Review:

Clean Your Clock

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Es ist nicht der letzte Auftritt den Lemmy mit seiner Band MOTÖRHEAD hatte (der fand am 11. Dezember 2015 in der Berliner Max Schmeling Halle statt) – aber die Auftritte im Zenith in München vom 20. und 21. November 2015 sind die letzten offizielle Ton- und Bilddokumente welche es von MOTÖRHEAD gibt und die jetzt (ob es einem gefällt oder nicht) den Fans und dem Markt zur Verfügung gestellt werden.

Dass dies die letzten Bühnenaktivitäten von Lemmy (respektive MOTÖRHEAD) sein sollten stand da ja noch nicht fest (bekanntlich verstarb der Frontmann am 28. Dezember 2015), war aber durchaus zu vermuten (siehe auch Livebericht vom Konzert am 25.11. in Ludwigsburg). Dem damaligen Bericht ist bezüglich dem hier gezeigten und zu hörenden wenig hinzuzufügen. Für Lemmy war jeder dieser trotz gesundheitlicher Beeinträchtigung durchgeführten Auftritte eine Sache der Ehre und ein Hommage an seine Fans (meines Wissen waren fast alle Gigs ausverkauft). Demzufolge wussten die Anwesenden, dass man den Mann mit dem Bass am Mikro noch weniger verstehen würde als sonst, und dass sich das Stageacting in Grenzen halten würde – was seine beiden congenialen Sidekicks und Freunde Phil Campbell (Ansagen und Soli) und Mickey Dee (wie immer sehr energetisch) so gut als möglich kompensierten. Das dem sichtlich kranken Bassisten auch der von früher bekannte Wumms bei seinem ungewöhnlichen Basspiel fehlte und sich auch mal Fehler einschlichen geriet damit zur unwichtigen Nebensache. Dies war fast allen Besuchers der damaligen Konzerte klar – und darüber sollte sich auch jeder vor Erwerb des Package im Klaren sein.

Und „Clean Your Clock“ heißt also dies Packet aus CD und Blu-ray, für dass sich das Label durchaus in Zeug gelegt hat. In einem Pappschuber steckt ein umfangreiches Booklet mit vielen Pics von diesem Auftritt; und dem davor und danach. Dazu eine weiteres Package mit CD und Blu-ray, aufklappbar mit einem Popup der Bühne und den Protagonisten (ich denke bei Vinyl sollte das noch reichlich besser wirken). An der Setlist gibt es nichts auszusetzten - wie immer fehlte zu viel, aber weglassen konnte man eigentlich auch nichts. Das Bonusmaterial der Blu-ray mit ein paar Eindrücken der Vorbands SAXON und GIRLSCHOOL sowie einem kleinen Interview reißt allerdings nicht vom Hocker. Es gibt reichlich besseren Livestoff von MOTÖRHEAD als dass, was „Clean Your Clock“ bietet. Aber als letztes Manifest einer der letzten Legenden des Rock’n’Roll, als Vermächtnis eines unverbesserlichen, authentischen Rockstars ist dies eine gelungene Sache. Und deswegen eine weiteres mal - Ian Fraser Kilmister aka LEMMY – R.I.P. – wir vermissen dich. Achja – und hört das gefälligst Laut!

 

Setlist:

Bomber

Stay Clean

Metropolis

When The Sky Comes Looking For You

Over The Top

Guitar Solo

The Chase Is Better Than The Catch

Lost Woman Blues

Rock It

Orgasmatron

Doctor Rock

Just ‘Cos You Got The Power

No Class

Ace Of Spades

Whorehouse Blues

Overkill

Clean Your Clock


Cover - Clean Your Clock Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 75:3 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Laut Lauter Lemmy

