Review: Raging Steel (Re-Release)
Und es geht weiter: dieser Tage gesellen sich zu den inzwischen zahlreichen Wiederveröffentlichungen aus dem Hause Noise Records drei der insgesamt nur vier Alben der Düsseldorfer Thrash Metaller DEATHROW, die 1984 unter dem Namen SAMHAIN begonnen hatten. Zwar gab es in der - mit einer kurzen Unterbrechung -zehnjährigen Bandgeschichte nur einen einzelnen Wechsel im Line-Up (Gitarrist und Bandgründer Thomas Priebe wurde durch Uwe Osterlehner ersetzt), dennoch konnte das Quartett trotz einiger Anfangserfolge nicht an die Popularität der heimischen Genre-Könige KREATOR, SODOM, DESTRUCTION und TANKARD anknüpfen.
Klang das Debütalbum "Riders Of Doom" von 1986 noch über weite Strecken sehr roh und ungestüm, kommt der Nachfolger "Raging Steel" von 1987 keineswegs musikalisch zahmer daher, jedoch zeigte sich die Band innerhalb dieses einen Jahres deutlich als Songwriter gereift. Bereits der eröffnende, erstklassige Titelsong föhnt die Frisur (sofern noch vorhanden...) komplett in die Horizontale, bevor die zweiteilige Anti-Nazi-Granate (!) "Scattered By The Wind", der hymnische Stampfer "Dragon´s Blood", die brachiale und Seite B eröffnende Uptempo-Nummer "Pledge To Die", das grandiose "Mortal Dread" oder das coole Instrumental "The Undead Cry" ihre volle Pracht entfalten. Die herausragenden Merkmale der Band - die flotte, sowohl Riff-lastig-rabiate, aber auch oftmals sehr melodische Gitarrenarbeit sowie der fast schon punkige Rotzgesang von Bassist Milo van Jaksic - blieben nach dem Erstling auch hier erhalten und machen "Raging Steel" zu einem sehr guten Zeitzeugnis, das es nicht nur aus Nostalgiegründen wert ist, nach über 30 Jahren wiederentdeckt zu werden.
Vorliegender Re-Release in rotem Doppel-Vinyl erscheint mit sämtlichen Texten des Albums, vielen raren Bildern im Klappcover und ist optisch, wie auch der Vorgänger, sehr gelungen - selbst das bei den Noise-Re-Releases öfter mal verwaschen wirkende Frontcover befindet sich hier auf einem ansprechenden Niveau. Akustisch bekommt man auf der dritten und vierten Seite das 1986er Demo "Eternal Death" der damals noch als SAMHAIN aktiven Band sowie auf der vierten Seite zusätzlich mit "Yigael´s Wall" eine Live-Aufnahme von 1986 geboten, die klangtechnisch gegenüber dem Album natürlich abfallen, jedoch trotz des Demo-Sounds immer noch ordentlich tönen. Final erhält man auch hier eine sehr feine, hochwertige Neuauflage einer alten Noise-Records-Scheibe, die sicher nicht zu den ganz großen Genre-Klassikern zählt, aber jedem Fan von 80er-Jahre-Thrash Metal made in Germany problemlos gefallen dürfte!
Raging Steel (Re-Release)
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
16
Länge:
69:27 ()
Label:
Vertrieb:
Review: Memories In Rock II
Das der gute Ritchie auf seine alten Tage doch noch was von Hard Rock und seiner Vergangenheit bei DEEP PURPLE, und in diesem Falle hier vor allem RAINBOW wissen will, hätte man vor einigen Jahren kaum vermutet. Dass man zu den Live-Auftritten dann im Nachgang auch noch was auf Konserve aufgenommenes kriegt – in diesem Falle eine Doppel-CD und eine DVD mit Interviews – war zu vermuten. Die hier präsentierten 20 Songs sind aber bereits der zweite Aufguss – selbstredend betitelt als „Memories In Rock II“. Dass die ausgewiesenen Kompositionen dabei über jeden Zweifel erhaben sind, darüber braucht man nicht diskutieren. Dass die Beteiligten zum Besten ihres Metiers gehören auch nicht (Ronnie Romero (Vocals); David Keith (Drums); Bob Nouveau (Bass); Jens Johanssen (Keyboards); Candice Night (Backing Vocals); Lady Lynn (Backing Vocals)). Aber dass dem was es zu hören gibt die Power fehlt, die Wucht die den Songs an sich Inne wohnt – das muss man auch sagen/schreiben dürfen. Dadurch geht mir ein Teil der Faszination dieser Überkompositionen der Hard Rock Geschichte ab. Live mag das zusammen mit dem Charisma von Blackmore und der entsprechenden Atmosphäre hier etwas Ungewöhnlichem beizuwohnen nicht so zu Buche schlagen. Beim unvoreingenommen Hören auf der heimischen Anlage weckt dass dann aber doch zwiespältige Gefühle. Positiv aber auf jeden Fall, dass Ronnie Romero am Mikro letzten Jahr auf der England-Tour einen klasse Job macht und sich für höheres empfiehlt – Blackmore’s rockige Seite kommt da einfach nicht mehr ganz ran. Der als Abschluss-Song angehängte neue RAINBOW-Studiotrack „Waiting For A Sign“ ist leider auch etwas tröge und kann mit Vergangenem nicht mithalten – wäre eher etwas für BLACKMORE’s NIGHT. Und die Bonus-DVD mit den mehr oder weniger essentiellen Interviews (plus einen Liveclip zu „I Surrender“) braucht man so nicht wirklich. Was bleibt: RITCHIE BLACKMORE’S RAINBOW mit „Memories In Rock II“ bietet sicherlich eine Zeitreise in die Vergangenheit an. Schön um in Erinnerungen zu schwelgen, interessant für jene, die ihn zuletzt livehaftig sahen. Ein Must-have ist das Package aber nicht.
