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The Prelude Implicit

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Das Cover der neuen KANSAS mit dem Phönix macht durchaus Sinn nach immerhin 15 Jahren "Funkstille", was Studioalben anbetrifft. Nur hätte ich etwas andere Farben dazu gewählt. Wenn ich mir das Artwork mit einem leuchtend orange-gelblich glühenden Vogel vorstelle, so meine ich, entspricht es eher der Darstellung, der Dynamik und letztendlich dem warmen, melodiösen Classic Rock, den die Band auf ihrem 15. Album anbietet. Aber ansonsten haben die Herren aus Topeka (USA) fast alles richtig gemacht. Unglaublich, wie nahe sie sich am Sound ihrer größten Erfolge aus den 70ern bewegen. Vortrefflich ihre Wahl des neuen Sängers Ronnie Platt, der Originalsänger Steve Walsh ersetzt - und das im wahrsten Sinne des Wortes. Phantastisch, wie sich die Geige durch Nummern wie das pathetische, Gänsehaut auftürmende "The Unsung Heroes" oder "Rhythm In The Spirit" züngelt und sie unverkennbar als KANSAS-Songs markiert. Aber das überzeugendste und in Besitz nehmendste sind natürlich die Songs und die Opulenz ihrer Melodien. Die rockige, melodie-seelige Wärme der Nummern, gepaart mit den zum Markenkern gehörenden Progeinlagen, machen letztendlich "The Prelude Implicit" zu einem nicht zu hoffen gewagten, urtypischen KANSAS-Werk und somit zu einem der besten seit 30 Jahren.

The Prelude Implicit


Cover - The Prelude Implicit Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 53:26 ()
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Your Turn To Remember – The Definitive Anthology

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Darüber das URIAH HEEP in der Rock- und Metal-Historie immer im Schatten von DEEP PURPLE, LED ZEPPELIN und BLACK SABBATH stehen mussten, wurde schon oft geschrieben und philosophiert. Unabhängig davon werden ihre Klassiker in den entsprechenden Radiostationen genauso häufig gespielt – und es gibt mindestens genauso viel Best of-Zusammenstellungen. Im Rahmen der Re-Releases der URIAH HEEP-Alben durch BMG als 2-CD-Editions gibt es also nun die nächste. Diese trägt den Titel „Your Turn To Remember – The Definitive Anthology“ und enthält 33 remasterte Songs (meist zwei pro ausgewähltem Album bis 1989, von Gitarrist Mick Box selbst ausgesucht) in chronologischer Reihenfolge und läßt so den Fan die musikalische Entwicklung der Band nachvollziehen. Dass sich darunter alle bekannten URIAH HEEP-Hits befinden versteht sich von selbst (auch wenn die jeder Fan, respektive Sammler eh‘ schon in der einen oder anderen Form hat), aber die anderen Songs geben den geneigten Hörer Gelegenheit mal abseits der zum Teil „totgenudelten“ Hits sich mit URIAH HEEP zu beschäftigen und sich überraschen zu lassen. Man bekommt ob des Abwechslungsreichtum mancher Songs durchaus Lust sich mit dem Backkatalog der Band genauer zu beschäftigen. Aber Achtung – der klasse Song „July Morning“ gibt es hier nur in einer etwas über 3-minütigen „Japanese Single Edit“ – das Original ist über 10 Minuten lang, dies grenzt schon an Leichenfledderei. Ansonsten ist die Aufmachung des Digi-Pack einfach nur gut; das ausführliche Booklet enthält Pics, Covers sowie vor allem Kommentare von Mick Box und dem langjährigen Keyboarder Ken Hensley; auch zum Tod von Sänger David Byron und Bassist Gary Thain. Wer dann doch noch nichts alles was zur Rock-/Metal-Historie gehört im Regal hat, kann das machen.