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Der Motörhead-Ausverkauf hat noch nicht begonnen, da kommt schon die erste Tribute-CD auffn Markt. Um es vorwegzunehmen: Frontmann Jörn ist ein solcher Motör-Maniac, dass es in Deutschland wohl kaum einen anderen gäbe, zu dem es besser passt, eine solche EP zu veröffentlichen. Ins Gebet ein schließt Hamburgs Lemmy die jetzt schon legendären Bands Rose Tattoo, die Ramones und AC/DC mit dem selbstkomponierten „Wahre Götter“ – der sehr an einen Onkelz-Song erinnert. Was wenig überrascht, denn die aufspielende Band sind ja schließlich die KNEIPENTERRÖRISTEN. Diese servieren außerdem mit dem Titelstück einen räudigen Punk-Rock’n’Roller und drei Coverversionen von „Ace of Spades“ („Ass in Pik“), „We're the Roadcrew“  („Da bin ich zu doof zu“) und  „Going to Brazil“ („Wir fahr’n halt nach Kiel“). Die deutschen Lyrics sind dabei mal 1:1, mal irgendwie frei und lustig übersetzt. Aber jeder Fan hört jedem Wort das Herzblut an, dass Herr Remedy in die Songs legt. Der punkig-neu-deutsch-harte Gesangstil klingt vielleicht gewöhnungsbedürftig, aber erstens ist Lem’s Stimme eh nicht nachzumachen und zweitens ist die Hamburger Kodderschnauze echt liebenswürdig. Und dazu kopieren die Norddeutschen die Songs instrumental wirklich 1a und spielen sie geil (nach). Besonders charmant: Original-Ansagen von Lemmy und Phil verbinden die Songs – pure Melancholie zwischen Textzeilen wie „Schaps holen wir immer am Bahnhof Hasselbrook. Denn hier kommt keine Lady mit gratis Jack und Coke, andere fliegen um die Welt, Vögeln auffm Klo...“, oder „Brecht, Kafka, Kant bringen mich um den Verstand“.  Diese coole EP widmen die KNEIPENTERRÖRISTEN Lemmy und Philthy – und ihr solltet dran denken, was Paul Inder am Ende der CD (oder wahlweise des Vinyls) sagt und mit einem Griff in Lemmys Bass-Saiten unterstreicht: Never forget Motörhead!!!

Laut Lauter Lemmy


Cover - Laut Lauter Lemmy Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 16:54 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Volumes

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Hinter dem Kürzel „MGT“ verbirgt sich kein Unbekannter, sondern Gitarrist Mark Gemini Thwaite, der schon bei einer Vielzahl unterschiedlicher Bands in die Saiten griff, darunter unter anderem mehrere Jahre lang bei THE MISSION. Was ihn dagegen niemals anzusprechen schien, war der Griff zum Mikrophon, und so ist es nur konsequent, dass der Brite sich für das Solo-Album „Volumes“ eine bunte Mischung von Gastsängern mit ins Boot geholt hat, die diesen Job für ihn erledigen, wodurch er sich ungestört auf seine Gitarre konzentrieren kann. Wer schon so lange im Geschäft ist, verfügt natürlich auch über eine Liste illustrer Bekannter, und so sind auch die Gäste am Mikrophon beileibe keine unbeschriebenen Blätter.  Das fängt schon beim Opener des Albums, der gleichzeitig als erste Single fungiert, an: keinen Geringeren als Ville Valo von HIM hat sich MGT dafür geangelt, und diesem und seiner Samtstimme dann zur Überraschung aller doch tatsächlich ein rockiges Cover des ABBA-Klassikers „Knowing Me, Knowing You“ aufs Auge gedrückt. Und das funktioniert erstaunlich gut, vorausgesetzt man leidet nicht von vorneherein an unheilbarer ABBA-Unverträglichkeit. Bei „Dark Storm“ ist Andi von SEX GANG CHILDREN mit von der Partie. Nicht fehlen darf natürlich auch THE MISSION-Ex-Kollege Wayne Hussey, welcher dem vergleichsweise elektronischen „Another Snake In The Grass“ seine Stimme leiht. „The Reaping“  und „Jesamine“ mit Ashton Nyte von THE AWAKENING schlagen härtere, düsterrockige Töne an. Überhaupt präsentiert sich MGT auf „Volumes“ sehr abwechslungsreich, „Another Day Back“ mit seiner Westerngitarre bringt sogar gelungen Wild West-Flair ins Spiel. Gleichzeitig wählt MGT seine Gäste mit Bedacht, so dass Sänger und Song bei aller musikalischen Bandbreite dennoch stets zusammenpassen. Fazit: Mit „Volumes“ ist MGT ein rundes Gesamtwerk gelungen, auf dem es dem Gitarristen gelingt, seine Vielseitigkeit zu demonstrieren, ohne sich dabei über Gebühr in den Vordergrund zu spielen.

