ausufernd: Die Songlängen bewegen sich unter acht Minuten, wobei die sechs letzten Stücke zusammen eine Suite namens „Sunlight“ bilden. Aber niemand verzettelt sich hier in sinnlosen Solo-Passagen, sondern man kommt immer relativ schnell zum Punkt.

Besonders intensiv wird es in der zweiten Hälfte, eben der bereits angesprochenen Suite. Die Bandbreite reicht hier vom recht poppigen und eingängigen „Heartstrings“ (Man höre sich diesen Wahnsinns-Chorus an!) über das spacig-chillige „Closer To The Sun“ und das wilde, sich immer wieder steigernde „The Raging Against The Dying Of The Light Blues“, das schon in sich selbst einen Mini-Epos darstellt und selbst vor Drum ´n´ Bass-Beats nicht haltmacht, bis zur abschließenden Klavierballade „Last Day“. Fantastisch, was FROST* immer wieder an musikalischen Ideen auspacken und wie sie dabei trotzdem immer songdienlich bleiben.

„Falling Satellites“ ist eine wahre Wundertüte von einem Album, an dem man sich sehr wahrscheinlich lange nicht satt gehört haben wird, und das schon jetzt ein Anwärter auf das Prog-Album des Jahres sein dürfte.

 

Falling Satellites


Cover - Falling Satellites Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 55:54 ()
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Quid Pro Quo

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Nachdem ein erster Vorgeschmack auf das neue Material bereits live gegeben wurde, ist es nun so weit: „Quid Pro Quo“, das neue Werk von IN EXTREMO steht frisch gepresst in den Läden. Hoch sind die Erwartungen, haben sich die Spielmänner inzwischen doch einen beachtlichen Ruf erspielt.  Mit „Störtebecker“ (einem Stoff, der für Mittelalter-Kombos ja nun wirklich geradezu prädestiniert ist) geht die Band von Anfang an in die Vollen: der Song beginnt vielversprechend rockig-melodiös und hat eindeutig das Zeug zur Live-Hymne. Zwar dürfte mancher Hörer, den die jüngere musikalische Entwicklung der einen oder anderen Mittelalter-Band aktuell eher mit Bedauern als mit Begeisterung erfüllt, angesichts des sehr punkigen Refrains zunächst etwas alarmiert aufschrecken, aber seid beruhigt: nein, es klingt nicht das gesamte Album so und es klingt schon gar nicht alles gleich, und mit diesem Wissen im Hinterkopf macht „Störtebecker“ dann auch Spaß.  Der Titeltrack „Quid Pro Quo“ und das melancholische „Lieb Vaterland, Magst Ruhig Sein“ kommen ungewohnt politisch daher. Im Gegensatz zum Vorgänger „Kunstraub“, auf dem solche Ausflüge fehlten, finden sich auf „Quid Pro Quo“ erfreulicherweise auch wieder fremdsprachige Lieder, wie das estnische „Pikse Palve“, das ausgeprägtes Mittelaltermarkt-Flair verbreitet, und das walisische „Dacw ´Nghariad“. Die Zuneigung der Band zu Russland demonstriert das gleichermaßen gelungene wie schwermütige, auf Russisch gesungene  „Schwarzer Rabe“, für das man sich (wie auch bei „Roter Stern“) mit dem Moskauer Kosaken Chor zusammentat; weitere Gäste hat man sich mit Hansi Kürsch von BLIND GUARDIAN (ebenfalls bei „Roter Stern) sowie Marcus „Molle“ Bischoff und Alexander „Ali“ Dietz von HEAVEN SHALL BURN (bei „Flaschenteufel“) ins Boot geholt. Und weil´s so schön war, darf zum Abschluss natürlich auch ein klassisches Sauflied in Form des programmatisch betitelten „Sternhagelvoll“ nicht fehlen.

FAZIT: gelungenes Werk, mit dem IN EXTREMO ihre Stärken demonstrieren.