 

DISC 1

1. GYPSY

2. COME AWAY MELINDA

3. BIRD OF PREY

4. LADY IN BLACK

5. LOOK AT YOURSELF

6. JULY MORNING – JAPANESE SINGLE EDIT

7. EASY LIVIN’

8. THE WIZARD

9. SUNRISE

10. SWEET LORRAINE

11. STEALIN’

12. SWEET FREEDOM

13. THE SHADOWS AND THE WIND

14. SUICIDAL MAN

15. RETURN TO FANTASY

16. DEVIL’S DAUGHTER

 

DISC 2

1. WEEP IN SILENCE

2. CAN’T KEEP A GOOD BAND DOWN

3. SYMPATHY

4. FIREFLY

5. FREE N’ EASY

6. FREE ME

7. WOMAN OF THE NIGHT

8. COME BACK TO ME

9. IT AIN’T EASY

10. NO RETURN

11. TOO SCARED TO RUN

12. CHASING SHADOWS

13. STRAIGHT THROUGH THE HEART

14. THE OTHER SIDE OF MIDNIGHT

15. ROCKARAMA

16. POOR LITTLE RICH GIRL

17. VOICE ON MY TV

Your Turn To Remember – The Definitive Anthology


Cover - Your Turn To Remember – The Definitive Anthology Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 33
Länge: 0:0 ()
Label:
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V

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Die schwedischen TRUCKFIGHTERS melden sich mit ihrem fünften Album, schlicht und einfach „V“ betitelt, zurück. Mit an Bord ist wieder einmal ein neuer Drummer, und wie eh und je werden hier zu dritt jede Menge KYUSS-infizierte Stoner-Riffs in Kombination mit psychedelischen Parts und ungewöhnlichen Song-Strukturen über einem ausgeschüttet.

Der Anfang kommt jedoch unerwartet zurückhaltend daher: Das gut 8-minütige „Calm Before The Storm“ beginnt genauso ruhig, wie es der Titel vermuten lässt. Erst nach vier Minuten bricht das erste tiefgestimmte, drückende Riff über einen herein. Melodisch bleibt es aber trotzdem, und kurz danach kehrt schon wieder Ruhe ein, bevor sich der Song noch einmal steigert. Was für ein Einstieg! Im Verlauf des Albums stellt man jedoch weitere Neuerungen im Sound fest. Sänger und Gitarrist Oskar „Ozo“ Cedermalm singt oft ungewohnt weich und melodisch, und auf musikalischer Ebene machen sich immer wieder Mainstream-nahe Elemente breit. Ein Stück wie „Hawkshaw“ wirkt mit seinem hymnischen Refrain fast schon alternative-rockig, und „The 1“ könnte anders instrumentiert auch als Pop-Song funktionieren.

Trotzdem rappelt es natürlich an allen Enden und Ecken, lauern überall brachiale Riffs und werden herkömmliche Song-Strukturen weitgehend missachtet. Diese Mischung aus Eingängigkeit, Härte und Komplexität ist dann auch das Spezielle an diesem Album. Allerdings geht sie nicht immer auf. Irgendwann wird es nämlich etwas viel mit den ständigen Wechseln zwischen schwerem Riff, lieblicher Strophe und hymnischem Chorus. Etwas aufgefangen wird das immerhin durch diverse unvorhergesehene, wilde Lärm-Passagen, die sich normalerweise in der zweiten Hälfte der Songs abspielen. Unterm Strich wiederholt sich aber viel und sind die TRUCKFIGHTERS eine Spur vorhersehbarer geworden. Und besonders der neue Alternative-Rock-Einschlag dürfte nicht allen Fans zusagen. Immerhin: Für Anhänger konventioneller Rock-Musik klingen die TRUCKFIGHTERS dann doch noch deutlich zu heftig.


V


Cover - V Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 47:11 ()
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F.E.A.R. (Fuck Everyone And Run)