Volumes


Cover - Volumes Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 60:0 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Mark Gemini Thwaite

KEINE BIO! www
Review:

Dawn Of Eternity

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Mit „Dawn Of Eternity“ veröffentlichen die Berliner Proggies von CRYSTAL PALACE bereits ihr achtes Album, welches der eingefleischten Gemeinde und den Fans von anspruchsvollem Sound im Verbund von Neo-Prog, Artrock und melodischen Metal mal wieder ausgezeichnet munden dürfte. Von RIVERSIDE, MARILLION und PINK FLOYD bis DREAM THEATER und PORCUPINE TREE reichen die Einflüsse des Quartetts. Dabei heben CRYSTAL PALACE den melodisch-eingängigen und nachvollziehbaren Ansatz ihrer Kompositionen hervor – und lassen den Hörer unterm Kopfhörer auch genügend Raum in den ausufernden instrumentalen Passagen ihrer Phantasie freien Lauf zu lassen. Die großen Überraschungen werden dabei zwar nicht präsentiert, aber spürbar wechselnde atmosphärische Veränderungen und der Wechsel zwischen fast poppigen Arrangements (COLDPLAY und U2 höre ich da durch) sorgen für ausreichend Abwechslung und lassen die 60 Minuten Spielzeit wie im Flug vergehen. Am besten führt man sich die in der Albummitte platzierten Highlights „Any Colour You Need” (über 8-minütige Zusammenfassung des Könnens der Band), das bedächtig-melancholische „Daylight After The Rain“ und das nur anfangs etwas sperrig wirkende „Fields Of Conciousness” mal in aller Ruhe zu Gemüte um CRYSTAL PALACE als Neueinsteiger eine Chance zu geben. Ergo - „Dawn Of Eternity“ ist für die Genre-affine Kundschaft ein Album, wie man es von CRYSTAL PALACE in positiver Hinsicht auch erwarten durfte.

Dawn Of Eternity


Cover - Dawn Of Eternity Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 60:18 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Alien Drive

KEINE BIO! www
Review:

Über sieben Brücken (Re-Release)

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Amiga-Attacke: Das „VEB Deutsche Schallplatten Berlin“ war bis 1989 der Tonträgerproduzent der DDR, Amiga DAS Label. Früher kosteten die Dinger 16,10 DDR-Mark und wer das Ding mit zwei Fingern am Rand packte, der hat einen herunterklappenden Lappen in der Hand. So jedenfalls die kindlichen Erinnerungen, wenn die Nachbarin mal ein Stück Rockmusik "von drüben" in die Heide mitbrachte. Das störte den kindlich-jugendlichen Rezensenten damals aber nicht, Bands wie die Puhdys oder eben KARAT in Herz (oder Ohr) zu schließen. Gerade KARAT reduzieren viele Westdeutsche immer noch auf diesen einen, dieser LP seinen Titel stiftenden Song „Über sieben Brücken muss du geh'n“, Maffay sei Dank. Doch die Berliner waren und sind, jetzt mit dem Sohn des inzwischen verstorbenen Sängers Herbert Dreilich, so viel mehr. Denn das noch besser verkaufte Album „Der blaue Planet“ gälte heute als Prog-Rock de luxe. Und auch auf „Über sieben Brücken“, der zweiten LP von 1979, befindet sich mit dem mehr als acht minütigen „Albatros“ ein großartiger, epischer Rocksong, der immer noch Gänsehaut verursacht. Es gibt Blues („Blues“, ach was), Rock'n'Roll („He, Mama“) und noch so viel mehr. Da geht einem das Herz auf, zumal das blaue Vinyl löblicherweise dicker ist, die Cover-Aufmachung aber total ans Amiga-Original erinnert. Das ist schön alles irgendwie, auch, wenn ein Textblatt oder andere Boni noch schöner gewesen wären als der Originalzustand... Dennoch ist das hier Nostalgie par excellence - mit vor allem echt guten Songs!
 

Über sieben Brücken (Re-Release)


Cover - Über sieben Brücken (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 42:28 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Karat

KEINE BIO! www
Band:

Shotgun Valium

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Band:

Eta Lux

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