Quid Pro Quo


Cover - Quid Pro Quo Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 42:0 ()
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No Cure No Saviour

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POLAR bringen sich mit "No Cure No Savior" als weitere ernstzunehmende und ambitionierte Hardcore-Band von der Insel ins Spiel und gehen damit ARCHITECTS, WHILE SHE SLEEPS, GALLOWS und wie sie alle heißen direkt an. Die elf Songs der Scheibe bewegen sich in der Schnittmenge von metallischem Hardcore Marke CRUEL HAND und - natürlich - TERROR, gemischt mit HATEBREED-Gesang. Dabei gelingt POLAR das Kunststück, nicht beliebig oder wie eine gesichtslose Kopie zu klingen, sondern dank ihres guten Songwritings eine eigene Identität zu entwickeln. Das melodische "Downfall", bei dem die Gitarren gut zur Geltung kommen, oder das im Duett mit COMEBACK KID-Shouter Andrew veredelte "Deus Ex Machina" sind nur zwei Beispiele für das hohe Niveau, auf dem POLAR unterwegs sind. Die Songs sind mitreißend, packend und variabel, da kommt keine Langeweile auf. In jeder Sekunde des Albums ist eine unterschwellige Aggressivität, gespeist aus Ungeduld und eines Gefühls der Dringlichkeit, zu spüren. Dabei fordert "No Cure No Saviour" durchaus die volle Aufmerksamkeit des Hörers ein, denn nach Schema F, wie es so viele US-Bands machen, haben POLAR nicht gearbeitet. Jeder Song hat neue Ideen, ohne dass das Endergebnis zu heterogen wirkt. Zusammgehalten wird die Platte vom variablen, Akzente setzenden Gesag, der melodisch wie heftigen Gitarrenarbeitund dem vor Energie berstenden Songstrukturen.

POLAR haben ein atmosphärisch dichtes, musikalisch interesantes und insgesamt intensives Hardcore-Album geschrieben, das für Furore sorgen wirkt. "No Cure No Saviour" ist eine feine Scheibe und eine der Überraschungen des Jahres, das steht fest. Nicht nur im englischen Mutterland, sondern auch darüber hinaus. 

 

No Cure No Saviour


Cover - No Cure No Saviour Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 38:49 ()
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The Collection Re-Release (2CD + DVD)

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Als die Brüder im Geiste Nelson, Charlie T. Jnr., Lucky, Otis und Lefty Wilbury in 1988 ihr ersten Album „Vol. 1“ unter den Bandnamen THE TRAVELING WILBURYS veröffentlichten, war das Medienecho riesig. Denn dahinter verbargen sich fünf der Größten der Rockmusik (hier durfte man mal wirklich von einer echten Supergroup sprechen): George Harrison, Tom Petty, Bob Dylan, Jeff Lynn und Roy Orbison. Zum Teil sicher auch „angewiedert“ des künstlichen Synthi-Sounds der 80er retteten die fünf Protagonisten den handgemachten Sound der 70er in die End-80er – überragendes Songwriting, Signatursound an Gitarren und Gesang sowie ein Händchen für Hits taten ein übriges um THE TRAVELING WILBURYS mit ihren beiden Alben (mehr gab’s leider nicht) in die Charts zu katapultieren und die besten Songs auf Dauerrotation bei den damals noch Musikvideos spielenden Sender MTV zu hieven. Allerdings ist das hier schon eine richtige Zeitreise was die WILBURYS uns bieten. Die Mixtur aus Alternative, Folk, und etwas Pop – in Kombination mit dem Besten was Singer/Songwriter-Alben zu bieten haben – hat schon was für Nostalgiker. Denn so richtig zeitlos sind ein Teil der Songs nicht – der Qualität der Kompositionen ist aber unbestritten. Dabei klang vieles schon nach einer Mischung aus Tom Petty und den letzten Soloarbeiten von ex-BEATLE George Harrison – mit Dylan-mäßigen Gesang.

Hits wie „Handle With Care“ oder „End Of The Line“ vom Debüt „Vol. 1“ gehen auch noch heute problemlos ins Ohr und kaum wieder raus. Auch das zweite Album – kurioserweise „Vol. 3“ betitelt hatte mit „She’s My Baby“ einen überragenden Topsong zu bieten. Allerdings reichte es nicht ganz an das Debüt heran – was sicher auch daran lag dass der unverkennbare Roy Orbison bereits 1988 verstarb.