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Mensch MARILLION, die Progveteranen von der Insel haben es tatsächlich geschafft und nochmal ein wirklich starkes Album raus gehauen. Das Teil nennt sich „F E A R“ und steht für „Fuck Everyone And Run“. O.k. bei dem plakativen Titel ist beinahe zwangsläufig ein eher zeitkritisches Album zu erwarten und tatsächlich MARILLION liefern hier mit ihrem 18'ten Album fast eines der besten Werke in der Post-Fish Ära ab. Bisher war dies nach meiner bescheidenen Meinung „Bave“ aber FEAR bietet ähnlich hochwertigen Progrock mit ganz viel Atmosphäre, songlicher Tiefe und tollen Melodien.
Es ist ja mittlerweile schon das Studiowerk Nummero 12 mit Sänger Steve Hogarth und der drückt nicht nur mit seinen emotionellen Vocals sondern auch mit den hier besonders politischen Texten seinen Stempel auf. Er schafft hier den schmalen Spagat zwischen zerbrechlich und für seine Verhältnisse wütend, krafvollen Parts hervorragend, dies war nicht immer so. Sehr schwache Scheiben wie etwa „Marillion.com“ oder „Radiotion“ litten neben dünnem Songwriting auch an zu viel Gesäuselparts des Frontmannes.      
Doch hier auf Fear keine Spur davon, Hogarth will die Scheibe gar als Protestalbum verstehen, es werde hier die heutzutage weitverbreitete Mentalität, die Menschen auszunutzen, zu verarschen und sich anschließend aus dem Staub zu machen angeprangert. Fehlende gesellschaftliche Normen bzw. deren Einhaltung und fragwürdiger Gesinnungen. Geld regiert die Welt, was kümmert da noch  Moral oder Ethik. Dies will man insbesondere auch die Politik zu.
Doch genug der Sozialkritik selbst diejenigen, die tatsächlich immer noch der FISH-Ära hinterher trauern könnten hier sowohl in textlicher als auch musikalischer Hinsicht ihren Frieden mit der Band machen. Das Album gliedert sich grob in Hauptsongs mit diversen Unterparts, die auch ineinander übergehen. Bereits das Opening Paket Eldorado ist vielleicht am gewöhnungsbedürftig bietet aber tolle Passagen mit einer gewissen Traurigkeit („Demolished Lives“) aber auch rockig, markante Momente („Fear“) mit fesselnder Rhythmik.       
Diese Scheibe bietet viele gelungene melancholische Momente ist aber nicht ganz so dunkel & düster wie „Brave“ geraten, auch wenn das Ende inhaltlich eher negativ geraten ist, denn da übernehmen die Bösen bzw. „The New Kings“ quasi die Herrschaft.
MARILLION besinnen sich insgesamt wieder eher auf die melodischen Momente, lassen das verschroben-experimentelle früherer Phasen außen vor  und lassen wieder verstärkt die elegischen Gitarren von Steve Rothery („The Jumble Of Days“) sprechen, perfekt kombiniert mit breit angelegten Keyboardsounds von Mark Kelly. Das alles klingt sehr gut abgestimmt und Hogarth vergißt, neben seinen typisch hohen Gesangsteilen auch nicht die etwas mehr abgehenden Rockpassagen mit einzubinden. Selten klang er dabei so abwechslungsreich.
Der Schluß mit dem über 20 minütigen Epos „The New Kings“ verbindet dann perfekt die typischen Trademarks der Band, bombastischer Sound mit vielen kleinen Details und einer packenden roten Linie. Da kommen dem geneigten Hörer Reminiszenzen an vergangene Zeiten in den Sinn aber ohne dass es zu altbacken wirkt. Man erfindet sich mit „F.E.A.R.“ wiedereinmal gekonnt neu, auch deshalb weil hier einfach die Balance stimmt d.h. weniger aufgesetzter musikalischer Anspruch und weniger Drama bei Hogarth.
Die eingefleischten Fans werden sowieso blind zu greifen, alle anderen die Marillion vielleicht schon etwas länger nicht mehr auf der Liste stehen hatten, sollten „F.E.A.R.“ wieder eine Chance geben. Dieses Album gehört sicherlich zu den stärksten Werken, die man in der langen Banddiskographie finden kann.
Das eher bescheidene Coverartwork drückt, trotz viel Gold, diese Qualität leider nicht so ganz aus aber dies war schon bei vielen Alben zuvor recht ähnlich. Aber hier zählt ja nicht die Verpackung sondern der Inhalt und der überzeugt mit vielfältigem Progkino der Spitzenklasse.    