CD: 1
1. Over The Rainbow
2. Spotlight Kid
3. I Surrender
4. Mistreated
5. Since You've Been Gone
6. Man On The Silver Mountain/Woman From Tokyo
7. 16th Century Greensleeves
8. Soldier Of Fortune
9. Perfect Strangers
10. Difficult To Cure
11. All Night Long
12. Child In Time
CD: 2
1. Stargazer
2. Long Live Rock'n'Roll/Lazy
3. Catch The Rainbow
4. Black Night
5. Carry On Jon
6. Temple Of The King
7. Smoke On The Water
8. Waiting For A Sign
DVD: 3
1. Ritchie Blackmore Interview
2. Ronnie Romero Interview
3. Jens Johansson Interview
4. Bob Nouveau Interview
5. David Keith Interview
6. Candice Night Interview
7. Lady Lynn Interview
8. Dave David Interview
9. Andreas Bock Interview
10. Michael Bockmühl Interview
11. Bonus Backstage Clip
12. I Surrender 2017 Backstage Clip
Memories In Rock II
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
22
Länge:
137:0 ()
Label:
Vertrieb:
NO HOT ASHES kommen aus Irland, aber das Sextett könnte genauso gut aus Skandinavien oder Amerika sein. Denn die Musik, die hier praktiziert wird, klingt nach H.E.A.T., WORK OF ART und THE CALLING. Die Jungs oder besser gesagt die Männer haben schon einige Jährchen auf dem Buckel und existieren bereits seit den 80ern, bringen aber erst heuer ihr Debüt auf den Markt. Somit hatten das Songwriting und die Nummern mehr als genug Zeit zum Reifen. Sänger Eamon Nancarrow hat eine kraftvoll melodiöse Stimme, die trotz seines Alters jung und unverbraucht klingt. Das verleiht der Band zusätzlich Frische und macht die durchweg gefälligen AOR- und Meanstream Rock-Songs noch eine Spur dynamischer und zackiger. Das Teil geht wunderbar geschmeidig in den Hörgang, hat mit dem RICK SPRINGFIELD-Song "Souls" eine gelungene Coverversion im Gepäck und eignet sich wunderbar für die typische Frontiers Records-Zielgruppe.
NO HOT ASHES
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
10
Länge:
43:48 ()
Label:
Vertrieb:
Da hat Herr Jüllich ganz schön Fanbashing betrieben mit seinem vieler Orts doch kontrovers dikutierten Facebook-Eintrag. Zur Info für diejenigen, die es nicht mitbekommen haben: dort hat er die Anhängerschaft aufgefordert, seine CDs zu kaufen und gefälligst auf die Tour zu kommen, sonst löse er die Band auf, um es kurz zusammenzufassen.
Wie auch immer man dazu steht, zumindest hält er mit seiner Meinung nicht hinterm Berg.
Aber natürlich kann man auch entgegnen: "Bringe doch ordentliche Platten heraus, dann werden diese auch gekauft und die Leute kommen zum Gig". Zumindest ist der Ansatz, bei der neuen CD ein Poster mit einzutüten und einen Merch-Gutschein (10€) beizulegen, eine kreative Idee und ein richtiges Zeichen zum verbalen Gepolter.
Und auch das neue Album "Oblivion" kommt ohne deutsche Texte und mit ordentlich Dampf aus dem Startblock. Die runderneuerte Band macht mit dem Opener "Salvation" doch einiges richtig. Groovend böse walzt der Song bis zum orchestralen, melodiösen und mit Frauengesang gepimpten Refrain. Aber man wird nicht wirklich das Gefühl los, dass diese Art von Gothic Metal in einem selbst geschnürten Korsett steckt und es eben einige Bands gibt, die es irgendwie exklusiver, authentischer und stimmiger ausfüllen. Gleichwohl kann man dem Album attestieren, dass es wertig präsentiert wird, routiniert und irgendwie auch kalkuliert, aber in sich geschlossen und rund ist. Die Melodien haben zum großen Teil kommerzielles Potenzial, und der Klargesang von Gitarrist Tosse Basler überzeugt. Eine gefällige, geschmeidige Nummer wie "Stay with Me" hat seine Berechtigung, zwischen EVANESCENCE und BRYAN ADAMS im Rock Radio zu laufen, nur ob da die Fans CREMATORY hören wollen, ist eine Frage, die zu beantworten bleibt. Markus Jüllich, so unterstelle ich mal, hätte aber sicher nichts dagegen, genau da seine Band vermehrt zu hören.
27.04. DE- Leipzig- Werk 2
29.04. DE- Ludwigsburg - Rockfabrik
30.04. DE- Saarbrücken - Garage
09.05. DE - Siegburg - Kubana
10.05. DE - Frankfurt - Nachtleben
11.05. DE - Dresden - Scheune
12.05. DE - Hamel - Sumpfblume
18.05. DE - Magdeburg - Factory
19.05. DE - Erfurt - From Hell
20.05. DE - Berlin - BiNuu
25.05. DE - Mannheim - Ms CC
30.05. DE - Nürnberg - Der Cult
31.05. DE - München - Backstage
04.05. DE - Ballenstedt - Rock Harz Open Air
Oblivion
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
13
Länge:
53:25 ()
Label:
Vertrieb:
Seiten