Als Bonus gibt es auf jeder CD zwei weitere Songs (gut aber nicht überragend) und ein gut gemachtes, 16-seitiges Booklet. Interessant für alle Fans der Band dürfte die enthaltene DVD sein. Neben den 5 offiziellen Videos der Band (siehe Liste unten) gibt es da noch einen mit Untertitel versehenen Kurzfilm aus 1988 (25 Minuten, qualitativ VHS), welcher die WILBURYS im Studio zeigt. Man spürt dabei förmlich, wie der lockere, aber respektvolle Umgang dieser musikalischen Koryphäen untereinander den Arbeitsprozess beflügelt - natürlich mit George im Vordergrund und Dylan ganz ruhig. Wie schon erwähnt – schöne Sache für Zeitreisende.

 

Traveling Wilburys Vol 1 Disc 1

  1. Handle with care
  2. Dirty world
  3. Rattled
  4. Last night
  5. Not alone any more
  6. Congratulations
  7. Heading for the light
  8. Margarita
  9. Tweeter and the monkey man
  10. End of the line
  11. Maxine (bonus track)
  12. Like a ship (bonus track)
     

Traveling Wilburys DVD Disc 2

  1. True history of traveling wilburys
  2. Handle with care
  3. End of the line
  4. She's my baby
  5. Inside out
  6. Wilbury twist
     

Traveling Wilburys Vol 3 Disc 3

  1. She's my baby
  2. Inside out
  3. If you belonged to me
  4. Devil's been busy
  5. Deadly sins
  6. Poor house
  7. Where were you last night
  8. Cool dry place
  9. New blue moon
  10. You took my breath away
  11. Wilbury twist
  12. Nobody's child (bonus track)
  13. Runaway (bonus track)

The Collection Re-Release (2CD + DVD)


Cover - The Collection Re-Release   (2CD + DVD) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 25
Länge: 130:0 ()
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Band:

The Traveling Wilburys

KEINE BIO! www
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Acid Crusher/Mount Swan

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Für diese Split-EP haben sich zwei Schwergewichte der Heavy Psychedelic Rock-Szene San Diegos zusammengetan: EARTHLESS und HARSH TOKE steuerten je einen Track bei. Mit einer Gesamtspielzeit von knapp 35 Minuten lässt die Platte dabei auf ausufernde Jams hoffen.

Den Anfang machen die Instrumental-Rocker EARTHLESS. Ihr Stück „Acid Crusher“ lässt die gewohnte Intensität jedoch vermissen. Knapp 15 Minuten dümpeln derselbe Beat und dasselbe Riff vor sich hin, mit nur minimalen Variationen und Steigerungen. Vor allem die Hammond-Orgel setzt aus dem Hintergrund heraus (minimale) Akzente, die letzten fünf Minuten sind so etwas wie ein Gitarrensolo, das sich aber ebenfalls weit hinten abspielt und mehr oder weniger zusammenhanglos wirkt. Man könnte das alles hypnotisch nennen, wenn es nur nicht so langweilig wäre.

„Mount Swan“ von HARSH TOKE bringt es sogar auf knapp 20 Minuten und beginnt vielversprechender, nämlich mit etwas Struktur. Nach zwei Minuten verwandelt sich das Stück allerdings in einen einzigen langen Instrumental-Jam, bei dem es immerhin einigermaßen dynamisch zugeht. Was live wahrscheinlich Wirkung entfaltet, funktioniert auf Platte aber nur bedingt. Denn mitreißend wird es auch hier nicht gerade, und irgendwann schaltet man ab. Am Ende faded das Stück dann einfach aus.

Der Verdacht liegt nahe, dass die Musiker beider Bands vor den Aufnahmen einiges an Drogen zu sich genommen haben und sich das Ergebnis niemals in nüchternem Zustand angehört haben. Anders ist nicht zu erklären, warum so uninteressante Musik von eigentlich spannenden Bands überhaupt veröffentlicht wird.