F.E.A.R. (Fuck Everyone And Run)


Cover - F.E.A.R. (Fuck Everyone And Run) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 68:16 ()
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A Northern Soul - Deluxe (Re-Release)

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Zwei Jahre nach dem Debüt „A Storm in Heaven” kam der Erfolg von „A Northern Soul“ nicht mehr ganz so überraschend. Das Album schrammelte knapp an den Top-10 vorbei, traf aber mit seinem eingängigeren, wenn auch düsteren und um bluesige und soulige Töne erweiterten Sound der Nerv der Hochzeit des Brit-Pop. Während aber OASIS & Konsorten sich dem Mainstream anbiedernden, hatten THE VERVE immer noch den Anspruch oft negative, schmerzvolle Gefühle zu vertonen und ihre ausufernden, psychedelischen Parts weiterhin Raum einzuräumen. Das zwei Jahre später mit „Urban Hymns“ noch das erfolgreichste und auch chartorientierste Album folgen sollte (und damit eine DER Scheiben der Brit-Pop-Generation) konnte man hier aber bereits erahnen – die Bonus CD „Unreleased Studio And BBC Sessions“ gibt hier einen guten Ausblick. Auf „A Northern Soul“ stechen natürlich die drei Top 40-Hits „This Is Music” (eindringliche Alternative-Hymne), das semiakustische, melancholische „On Your Own” und das überragend, aufwändig arrangierte „History” hervor. Aber auch der Opener „A New Decade“ und der Titeltrack „A Northern Soul“ sollte man als Fan anspruchsvoller Musik zwischen Pop, Rock und Indie kennen.

Auch die zweite THE VERVE-Super Deluxe Veröfentlichung ist neu remastert und enthält auf zwei weiteren CDs hörenwertes Material – diesmal sind es 3 EP- und Singles-B-Sides (und das ist keine B-Ware), sowie qualitativ gute Unreleased Studio- und BBC-Sessions. Die Box ist äußerst hochwertig gestaltet – vier Postkarten, Poster und einem dickem Booklet mit neuen Interviews und Pics  -hier läßt sich wunderbar die Entstehungsgeschichte des Album nachvollziehen. Auch hier gilt: ein Muss für Sammler und Fans von THE VERVE.

 

CD 1: The Remastered Album

A New Decade

This Is Music

On Your Own

So It Goes

A Northern Soul

Brainstorm Interlude

Drive You Home

History

No Knock On My Door

Life’s An Ocean

Stormy Clouds

(Reprise)

 

CD 2: B-Sides

This Is Music

1.             Let The Damage Begin

2.             You And Me

On Your Own

3.             I See The Door

4.             Little Gem

5.             Dance On Your Bones

History

6.             History (radio edit)

7.             Back On My Feet Again

8.             On Your Own (Acoustic)

9.             Monkey Magic (Brainstorm Mix)

10.           Grey Skies

11.           Life’s Not A Rehearsal

 

CD 3 – Unreleased Studio and BBC Sessions

1.  Brake Lights

2.  Mover

3.  Funky Jam (aka he Rolling People)

4.  Echo Bass

5.  Muhammad Ali

6.  Come On

7.  King Riff (aka This Is Music)

BBC Radio 1 Session – 28/6/1995

8.  On Your Own

9.  So It Goes

BBC Radio 1 Session (19/6/1995)

10. A New Decade

11. This Is Music

12. Life’s An Ocean

13. Come On

A Northern Soul - Deluxe (Re-Release)


Cover - A Northern Soul - Deluxe (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 36
Länge: 0:0 ()
Label:
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Parallel Dreams, The Mask and Mirror & An Ancient Muse (Re-Release)

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LOREENA McKENNITT bringt weitere drei Vinyl-Versionen ihres Back-Katalogs auf den Markt und macht damit die zehn Re-Releases voll. "Parallel Dreams", "The Mask and Mirror" und "An Ancient Muse" erblicken zeitgleich das Licht der Plattenläden.

Alle drei Ausgaben sind mit zusätzlichen Textbeilagen versehen. Bei "The Mask and Mirror" und "An Ancient Muse" gehen diese darüber hinaus und sind mehrseitig, so dass man schon von einem kleinen Heftchen reden kann. Die Platten stecken wie immer in gepolsterten Innersleeves und wiegen 180 Gramm. Leider habe ich diesmal kleine Makel an der Verarbeitung des Vinyls feststellen müssen. So hafteten bei "An Ancient Muse" noch Vinylreste vom Entgraten an der Platte, welche aber zu lösen waren; allerdings hinterließen sie eine doch noch recht scharfe Kante. Und bei "Parallel Dreams" fehlte ein Stück des Labelaufklebers. Anscheinend habe ich eine "Montagsproduktion" bekommen, aber hörbar sind diese leichten optischen bzw. sensorischen Mängel natürlich nicht.

"Parallel Dreams" ist LOREENA McKENNITTs Album Nr. 3. Dieses Werk geht das erste Mal mit eigenen Texten ein Stück weit über die zuvor rein keltisch-traditionelle Musik hinaus. Die Künstlerin zeigt sich persönlicher, das Songwriting und auch die Produktion werden hörbar ambitionierter. "The Mask and Mirror", geprägt durch McKENNITTs Reisen durch Spanien und Marokko, ist mit einem unüberhörbaren, mediterranen Flair gewürzt. Dieses Mittelmeer-Flair wird bei "An Ancient Muse" noch durch orientalische Einflüsse und Instrumente erweitert bzw. ergänzt. "An Ancient Muse" war nach langer Pause (7 Jahre ohne Veröffentlichung) ein kleines Comeback. Auf diesem Werk schwinden manchmal die Grenzen zwischen Folk und Weltmusik. So bekam das Album, welches in England in PETER GABRIELs Real World Studio aufgenommen wurde, eine Grammy-Nominierung für "Bestes zeitgenössisches Weltmusikalbum" sowie den Folk Alliance Award in der Kategorie "World Music Album des Jahres". Die Platte ist die längste im Trio; mit knapp 60 Minuten Spielzeit wäre somit sicher auch eine Doppel-LP zu vertreten gewesen.

Allen drei Werke eint die emotionale, vergeistigte und elfenhafte Stimme von LOREENA McKENNITT sowie das unheimlich gefühlvolle Verschmelzen von Melodien und passender Inzenierung, eingebettet in die klangliche Wärme des Vinyls. Alben von LOREENA McKENNITT sind kleine Fantasy-/Mittelalter-Epen für Gehör und Geist. Es ist beim "Gehörgang" schier unmöglich, nicht ein wenig aus dem Hier und Jetzt zu entschwinden - und ist das nicht eines der schönsten Dinge, die Musik leisten kann?

 

 

Parallel Dreams, The Mask and Mirror & An Ancient Muse (Re-Release)


Cover - Parallel Dreams, The Mask and Mirror & An Ancient Muse (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8 + 8 + 9
Länge: 150:0 ()
Label:
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Oneiric

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„Oneiric“ nennt sich das Debüt von BIG JESUS, einer jungen Band aus Atlanta/Georgia, welche sich einem Mix aus Indie, Shoegaze und vor allem 90er-Alternative Rock und Pop verschrieben haben. Irgendwo zwischen den SMASHING PUMPKINS (auch des Gesangs von Spencer Ussery wegen) und MUSE dürfte die Band sich also sehen; und Produzent Matt Hyde (u.a. DEFTONES, SLAYER, MONSTER MAGNET) hat dann sicherlich auch noch seine Spuren auf dem Debüt hinterlassen (wobei mir der Gesang trotz fetter Produktion leider zu oft in den Hintergrund rutscht). Kennzeichnend für BIG JESUS ist dabei das fast durchweg vorhanden hypnotisch-melancholische Feeling der Songs. Und obwohl man nach dem ersten Durchlauf durchaus versucht ist der Scheibe eine gewisse Gleichförmigkeit zu bescheinigen, offenbaren Stücke wie das etwas lautere „Always“, die tolle 90er-Blaupause „Lock & Key“ oder die atmosphärische Ballade „Fader“ nach mehrmaligen Hören doch immer wieder Parts die tiefer ins Ohr wollen. So ist BIG JESUS mit „Oneiric“ doch ein schönes Debüt gelungen, welches aber auch noch Luft nach oben bietet.