Acid Crusher/Mount Swan


Cover - Acid Crusher/Mount Swan Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 2
Länge: 34:33 ()
Label:
Vertrieb:
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Modern Earth

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LANDSCAPES haben relativ still und leise an ihrer neuen Scheibe "Modern Earth" gearbeitet, die jetzt via Pure Noise Records erschienen ist. Wie gehabt gibt es bei den Briten modernen Hardcore zu hören, der sich bei DEFEATER, PIANOS BECOME THE TEETH und THE CARRIER bedient. Könnte als Mischung aus amerikanischer und europäischer Schule des Hardcore angesehen werden, was LANDSCAPES aber etwas Unrecht wiederfahren lassen würden, denn im Grunde hat die Band auf ihrem Zweitwerk ihren eigenen Stil gefunden. Songs wie das emotional-intensive "Observer" oder das heftige "Death After Life" überzeugen mit Auge für Details, einer Fokussierung auf Melodik und vor allem dem Gesang von Shouter Shaun. Der kann mit seinem Akzent eine interessante Note in seinen Mix aus Growls, Screams und aggressiven Parts einbringen und immer wieder den Fokuspunkt der Songs setzen ("Remorser"). Gleichzeitig versteht er es, den Gitarren genauso Raum zur Entfaltung zu geben wie der Rhythmusfraktion, wie "Transient" oder das punkige "Radiance" zeigen.

"Modern Earth" überzeugt mit durchweg gelungenen Songs, die stellenweise sehr intensiv sind; LANDSCPAES haben sich viel Zeit für fokusssiertes Songwriting genommen, das wird im Ergebnis deutlich. Zum Ende des Albums hin werden zwar einige Ideen einen Tick zu häufig wiederholt oder die Songs wurden zu nah beieiander geschrieben, aber das soll den guten Eindruck nicht schmälern. Für Freunde intensiver, intelligenter Stromgitarrenmusik ist "Modern Earth" ebenso ein Pflichtkauf wie für das hippe Hardcore Kid. 

Modern Earth


Cover - Modern Earth Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 31:15 ()
Label:
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Hell Beyond Hell

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Mehr Metall als diese Band geht kaum. Seit gefühlten 100 Jahren (in Wirklichkeit seit 1990) machen PARAGON Metal. Heavy natürlich. Nüscht anderes - okay, vielleicht ein bisschen Speed und Power –  aber an sich ist’s reinster Heavy Metal. Warum auch nicht. Das Konzept verfolgen die Hamburger auch auf ihrem elften Studio-Album – weil sie auch einfach nichts anderes wollen. Dennoch klingt das erneut von Piet Sielck (IRON SAVIOUR) fett produzierte „Hell Beyond Hell“ irgendwie frischer, härter und düsterer als viele – durchaus nicht wimpige – Vorgänger. Keine Ahnung, ob es an der Rückkehr Martin Christians liegt, aber die Riffs sind messerscharf, die Songs geil – so klingt wahrer, schwerer MEEETAAALLLLL. Daran ändern auch die offensichtlich etwas klischee-beladenen Texte rein gar nix – denn was passt auch besser zum Schwermetall als Titel wie das aggressive „Rising Forces“ oder das dreckigere „Thunder in the Dark“? Eben!

Uups, aber was ist das? Das epische „Heart of the Black“ ist natürlich ebenfalls eine totales Metal-Monument mit sehr typischen Gesängen und Refrains, aber auch mit ruhigen, soli-schweren und stampfenden Parts. Buschis wirklich guter Gesang klingt hier sogar stellenweise nach Melodic-Gothic-Death der Marke Finnland. Oder erinnert der entspannt bassbegleitete Sprechgesang doch eher an MANOWAR? Sei’s drum: an diesen aufwändigeren PARAGON-Songs schließt sich das flotte „Stand Your Ground“ an – wieder fighten die Jungs „side by side“ und erinnern damit an die Fellhintern der ausgewimpten Amis – haben aber ansonsten rein gar nichts mit Ex-Kings des Metals zu tun. Weil alle Nummern ganzheitlich einfach besser (und hart und heftig) sind – und weil hier noch echtes Gefühl drin steckt. Im Metal-Königreich an der Waterkant haben PARAGON immer noch viel zu sagen – vielleicht sogar mehr denn je!

Hell Beyond Hell


Cover - Hell Beyond Hell Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 55:45 ()
Label:
Vertrieb:

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