Oneiric


Cover - Oneiric Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 38:51 ()
Label:
Vertrieb:
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Budderside

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Was nach dem ersten Durchlauf des Debüts von BUDDERSIDE vor allem bleibt ist Ratlosigkeit. Schon etwas irritierend präsentiert sich die Mischung aus Metal, Ska und Alternative Rock sowie Electro-Sprengsel und die ständig vorhandene Pop-Affinität. So werden leider selbst gute Ansätze wie bei der flotten und harten Single „Pain“ (cooler Riff, eingängig), die semiakustische Ballade „Clear Blue Sky“ oder dem ruhigen, etwas funkigen „My Religion“ durch die nächste Kehrtwendung wieder zunichte gemacht. Dass es dabei von den spielerischen Fähigkeiten her nichts zu bemängeln gibt darf man erwähnen – zwingt aber nicht dazu „Budderside“ auf Dauerrotation zu nehmen. Die Jungs mögen ja schon ihre Erfahrungen in „größeren Bands“ gemacht haben (Sänger Patrick Stone soll mal was mit VELVET REVOLVER, QUIET RIOT und ADLER’S APPETITE gehabt haben), einen roten Faden sollte es aber trotz aller Abwechslung schon geben. Immerhin ist „Budderside“ ja kein Sampler. Und so kann auch das Motörhead-Label, das Motörhead-Management, Phil Campell als Stargast (Gitarre bei „Ska Bra“) und Kilmister-jun. als Produzent dem BUDDERSIDE-Debüt wohl nur bedingt helfen.

Budderside


Cover - Budderside Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 39:27 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Budderside

KEINE BIO! www
Review:

Stage Four

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Es hätte so schön sein können: TOUCHÉ AMORÉ haben mit "Is Survived By..." ein relativ positives Album veröffentlicht, mit welchem sie reihenweise gute Kritiken einfahren und sich endgültig in der Hardcore- und Musikszene generell etablieren. Also Touren, Nebenprojekte starten, noch mehr touren und dann langsam die Arbeiten an dem Nachfolger beginnen. Da grätscht das Leben rein, so richtig mit einer fiesen Blutgrätsche, und alles wird anders. Shouter und Bandkpf Jeremy Bolm erfährt, dass seine Mutter in der letzten Phase, im Englischen "Stage Four" genannten, ihrer Krebserkrankung ist und beschließt, die letzten Monate in seinen Songs zu verarbeiten. Wenig überraschend also, dass "Stage Four" ein bedrückendes, zwischen Wut und Verzweiflung wechselndes Album geworden ist. Bolm stellt sich Fragen, die er seine Mutter nie gefragt hat ("Palm Dreams") und kotzt sich an anderer Stelle über die Ungerechtigkeit des Lebens aus ("Displacement"). Das geht schon sehr nah. Die Texte sind extrem persönlich und lassen die Emotionen Bolms, die er in den letzten Monate des Lebens seiner Mutter hatte, auf beklemmende Art erscheinen.

Dabei darf nicht vergessen werden, dass TOUCHÉ AMORÉ ein Kollektiv kreativer Köpfe sind. Dies bewahrt "Stage Four" davor, ein dunkelschwarzes Album zu werden. Bolms Mitstreiter packen in die Songs mitreißende Melodien, verspielte kleine Lichtblicke und immer wieder positive Vibes. Wie gehabt steckt das viel Hardcore drin, ergänzt um Indierock, Alternative und ein wenig Chaos. TOUCHÉ AMORÉ bleiben sich treu und knüpfen im Grunde nahtlos an "Is Survived By..." an, aller Ausgangssituation zum Trotz. Seine Kollegen fangen Bolms Emotionen ein und packen sie Songs, die unterschiedlich und dabei nie respektlos ihm gegenüber sind. Und Bolm selbst steuert neue Ideen wie seinen Klargesang, der in zwei Songs genutzt wird, bei. Als Kollektiv funktionieren TOUCHÉ AMORÉ beeindruckend gut.

So ist "Stage Four" ein packendes Album geworden, welches emotional aufwühlen kann, aber auch bedenklos zum Abrocken taugt. Chapeau!

 

Stage Four


Cover - Stage Four Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 35:2 ()
Label:
Vertrieb:

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